Mein Stern

Heute vor 3 Jahren musste ich mein Sternchen ziehen lassen und seit dem hat Silvester eine ganz ander bedeutung für mich.
Jedes Jahr erinnere ich mich daran wie ich kurz vor Weihnachten positiv Testen konnte, wie ich zum ersten mal meinen Großen als großen Bruder gesehen hatte, wie ich meiner lieben Schwiegermama erzählt habe das sie nächstes Jahr zum Geburtstag wieder Oma wird. Ich erinner mich aber auch daran wue am Silvester morgen Blutungen anfingen, wie unsensibel der Arzt im kh war und wie lieb die Krankenschwester, ich erinner mich auch daran wie ich gern Mitternacht verschlafen hätte und stattdessen weinend am Bett meines Sohnes saß, wie ich eine Woche nach dem Abgang die Cousine meines Mannes hasste, weil sie einen bezaubernden kleinen Sohn zur Welt brachte.
Ich denke auch den Rest vom Jahr oft an mein Sternchen, ob es wohl ein Junge oder ein Mädchen wäre, wem es charakterlich und äuserlich wohl ähnlicher wäre. Ob es seinen mittlerweile zwei Brüdern ähnlich wäre (wobei es den kleinen Bruder wohl nicht geben würde wäre es bei uns geblieben).

Ich hätte ihm gerne die Welt gezeigt, mit ihm gelacht und geweint,in schlechten Nächten am Bett gesessen und Stolz jeden Meilenstein bezeugt, aber es war nicht bereit für diese Welt. Es bleibt für immer in meinem Herzen, ein kleines Wesen das nie das Licht der Welt erblickte und trotzdem von Herzen geliebt wird.
Jedes Silvester seitdem beobachte ich das Feuerwerk und frage mich wie es wohl gewesen wäre, wische mir unaufällig die Tränen weg, freue mich über meine beiden Jungs und vermisse meinen kleinen Stern den ich nie richtig kennenlernen durfte.
Es wird anders, man gewöhnt sich daran, das immer jemand fehlt, aber vergessen kann man nie.