Wie ist die Beziehung zu Euren Maennern nach stiller Geburt/Fg?

Hallo,

mich wuerde mal interessieren, ob sich Eure Beziehungen veraendert haben nach einer stillen Geburt bzw. Fehlgeburt.Seid Ihr noch mehr zusammen gewachsen oder habt ihr euch sogar getrennt?

Lg Ina

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hallo!

erstmal tut es mir sehr leid, dass auch du eine stille geburt durchmachen musstest. #liebdrueck

wir haben 2 FG und eine stille geburt in der 31. woche erlebt und jedes dieser ereignisse hat uns mehr zusammengeschweißt.

allerdings war es nicht immer einfach, weil wir so unterschiedlich trauerten - ich lies meinen tränen freien lauf und er versuchte für mich stark zu sein, was bei mir natürlich den eindruck erweckte er wär schon "drüber hinweg". aber er trauert genauso um unsere kinder, nur auf eine andere art und weise.

bei uns ist die stille geburt unseres Raphaels am freitag genau ein jahr her, wir vermissen ihn so sehr :(

drück dich
Claudia

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Liebe Ina!

Ich habe zwei Kinder von meinem ersten Mann, wir haben vorher zwei Babies in der der 12. SSW verloren. Wenn ich mich so zurückerinnere, habe ich mich sehr allein mit meinem Schmerz gefühlt und ich denke in dieser Zeit lag auch der Anfang von unserem gemeinsamen Ende.
Wir konnten einfach nicht miteinander reden und natürlich auch so die Gefühle des anderen nicht verstehen. Ich habe dauernd die Führung übernehmen müssen und das war auf Dauer zu anstrengend. Oder habe ich ihm nicht die Chance gegeben Initiative zu ergreifen? Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen...

Mit meinem zweiten Mann habe ich eine gemeinsame Tochter und ebenfalls zwei Sternenkinder. Das erste haben wir kurz nach dem positiven Test verloren. Das zweite in der zwölften Woche. Dieses Mal ist es anders. Ich frag mich dauernd warum. Wir haben auf jeden Fall den besseren Draht zueinander, aber zwischen den Situationen liegen auch 12-18 Jahre Lebenserfahrung, das macht es auch aus.
Das letzte Kind war für uns die Erfüllung eines lang gehegten Wunsches. Wir durften uns für sieben Wochen so richtig komplett fühlen. Wir hätten dann mit dem Thema Fruchtbarkeit einfach abgeschlossen. Je näher der ET jetzt kommt desto schlimmer wird es. Manchmal sprechen wir nicht darüber, mal stehen mir die Tränen in den Augen mal ihm. Wir wollen uns gegenseitig nicht belasten und doch müssen wir darüber reden, das wissen wir, um eine Situation der Einsamkeit gar nicht erst entstehen zu lassen. Ich denke er ist es auch, der sich in Summe mehr kränkt. Ich habe sieben Kinder davon drei lebend. Mein Mann hat drei davon eines lebend.
Ich denke vor zehn Jahren hätte ich von ihm keine Tränen gesehen. Auch Gefühle und Tränen zulassen ist ein Prozess den manche Männer lernen müssen.
Eines wissen wir jetzt Beide, es ist nicht so, dass diese Trauer schnell vergeht, wie anfangs gedacht. Sie ist immer da und wird uns auch noch ein schönes Stück lang begleiten. Bis zum ET wird sie uns mal mehr mal weniger heftig überfallen, vielleicht wird es dann ein Stückchen leichter. Genau sagen können wir das nicht, aber ich bin sicher wir werden das gemeinsam machen auch wenn wir nicht immer die gleiche Art zu trauern haben oder das gleiche Tempo.

Ich wünsch Euch viel Kraft und Alles Gute!

Alex


P.S.: Ich war nach den ersten zwei FGs immer nach drei oder vier Monaten gleich wieder schwanger.

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Hallo ginarina!!

Meine Letze FG ist schon ein Jahr her, aber so weit ich mich erinnern kann hat sich mein Mann in die arbeit vergraben - und ich habe viel geschrieben und gemalt und hat mir sehr geholfen. - Ein halbes Jahr später habe ich dann eine Seite für mein 6. Sternchen gemacht und dann habe ich abschließen können,weil ich gewusst habe nun hat seinen Platz bekommen.

LG Andrea

Mit Manuel an der Hand und 6 #stern im Herzen

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Hi Ina,

bei uns ist es so, dass uns die zwei Fehlgeburten enger zusammengebracht haben. Mein Mann war derjenige, der mich aufgefangen hat und immer für mcih da war. Ich habe mich nämlich nach der ersten Fehlgeburt ziemlich abgeschottet, da meine beiden liebsten Freundinnen schwanger waren.
Bei der zweiten FG, jetzt im Juni war es so, dass ich die FG an sich relativ schnell verkraftet habe, mein Mann allerdings nach den ersten Wochen in ein großes Loch gefallen ist und zu nix mehr Lust hat, weil er überall im Bekannten- oder Freundeskreis auf Babys und Kleinkinder trifft und ihm das zu schaffen macht. Nun ist es an mir, ihn wieder aufzubauen.
Gruß Ramona

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ich habe unseren Sohn am 24.06.2008 in der 36 SSW still zur Welt gebracht, es konnte auch nichts gefunden werden und dann sagten sie Kindstod im Mutterleib..... mein Mann und ich sind dadurch sehr zam gewachsen, wie wir eh schon waren, mein Mann war am anfang wo wir die diagnose bekamen nicht mehr ansprechbar und auch noch tage danach, bis sein freund ihn wach rüttelte das ich ihn brauche da ich den kleinen noch im bauch habe und die geburt an steht.... jetzt nach drei jahren redet mein mann garnicht drüber und wenn er den namen unseres engels hört dann geht er raus und weint, ich rede viel drüber weil ich nicht möchte das Gian-Luca vergessen wird, und bei mir kommt es dann abends alles raus wo es eben keiner mit bekommt.... meine mann und ich haben uns Gian-Luca´s Fußabdrücke tättowieren lassen an der selben stelle, mein mann sagt das verbindet uns dann auch immer.... wir haben in der schweren zeit zam gehalten man muss das auch denn sonst geht jeder seinen eigenen weg.....

lg susann mit janik und joel an der hand und#stern Gian-Luca

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Wir sind mehr zusammengewachsen. Etwas persönlicheres, gefühlvolleres als solch ein Erlebnis gemeinsam durchzustehen gibt es kaum.

Wir trauern auch sehr unterschiedlich, tolerieren aber die Trauerarbeit des anderen. Wenn ich weine, nimmt mich mein Schatz in den Arm. Wenn ich ein Bild male, auf dem ich meine Gefühle ausdrücke, muß er den Inhalt nicht verstehen. Er muß nur verstehen, dass ich das genau jetzt eben brauche.

Auch dass das Erlebte mich noch viel tiefer getroffen hat ist irgendwo klar, da das Baby nunmal in mir gewachsen ist.

Er hat sich eher wieder in Arbeit gestürzt und redet nicht soviel darüber. Aber wir können reden. Er trauert auch, nur eben anders. Gerade wenn wir kleine Kinder sehen, kommen uns beiden ähnliche Gedanken und wir reden darüber.

Was die Ursachenforschung angeht, gehen wir auch einen gemeinsamen Weg. Er akzeptiert auch, dass ich einen neuen Versuch erst wagen will, wenn die Ergebnisse vorliegen.