Trauer und Hoffnung

Hallo an euch.

Ich mich gern ein wenig austauschen mit euch, da ich mich nun in der Lage dazu fühle.

Nun, da es jetzt zwei Wochen her ist, dass ich meine aller erste Schwangerschaft verloren habe, auf die ich jahrelang gewartet habe, kann ich darüber reden. Hier treffe ich auf (leider) Gleichgesinnte, und jeder von uns hätte ich dieses Schicksal erspart. Worte meiner Freundin: keiner Frau sollte sowas widerfahren. Ich kenne den Schmerz nicht, weil ich sowas nie durchmachen musste, aber ich fühle mit dir. Wenn du mich brauchst, sag Bescheid. Und ja, diese Freundin war bereit mit mir ins KH zu fahren, als mein Baby verloren ging.

Vorher hatte ich einfach das Urvertrauen in meinen Körper, dass er alles alleine gut schafft und mich nicht im Stich läßt.. und ja, ich habe mich entweder abgelenkt mit Arbeit (ich war eine Woche nach MA krankgeschrieben und es war ok für mich) und auch verkrümelt, um meine Ruhe zu haben, mir die "warum" Frage zu stellen immer wieder, die Welt und das Schicksal zu hassen, zu trauern, zu weinen, zu hoffen.. Ich habe nichts gemerkt, es ging mir fantastisch. Ich dachte meinem Baby auch..

Zusammengefasst hat die FG nur einen ca halben Tag gedauert, am 5.11. jedoch waren 90% passiert, das bisschen danach kaum der Rede wert. Ich durfte 10+2 Wochen schwanger sein, eine Woche davor noch das Herzchen gesehen. Ich habe mich gefreut, Pläne geschmiedet, gelacht, das Leben genossen. Wie kann es dann einfach so schnell wieder vorbei sein, die Natur ist grausam manchmal..
Dann kamen die Periodenschmerzen, dann kam das Blut und KH war kein Herz mehr zu sehen (die Ärztin war toll, so lange gesucht, überall geschallt), ich bin nach Hause, ich wollte nicht dort bleiben auf Anraten der Ärztin, aber es ging mir sehr gut (bis auf die Tatsache, dass Blut, Gewebe und mein Baby verloren gingen). Sonntag war alles vorbei. Als wäre nichts gewesen. Montag bei meiner FA war nichts mehr zu sehen, mein Baby war nicht mehr da, Mittwoche zur Kontrolle war HCG Wert extrem gefallen und nochmals 10% Abgang durch eine Spritze, alles "gut", letzte Woche Mittwoch dann ein SST ein Hauch von Hauch. Mein Körper hat mich nicht im Stich gelassen und alles geschafft. Ich wollte keine AS.

Ich bin unendlich traurig, noch immer, natürlich. Aber ich bin dankbar schwanger geworden zu sein, das heißt ich kann das und mein Körper auch. Nur ein Baby zu ende Tragen müssen wir schaffen. Denn das Tragen auf den Armen geht dann ja weiter. Und das wünsche ich mir so sehr. Bei uns sind die letzten Tage Schneeflocken gefallen und ich dachte mir ganz innerlich, ob mein Baby als kleines Schneeflöckchen zu mir zurück kommt.. Ich hoffe und bin unglaublich zuversichtlich, dass mein kleiner Stern zurück kommt und bleibt.

Ich warte geduldig auf meinen neuen Zyklus. Es geht mir körperlich fantastisch. Seelisch brauche ich noch etwas. Ich kann die Sonne wieder genießen. Den Schnee. Meine innere Ruhe und Zuversicht bleibt. Ich gebe nicht auf. Auch wenn ich es mir ganz anders vorgestellt hatte.

Was hat euch geholfen damit umzugehen?
Mir hat sehr geholfen, dass meine FA sowie die Helferinnen sich wirklich gut um mich gekümmert haben. Und im KH die Ärztin auch wahrlich gut mit mir umgegangen ist. Mir war das Mitgefühl so wichtig, aber das merkte ich erst, als ich selbst vor Tränen nichts mehr sagen konnte. Ich wurde gut aufgefangen, auch in der Familie und von Freunden. Das tat gut. Auch wenn ich mit dem Schmerz trotzdem alleine bin. Die Erklärungen, dass die Natur und mein Körper mich vor einer schlechten Schwangerschaft schützen wollten, dass irgendwas nicht in Ordnung war, ist dagegen ein schwacher Trost, aber ich bin eher ein sachlicher Typ und verstehe es absolut. Ja, auch das hilft irgendwie.

Herr Google sagt, nach einer MA ist es realistisch nach 4-6 Wochen die Periode zu bekommen. Wie sind eure Erfahrungen dazu? Herr Google und eine schottische Studie besagen auch, dass man nach einer MA die nächsten 6 Monate sehr fruchtbar ist. Seid ihr nach einer MA auch wieder gesund schwanger geworden und das bis zum Schluss?

Viele mitfühlende Grüße, mangolove mit