Seelischer Tiefpunkt nach Fehlgeburt

Hallo,

habe vor 4 Wochen mein kleines Sternchen in der 11. SSW verloren (missed abort) mit AS. Hatte mich eigentlich von dem Schock wieder einigermaßen erholt, doch seit dem Wochenende habe ich ein absolutes Tief erreicht. Bin nur noch traurig, könnte fast weinen, keinen Antrieb usw. - fast schon depressiv.
Ich weiß nicht was mit mir los ist, bin aber im Moment der Meinung, es könnten die Hormone sein. Wie komme ich aus diesem Loch wieder raus? Kann mir jemand helfen?

Vielen Dank im voraus,
Mandy

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Liebe Mandy,

lass Dich von mir ganz lieb #liebdrueck. Es tut mir leid, dass auch Du dadurch musst.

Mir ging es ganz genauso. Am 31.8. hatte ich eine Fg aufgrund von MA in der 10. SSW. Es war furchtbar, aber in den Wochen danach wurde das Leben allmählich wieder erträglicher. Dann, nach vier Wochen, ging es mir plötzlich wieder genauso schlecht wie direkt nach der Fg. Ich war am Boden zerstört, habe mich zuhause verkrochen und nur noch geweint und gefragt, was mit mir los ist. Es war wohl PMS, da ich nach nur 26. Tagen meine Periode wieder bekam. Das kannte ich bis dahin nicht so von mir, aber alles stand ja wieder auf Anfang;-) Ich war sehr erleichtert, dass es wohl daran lag. Inzwischen hatte ich nach weiteren 27 Tagen zum zweiten Mal das Vergnügen, dieses Mal ging es mir psychisch jedoch besser.

Ich hoffe für Dich, dass es bei Dir auch am ganzen hormonellen Chaos liegt und wünsche Dir alles Liebe.

Yvonne

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Danke liebe Yvonne,

bin grad voll am weinen. Ich habe das Gefühl keiner aus meiner Familie oder Freundeskreis kann mich verstehen. Keiner kann nachvollziehen, dass man nach 4 Wochen immer noch damit zu kämpfen hat. Für all die anderen ist die Sache erledigt. Das ist so schlimm im Moment für mich, dass ich mich über deine Antwort wirklich sehr gefreut habe. Was meinst du mit PMS? Hatte meine 1. Regel auch früher als sonst, und diese war auch stärker, schmerzhafter und länger als normal. Aber das ist nun schon 1 Woche her.

LG,
Mandy

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PMS meinte eigentlich Prämenstruelles Syndrom. Aber das ists ja eindeutig nicht mehr. Nimmst Du Dir Zeit, zu trauern, nicht nur abends 5 Minuten vor dem Einschlafen? So hat mich eine Freundin gefragt. Es ist sehr wichtig, dass Du reden kannst und Dich verstanden fühlst. Gibt es da wirklich niemanden in Deinem Umfeld?

Du hast ein Recht zu weinen, traurig zu sein. Auch wenn es noch sehr früh war, Dein Baby war ein kleiner Mensch.

Ich hoffe, Dein Partner ist Dir eine Stütze, es ist so wichtig, Menschen zu haben, die einen auffangen.

Schreib mir ruhig, gerne auch per PN.

Yvonne

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Hallo Mandy,

keine Angst dass ist eine normale stufe im Trauerprozess. bei mir kam der tiefpunkt erst 2 Monate später wo ich komplett eingebrochen bin. und mir auch dieselben fragen wie du gestellt habe.....keiner fragt wie es mir wirklich geht. niemand interessiert es was passiert es, es ist irgendwie als sei es nie passiet. hab das alles ja so gut verkraftet und dass keiner einen so wirklich versteht. dann kam hinzu dass eine freundin mir schrieb dass sie schwanger ist...in der 10 woche (genau da hab ich meinen Krümel verlorenn) und es ist das zweite Kind für sie. sie hat zwei monate nch mir die pille abgesetzt...war nach 3 wochen schwanger. setzt dann wieder ide pille ab und bekommt direkt das nächste. ich fand es einfach nur unfair....und gemein und bekam bzw bekomm es nicht in meinen kopf. aber du bist nicht alleine liebe Mandy...wir alle fühlen mit dir und verstehen dein Leid und deine schmerzen und weine ruhig und lass dir ein wenig Zeit um wieder auf die Beine zu kommen. du schaffst das...glaube ganz fest für Dich.

fühl dich gedrückt

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Hallo Mandy,

auch wenn es Dir gerade nicht weiterhelfen wird, ist dies wohl als "ganz normal" zu bezeichnen.
Bei meinen beiden FG kam das tiefe Loch jedesmal nach 3 Monaten, aber dann mit voller Wucht!! Lass die Trauer zu, verkriech Dich wenn dir danach ist, wein Dich aus, geh in den Wald und schrei mal laut.... aber verdränge es nicht! Das ist wichtig.

Es wird nach und nach besser, aber es wird noch ein Weilchen dauern.#liebdrueck

Alles Liebe!
L.

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Hallo Mandy,

ich kann es Dir sehr gut nachempfinden. Mir ging es in den letzten 2 Jahren insgesamt 3 Mal so wie Dir. Mal ging es mir nach ein paar Wochen gut, dann kam wieder ein Einbruch usw. Ein ewiges Auf und Ab. Nach der 3. FG bin ich dann total zusammengebrochen und habe geglaubt, ich komme aus dem Loch nie wieder raus (obwohl ich eine tolle 7 jährige Tochter und einen liebevollen Mann habe). Ich habe mich meiner Frauenärztin anvertraut und die riet mir zu einer Therapie. Erst war ich skeptisch, bin dann aber dennoch hingegangen. Das hat mir sehr viel geholfen und ich bin froh, dass ich das gemacht habe. Parallel dazu habe ich versucht, viel für mich zu machen. Vor allem in Sachen Entspannung und Meditation. Das hat mir auch super geholfen. Ich habe mir ein paar CD's zugelegt und versucht mich ganz bewusst zu entspannen. Versuch' das mal. Oder kennst Du jemanden, der Reiki macht? Da ist auch super zum entspannen.

Wünsche Dir alles Gute und versuch' trotz allem positiv zu denken.

LG Nicole