Depression nach Fehlgeburt und Todesfällen

Ich hatte vor ca 4 Wochen eine MA mit Ausschabung in der 10 SSW. Ein Monat davor starben meine geliebte Oma und mein Schwiegervater. Nach der Ausschabung war ich noch eine Woche zu Hause und bin dann wieder arbeiten gegangen. In der Arbeit geht es mir momentan leider auch nicht gut. In der Zeit, als meine Oma im sterben lag, sind Sachen liegen geblieben. Daher habe ich nach meiner Rückkehr ins Büro nahezu täglich Rüffel von meinem Chef bekommen. Zusätzlich ist das Betriebsklima furchtbar schlecht.

Mir geht es nun Tag für Tag schlechter. Ich wache immer eine Stunde früher als nötig auf, fühle mich wie gerädert. Fast täglich habe ich Kopfschmerzen. Es kostet mich in der Früh unendliche Kraft mich fürs Büro fertig zu machen. In der Arbeit kann ich mich kaum konzentrieren, habe Nut Angst was wieder passiert.

Da mein Mann seit mehr als einem Jahr arbeitslos ist, stehe ich zusätzlich unter finanziellen Druck. An der Situation wird sich in nächster Zeit nur wenig ändern, da er sich in meinen Augen nicht wirklich um Arbeit bemüht.


Ich habe nun Angst in eine Depression zu schlittern und überlege zum Hausarzt zu gehen und mir was verschreiben zu lassen. Denkt ihr dass das helfen könnte. Oder habt ihr andere Ideen. Ich bin sehr verzweifelt und fühle mich ganz allein. Heute könnte ich nur weinen.

1

Hallo violaveilchen,

tut mir sehr leid was du durchgemacht hast.
Ich würde an Deiner Stelle zum Arzt und mich evtl 2-3 Wochen krank schreiben zu lassen. Vielleicht musst Du Deine Trauer zu hause mehr zulassen. Nur mit ablenken geht das leider nicht und es kann noch schlimmer werden. Vielleicht hilft es Dir ja auch zu einem Psychologen zu gehen. Oder aber zu einer beratenden Stelle. Z.b. AWO. Da war ich nach dem Tod meiner Kinder auch und dort könnte ich jederzeit wieder hin wenn es mir nicht gut geht. Hilft mir besser als ein Psychologe.
Du kannst es auch mal mit Johanniskraut probieren. Ich habe ne zeitlang Felis 600 genommen. Ist hoch dosiertes Johanneskraut, also rein pflanzlich. wirkt aber erst nach ca 3 Wochen.

Ich drück Dich unbekannterweise. Und ganz wichtig ist reden. Red mit deinem Mann und auch mit Freunden.

LG
sunnygirl777

2

Hi,

wie sunnygirl777 schon sagte: Johanniskraut ist ein natürliches Antidepressivum und in jeder Apotheke oder Drogeriemarkt rezeptfrei erhältlich. Zusätzlich kannst du auch noch Baldrian nehmen oder z.B. das Kombipräparat "Nervenwohl" von Abtei mit Johanniskraut, Melisse, Lavendel und B-Vitaminen (auch im Drogeriemarkt zu bekommen).

Ich bin grad ein einer ähnlichen Situation wie du...Totgeburt von meinem Samuel, meine Mutter liegt im Krankenhaus und ich sollte beruflich grad volle Leistung bringen. Muss morgen einen Vortrag halten und nächste Woche nach Bonn und wieder einen Vortrag halten...und meine Nerven liegen echt blank!!! Ich schlafe schlecht, lieg manchmal nachts 3-4 h wach und würde am Liebsten alles hinschmeißen :-[
Ich versuch mich grad mit Johanniskraut und Co irgendwie am laufen zu halten...und meine frei Zeit besser zu nutzen! Abends nicht einfach nen Film angucken sondern mit meinem Partner REDEN und vielleicht auch ein bisschen Sport zum Ausgleich machen (werd jetzt auf jeden Fall wieder nen Yogakurs anfangen etc.). Aber wenn alles nichts hilft: Ist Zwangsurlaub angesagt und ein guter Arzt!

Alles Gute für dich und hoffentlich geht´s dir bald wieder besser!

3

Ich hatte letztes Jahr zwei FG und eine stille Geburt, ich wurde damit nicht fertig und kam mir auch so alleine vor.
Ich habe mir dann Hilfe gesucht, bin zu Pro Familia gegangen und ich kann dir sagen es tat so gut.
Klar war es anfangs nur kurze Zeit das es mir nach den Gesprächen gut ging,aber das war ein Anfang.

Rede über deine Ängste, Gefühle mit deinem Mann und Freunden, verdränge es nicht.

Es gibt auch Globloli zur Beruhigung, weiß leider nicht mehr wie die heißen.

Aber such dir bitte jemanden mit dem du reden kannst, bitte.

LG
Diana

4

Lass dich keinesfalls krank schreiben! wenn du nun 2 Wochen krank bist - ist das Betriebsklima endgültig vergiftet!
Rede mit einer Kollegin - erklär ihr deine Trauer - hast du vielleicht eine, der du dich anvertrauen kannst? Aber hau nicht von der Arbeit ab - dann ist die Rückkehr nach 2 Wochen noch schlimmer!!!!!
Versuche nach Büro zu entspannen, mit Gesprächtherapie oder was auch immer - nicht STATT Büro!