Wie umgehen mit erneuter SS nach MA bei Arbeit in Hochrisikobereich?

Hallo!
Ich habe eine missed Abortion in der 10. SSW, es ist meine zweite SS, habe eine Tochter. In zwei Tagen habe ich einen Termin zur Curettage 😔.
Leider wussten bei mir auf Arbeit schon viele Kollegen von der SS, weil ich früh Bescheid sagen musste, um mich zu schützen. Ich bin Narkoseärztin und musste natürlich einige Schutzmaßnahmen einhalten. Keine Röntgen-Säle mehr, keine infektiösen Patienten, ich habe keine Gasnarkosen mehr gemacht usw.
In 3 Wochen gehe ich wieder arbeiten und habe jetzt schon Angst vor den Blicken und den versehentlich lieb gemeinten Nachfragen wie es dem Baby geht.
Ich frage mich nun, wie ich es bei einer erneuten SS machen soll. Jetzt will man es natürlich erst recht erst spät sagen, allerdings habe ich dann keine Chance, mich und das Baby zu schützen.
Ein sofortiges BV wäre vielleicht möglich, aber wenn dann wieder was schief geht, komme ich wieder zurück und muss dann wieder die Reaktionen ertragen.
Ich weiß einfach nicht was ich machen soll. Durch den Bereich, in dem ich arbeite, wissen es bei Bekanntgabe einfach so viele Leute, mit denen man normalerweise solche Informationen nicht teilen mag.
Arbeitet jetzt in einem ähnlichen Bereich und kann seine Erfahrungen teilen?

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Meine erste Schwangerschaft war im Dezember. Im Januar ging ich ins BV (das ganze Haus wusste Bescheid) und im Februar hatte ich die Fehlgeburt.
Ich kam zurück und mein Team wusste von Anfang an Bescheid und die waren mein Safe-Place und ich konnte offen darüber sprechen.
Sie halfen mir da durch zu gehen und mich den ganzen Glückwünschen zu stellen. Es war echt keine leichte Zeit. Ich musste anfangs mehrmals am Tag sagen „danke, aber leider bin ich nicht mehr schwanger.“

Es dauerte ca. Zwei Wochen bis es sich rumgesprochen hat und mich keiner mehr drauf angesprochen hatte.

Die weiteren Schwangerschaften erzählte ich nur meiner Chefin mit der Bitte, es nicht weiter zu tragen. So haben wir beide aufgepasst, dass ich mich an den Mutterschutz halte und viel im HO mache oder die Termine meide, die gefährlich sein könnten. Wenn die Kinder krank waren, mied ich mein Büro, etc.
Leider hielt keine der Schwangerschaften bis jetzt und ich warte auf die Blutung meines vierten ⭐️..

Hast du jemanden in der Arbeit, mit dem du da offen drüber sprechen kannst? Dein/e Chef/in?
Vllt kannst du uns BV und kannst vereinbaren, dass es nicht offiziell so kommuniziert wird? Also dass die anderen denken, du wärst einfach krank?

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Oh man, das 4. ⭐️, das tut mir so unfassbar leid. Fühl dich umarmt!
Hat man denn bei dir eine Ursache gefunden?

Ich habe einen Oberarzt, mit dem ich das sicher im geheimen kommunizieren könnte, er ist sehr empathisch, das ginge vielleicht. Er macht auch die Einteilung in die Op-Säle bei uns.

Die Sache ist, ich will ja gar nicht sofort ins BV, solange ich mich gut fühle. Es geht mir lediglich darum, dass es eben nicht so viele sofort wissen sollen. Aber ich glaube egal wie man es macht...sofort BV, versetzen lassen (in die Sprechstunde zum Beispiel), wochenlang krankschreiben lassen...am Ende kann es sich eh jeder denken, gerade wenn bekannt ist, dass man vor kurzem schon mal schwanger war.
Ach Mensch...schwierig.

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Huhu,
dein Verlust tut mir sehr leid. Ich mache gerade meine zweite FG durch…
Ich arbeite auch im Krankenhaus und habe es beim ersten mal auch sehr früh erzählt. Hätte nicht damit gerechnet eine FG zu erleiden, aber dem war leider so. Ich bin zeitig ins BV gekommen und somit wusste auch jeder Bescheid.
Ich sag’s dir…mega unangenehm war es mir, dass es gefühlt einfach jeder wusste und jeder der Meinung war, etwas dazu sagen zu müssen. Wie du schon sagtest, solche Informationen, besonders im ersten Trimester, teilt man in erster Linie mit den Eltern und engsten Freunden, wenn überhaupt und nicht mit den Arbeitskollegen…

Bin zügig wieder schwanger geworden nach dem ersten Frühabort(9Ssw.)und habe mich krank schreiben lassen. Meine Chefin wusste Bescheid, aber ich habe sie gebeten es keinem zu sagen. Ich hätte die Schwangerschaft in der 12.Ssw öffentlich gemacht aber das kann ich mir ja jetzt wieder sparen und gehe bald wieder arbeiten. So ist es für mich angenehmer. Ich denke meine Arbeitskollegen können es sich denken, aber das ist mir egal. Ich weiß nicht ob dieser Weg was für dich was wäre, aber für mich war es so am besten. Wenn ich mir vorstelle, dass ich bei jeder Schwangerschaft versetzt werde, weil ich in meiner Abteilung nicht arbeiten darf und dann bei jedem Abort wieder zurückkommen muss, einhergehend mit der Abteilung die man dann wieder verlassen darf… HORROR!!!! Man macht schon genug mit in dieser schlimmen Zeit, dann muss man es nicht mit Hinz und Kunz teilen . Verstehe mich nicht falsch, ich mag meine Arbeitskollegen, aber es sind NUR meine Arbeitskollegen. Ich finde das Thema ist zu Privat und ich finde es ganz ganz furchtbar, wie ausgeliefert man dem Arbeitgeber ist.

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Ich fühle mit dir! Tut mir sehr leid, dass du nun alles zum zweiten Mal mitmachen musst.
Und ja, es ist einfach total blöd in der Patientenversorgung zu arbeiten, wenn man in der Kinderwunschphase ist. Weil man dann dieses sensible Thema einfach unfreiwillig mit so vielen teilt.
Ich mag meine Kollegen auch, aber trotzdem will ich nicht alles mit ihnen teilen.
Das mit dem krankschreiben hab ich mir auch schon überlegt. Beim nächsten mal würde ich glaube ich den Termin beim gyn abwarten, wo das Herzchen schlägt und ab dann krankschreiben oder intern mit dem Chef besprechen, ob man einen Urlaub vorziehen kann oder Überstunden kurzfristig abbauen kann.

Aber vor alledem steht mir erstmal der Termin zur AS am Dienstag bevor...ich hoffe, dann kann ich auch langsam wieder nach vorne schauen...

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Als ich das zweite mal schwanger geworden bin, wollte ich bis zur 12 ssw. arbeiten und es für mich behalten. Als ich in der 5-6 ssw. war, gab es 2 Reas, 1 Polytrauma und etliche andere Notfälle… hab mich richtig verantwortungslos gefühlt. Ich war dann beim Gyn in der 6 ssw. und sie hat mich sofort krankgeschrieben. Im US war auch noch keine Herzaktivität zu sehen, erst ab Woche 8.
Keine Ahnung wie ich das jetzt das nächste mal machen werde. Die Lust auf eine erneute Schwangerschaft ist aber gerade eh auf 0.

Ich wünsche dir für Dienstag auf jeden Fall ganz viel Kraft! Es tut mir wirklich leid und ich finde, dass man sowas erleben muss einfach nur schlimm!

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Hallo du Liebe ❤️, oh weia, ich kann dich verstehen. Habe viele Krankenschwester Freundinnen und die erzählen ähnliches, auch wenn etwas schief geht, es wusste immer jeder sofort Bescheid. Vielleicht könntest du dich bei erneuter Schwangerschaft erstmal krank schreiben lassen, deine Frauenärztin macht da sicher mit.

Ich wollte dir noch sagen, dass es recht schnell wieder klappen kann. Ich hatte am 02.11. eine Fehlgeburt, da gingen die Blutungen Anfang der 7 SSW los, geblutet habe ich ca. 1 Woche aber nur am Anfang stark. Zwei Wochen nach der ersten Blutung (14.11.) wieder einen Eisprung gehabt und es hat geklappt. Aber ich mache mir aktuell erstmal nicht so viele Hoffnungen, bin noch ganz am Anfang und es kann noch sehr viel schief gehen.

Alles Gute dir ❤️

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Hallo 👋

Ich bin Personalleiterin in der Kinder- und Jugendhilfe.

Die ErzieherInnen und SozialpädagogInnen gehen bei uns auch direkt in ein generelles BV.

Wenn jemand die Schwangerschaft erst nach der 12. Ssw verkünden möchte, empfiehlt sich Erholungsurlaub oder Krankschreibung- ggf. eine Addition von beiden "Freistellungsarten".

Alles Gute 🍀