Sie Fehlgeburt - ich schwanger

Hallo, ich brauche Euren Rat. Meine Kollegin und ich hatten im vergangenen Jahr beide eine Fehlgeburt. Dieses schreckliche Erlebnis hat uns beide sehr nah zusammengebracht. Anfang des Jahres wurde ich erneut schwanger. Ich wusste kaum wie ich es ihr sagen sollte, ich habe es uns beiden so gewünscht. Einige Wochen darauf wurde sie auch schwanger - die Freude war natürlich riesig. Manchmal musste ich jedoch daran denken, was wäre wenn ich das Kind verlieren würde und gleichzeitig zusehen müsste wie ihr Bauch wächst. Bei dem Gedanken daran wurde mir fast schlecht - eine Fehlgeburt ist schon schrecklich genug. Und jetzt ist es passiert, nur andersrum. Sie hatte eine Fehlgeburt und mein Bauch wächst. Könnte heulen, wenn ich daran denke, dass es sie schon wieder getroffen hat. Sie hat es mir nachdem sie es Grade erfahren hat am Telefon gesagt, sagte dann auch, dass sie jetzt nicht weiter sprechen wolle. Habe ihr dann gesagt, dass ich sie in Ruhe lasse, aber jederzeit für sie da bin. Ich bin völlig ratlos und weiß nicht wie ich mich verhalten soll. Ich möchte ihr nicht zu nahe treten, ich würde ihr aber so gerne zeigen, dass ich ganz fest an sie denke. Bitte gebt mir einen Rat, was mache ich? Obwohl ich ja selber ein #stern habe bin ich völlig unsicher.

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Hallo

Ich habe damals meine Zwillinge in der 11. Woche nacheinander verloren. eine gute Freundin von mir war gleichzeitig schwanger. Das war kein Problem. Sie war traurig mit mir, ich war glücklich mit ihr. Ich glaube es hat deshalb funktioniert, weil beides seinen Platz hatte. Sie hat mir zugehört und mit mir geweint und wir haben ihre Schwangerschaft außen vor gelassen und an anderen Tagen haben wir gelacht, Babyklamotten gekauft und uns gefreut und nur über ihr Baby gesprochen.
Sie war immer offen, hat mich teilhaben lassen, wenn ich nachgefragt habe, oder mich auch mal angerufen und mir Dinge erzählt, Dir ihr wichtig waren.
Will sagen: sie hat ihr Verhalten nicht geändert sondern mich weiter behandelt wie immer, auch wenn sie dabei Verständnis und Platz für mich und meine Traurigkeit gelassen hat.
LG

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Hallo
Meine Schwester und ich waren damals 2 Wochen auseinander.. Ich bekam eine Fehlgeburt sie ihren Sohn.. Kommt drauf an wie ihr befreundet seit.. Vielleicht kannst dir vorstellen das sie Patin wird? Mich hätte das sehr gefreut.

Lass sie Zeit und wer weiss vielleicht wird sie bald wieder schwanger und wenn sie Fehlgeburten hat so um die 5/6 SSW sollte sie am besten mal in eine Kinderwunschklinik gehen vielleicht hängt es einfach an ihrem Immunsystem.. (erhöhte Killerzellen)

Man kann dieses Behandlen (Visitenkarte) und dann kann man auch erfolgreich Babys austragen..

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davon würd ich dir glaub ich abraten........... Mich hätte es sehr gekränkt wenn jemand mich nach meinen Fehlgeburten gefragt hätte, ob ich Patin werden wolle (das hört sich dann so nach Mitleid an).

VG solania mit 2 Sternchen und silas 11 Monate

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Ich kann mir vorstellen, dass es Deine gemischten Gefühle Dir so schwer machen. Dass Du einerseits ihren Schmerz wirklich mitspüren kannst, Dich gleichzeitig über Dein Kind freuen willst und irgendwie ein schlechtes Gewissen hast, dass Du gerade soviel Glück erfährst.

Ich will Dir hier keine Hypothese aufdrängen, aber vielleicht ist es zwischen Euch leichter, wenn Dir klar wird, dass Dein Mitgefühl nichts mit dem Kind in Deinem Bauch zu tun hat, sondern mit dem engen Verhältnis zu Deiner Kollegin, vielleicht kannst Du dann das schlechte Gewissen ausschalten und bist einfach freier, Deiner Kollegin gegenüber zu treten.

Als ich damals mein Kind verlor und eine FReundin 3 Wochen später verkündete, dass sie in der 14. Woche ist, wollte ich von ihrem Kind einfach nichts wissen. Die Freundin war mir lieb und teuer und hat mir auch beigestanden und das hat mir auch gut getan, aber ich konnte einfach nicht daran denken, dass in ihrem Bauch ein Kind wächst.

Vielleicht kannst du Deiner Kollegin schreiben. Schreib ihr einfach, wie unendlich leid es Dir tut. Dass Du gerne für sie da bist. Das hast Du ihr ja auch schon gesagt, aber wenn du ihr gerne zeigen möchtest, dass Du an sie denkst, dann finde ich einen Brief eigentlich sehr schön.

Wenn mein Bruder mich damals gefragt hätte, ob ich zwei Monate nach der FG Patin für meinen Neffen werden möchte, hätte ich abgelehnt. Ich konnte mit Mühe an der Taufe teilnehmen, saß in der letzten Reihe, jederzeit bereit rauszurennen.
Lass sie mit Deinem Kind in Ruhe, außer wenn sie selbst davon spricht. So ist meine Meinung zu Deiner Frage.

Ich wünsch Dir alles Gute und drück Dir fest die Daumen für Deinen Krümel!!!

Alles Liebe,
Tine