Einschlafen: Mittags Träumchen, abends Katastrophe

Hallo zusammen,

mein Sohn (2 Jahre, 3 Monate) hat in den letzten zwei Wochen sein Schlafverhalten verändert und die Einschlafbegleitung am Abend macht mich momentan ratlos.

Vorab einige generelle Infos damit ihr euch ein gutes Bild machen könnt: Mein Sohn ist wirklich ein generell guter Schläfer, schon immer gewesen. Er hat sich noch nie aktiv gegen das Schlafen gewehrt. Wenn er nicht schlafen kann, dann liegt irgendetwas anderes in der Luft.
Er ist schon immer ein sehr intensiver Tagschläfer. Nachts schläft er zwar auch gut, aber er verteilt im Vergleich zu anderen Kindern immer schon einen sehr großen Teil seines Gesamtschlafbedarfs auf den Tag und schläft daher nachts etwas weniger als der Durchschnitt. Er wird morgens auch sehr schnell wieder müde und schläft viel früher als die meisten anderen Kinder wieder. Nachmittags braucht er dagegen eine sehr viel längere Wachphase. Schon immer war es viel einfacher ihn mittags hinzulegen als abends, aber so richtige Einschlafprobleme hatten wir bis auf eine kurze Phase noch nie.

Seit einem Jahr hatten wir nun folgende Schlafsituation: Mein Sohn steht morgens zwischen 7 Uhr und 8.30 Uhr auf, hat dann eine Wachphase von 4-5 Stunden und macht dann für 1,5-2 Stunden Mittagsschlaf. Danach hat er eine Wachphase von 7 Stunden und geht zwischen 20.30 und 21 Uhr ins Bett. Das hat jetzt sehr lange wunderbar funktioniert. Man muss dazu sagen dass er nie von selbst vom Mittagsschlaf aufwacht. Ich muss ihn wirklich immer wecken. Ich vermute dass er zwischen 2,5 und 3 Stunden mittags schlafen würde wenn ich ihn nicht wecken würde, aber dann wird mir die Zubettgehzeit abends zu spät wegen der sehr langen Wachphase nachmittags.

Nun haben wir seit zwei Wochen folgende Situation: Auf einmal schläft mein Sohn jede Nacht durch. Er hat früher auch ca. die Hälfte der Nächte durchgeschlafen, aber seit er sein Schlafverhalten umgestellt hat kam es nun in keiner Nacht mehr zum Aufwachen. Er steht nun morgens etwas früher auf, zwischen 06.30 und 07.30 Uhr. Die Wachphase von 4-5 Stunden hat er beibehalten und geht danach anstandslos ins Bett um Mittagsschlaf zu machen. Er schläft innerhalb weniger Minuten und fordert seinen Mittagsschlaf aktiv ein.
Ich wecke ihn momentan nach 1,5 Stunden, wobei er da schon noch quengelt und eigentlich weiterschlafen möchte. Das zeigt mir, dass er den Mittagsschlaf wirklich noch braucht. Nach zwei Stunden steht er recht problemlos auf, allerdings habe ich da schon vor einiger Zeit gemerkt dass das Hinlegen abends schwerer wird, also bin ich auf 1,5 Stunden runter gegangen, was auch gut funktioniert hat. Er braucht halt etwas länger zum wach werden.

Nun zum neu aufgetretenen Problem: Nach einer 7-Stunden-Wachphase ist die Einschlafbegleitung abends neuerdings katastrophal. Er tobt durch sein Bett, strampelt und redet vor sich hin als hätte er noch massenweise Energie übrig und sei einfach nicht recht müde. Also habe ich die Wachphase am Nachmittag nun auf 8 Stunden verlängert. Das Einschlafen abends wurde etwas besser, dauert aber immer noch eine Dreiviertelstunde, was für uns wirklich lang ist und er zappelt immer noch wie verrückt herum. Außerdem verlangt er auf einmal wieder nach einer großen Flasche Milch abends. Wir wollten das eigentlich langsam ausschleichen wegen der Zähne und waren schon bei einer Viertelsflasche angekommen, was er auch bis jetzt problemlos akzeptierte.

Kurzum, ich habe das Gefühl dass er eigentlich eine noch längere Wachphase bräuchte. Blöderweise kann ich nachmittags nicht noch weiter verlängern, da er jetzt schon um 21.30 Uhr ins Bett geht und mir das wirklich einfach zu spät wird. Sollte er dann auch noch einmal morgens später aufstehen schiebt sich das alles noch mehr nach hinten.

Als er vor einigen Wochen zweimal ganz extrem spät morgens aufgestanden ist haben wir den Mittagsschlaf weg gelassen. Er schafft dann erstaunlicherweise 9 Stunden Wachphase ohne große Probleme, 10 Stunden mit Mühe, aber dann klappt er wirklich zusammen, länger kann man ihn momentan nicht ziehen. Damit komme ich aber bei einer normalen Aufstehzeit am Morgen um plus / minus 7.30 Uhr nicht über den Tag. D.h. den Mittagsschlaf ganz abzuschaffen funktioniert momentan noch nicht und er verlangt ja auch extrem danach weshalb mir das grausam erscheint.

Was mich aber doch wundert ist, dass alle Kinder im selben Alter so langsam anfangen ihren Tagschlaf zu reduzieren oder gar ganz zu verweigern. Mein Sohn hat seinen Gesamtschlafbedarf auch um eine Stunde reduziert, allerdings schläft er nun nachts weniger. Tags fordert er vehement mindestens 1,5 Stunden ein. Nach einer Stunde ist er praktisch komatös und lässt sich nur unter Höchstanstrengungen wecken. Er schläft bei Licht, Berührung oder Lärm einfach weiter und es ist wirklich eine Qual für ihn nach einer Stunde aufstehen zu müssen. Das will ich ihm eigentlich nicht antun.

Aber was soll ich nun tun um das abendliche Einschlafen wieder angenehmer zu gestalten? Warten ob es doch nur eine Phase ist und nichts machen? Mittagsschlaf abschaffen, Mittagsschlaf kürzen? Eine noch längere Wachphase abends probieren?

Ich bin wirklich überfragt.