Wenig Verständnis

Hallo,
ich wurde ungeplant schwanger, unsere Familienplanung war eigentlich abgeschlossen. Wochenlang war ich verunsichert, verzweifelt, wusste einfach nicht wie wir es machen sollen. Mein mann war pragmatisch, meinte wir schaffen es, aber richtig happy war er nicht mit noch einem Baby.
Dann wurde in der 10.Woche eine verhaltene Fehlgeburt festgestellt, ein paar Tage später war die Ausschabung.
Ich bin ziemlich traurig. Es war irgendwie kein Wunschkind und ich war nicht glücklich mit der SS, vielleicht aber auch wegen der Hormone und meiner gesamten Burnout-Situation, in die ich hineingeschlittert bin und die dadurch so richtig zutage kam.
Ich erfahre null Verständnis. Mein Arzt meint mein Körper sei wohl nicht in der Lage gewesen wegen Überlastung und Alter, die eine Freundin von mir meinte prima, dann bist du ja alle Sorgen los und eine andere Freundin meinte es sei ja kein Wunder, dass ein Kind nicht bliebe, wenn es merkt, dass die Mutter es nicht richtig will und der Körper es nicht richtig kann. Mein mann sagt einfach nur gar nichts außer, dass es vorbei sei und man ja nichts machen könne.
Irgendwie versteht keiner, dass ich traurig bin. Ich war nicht geplant schwanger, es machte mir unglaublich viele Sorgen und vielleicht haben auch alle Recht, dass mein Körper es nicht konnte. Außerdem habe ich ja schon Kinder, also kein Grund traurig zu sein. Ich wünsche mir nun ein Kind, was wahrscheinlich eine normale Reaktion auf so einen Verlust ist. Noch vor einer Woche hätte ich mich für bekloppt erklärt. Aber glaube ich auch, dass es die Hormone waren, die mich sehr betrübt haben. Körperlich geht es mir jetzt gut. Also zumindest abgesehen von meiner allgemeinen Erschöpfung. Ich habe mir zulange zu viel zugemutet. Ich bin aber auch schon 41, ich habe eigentlich keine zeit mehr hinten heraus noch einmal an eine Schwangerschaft zu denken.

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Tut mir sehr leid um den Verlust!
Ich glaube niemand in deinem Umfeld meint es böse und es ist ein missglückter Versuch von deinen Freundinnen dir beizustehen.
Du solltest ganz offen kommunizieren, dass es dir schlecht geht und es dir gut tut, wenn deine Freunde dir beistehen. Sie müssen auch nicht alles kommentieren, sondern einfach nur mit trauern.
Verlust ist Verlust und braucht Zeit für Verarbeitung und bringt viele Fragen und womöglich auch Schuldgefühle mit sich (so ging es mir zumindest).

Alles Liebe Dir

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Du hast alles recht der Welt zu denken was du willst. Deine Trauer ist berechtigt du hast ein Kind, dein Kind verloren. Bei guten Freunden würde ich auch direkt sagen dass du traurig bist, wenn sie es nicht ohnehin schon gemerkt haben.

Nimm dir die Zeit und ruhe zum trauern.

Alles Liebe