Buch "Schlafen lernen. Sanfte Wege für ihr Kind" - Kennt das jemand?

... und kann es empfehlen, oder auch nicht?
Ich bin "Jedes Kind kann schlafen lernen" geschädigt. Habe es gelesen und mein Kopf ist jetzt voll von Dingen wie : bloß nicht mit Schnuller, Flasche, auf dem Arm, bei Mama und Papa etc. und am Besten wach einschlafen lassen.
Unsere Tochter ist 7,5 Wochen alt und kann tagsüber nur einschlafen, wenn man ihr hilft und nachts schläft sie nunmal während der Flaschenmahlzeit ein und ich lege sie schlafend weg (dann schläft sie aber problemlos 4 Stunden am Stück). Was soll ich tun?
Unser Sohn (3,5 Jahre) war und ist ein Super-Schläfer, bei dem es nie Probleme gab. Bin ich zu verwöhnt?
Gruß, Sybille

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Ich kenne das Buch nicht, ich handele ausschliesslich nach meinem Gefühl. Immerhin bin ich die Mutter und glaube, am Besten zu wissen, was für meinen Problemschläfer Leon am Gesündesten ist. ;-)

Daher würde ich sagen: Mit 7,5 Wochen darf alles sein, was ihr hilft. Tagsüber Einschlafhilfen wie singen, schaukeln, tragen? Wunderbar, weiter machen. Nachts während der Flasche wieder einschlafen? Super, klappt doch, weiter machen.

Leon konnte erst mit 5,5 Monaten etwa von Einschlafschuckeln auf Einschlafstillen umgestellt werden, ich habs dann einfach probiert und es klappte. Er kam mir reif genug dafür vor und siehe da, er war es auch.
Mittlerweile ist der Burschi 8 Monate und Einschlafstillen funktioniert nur noch begrenzt, d.h. ich stille ihn im Bett liegend und muss dann, wenn ich merke, er schläft schon fast, fluchtartig den Raum verlassen. Er dreht sich dann zurecht und schläft ein. Bleibe ich bei ihm, störe ich ihn regelrecht beim richtig Einschlafen.

Kinder entwickeln sich und brauchen morgen nicht mehr, was sie heute brauchen. Mit Ausnahmen, aber bei 7,5 Wochen kannst Du ihr geben, was sie braucht.

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Hallochen,

ich hatte mir das Buch auch mal angeschafft, aber mittlerweile wieder verkauft. Es enthält ziemlich viel wissenswerte Dinge übers Schlafen, Schlafphasen etc. Auch ein paar Ideen für Rituale und Einschlaflieder. Das ist ja alles gut und schön!
Jedoch wird dort auch die Ferber-Methode und die Sanduhr-Methode (wie das ferbern, jedoch etwas "sanfter") erklärt. Ausserdem widersprechen sich die Aussagen ständig. Mal auf keinen Fall brüllen lassen, dann aber doch und nur im absolluten Ausnahmefall trösten. Schlimm!
Kann ich also nur bedingt empfehlen. Wenn Du ein gutes Gefühl haben möchtest, und Zuspruch für Dich brauchst, dann besorg Dir das Buch "Schlafen udn Wachen" von William Sears, zu bekommen über die LaLecheLiga. Das kann ich nur empfehlen. Ist ausserdem äußerst nett zu lesen und gut gegen die Ferber-Schäden.

Bei deinem ersten Kind hat ja alles prima von selbst geklappt- das beweißt ja mal wieder, dass jedes Kind anders ist. Diese Babys, die so gut und einfach einschlafen sind halt die Ausnahme.

Dir viel Geduld und Spaß mit deiner kleinen Tochter,
florenate

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Hallo Sibylle,

ich kann mich erinnern, daß einmal eine Mutter, die ihr Kind in den Schlaf schreien ließ, sich hier im Forum damit brüstete, sie habe es aus diesem Buch. Daher ist es auf keinen Fall zu empfehlen, es enthält ein absolut rabiates Schlafprogramm nach dem Vorbild der Ferber-Methode, bei dem man die Kinder kontrolliert schreien läßt, und die zu schweren seelischen Schäden beim Kind und einer Beeinträchtigung der Eltern-Kind-Beziehung führen kann.

Bei einem 7,5 Wochen alten Baby brauchst Du noch überhaupt nichts am Einschlafen herumzumanipulieren, Du machst das wunderbar und richtig. Wenn Deine Tochter mit Deiner Anwesenheit und liebevollen Betreuung gut einschläft, ist das doch super, sei froh, daß das so schön klappt. Es gibt zwar vereinzelt Kinder, die alleine wach einschlafen, aber die meisten kleinen Babies brauchen die Nähe und die Wärme der Eltern, um sich in den Schlaf begleiten zu lassen. Einschlaffüttern, in den Arm nehmen, dazulegen, schaukeln, im Bett kuscheln, ist alles wunderbar, laß Dir das nicht ausreden. Ich stille meine Kleine oft in den Schlaf, oder lasse sie auf dem Sofa auf meinem Schoß einschlafen, weil wir es gerade so gemütlich haben, und lege sie dann ins Bett. Trotzdem braucht sie das nicht immer sondern kann auch ohne einschlafen. So kleine Säuglinge brauchen so viel Nähe, um ihr Urvertrauen in Euch zu behalten. Frühestens mit einem Jahr reagieren Kinder auf Schlafrituale. Frühestens mit anderthalb Jahren kann man mal anbieten, daß die Kleinen alleine zu Bett gehen, aber auch nur, wenn sie bereit dafür sind und es freiwillig tun.

Wissenswertes über Schlafen findest Du auf www.rabeneltern.org. :-)

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"Unser Sohn (3,5 Jahre) war und ist ein Super-Schläfer, bei dem es nie Probleme gab. Bin ich zu verwöhnt? "

#freu#freu#freu#freu
Das ist doch mal ne Schlussfolgerung!!!
Finde ich gut, dass Du es so rum siehst!
Ansonsten würde ich auch sagen, lass Deine Tochter so einschlafen, wie sie es braucht, in dem Alter solltest Du noch nichts verkehrt machen können - zumal sie doch gut einschlafen kann.

Wir haben bei Jaron damals mit 6 Wochen ein Schlafprogramm gemacht, weil Jaron ein absoluter Nichtschläfer war und manchmal abends stundenlang geschrien hat, egal wie wir versucht haben, ihn zum Scholafen zu bringen. (Bei uns sahe es so aus: Reingehen im max. 2-minuten-Abstand, beruhigen, rausgehen, nach max. 2 minuten wieder rein, dann hatte er nur noch ne Stunde geschrien und schlief dann, anstelle von 2 oder 3 h). ich hatte damals den Eindruck gehabt, dass er diese Art von "Einschlafhilfe" brauchte, weil er sonst auch in unserem beisein schrie und nicht mehr als 9 h / 24 h schlief
Ob ich es so wieder machen würde, weiß ich nicht, da ich jetzt einfach mehr Erfahrung habe (er war und ist mein 1. kind) und gelassener bin.

Jedenfalls würde ich an Deiner Stelle nichts am Einschlafverhalten ändern.