Neuer Versuch und Rückkehr zur Arbeit

Hallo,
ich hatte vor 8 Wochen einen medizinisch indizierten Abbruch in der 15.Woche. Es war meine erste Schwangerschaft und da ich Lehrerin bin hat sich für mich einiges geändert. Ich habe von der Schule in den Innendienst gewechselt, was für mich und auch die Schüler nicht einfach war. Dann bekam ich ziemlich Direkt die Nachricht, dass das Baby nicht gesund sei (alle Ärzte sagten es sei "sehr wahrscheinlich" nichts genetisches, sondern eine Laune der Natur) und mir zur einem Abbruch geraten. Das war auch die richtige Entscheidung und grundsätzlich geht es mir inzwischen ok.
Jetzt bin ich aber seit ein paar Tagen zurück in der Schule und merke, dass ich doch dünnhäutiger bin als ich dachte und mich der Stress dort extrem nervt. Es gab ein paar merkwürdige Situationen, die mich etwas aus dem Tritt gebracht haben aber ich denke auch, dass das normal ist am Anfang.
Nun sollte wir die Ergebnisse der genetischen Laboruntersuchung bekommen und das Krankenhaus hat an irgendeiner Stelle (können sie sich angeblich selbst nicht erklären) einen Fehler gemacht, so dass keine Untersuchung des Absaugungsmaterials stattfand und es demnach auch keine Ergebnisse gibt. Nun hatte ich mich irgendwie drauf eingestellt, zu erfahren, dass wir es bald mit dem Wissen, dass es wirklich eine 1:1Mio. Wahrscheinlichkeit war, die uns vorher erwischt hat, wieder probieren können. Das ist jetzt leider nicht der Fall, sondern ich fühle mich ziemlich unsicher damit.
Meine Schulleitung hat mir signalisiert, dass es für sie nachvollziehbar ist wenn ich mich noch weiter krank melden würde. Allerdings möchte ich auch die Kollegen nicht hängen lassen. Und kann auch nicht wirklich gut damit umgehen, dass ich mich wegen einer neuen Schwangerschaft so unsicher fühle. Irgendwie würd ich mich grad gern wieder ein bisschen verkriechen und um mich kümmern, denke aber auch, dass es bald 'normal' weitergehen sollte.
Fällt es euch auch so schwer mit dem ganzen Rattenschwanz, der an dem eigentlichen Drama noch dranhängt fertig zu werden? Vielleicht hat ja jemand von euch in einer ähnlichen Situation gesteckt und einen guten Rat?

Lieben Dank...

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Hallo liebe Raritha,
erstmal tut es mir sehr leid für deinen Verlust.

Ich habe im Januar unsere Tochter in der 22. ssw verloren. Es war eine unentdeckte Infektion. Es kam von heut auf morgen und hat mir die Füße unter dem Boden weg gezogen. Es ist furchtbar.
Es ist zwar ein bischen anders wie bei dir. Aber mir kann bis heute keiner sagen woher dieser Infekt kam. Das sie im Krankenhaus einen Fehler gemacht haben, kann passieren. Darf aber nicht. Es ist unbeschreiblich und ich denke es ist schwer es dann auch zu verstehen. Konnten sie denn nichts mehr sagen dazu?
Bei mir ist inzwischen der Alltag wieder da. Ich bin noch jeden Tag traurig. Ich gehe oft zum Grab. Ich weine. Aber ich habe gelernt damit zu leben. Ich habe meine Stunden reduziert und arbeite erstmal in Teilzeit. Mein Chef ist zum Glück sehr verständnisvoll. So wie du sagst. Ich brauche das auch noch. Für mich. Es ist gut so.
8 Wochen ist noch keine Zeit. Hör auf dein Körper und das was du brauchst. Klar, will man die Kollegen nicht hängen lassen. Aber es wird noch lange dauern. Der Schmerz und die Trauer vergehen nie und in dieser Situation muss man auch ein wenig an sich denken.

Liebe Grüße

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Leider habe ich keine richtige Erklärung bekommen, wie das passieren konnte. Aber nächste Woche nochmal einen Termin dort um noch mal ein paar Fragen zu stellen. Denn das darf wirklich nicht passieren und ich möchte das nochmal loswerden dort um zu verhindern, dass sowas demnächst wieder passiert.
Vielleicht erfahre ich dann nochmal etwas mehr.

Vielen Dank für deine Worte!

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Erst mal mein aufrichtiges Beileid. Das finde ich ja unglaublich, dass ihr jetzt nicht das Untersuchungergebnis bekommt. Du.bist Lehrerin d.h. du bist verbeamtet und musst wenigstens keine Angst, um deinen Job haben? Ich wurde 5 Wochen nach meiner fg gekündigt. Ich wuerde auf meinen Bauch hören. Wenn der sagt, du brauchst noch etwas Zeit, dann nimm dir die Zeit. Alles Gute fuer die Zukunft.

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Vielen Dank!
Und es tut mir sehr, was dir passier ist - als ob eine FG an sich nicht schon reicht?!
Verbeamtet bin ich zwar nicht, aber trotzdem brauche ich wohl nicht um meine Stelle zu fürchten. Ich hoffe beider hat alles einen guten Weg genommen!

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Es folgte noch eine 2. FG. Aber danach dann 3 lebende gesunde Kinder. Unsere persönliche Familenengel passen hoffentlich immer gut.auf ihre Eltern und ihre Geschwister hier auf Erden auf. Von unserer Tochter wurde nur etwas.Gewebe entnommen. Waere da was schief gegangen, haette man noch mal was entnehmen können. Die Option gibt es bei euch nicht? Ich habe mich auf Vieles untersuchen. Obwohl ich wusste es kann auch so gut gehen. Ich hatte vor meinen 2 Fg bereits einen gesunden Sohn zur Welt gebracht. Aber wie du schreibst, es soll nie wieder passieren. Ich fand das Buch meine Folge.svhwangerschaft von Wolt.ers ganz gut. Dir alles erdenklich gute.

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Hallo,
erst einmal tut es mir leid, was du gerade durchmachen musst...
Ich war im Februar 2018 in einer teilweise ähnlichen Situation.
Ich hatte ebenfalls in der 15. Woche einen medizinisch indizierten Abbruch, da das kleine nicht lebensfähig war.
Und auch bei mir sollte eine Untersuchung des Abortmaterials stattfinden, wurde aber auch nicht gemacht.
Es hätte eine genetisch bedingte Ursache ausgeschlossen werden sollen.

Als ich nochmal mit dem Genetiker telefoniert habe, der mit uns auch das notwendige Gespräch vor dem Abbruch geführt hat, hat er gesagt dass er dann eben das Blut von meinem Mann und mir untersucht...

So haben wir es dann auch gemacht. Er hätte zwar gerne direkt den Fötus untersucht, und ich bin immer noch traurig weil ich nicht weiß ob es ein kleiner Junge oder ein kleines Mädchen war...aber wir hatten dann relativ schnell Gewissheit, dass wir es wieder ohne Sorgen robieren können.

Vielleicht ist das ja bei euch auch möglich?

Und wenn es dir noch nicht gut geht, bleibe nochmal daheim. Besonders wenn deine Chefin Verständnis hat.

Liebe Grüße