Beziehungsstress nach FG.... geht sie jetzt zu Ende?

Hallo, ich bin echt gerädert im Moment.

Im Januar hatte ich eine FG mit AS im 3. Monat. Mein Freund war damals die ganze Zeit bei mir, aber kaum war ich aus dem KH raus, sprachen wir nicht mehr darüber. Er wollte es nicht und ich hab mich hier ausgeheult. Ich konnte das gut hier wegstecken, aber seit der FG steht unsere Beziehung auf der Kippe.

Ich fühle, ich brauche einfach mehr Aufmerksamkeit, ich will öfter in den Arm genommen werden und einfach irgendwie geliebt werden. Ihm ist das einfach zu viel und es nervt ihn. Er sagt, ich enge ihn ein, er will das nicht. Und er weiß nicht, wie es weitergehen soll. Er kommt Abends nach Hause und ist KO von der Arbeit und ich fordere wieder "geliebt" zu werden und dann gibts Stress und wir zicken uns an.

So geht das jetzt schon eine ganze Weile und ich habe keine Ahnung, wie ich meine FG - ich gehe star davon aus, dass meine Psyche wirklich noch mehr leidet, als ich dachte - wegstecken soll. Er will nicht reden und ich brauche Nähe.

Ich arbeite nicht, bin also den Tag über nicht wirklich beschäftigt. Ich weiß, dass ich das ändern muss und werde. Aber ich habe solche Angst, dass unsere Beziehung durch die erst einen Monat zurückliegende FG zwerbricht, weil wir darüber nicht kommunizieren können.
Ich kenne so viele, deren Beziehung danach zerbrochen ist..

ich weiß einfach nicht mehr weiter, könnte den ganzen Tag heulen weil ich so emotional geladen bin. .... selbst Sex will er nicht mehr, weil er gerade nicht wohl fühlt.

Ich weiß nicht, ob mir jemand hier helfen kann, aber hat irgendjemand sowas schonmal durchgemacht? Hat jemand einfach ein paar Tipps für mich?

Wir wollten doch nur ein Kind... und jetzt #schmoll

vielen lieben Dank
Mari

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Hallo Mari,

lass Dich erst mal umarmen... #liebdrueck

Ich denke es geht vielen erst mal ähnlich.
Uns fällt es auch schwer miteinander darüber zu reden. Er liest die Bücher nicht, er weicht dem Thema aus, und das verletzt mich sehr und das sonderbare ist, ihm scheint das nicht mal bewusst zu sein.

Vor einer Weile wollte ich einfach nur gehen. Ich konnte es nicht ertragen, dass es ihm scheinbar egal ist, dass wir kurz zuvor unser Kind verloren haben!

Mittlerweile merk ich zumindest ab und an, dass unser Kind ihm auch fehlt. Ich denke einige Männer denken wohl sie dürfte keine Trauer zeigen, d.h. aber nicht, dass sie nicht auch Trauer empfinden.

Wirkliche Tipps habe ich keine. Vielleicht kannst Du Dir einige Bücher anschaffen z.B. 'Gute Hoffnung-jähes Ende' von Hannah Lothrop fand ich, aber nur rein technisch, nicht wirklich 'menschlich' geschrieben, gut um einiges zu erklären. Es ist wie gesagt nicht wirklich sehr menschlich geschrieben, es geht mehr um Fakten, aber es erklärt (auch für Angehörige) wie man(n) 'tickt' und welche 'Phasen' der Trauer es gibt und auch, dass Männer zumeist anders damit umgehen als Frauen.

Ansonsten kann ich Dir noch 'Leise wie ein Schmetterling' von Ute Horn sehr ans Herz legen. Es war sehr gut geschrieben und die Autorin hatte selbst 5 Fehlgeburten, man fühlt sich 'verstanden' und nicht mit Fakten zugeschüttet.

Dann las ich noch 'Tief im Herzen und fest an der Hand' von 3 Autorinnen geschrieben, die jeweils übere ihre Fehlt, bzw Totgeburt schrieben (am 'traurigsten' machte mich die erste Geschichte) und die alle ein Folgekind bekamen und somit ein Kind tief und Herzen und ein Kind fest an der Hand haben.

Vielleicht würde es Dir helfen Deinen Partner zu verstehen und vielleicht wird er sich auch eins davon lesen (Leise wie ein Schmetterling, z.B.)

Was Sex, etc angeht, dazu bin ich einfach momentan nicht bereit. Wir hatten 2 Mal Sex, es endete damit, dass ich Schuldgefühle hatte und es sich einfach 'anders' anfühlte als es das zuvor und auch in der SS tat. Ich hoffe ich komme irgendwann wieder damit zurecht aber ich zwinge mich und meinen Körper und meine Psyche nicht dazu, wenn ich nicht bereit bin.
Und wenn er keinen möchte, so akzeptiere das. Er hat auch sein Kind verloren und jeder trauert (steht ja schon oben) anders. Vielleicht hat er Angst vor einer erneuten SS oder hat das Gefühl er müsste besonders auf Dich eingehen und kann es momentan einfach nicht.
Frag ihn doch einfach mal?!

Liebe Grüße und fühl Dich mal #liebdrueck

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Sorry für die vielen Rechtschreibfehler, hab in letzter Zeit manchmal Probleme mich richtig und fehlerfrei auszurücken, hoffe Du hast trotzdem verstanden was ich schrieb...

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Hallo Mari,

ich kann nur hoffen, dass nun nicht auch noch Eure Beziehung zerbricht. Das wäre das Schlimmste was einem passieren kann. Erst sein Kind und dann seinen Partner zu verlieren. Ihr solltet Euch mal zusammen setzten und über Eure Gefühle sprechen und wie ihr Euch Eure Zukunft weiter vorstellt.
Es ist sehr traurig, dass Dein Freund Dir genau in dieser Situation aus dem Weg geht und nicht für Dich da ist.
Er war ja der Papa des Babys und kann am besten Deine Gefühle verstehen.
Ich hoffe ihr findet wieder einen Weg zusammen.

sternenkindmama mit 4 #stern im #herzlich

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Hallo Mari,

das Problem ist grundsätzlich so , dass Männer anders trauern wie Frauen.

Dein Partner hat für sich gewählt, dass er eben, das so schnell wie möglich vergessen will, weil es weh tut. ( das machen im übrigen die meisten Männer so ).

Du aber willst offensichtlich offen trauern, weil es so deine Art ist, das traurige Erlbenis zu verarbeiten.

Ich würde dir den Rat geben, deine offene Trauer bei deinen Eltern und bei deiner besten Freundin auszuleben.

Und wiederum deinen Freund die möglichkeit geben , so damit umzugehen wie er es will. Du wirst sehen er kommt dann von alleien wieder auf dich zu, wenn er nicht immer ein häufchen Elend vor sich sieht ( kling böser wie gemeint ). Er wird es warscheindlich nicht verkraften können dich so traurig zu sehen und kann eben damit nicht umgehen.

Natürlich ist es traurig wenn man nicht mit seinem Partner zusammen trauern kann, aber das ist nunmal nicht immer möglich. Wie gesagt jeder Mensch ist anders.

Als ich z. B zum 2ten mal unsere Babys verloren habe, bin ich z.b systematisch den Leuten aus den Weg gegangen , die immer davon reden mußten oder immer anfingen. " mei ist das traurig " . Den ich habe es schneller verabeitet wie geglaubt und wollte eben so schnell wie möglich zurück in mein Leben.

Euch alles gute

lg Rosi