Ausschabung nach Fehlgeburt

Hallo,
meine Frau hatte letzte Woche nach einer Fehlgeburt eine Ausschabung. Ihr geht es mittlerweile körperlich wieder ganz gut, seelisch kann ich schlecht einschätzen.

Was mich immer noch bedrückt, kann sich ein Artz auch täuschen bei der Diaknose, so dass er eine Ausschabung vornimmt wobei der Fötus noch am leben ist.

Und was ich ehrlich gesagt auch nicht weiß, ich weiß nicht wie ich mit meiner Frau umgehen soll, soll ich sie einfach in Ruhe lassen aber ich würde sie am liebsten den ganzen Tag umarmen.

Vielleicht kann mir ja hier jemand weiter helfen.
Wäre euch dafür wirklich sehr verbunden.

Lg

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hi ich kenne das.

Mein Mann ist genauso der Zweifler wie du. Ich hatte meine AS am 12.05.09 also vor 2 Wochen und mein Mann hat es auch nicht glauben wollen dass in mir nur ein Windei ist und keine Embryonalen anteile sichtbar sind. Er hat im KH geweint als er mit der Ärztin or dem Eingriff gesprochen hat und die hat dann nochmal extra für ihn einen Ultraschall gemacht dass er mit eigenen augen sehen konnte das da nichts ist. Da hat ihm bei seinen Zweifeln geholfen. Ich denke dass die Ärzte schon so genau untersuchen dass sie eine AS zustimmen können aber niemand ist unfehlbar. Doch glaube ich dass eine Fehlentscheidung da so gut wie nie vorkommt.
Rede mit deiner FRau das ist das was sie jetzt braucht. Jede FRau ist anders manche ziehen sich zurück und wollen ihre Ruhe und andere so wie ich werden ziehmlich anhänglich und bracuhen iel zärtlichkeit von ihrem Partner. FRage sie einfach was sie gerade braucht und sag ihr auch wie du empfindest, das hilft ihr auch.

Ich hoffe ich konnte dir etwas helfen

LG eloky

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Hallo Du,

ich kann nur aus eigener Erfahrung berichten. Ich hatte eine FG mit Ausschabung im Dezember und gerade wohl wieder einen Abgang. Allerdings ist noch nicht ganz klar, ob ich wieder eine AS brauche.

Was die Diagnose angeht: ich nehme doch mal an, dass mindestens zwei Diagnose gestellt wurden, oder? Zumindest war es bei mir so. Einmal beim FA und anschließend noch einmal im KH. Und da waren sich beide Ärzte einig. Inwieweit es da schon Fälle gegeben hat, in denen ein Irrtum vorgekommen ist, weiß ich nicht, ich denke aber schon, dass die Diagnose richtig ist.

Gefühlsmäßig tickt jede Frau anders, mir hat es sehr geholfen, mich abzulenken, ich wollte eigentlich nicht die ganze Zeit gedrückt und bedauert werden. Mein Mann und ich haben drüber geredet, danach war gut. Immerhin war es für ihn der gleiche Verlust wie für mich, auch wenn nur ich den Eingriff machen lassen musste. Momentan ist das alles natürlich wieder hochgekommen, weil ich mich fast in gleicher Situation befinde.

Wenn Du das Bedürfnis hast, Deine Frau zu drücken, dann mach das. Wenn sie das möchte, wird sie es Dir mit Sicherheit sagen oder zeigen. Frag sie einfach, worauf sie Lust hat, vielleicht hilft ihr auch Ablenkung.

LG, Nicola

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Hallo!

Erstmal find ich es ganz toll, dass du dir Gedanken machst wie du deiner Frau helfen kannst.

Mein Mann weiss nach unsem 2. Frühabort (der letzte war erst vor 2 Wochen) auch nicht wie er damit umgehen soll. Man weiss es ja selbst nicht.

Er ist immer sehr unglücklich mich traurig zu sehen. Aber allein das hilft mir schon, dass ich mit meiner Trauer nicht allein bin und wir gemeinsam trauern.

Wir trauern auf unterschiedliche Weise. Ich zeig meine offen - er ist der verschlossene und verkriecht sich in sich selbst.

Nimm deine Frau öfters in den Arm - du brauchst auch erst gar nix zu sagen. Das Reden kommt von ganz allein. Das gibt schon das Gefühl, dass man nicht allein ist und geliebt wird.
Und wenn sie es vielleicht nicht mag in den Arm genommen zu werden - akzeptiere es, sie kommt dann schon von ganz allein auf dich zu. Sag ihr, dass du für sie da bist.

Jeder verarbeitet und trauert anders.

Wünsch euch alles Liebe und viel viel Kraft!
LG

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Vielen Dank für diese schöne Worte.

Es ist wirklich nicht einfach, das richtige zu machen.
Mir kommt es vor als brauch ich noch viel mehr diese Umarmungen als meine Frau, sie trauert lieber für sich aber ich will ihr doch dabei helfen.
Habe auch schon versucht mit Ihr zu reden, doch will sie glaub ich nicht darüber reden, aber genau das tut mir richtig weh.

Doch nochmal vielen Dank.

LG

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Hallo!

Erstmal tut es mir unendlich leid, dass Ihr beide das mitmachen müsst.

Ich habe im Januar auch eine Fehlgeburt mit Ausschabung gehabt und weiss daher leider, wie Ihr Euch fühlt.

Was die Diagnose angeht: Ich gehe davon aus, dass zwei Untersuchungen gemacht wurden? Vom Arzt Deiner Frau und sicher auch nochmal im Krankenhaus?!? Leider kann man sich dann auf die Diagnose verlassen, bei mir war es auch so, das kleine Herzchen hat einfach nicht mehr geschlagen.

Was den Umgang mit Deiner Frau angeht ist wirklich eine schwierige Sache, da jeder anders mit der Trauer umgeht. Letztendlich wollte ich z.B. auch nicht darüber reden, zumindest nicht in den ersten Wochen, ich habe mich in mich eingeigelt. Geholfen hat es nur, wenn mein Mann mich in den Arm genommen hat. Ich weiss, dass auch Du trauerst aber ich z.B. hab in dem Moment auch eher an mich und an meine unendliche Trauer gedacht. Nimm sie in den Arm und frage sie ab und zu, ob sie mit Dir reden möchte und biete ihr einfach nur an, dass Du immer für sie da bist. Und was mir geholfen hat, war als mein Mann mir auch sagte, dass er unendlich traurig ist und es ihn vor allem schmerzt, mich so leiden zu sehen.

Ich wünsche Euch ganz viel Kraft für die nächste Zeit!

LG
Engel

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Hallo,

ich finde es toll, daß Du Dir so viele Gedanken um Deine Frau machst.
Ich hatte nach einer ELSS leider schon 3 FG.
Vor 4 Wochen war die letzte AS. Eines Tages kam dann ein Paket, mein Mann hatte mir ein Fotobuch gemacht. Mit ganz lieben Worten und vielen Fotos aus glücklichen Zeiten. Das soll ich mir immer angucken, wenn es mir schlecht geht, damit ich dran erinnert werde, daß es auch schöne Sachen gibt und vor allem, daß ich eine ganz tollen Mann und Hund habe.
Habe natürlich erstmal geheult wie ein Schloßhund, weil ich es so lieb von ihm fand.
Außerdem bin ich eher ein Typ, die es braucht öfter mal in den Arm genommen zu werden.
Das Beste ist immer, drüber zu reden. Also frag Deine Frau, wie sie mit der Trauer umgeht.

LG Molly