Ich wusste nicht, was ich verliere

Hallo,

ich weiß nicht wo und wie ich anfangen soll.
Anfang Februar zog mein Freund für ein paar Monate ins Ausland. Danach habe ich die Pille abgesetzt, weil ich mal sehen wollte, was passiert und wie ich mich fühle.
Dann fing es an, dass ich immer müde war und meine Brüste anfingen sich komisch anzufühlen. Ich habe mir nichts dabei gedacht, weil ich ja die Pille abgesetzt hatte und das u.A. als Nebenwirkungen gelistet wurde. Auch als meine Periode 1 Woche überfällig war machte ich mir keine großartigen Gedanken, sollte ja auch "normal" sein.
Als ich dann einen Knoten in meiner Brust spürte, machte ich einen Termin beim Frauenarzt, um ihn überprüfen zu lassen. Den bekam ich dann auch, Mitte März.
Zwei oder drei Tage vor dem Termin bekam ich auf einmal starke Unterleibsschmerzen und kriegte Blutungen. Und wieder dachte ich mir nichts dabei, weil meine Periode ja eh überfällig war.
Doch beim Frauenarzt kam dann raus, ich war schwanger gewesen, 6. oder 7. Woche. Und ich hatte das Kind verloren.
Ich muss ehrlich gestehen in dem Moment war ich erleichtert, dass ich nicht mehr schwanger war. Ich fühlte mich noch nicht bereit und mit meinem Freund im Ausland wäre das Ganze alles furchtbar schlechtes Timing gewesen. Ich sah auch keinen Grund es meinem Freund zu erzählen. Erstens fühlte ich mich noch nicht so weit, es jemandem zu erzählen. Ich musste das Ganze erstmal selbst verarbeiten. Zweitens konnte nichts machen, würde nichts vermissen und ich wollte seinen Auslandsaufenthalt keinen Dämpfer verpassen. Also fuhr ich selber erstmal zu meinen Eltern und für ein paar Wochen war alles gut.
Doch dann wurde eine gute Freundin von mir schwanger und ich fing an nachzudenken. Ich glaube so langsam holt mich das Ganze ein und ich weiß, dass ich mit meinem Freund drüber sprechen habe aber einfach unglaubliche Angst, dass ich zu lange gewartet habe.

Liebe Grüße,
Sophia

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Es tut mir erstmal unfassbar leid für deinen Verlust. Vorallem, weil er für dich mehr als unerwartet kam.

Ich empfand dein Worte aber gerade sehr beruhigend undit Bedacht gewählt. Genauso würde ich es deinem Freund sagen und auch warum du erst jetzt darüber sprichst etc. Ehrlichkeit ist immer am besten.

Und du wirst sehen, er wird sicher Verständnis haben und könnte deine/eure Trauer jetzt gemeinsam verarbeiten.

Und auch in dieser Situation ist weinen und traurig sein in Ordnung.
Das gehört zu diesem Prozess dazu.

Im Zuge dessen könnt ihr euch ja ggfm gemeinsam nochmal über eure Pläne unterhalten, es scheint ja doch langsam präsent zu sein das Thema Baby.

Bis dahin ist Trauer zeigen auch eine Stärke und fühl dich gedrückt.

Ich hatte auch schon einen Abgang, bei dem ich Monate nicht wusste, dass es überhaupt einer war.
Erst nach weiteren FG war ich mir sicher, dass ich schon einen hatte.