Wann bekommt man diese tiefe Trauer wieder los?

Hallo ihr lieben,
Mein Leben ist gerade nicht lebenswert. Ich war nie sicher ob ich noch ein Kind bekommen will. Hab viel schlimmes erlebt, Fehl, Frühgeburt.
Mein Mann ist 6 Jahre jünger als ich und wir sind super zufrieden und glücklich gewesen. Er hat keine leiblichen Kinder. Daher habe ich mich dafür entschieden. Es dauerte für meine Verhältnisse echt lange. Im 7üz hat es geklappt. Mein Mann hatte Tränen in den Augen als ich es ihm sagte.
Ich hatte eigentlich ein gutes Gefühl diesmal weil ich keine früh Probleme hatte wie Blutungen etc.
Mich wunderte nur die Vorgehensweise der Frauenärztin, weil sie mich für vier Wochen später erst sehn wollte. Als der Termin war, kam mein Mann mit. Wir hatten den Termin herbei gesehnt. Nach langen besprechen. Wegen meiner Vorgeschichte und was wir dann am besten noch kontrollieren. Gab's den US bei 7+2.
Das Gerät etwas älter, sie hatte Schwierigkeiten Embryo darzustellen und demnach auch kein Herzschlag. Schock! Sie redete von Eisprung verschoben oder aber auch missed Abort Müssten abwarten, bekam Termin in einer Woche.
Wir sind zwei Tage später in ne Klinik für zweit Meinung, Embryo darstellbar aber kein Herz und zu klein. Klinik meinte man könnte zu warten. Viel Hoffnung wurde da aber nicht versprüht. Wir warteten bis zum nächsten Frauenarzt Termin. Des war einfach ewig. Und ich mich schon auf das schlimmste eingestellt. Nur meinte die Ärztin, sie sehe Wachstum und hätte schon viel erlebt. Herz Aktion war nicht. Also Hoffnung nochmals angefacht. Termin in zwei Wochen bekommen. In einer Woche hatten wir jedoch noch einen Termin in der Klinik. PRAKTISCH zwei Wochen dann später als wir das letzte Mal da waren. Und man sah ganz klar, kein Wachstum und kein Herzschlag. Diagnose Missed Abort in der 6+1,esnist ab da nicht mehr weiter gewachsen. Hab eine Woche später die Ausschabung, war noch nicht wieder bei der Frauenärztin, da ist Termin morgen. Bin in der Zwischenzeit durchgedreht weil ich endlich abschließen will und so nicht kann. Ich so lange auf die ausschabung warten muss. Blutungen bekomme ich seit Wochen nicht, denn wenn es so früh aufgehört hat, ist es schon vier Wochen in mir tot. Für mich bleibt die Welt gerade stehen, mein Leben war glücklich und das ganze wirft einen schrecklichen Schleier über mich. Frag mich womit ich das verdient habe? Hab schon soviel durch und Angst. Und trotzdem gleich nochmal oben drauf. Ich wollte nicht sicher schwanger sein, hatte stark damit zu tun das ich plötzlich zuhause bin durch Übelkeit. Und weil ich im Kindergarten arbeite. Bekam stimmungsschwankungen deshalb konnte mich nicht immer drauf einlassen, das ich wirklich wieder ein Kind bekommen würde. Trotzdem zieht es mir jetzt den Boden unter den Füßen weg. Und ich möchte mich einfach nur normal fühlen. Mein Mann ist überfordert weil er mir nicht helfen kann und weil er mich leiden sieht. Er sagt einfach nur, er ist froh wenn wir zusammen sind und egal ob wir es noch versuchen oder nicht. Ich weiss garnicht s mehr, hab immer noch überfoderungsgefühle was eine Schwangerschaft betrifft und gleichzeitig aber auch so ein grossen Verlust jetzt auf die Schwangerschaft. Beneide und seh jede schwangere. Hab leider auch in meinem Alter nicht ewig Zeit das zu überlegen. Weiss momentan garnicht wie mit meinem leben weiter machen. Kann mir nicht vorstellen so arbeiten zu gehen. Kennt das jemand und wann kann ich mit Normalität rechnen?Bin total traurig und hab an nichts richtig Freude.

1

Das tut mir schrecklich leid für euch. Fühle dich unbekannterweise gedrückt. Ich kenne sowohl einen frühen Abort in der neunten Woche und eine Totgeburt in der 36 Woche. Der Verlust eines Kindes ist schrecklich. Es ist gut sich aktiv Hilfe zu suchen. Mir hat das lesen und schreiben im Forum sehr geholfen. Obwohl meine Totgeburt erst 2,5 Monate her ist bin ich wieder am basteln. Ich weiß bzw. fühle für mich dass es das richtige ist. Es gibt schlimme Schicksale und erlicherweise noch weit schlimmere Schicksale. Ich hatte großes Pech, aber ich sage mir dass das Glück kommt. Es braucht nur noch etwas länger. Und irgendwann kommt auch dein Regenbogen, so du willst.
Ich kann dir nur raten gut auf dich zu achten und dich nicht von der Angst leiten zu lassen.

Zitat: nichts ist schöner als die Sonne nach einem Sturm ⭐️🌈

4

Wow, wahnsinnig schöne und inspirierende Worte... DANKE für deinen Beitrag...

2

Hallo, erstmal tut es mir sehr leid dass du das auch durchmachen musst. Ich kann dir nur sagen wie es bei mir war, ich war auch so geschockt nach der Diagnose und danach kam gleich diese Trauer danach. Die ersten zwei Wochen nach der ausschabung waren unerträglich ich habe nur geweint, war in der zeit auch nicht arbeiten. Danach wurde es langsam besser und jetzt nach ca 8 Wochen geht es mir eigentlich ganz gut. Manchmal überkommt mich die Trauer wieder aber es ist erträglich. Ich weiß nicht ob dir das hilft aber rede darüber, auch mit deinem Mann, meiner war auch ziemlich überfordert und wusste nicht wie er helfen kann. Uns hat es geholfen darüber zu sprechen.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft für die Zeit :-)

3

Tut mir leid dass du das gerade durchmachen musst!#blume

Musste vor kurzem leider auch in meiner ersten Schwangerschaft eine MA in der 9.SSW mit Ausschabung durchmachen. Die ersten 3 Wochen habe ich nicht gearbeitet und bin auch froh darum. Jetzt gibt mit der normale Tagesablauf wieder etwas Normalität. Ich habe immer wieder Tage/Phasen wo es mir richtig gut geht, und dann kommt plötzlich doch wieder alles hoch. Dazu ist der Wunsch sehr groß schnell wieder schwanger zu werden.
Auf Empfehlung meines Hausarztes habe ich mir einen Termin beim Psychotherapeuten geben lassen. Musste aber 4 Wochen auf einen Termin warten, morgen ist es soweit. Ich denke es ist sinnvoll mit Jemand darüber zu sprechen und es aufzuarbeiten. Auch wenn es mir gerade gut geht, möchte ich beim nächsten negativen Schwangerschaftstest nicht in ein Loch fallen.

5

Ich habe meinen Sohn damals in etwa der 20. ssw an Trisomie 18 verloren.

Die wirklich Tiefe Trauer begleitete mich etwa 3 Monate. Die Trauer war körperlich spürbar. Kraftvoll und kaum auszuhalten.

Dann kam irgendwann das verstehen und tiefe Liebe, die die Trauer zwar nicht ersetzte, aber aushaltbar machte.

Natürlich weine ich noch mal manchmal. Aber meistens denke ich sehr positiv an die Zeit mit ihm in meinem Bauch.

Ich wurde 5 Monate später schwanger. Zu seinem ET hielt ich den positiven Test in der Hand. In zweite ÜZ

6

Das tut mir im Herzen leid für dich. Ich kenne es hatte vor 18 Jahren auch einen Missed Abort in der 15 ssw. Bin danach wieder schwanger geworden und hatte dann nach langem Kampf eine früh Geburt in der 26+1, mein Sohn lebte 8 Monate und starb dann. Ich kenne dieses Loch in das man fällt.
Nur ich hätte nie gedacht, wie schlimm es sich auch anhört, das ich mich so extrem schlimm fühlen werde, bei einem früh Abort. Es scheint eine Laune der Natur zu sein, und wahrscheinlich sogar gut, daß die Natur es von allein regelt. Und trotzdem bin ich so betroffen. Ich finde es unfair das ich schon wieder sowas erlebe, weil ich genug davon erlebt habe. Ich finde es unfair das es Menschen gibt, die mit ihren Kindern nicht gut umgehen, in der Schwangerschaft Alkohol und Zigaretten konsumieren und trotzdem ein Kind auf die Welt bringen. Solche Gedanken hab ich. Warum zum Teufel, werde ich für meinen Mut den ich aufbringe, indem ich mich noch einmal auf das Abenteuer schwanger einlasse, noch bestraft? Ich bin 40 j und habe nicht mehr ewig Zeit und jetzt weiss ich nicht wie es weitergeht.