Fehlgeburt in der 21. SSW

Hallo ihr Lieben ... wollte mich erst einmal vorstellen ... bin gaaaanz neu hier und habe ehrlich gesagt auch noch keine "Forum-Erfahrungen" ;-)

Ich lese schon seit einiger Zeit mit und finde es irgendwie schön (auch wenns so furchtbar klingt), dass es doch einige gibt, die genau so ein traumatisches Erlebnis mit mir teilen ... ich hab irgendwie immer nur mich gesehen, und dabei nicht daran gedacht, dass ich nicht die Einziege bin, die sowas durchmachen musste ... Es tut gut zu lesen, wie andere lernen mit dem Schmerz umzugehen ...

Und nun zu meiner Geschichte ...
Es ist noch alles irgendwie frisch ... und es fällt mir unheimlich schwer ...

Am 03.06 war ich in der 21+3 SSW und hatte eine Routineuntersuchung beim Frauenarzt, beim Ultraschall hat sich rausgestellt, dass unser Baby nicht mehr lebt- er musste schon mindestens ne Woche tot gewesen sein, dass kaum mehr Fruchtwasser vorhanden war ... am furchtbarsten ist, dass es vorher einfach keine Anzeichen dafür gab, dass so etwas passieren könnte, ich hatte eine Bilderbuchschwangerschaft (Klar war mir mal schlecht, aber das hab ich für unseren kleinen Schatz gerne in Kauf genommen) ...

Nunja, am nächsten Tag folgte dann die eingeleitete Geburt und um 19.40 ist unser kleiner Sohn auf die Welt gekommen ... die Hebamme hat uns abgeraten, ihn nicht zu sehen, da er schon etwas eingefallen war ... allerdings haben wir darauf bestanden ... und ehrlich gesagt, es war das Beste was wir tun konnten ... er war einfach so Perfekt- nur leider viel zu klein :-(

Wir haben uns für eine Sammelbestattung entschieden, damit unser Sternchen nicht so alleine ist und mit anderen Sternenkindern in den Himmel ziehen kann ... diese findet allerdings erst im Herbst statt- das heißt, es kommt noch so einiges auf uns zu ... und ich habe solche Angst davor!

Auf die Ergebnisse der Autopsie warten wir auch noch ... weiß jemand von euch, wie lange soetwas dauern kann?

Es ist furchtbar, dass so etwas noch in der Fortgeschrittenen Schwangerschaft passieren kann, ich hab niemals mit so etwas gerechnet ... Es war doch so ein Wunschkind ...

Schwierig ist es darüber hinweg zukommen ... ich versuche viel darüber zu sprechen, aber irgendwann hat man das Gefühl, dass die Menschen um einen rum, es satt haben dauernd das selbe zu hören ... und mein Mann geht wieder anders mit seiner Trauer um, er redet einfach nicht gerne darüber ...

Ich denke jede Sekunde an ihn, unseren kleinen Valentin ... auch sein großer Bruder hat sich schon soooo sehr gefreut ...

Es tut mir leid, dass der Text so lang geworden ist, aber es tut echt gut, sich mal alles von der Seele zu schreiben ...

Ich drücke alle, die genau das selbe durchmachen musste

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Das tut mir echt leid für dich..
Wünsche dir viel Kraft für die nächste Zeit..
Deinem #stern geht es bestimmt gut da wo er jetzt ist,er schaut auf euch herab..

Lg kathrin

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Vielen Dank für deine lieben Worte

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Mir tut es sehr Leid, dass du auch so eine furchtbare Erfahrung machen musstest. Ich selber habe ähnliches Erlebt.

Am anfang wollte ich nicht darüber sprächen, als ich die Kraft hatte tat ich es. Es war auch gut und mir wurde zugehört. Allerdings hatte ich dann später auch den Eindruck, dass es nervte... :-(

Naja, nun schreibe ich hat in Forum und hier werde ich auch viel besser verstanden.
Es ist gut, dass du dein Baby sehen wolltest, ich hatte nach einer Woche nicht mehr den Mut dazu. Zu groß war die Angst vor dem was mich erwartet....

Auch wenn es jetzt noch so weh tut, wirst du irgendwann nur noch mit Liebe an dein Kind denken...

Bei mir ist es 7 Monate her und inzwischen ist da nun nicht nur noch schmerz, wenn ich am sie denke....und das tue ich fast immer#herzlich

Ich wünsche dir viel Kraft und alles Gute!

LG Sarah

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Vielen dank für die lieben Worte ... schön zu lesen, dass es doch noch ein "auf" gibt <3

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Es tut mir so leid für dich. Ich weiß was du durchmachst.
Ich mußte meinen Sohn in der 19 SSW gehen lassen das war am 28.2 es war der schlimste Tag meines Lebens. Zu wissen mann bekommt ein Kind es wird aber nie schreien, weine oder lachen und man darf es nicht mit nachhause nehmen. Man fühlt sich so leer und denk man steckt in irgend einen schlechten Film fest.

Wir haten unsere Sammelbestattung auch zimlich spät die war erst jetzt am 5.7.
Ich wünsche Dir viel Kraft und ganz viele liebe nette Menschen um dich mit den du reden kannst. Denn das braucht man.

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Wie recht du doch mit deinen Worten hast ... man bekommt ein Baby, dass niemals schreien wird, das dich niemals anlächeln wird ... das niemals Mama sagen wird ... es ist grausam!!!

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#liebdrueck

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Hallo,

auch ich habe mein Kind in der 17. SSW genau wie Du verloren. Bei einer Routineuntersuchung (ich dachte, dass ich einen Pilz hätte) ist die Ärztin im KH ganz still geworden. Bin eigentlich nur zum Notdienst, weil ich so ein Brennen hatte. Dann kam alles ganz anders und ich musste mein Kind am nächsten Tag in 12 Stunden still zur Welt bringen, weil es auch seit einer Woche nicht mehr gelebt hat und ich habe es nicht gemerkt.... Es war bis jetzt das Schlimmste was man sich vorstellen kann, obwohl es noch schlimmere Schicksale gibt, an die ich gar nicht denken mag.

Bei mir war es letztes Jahr und ich habe mittlerweile einen gesunden Sohn zur Welt gebracht. Die SS war der Horror, die ganze Zeit voller Angst um das Ungeborene. Noch dazu kam, dass es mir körperlich nicht sehr gut ging. Diabetes, Streptokkoken usw. Die Angst bleibt, auch jetzt, dass ihm was passieren könnte. Kann das das gar nicht erklären und es ist unsagbar schwer, das alles zu akzeptieren.

Für andere Menschen, hat man ja jetzt einen "Ersatz", aber dem ist nicht so. Keiner kann jemanden ersetzen, aber die meisten Menschen, die so etwas nicht mitgemacht haben, können da nicht mitreden und ich habe sogar mehr wie nach einem Jahr immer noch sehr daran zu knabbern. Es ist wie eine Art Trauma, welches man alleine bewältigen muss.

Habe mir schon Hilfe gesucht, was mir sehr gut tut.

Vielleicht wäre es ja was für Dich...

Achja, wegen den pathologischen Ergebnissen, hat es bei uns 1 Woche gedauert. Wir auch die Plazenta einschicken lassen, dies dauerte zwei Wochen. Bei uns wurde übrigens nichts festgestellt.
Ich würde Dir aber empfehlen, Deine Gerinnung checken zu lassen. In manchen Fällen liegt eine Gerinnungsschwäche vor. Dazu bräuchtest Du ein Gespräch bei einem Humangentiker. Wäre schon sinnvoll, da es doch ziemlich spät war, als Du Dein Baby verloren hast. Es kann übrigens auch passieren, auch wenn Du schon ein gesundes Kind hast, wurde mir im KH die Auskunft gegeben.
Ich habe übrigens fast die ganze SS über ASS 100 eingenommen, um die Durchblutung der Plazenta anzukurbeln, weil ich in der vorherigen SS Bluthochdruck hatte, was auch ein Grund dafür sein kann, dass die Plazenta nicht gut durchblutet war und das Baby deswegen abgestorben ist.

Alles ziemlich kompliziert..

Wünsch Dir alles Liebe und Gute, erhol Dich erstmal auch körperlich
Wenn Du Fragen hast, kannst Du mich gerne anschreiben

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Einen tollen Text hast du da geschrieben ... ich freu mich sehr für dich, dass du jetzt wieder ein baby bekommen hast ... ich möchte auch so schnell wie möglich schwanger werden ... nicht um die Lücke zu füllen- unser Sternchen wir kein anderes kind ersetzen ... der Kinderwunsch ist einfach da ...

Gaaanz liebe Grüße Nika

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Das wollte ich damals auch unbedingt, kann ich so nachvollziehen....
Ich war auf jeden Babybauch neidisch und hätte am Liebsten jeder werdenden Mutter eine reingehauen. Ich schäme mich heute noch für den Gedanken, aber ich hatte so eine Wut im Bauch, warum das gerade mir passieren muss.

Als ich dann nach drei Monaten wieder schwanger war, war ich mit der Gesamtsituation total überfordert. Ich habe geheult, nicht vor Freude, sondern wegen der Angst. Ich lag dann wegen Verdacht auf Eilleiterschwangerschaft im KH. Das ist jetzt bald ein Jahr und es kommt alles wieder hoch. Ich habe es dann irgendwie bereut, so schnell schwanger geworden zu sein, auch wenn es mein sehnlichster Wunsch war. Andererseits bin ich so froh, dass jetzt meinen Sohn habe. Es ist so schwer, ich war einfach hin und weg.

Nach 100 gefühlten Arztbesuchen, hab ich mir dann den Angelsound gekauft. Zur Beruhigung. Mein Mann hat zwar geschimpft wie ein Großer, weil er meinte, dass ich mich damit nur wahnsinnig mache, aber bezahlt hat er ihn mir;-)
Den habe ich sogar drei Stunden vor dem Kaiserschnitt benutzt, weil ich immer noch Angst hatte, dass mein Kleiner sterben könnte. Wie gesagt, es war nicht lustig.

Was mir auch noch geholfen hat, war meine neue FÄ. Ich habe jeder Zeit vorbeikommen können und alle 14 Tage Kontrolle gehabt, dies gab mir sehr viel Sicherheit. Und ich hab eine US Flatrate für 200 gekauft. Meine FÄ meinte, dass ich dann vor ihr aus, jeden Tag auf der Matte stehen hätte können. Hab ich aber nicht in Anspruch genommen. 14 Tage waren ausreichend;-)

Ich wünsch Dir (mag zwar etwas komisch klingen), dass Euer Baby krank gewesen ist (sei es ein Herzfehler, oder etwas anderes. Dann hätte man wenigstens einen Grund bzw. wäre es eben eine Laune der Natur gewesen.

Bei uns ist ja wirklich nichts festzustellen gewesen und das hat mich schon ziemlich belastet.

Nochmal alles Liebe

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Ich kann dich verstehen. Ich habe im Mai 2009 nach 7. ICSI meine Zwillingsjungs in der 21. SSW zur Welt gebracht und sie sind kurz nach der Geburt verstorben. So wunderschöne komplette Wesen. Unfassbar warum so etwas passiert. Bei mir hat sich der MM geöffnet, ohne daß ich es wirklich gemerkt habe. Eine Infektion war schuld und die Geburt war nicht aufzuhalten. Wir haben die beiden ein paar Tage später im Grab meiner Schwiegermutter beigesetzt und fahren noch sehr oft auf den Friedhof. Damals stand die Welt still. Mittlerweile habe ich drei Kinder. Wir haben unseren Traum nicht aufgegeben und eine 8. ICSI in Angriff genommen und daraus kam unsere wunderbare Tochter und aus der ICSI hatten wir noch zwei eingefrorene Eizellen und diese beiden Jungs sind letztes Jahr im Juni zur Welt gekommen. Es waren harte Schwangerschaften mit ganz viel Angst, aber es hat sich gelohnt und ich bin unendlich dankbar für meine drei Wunder. Ich wünsch dir ganz viel Kraft für die kommende Zeit. Ich weiß wie hart es ist. Sei fest umarmt. Du hast jetzt den besten Schutzengel den es gibt.

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Ich kann mich meiner Vorrednerin nur anschließen.

Auch ich mußte meine Zwillingsjungs in der 24. SSW aufgrund vorzeitigen Wehen und nicht aufzuhaltender Geburt gehen lassen. Sie starben in unseren Armen.

Keiner im Umfeld konnte das richtig nachvollziehen das man immer das Bedürfnis hat "dadrüber" zu reden. Nach 3 Monaten wollte erst recht keiner mehr was davon hören und ich mußte mir sogar schon den Spruch anhören "jetzt muß doch so langsam mal wieder gut sein!".
Geholfen hat mir die AWO. Dort war ich zur Beratungsstelle. Die Dame dort hat mir zugehört und dort habe ich noch weitere 2 Pärchen kennengelernt denen das gleiche passiert ist. Wir haben uns dann fast jeden Tag privat getroffen, das hat einfach nur gut getan.

Trotzdem habe ich unser "Ziel" nicht aus den Augen verloren, nämlich ein gesundes lebendes Kind im Arm halten zu dürfen.

5 Monate danach binich durch künstliche Befruchtung wieder schwanger geworden. Habe viel gekämpft, Muttermundverschluß, Bakterien im Urin, verkürzter Gebärmutterhals, vorzeitige Wehen und 10 Wochen KH mit Dauerliegen, und wir halten seit 15 Monaten unser Zwillingspärchen im Arm.

Kämpfe weiter und ich kann dir nur raten geh mal zu so einer Beratungsstelle bzw Selbsthilfegruppe.

LG
Sunnygirl