Frühes Ende in SSW 8 & 23

Hallo zusammen,
normalerweise bin ich nicht so der Forenschreiber. Aktuell habe ich aber einfach das Bedürfnis, meine Geschichte zu erzählen. Vielleicht hilft diese dem ein oder anderen. Zudem fühle ich mich aktuell von den Ärzten unverstanden. Vielleicht hat jemand von euch noch einen Tipp in Bezug auf meine Problemchen und eine mögliche Folgeschwangerschaft.

Im August 2021 haben mein Mann und ich beschlossen, das Thema Familienplanung anzugehen. Nach Monaten des Wartens durfte ich im April 2022 das erste Mal positiv testen. Die Vorfreude war riesig. Doch schon beim ersten Arzttermin der Schock: keine zeitgerechte Entwicklung. Kurze Zeit später haben bereits die ersten Blutungen eingesetzt und in SSW 8 erfolgte dann der natürliche Abgang. Ich war am Boden zerstört und habe Wochen gebraucht, um wieder in den Alltag zurückzufinden.

Drei Monate später haben wir uns dazu entschieden, es nochmals zu versuchen. Dann kam jedoch der nächste Rückschlag: Eine wachsende Zyste am Eierstock, die letztlich geplatzt ist und meinen Zyklus quasi lahmgelegt hat. Umso größer war dann die Überraschung, als ich im November 2022 erneut positiv testen konnte.

Der Beginn der Schwangerschaft war etwas holprig. Ich hatte ständig leichte Blutungen und hab mir aufgrund der 1. FG große Sorgen gemacht. Laut meinem Gyn. kamen die Blutungen vom Muttermund und nicht aus der Gebärmutter. Rückblickend betrachtet hätte das vielleicht schon ein Alarmsignal sein können. Mein Gyn. hat mir dann Utrogest verschrieben, was ich fleißig bis zur SSW 12 genommen habe. Danach gab es keine Auffälligkeiten mehr, weder bei mir noch bei meinem Sohn. Bis zur SSW 23 hatte ich quasi eine Bilderbuchschwangerschaft.

An 22+3 (Ende März 2023) habe ich mittags ohne Vorwarnung urplötzlich Wehen bekommen. Die Wehen kamen schon direkt im Abstand von nur wenigen Minuten und waren so stark, dass ich teilweise nicht mehr stehen konnte. Im Krankenhaus dann die Schockdiagnose: Muttermund bereits geöffnet & Fruchtblasenprolaps. Die Wehenhemmer haben leider nicht angeschlagen, sodass die Geburt nicht mehr aufzuhalten war. Abends habe ich dann auf natürlichem Wege meinen kleinen Schatz geboren, der entgegen aller Erwartungen lebend zu Welt kam. Die Ärzte konnte ihm aber leider nicht mehr helfen. Dafür war es viel zu früh. Mein Sohn ist dann friedlich in den Armen meines Mannes eingeschlafen.

Eine wirkliche Diagnose wurde nicht gestellt. Die Ärztin im Krankenhaus hat mir ziemlich emotionslos ihre Vermutung geschildert: unentdeckte Infektion oder Bindegewebsschwäche des Muttermunds. Im zweiten Fall würde mir das in einer Folgeschwangerschaft auch wieder passieren…. Bitte was?

Mein Gyn. war auch keine große Hilfe. Er meinte, im Fall der Bindegewebsschwäche könnte man über einen Muttermundverschluss nachdenken, aber je nachdem wie ausgeprägt die Schwäche wäre, würde der Muttermund trotzdem aufgehen und wieder eine lebensbedrohliche Frühgeburt verursachen. Zum Abschluss bekam ich dann noch mitgeteilt, dass ich wieder eine wachsende Zyste hätte und – wie man sähe – die Abstilltabletten ja nicht geholfen hätten. Durch die Zyste und das immer noch vorhandene Milchbildungshormon wäre eine Folgeschwangerschaft für einige Zeit ausgeschlossen.

Nach diesen ganzen Nachrichten bin ich emotional total zusammengebrochen. Das soll jetzt nicht unsensibel klingen, aber unser Kinderwunsch war/ist stärker denn je und dann wird einem mitgeteilt, dass man a) erstmal überhaupt nicht schwanger werden kann und b) eine Folgeschwangerschaft wahrscheinlich wieder frühzeitig endet.

Vielleicht hat jemand von euch ähnliches erlebt und kann ggf. von seinen Erfahrungen berichten? Gibt es mit solch einer Diagnose überhaupt ein Happy End und kann man dem irgendwie vorbeugen?

Allen die mit einem ähnlichen Verlust kämpfen, möchte ich an dieser Stelle Mut machen: Ein gewisser Schmerz bleibt immer, aber mit der Zeit wird er erträglicher und irgendwann gibt es mehr gute als schlechte Tage. Mir hat es geholfen, offen über das Thema zu sprechen und die Trauer bewusst zuzulassen. Geholfen haben mir auch die Bücher „So getragen bist du“ (von Anne Löwen) und „Jede 3. Frau“ (von Natascha Sagorski). Für mich am wertvollsten war jedoch der Rat von lieben Freunden, einfach mal die Hände zu falten und alle Trauer, Wut, Sorgen und Ängste Gott anzuvertrauen. Natürlich macht dies den Verlust nicht ungeschehen. Mir hat es aber ganz konkret geholfen aus diesem tiefen Loch herauszukommen.

Liebe Grüße und schonmal Danke an alle für etwaige Rückmeldungen

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Hi ,es tut mir wahnsinnig leid,was du alles erleben musstest😔. Ich habe Anfang März meinen Sohn in der 21ssw verloren aufgrund einer bakteriellen Infektion. Ich hatte am Tag davor noch keine Symptome. Ein Tag später kamen die Wehen .Meine Entzündungswerte waren hoch ,und die Geburt war nicht mehr aufzuhalten. Laut den Ärzten im KH und meiner FA ,man kann sowas schlecht vorbeugen. In der Folgeschwangerschaft würde meine FA engmaschiger meinen Ph Wert kontrollieren und eventuell zu einem Muttermundverschluss raten. Sie meinte aber auch ,dass es extrem unwahrscheinlich ist das zweite Mal das ähnliche zu erleben. Ich würde an deiner Stelle als erstes den Arzt wechseln,denn man kann einem nicht noch mehr Angst machen nachdem was passiert ist. Hier im Forum liest man die Erfolgsberichte und positive Erfahrungen mit dem Muttermundverschluss.Vielleicht meldet sich jemand. Ich wünsche dir von Herzen alles gute für deinen weiteren KiWu Weg ❤️.

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Liebe Viki, vielen Dank dass du deine Geschichte geteilt hast. Es tut mir so leid, dass auch du deinen Sohn ziehen lassen musstest. Fühl dich gedrückt. Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du bald ein Baby in den Armen halten kannst und eine unkomplizierte Folgeschwangerschaft erlebst. Liebe Grüße

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Liebe AB91,

Es hätte unsere Geschichte sein können💔
Euer Verlust tut mir wahnsinnig leid!!

Ich durfte im Dez‘20 das erste mal in meinem Leben positiv testen, die Ss lief ganz normal. Bis zu dem Wochenende als wir unseren Sohn verloren. Ich hatte einen Druck nach unten und Wehen, die ich als solche nicht erkannte. Meine Hebamme am Telefon dachte ich hätte eine Blasenentzündung. Als wir Sonntag im KH ankamen war alles zu spät, Karl lebte noch, aber alles war verstrichen und die Fruchtblase lag im Geburtskanal. Montag Abend 18+6 wurde er geboren. Ein hübscher perfekter kleiner Junge.
Es wurde eine Infektion aber keine Erreger gefunden.
Mittlerweile wissen wir, dass ich eine genetisch bedingte Gewebeschwäche habe und ja sie wird in jeder Ss ein Problem sein.

Meine nun dritte endlich intakte Ss war eine Achterbahn.
Im KH rieten sie mir zu einer Cerclage meine FÄ war da nicht so begeistert von. Ich hab sie trz legen lassen und sie stand aber voll hinter mir.
In der 16.ssw wurde der Faden gelegt, leider erlitt ich durch die OP einen Blasenriss. Ich dachte wirklich das Leben will mich ver…en! Die Ärzte in dem KH waren sehr negativ und hatten keine Hoffnung. Da ich aber ja schon viel schlimmeres erlebt hatte, blieb ich positiv und hoffnungsvoll. Nach drei Wochen wurde ich mit der Diagnose „wiederverschluss“ entlassen. Hätte eh viel liegen müssen, jetzt so wieso und noch viel mehr.
Zwischen zeitlich hab ich so an der Cerclage gezweifelt und an meiner Entscheidung ABER sie war das beste was ich für mein Kind tun konnte. Oberhalb des Fadens ging der Muttermund immer wieder auf und der Hals verkürzte sich. Hatte einen relativ großen Trichter der sich Gott sei dank wieder zurück bildete. Also ohne den Faden wäre Elli definitiv zu früh gekommen.
An 36+6 wurde er gezogen und sie an 38+4 geboren. Die Geburt dauerte 2 1/2 Stunden im Kh war der Gebärmuttermund schon bei 8 cm und ich hatte nie jemals schmerzen gehabt. Hab die Wehen als leichtes Ziehen gespürt nur durch die Regelmäßigkeit wussten wir „es könnte eventuell so weit sein“. Bisschen später und es wäre einen Hausgeburt geworden.

Also genommen haben wir dann Progesteron, Magnesium, Vagihex und Milchsäurezäpfchen, alles bis zur 38.ssw. Kam ins BV und musste mich sehr schonen und sehr viel liegen. Es hat sich alles gelohnt am 29.01.23 erblickte unsere Tochter das Licht der Welt.


Gruß
Josy,💫Karl, ⭐️und🌈Löwenzahn Elisabeth (Sonntag 4 Monate)

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Liebe Josy,
es tut mir unglaublich Leid, dass ihr ebenfalls einen solch schlimmen Weg hinter euch habt. Umso schöner zu hören, dass ihr nun eure kleine Tochter in den Armen halten könnt. Das macht Mut.

Ich habe mir schon gedacht, dass eine Folgeschwangerschaft alles andere als einfach werden wird und man nie mehr zu denjenigen Schwangeren gehört, die die Zeit unbeschwert genießen. Aber es tut so gut zu hören, dass sich alle Ängste und Mühen doch noch lohnen.

Ich wünsche euch alles Gute. Liebe Grüße

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Hallo,

es tut mir so unendlich leid was du/ihr bereits mitmachen musstet.

Ich habe nicht annähernd so etwas Schlimmes erlebt, aber mein KiWu war auch sehr holprig.

Ich wurde beim 1. Versuch sofort schwanger, in der 6. SSW jedoch plötzlich extrem starke Unterleibsschmerzen, die mich nicht mehr gehen haben lassen. Beim Arzt wurde dann ein extrem schnell wachsendes Myom in der Gebärmutter entdeckt. Die Schwangerschaft hat das natürlich nicht überlebt und ich hatte eine Fehlgeburt in der 9. Woche.

Dann wurde auch erst einmal ärztlich im Krankenhaus sowie bei der Gyn gemutmaßt: mit dem Myom kann man nicht mehr SS werden, OP muss gemacht werden oder auch nicht.
Hab die OP dann ein paar Monate später machen lassen: Ergebnis: Myom war einmal komplett durch alle Schichten durch, großes Risiko eines Risses in der Gebärmutter bei einer neuen SS.

Ich wurde dann wieder schwanger, aber es war wieder eine (zum Glück frühe!) Fehlgeburt, es hat mir jedoch alle Hoffnungen genommen mit meiner Vorgeschichte. Dazu die Angst ein wieder unentdecktes Myom (das erste war auch zuvor unentdeckt) könnte wieder wachsen 😥

Dann wurde ich einige Monate später ein 3. mal SS. Ende 1. Trimester hatte ich ganz schlimmen Harnverhalt und musste ein paar mal im KH Notfall mäßig katheterisiert werden. Ich hatte solche Angst, es würde eine Fehlgeburt auslösen.
Im 2. Trimester sagte man mir dann ein neues Myom würde wachsen. Ich hatte wieder Angst.
Im 3. Trimester sagte man mir dann mit der Narbe der OP muss ein Kaiserschnitt gemacht werden, bei Wehen SOFORT ins Krankenhaus. Ich hatte wieder Angst, die Narbe könnte jeden Moment reißen.

Mein kleiner Mann wurde dann in der 40. woche gesund und munter geholt.
Beim Kaiserschnitt wurde kein Myom mehr entdeckt und auch beim Ultraschall war keines mehr zu sehen.

Sorry für die lange Geschichte, aber was ich damit im Bezug auf deine Geschichte sagen will:
Die Ärzte machen Prognosen. Wie es letztlich kommt weiß keiner. Welche Entscheidung die Richtige war , weiß keiner im Voraus. Man kann Risiken prozentual berechnen, aber wie dein Fall ausgehen wird weiß keiner.

Ich hoffe, egal wie du dich entscheidest: Cerclage oder nicht, etc., dass du bald ein gesundes Kind in den Armen halten darfst.

Du hörst dich jetzt schon wesentlich positiver an als ich es damals war. Du schaffst das ♥️

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Liebe EliaElli,
danke, dass du so offen deine Geschichte geteilt hast. Es tut mir unglaublich Leid, dass ihr ebenfalls schon zweimal einen Verlust erleben musstet. Egal ob frühe oder späte FG, niemand sollte so was erleben müssen. Daher ist es umso schöner von eurem Happy End zu hören und auch davon, dass die Ärzte oftmals schlimme Prognosen abgeben, die sich aber am Ende (zum Glück) als falsch herausstellen. Das macht Hoffnung.

Ich wünsche euch alles Gute. Liebe Grüße

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Hallöchen.. Auch nach zwei FG kannst du noch erfolgreich schwanger werden und ein Kind bekommen.

Ich selbst hatte eine Frühchen in der 26 Ssw. Ich bekam über Nacht wehen.. Hab sie aber nicht als wehen wahrgenommen.

Als ich dann Blutungen bekam bin ich direkt ins Kh. Der Muttermund war wie bei dir schon 8 cm offen.

3 Tage konnte man die Geburt aufhalten. Ich wurde mir dem Kopf nach unten gelagert, dann kam eine Schwester stellte das Bett abrupt nach oben weil sie meinte so kann ich nicht essen.. Und dann ging die Reise los.

Not Narkose.. Zangen Geburt..

Nach drei Tagen starb der kleine am Inneren Verletzungen.

Was genau war hat mir niemand gesagt.

Nur 4 Monate danach erneut schwanger.

Wiederum im 5. Monat wehen.. Diesmal war der FA auf zack. Cerclage.

Danach problemlose SS und Traum Geburt und traumkind

Das soll dir Hoffnung machen. Hab auch eine Muttermund Schwäche aber mir wurde geholfen und das war vor 30 Jahren.

Alles gute

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Hallo du :)
Ich hab grad deine Geschichte gelesen und sehe mich dort wieder.
Erst einmal tut es mir wahnsinnig leid was passiert ist.
Ich hatte zuerst auch eine Fehlgeburt in der 8. ssw.
In der nächsten Schwangerschaft ging erst einmal alles gut.
In der 23. ssw bekam ich plötzlich wehen. Keiner nahm das so richtig ernst, aber ich hin stur geblieben. Man wies mich ins Krankenhaus ein, dort sah man dass mein Muttermund schon weit auf war. Innerhalb von Minuten hatte ich starke Wehen und meine fruchtblase platzte. Unser kleiner schwarz wurde im Februar 2021 mit 430 Gramm auch wie ein Schatz lebend geboren .. leider war er auch zu klein und zu früh dran sodass er nicht überlebte ..
seitdem ist unser Kinderwunsch auch stärker denn je, aber die Angst ist einfach so groß.
Wir haben lange pausiert und möchten uns jetzt nochmal trauen. Die Angst wird der ständige Begleiter sein.
Vielleicht möchtest du dich ja ein bisschen austauschen.
Liebe Grüße ☺️