positiven Erfahrung Ausscharbung (AS) bei Angst Patient

Hallo, ich bin die Line und bin 30 Jahre alt, habe bereits ein Kind und ich bin extrem panisch und ängstlich was alles mit dem KKH zu tuen hat.

Vor 2 Tage am 8.03 bekam ich die Diagnose MA in der 10. SSW.

Hebamme und Gyn rieten mir beide für Tabletten und einen natürlich Abgang. War für mich auf die einzigste Option eigentlich, weil ich keine AS wollte, ich hatte Angst davor.
Ich hatte lange schon leichte Blutungen, die immer stärker wurden. Ich wollte einfach ein Ende jetzt. Ich blutete nachts extrem stark, es machte mir Angst. Große Klumpen, starke Schmerzen. Ich dachte es wäre viel schon ab, und meine Hebamme sagte mir auch, nach meiner Beschreibung blutet es sehr stark und es müsste bald vorbei sein.
Am nächsten morgen hab ich im Krankenhaus angerufen, weil mir das alleine zuhause nicht mehr geheuer war, ohne ein Arzt. Es war wirklich sehr viel Blut….

Im Krankenhaus wurde mir nach dem Ultraschall gesagt, es wäre nur wenig abgegangen aber noch lange nicht alles. Das war erst der Anfang. Das Frucht sitzt noch fest.
Es war so ein extremer Schock für mich, weil ich damit nicht gerechnet habe, nach der Menge an Blut und schmerzen.
Sie verschrieben mir 4! weitere Tabletten und sagte, das wird übel was kommt, es wird Blutig, es wird weh tuen. Das baby ist recht „weit“ in der 10. Woche. 2 Tabletten bringen nichts, ich brauche mindestens 4 Stück.
Oder ich kann eine Ausscharbung wählen, dann wären wir in 20 min fertig und ich kann heute Abend heim. Wie ich möchte.
Das baby wird nach einer AS Beerdig von Krankenhaus oder ich kann es selber beerdigen lassen in Familien Grab. Wie ich möchte. Es wird nicht einfach die Toilette runter gesprüht wie nach Tabletten zuhause meist. Das war irgentwie der springende Punkt wo ich „gut“ fand in der beschissenen Zeit.

Ich setzt mir also ins Wartezimmer und hatte nun Zeit mich darüber zu informieren und nachzudenken was ich wollte. (Ich wurde aber nicht geträngt!)

Ich habe dann genau HIER gelesen; das die AS eigentlich ganz gut verläuft und positive Erfahrungen gemacht wurde.
Ich habe auch negative Erfahrungen gelesen, die ja wirklich Horror waren….

Tabletten nehmen und zuhause eine „kleine“ Geburt alleine machen oder AS?

Also die AS lieber dachte ich mir. Augen zu und durch, besser als zuhause alleine im Blut sitzen mit schmerzen.

Ich bin extrem ängstlich, hätte noch nie eine Narkose, oder sonst was mit dem Krankenhaus zu tuen. Ich hatte extreme Angst.

Und Mädels, es war super einfach!
Ich habe auf Wunsch eine Tablette gegen Angst bekommen, die sofort gewirkt hat in der Wartezeit von 4 Stunden auf meinen OP Termin.

Ich war tiefen entspannt und positiv gestimmt, das nun endlich alles vorbei ist und ich dann wieder aufatmen kann und trauen kann.

Die OP selber verlief richtig gut. Ich schlief bei der Narkose ein und 45. min später war ich ausgeschlafen und wach. Wie ein Power Nap vor dem TV. Ich fühlte mich beim aufwachen sehr erleichtert. Ich wollte nun einfach den Trauer Prozess starten können, ohne immer an das tote Baby in mir denken zu müssen

Ich bin froh diesen Weg gewählt zu haben, laut Ärztin war es wohl eine sehr blutige Angelegenheit. Das hätte ich niemals zuhause alleine so machen können.

Ich durfte nach 2 Stunden wieder heim.
Ich fühle mich körperlich sehr gut. Als wäre nichts gewessen. Natürlich muss die Seele nun arbeiten. Aber ich hätte es nicht ändern können. Die Ärztin sprach danach auch lange mit mir und war sehr einfühlsam und sehr lieb.
Sie erzählte mir auch, sie hatte auch schon 3 FG mit AS. Und täglich würden sie, in unserem kleinen KKH 4-6 AS durchführen. So leid es ihr tut. Sie hat mich auch krank geschrieben. So lange ich erstmal will. Sie bot mir 4 Wochen an. Danach gerne auch nochmal länger, damit ich alles verarbeiten kann. Sie sagte mir auch genau wo unser Baby nun beerdigt wird und gab mir eine Einladung zum Trauer Gottesdienst für Sternen Eltern in der frühen SS mit.

Meike Fazit:
Lieber eine AS als in der 10. Woche eine „kleine“ Geburt zuhause, für mich persönlich.
Ich habe zwar schon ein Kind auf die Welt gebracht - aber alleine traue ich mir eine kleine Geburt mit der Menge Blut nicht zu. Zudem es auch sehr viele Gefahren bringt. Aber das ist meine Entscheidung! Natürlich gibt es viele Frauen da draußen wo bereit sind auch den anderen weg zu gehen. Viele Frauen brauchen auch diesen Weg, für die Verarbeitung.
Aber ich möchte nun jeder Frau positive Gedanken schicken, welche vielleicht auch nicht bereit für eine kleine Geburt zu Hause ist, weil sie sich nicht danach fühlt.
Ich würde jederzeit wieder eine AS wählen. Auch wenn ich erst in der 6./7. Woche wäre.

Ich hätte beim nächsten mal auch keine Angst mehr, und das bedeutet bei mir wirklich was.

Bearbeitet von Lini92
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Hallo liebe Lini,
erstmal fühl dich gedrückt und ich hoffe du kannst alles irgendwie verarbeiten ♥️

Tatsächlich gibt es hier wirklich Horrorgeschichten und im Falle einer extremen Blutung sollte man sicher die AS vorziehen.

Aber von den Risiken hast du hier eben nichts erwähnt, ich weiß nicht wie sehr du aufgeklärt wurdest aber ich hätte bei einer AS Angst, dass meine Schleimhaut sich nicht regeneriert, Stichwort Ashermansyndrom. Oder dass es im Falle einer erfolgreichen SS Komplikationen mit einer vorzeitigen Plazentalösung geben kann, oder die Plazenta geht nicht ab, da sie an der von Ausschabung vernarbten Schleimhaut festsitzt.

Ich persönlich würde sofort die AS wählen wenn es keine Risiken gäbe. Und ich hoffe das war für dich auch genau der richtige Weg. 🍀