Einschlafprobleme seit Geburt (mehr als 12 Monate!)

Hallo liebe Forenmitglieder,

ich bin ein verzweifelter Vater, schreibe aber dennoch auch stellvertretend für meine Frau.

Wir sind mit unserem kleinen Söhnchen mittlerweile an einem Punkt angelangt, an dem unsere Nerven zu versagen beginnen. Ich habe mich mittlerweile tagelang mit allen möglichen Hilfesuchen durch Google gekämpft und nun sind wir an einem Punkt angekommen, an dem wir nicht mehr weiter wissen.

Wir haben im Grunde genommen ein Problem mit unserem Kleinen: Er klammert und man kann ihn nicht allein lassen. Man kann ihn nicht einmal für einen Toilettengang allein lassen. Er hat ein ganz massives Problem allein gelassen zu werden... Er bekommt sofort einen Schreikrampf, atmet gefühlt 3 Minuten lang ein, um dann die ganze Bude zusammen zu schreien... Uns ist kein Auslöser dafür bekannt. Wir haben ihn niemals schreien lassen, waren niemals grob zu ihm. Man kann ihn zur Oma abgeben, wenn wir mal etwas allein machen wollen, aber dabei bleibt es auch.
Meine Frau muss leider Gottes nächste Woche wieder arbeiten. Die Eingewöhnung bei der Tagesmutter lief wie erwartet nicht besonders gut.. Dementsprechend sorgen wir uns sehr um die nahe Zukunft. Wir sind aber zuversichtlich, dass wir das alles schaffen (wir versuchen einen optimistischen Gedanken aufrecht zu halten - um ehrlich zu sein).

Nun aber zu unserem Hauptproblem, weswegen wir nervlich total am Ende sind: Der Kleine ist ein exzellenter Schläfer, wenn er dann mal endlich eingeschlafen ist. Wir müssen jeden Abend 1 1/2 bis 2 1/2 Std. für das Einschlafen einplanen... Unsere Prozedur sieht momentan wie folgt aus: Jeden Tag, wenn er anfängt sich häufiger die Augen zu reiben (meistens 19-20 Uhr) machen wir ihn bettfertig und nehmen ihn mit in unser Bett, um ihn dort mit Fläschchen und Spieluhr zum Schlafen zu kuscheln. Allerdings wird er meistens bei der kleinsten Kleinigkeit sofort wach und versucht sich umzudrehen und stellt sich dann auch sofort hin, egal wie müde er ist. Deswegen ist ein "ins Bett legen und ihn selbst einschlafen lassen" unmöglich. Ich habe das Gefühl, er dreht sich wie paranoid um, um zu sehen, ob wir noch bei ihm sind. Sobald er keinen Körperkontakt mehr von uns spürt, steht er sofort auf... Deswegen warten wir meistens, bis er im Tiefschlaf ist und bringen ihn dann rüber. Das klappt die ersten 2-3 Male meistens nicht und wir müssen wieder zurück mit ihm in unser Bett. Alles in Allem dauert das dann eine ganz schön lange Zeit...
Man liest immer wieder von diesen Problemen und damit zusammenhängend auch von "Phasen". Allerdings dauert diese Phase bei uns schon seit der Geburt an. Seit mehr als 12 Monaten... Wenn ich ganz ehrlich bin, schläft das mittlerweile massiv auch auf unsere Gemüter. Wir sind zunehmend gereizt, da wir keine Zeit mehr für uns haben. #zitter Sämtliche Methoden, mit Ausnahme dieser bescheuerten "Schreien lassen-Methode" haben wir schon durch... In den Schlaf tragen, Vorlesen, Vorsingen, Sternchenlampe für die Decke, Händchen halten durchs Gitter, Musik abspielen, einfach alles. Es gibt bei uns keine Hektik mehr vor dem Schlafen gehen, er ist definitiv müde und quängelt, auch wenn die Windel frisch und der Magen voll ist. Schnuller ist auch immer da...

Gibt es irgendjemanden dort draußen, der ein ähnliches Problem hat/te? Ohne übertreiben zu wollen, aber liegt da nicht irgendeine Störung vor? Der Kleine hat anscheinend eine ganz große Angst, allein gelassen zu werden...

Eines muss ich noch sagen: Er schläft zurecht seit er drei Monate alt ist allein im Zimmer, da er dort durchschläft, fest schläft und wir bemerkt haben, dass sowohl er als auch wir einen viel ruhigeren Schlaf haben, als wenn wir uns gegenseitig im Bett aufwecken. Er zappelt nachts die ganze Zeit und dreht sich unzählige Male von links nach rechts...

Vielen Dank für jeden Vorschlag, den ich noch nicht bekommen habe!

Ein verzweifelter Vater mit strapazierten Nerven


PS: Ich lese hier sonst nur Mütter, hoffentlich bin ich hier als Vater genau so willkommen.

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Wenn ich das so lese, muss ich ein wenig an die ersten Monate unseres Sohnes denken. Er hat sehr viel bei uns auf dem bauch geschlafen und wir haben ihn dann später ins Bett gelegt, nachdem er fest eingeschlafen war. Wenn wir Pech hatten ist er dann beim hinlegen aufgewacht und das Spiel begann von vorne. Ich kann also sehr gut verstehen, dass ihr da nervlich solangsam am Ende angekommen seid, denn uns ging es damals ähnlich, wir wollten doch nur einen Abend mal entspannt einen Film sehen, nachdem wir 2 Studnen für 20 min Film gebraucht haben, haben wir es dann aufgegeben. Bei uns würde es besser, als wir angefangen haben, ihn im Bett einschalten zu lassen und dort dann mit singen und streicheln geblieben sind, bis er irgendwann eingeschlafen ist. Die erste Zeit war das zwar dann irgendwann nach viel weinen und Erschöpfung, aber es wurde immer besser.

Ich denke es ist viel Gewohnheit. Euer kleiner ist es gewohnt soviel körperliche Nähe und liebe zu bekommen. Das ist ja auch schön, aber manchmal halt zu viel. Vielleicht wäre es für euch leichter geworden, wenn ihr vor ein paar Monaten da schon ein wenig umgestellt hättet, jetzt mit einem Jahr, Haben Sie natürlich schon mehr ihren eigenen Kopf. Unser Sohn braucht auch viel Nähe und die bekommt er auch, aber beim einschlafen eben nur so wenig wie möglich.

Die kleinen wachen ja sehr oft auf und vergewissern sich, dass alles ist wie immer bzw. Wie sie eingeschlafen sind. Wenn ihr dann also nicht mehr da seid, ist es klar, dass er dann weint und alles von vorn beginnt. Darum würde ich euch raten, an dem einschlafritual etwas zu ändern und auch wenn es am Anfang schwer fällt und er weint, lässt ihn in seinem Bett liegen, haltet sein Händchen und seid einfach für ihn da. Er bockt vielleicht, stellt sich hin, setzt sich hin oder ähnliches, aber er wird irgendwann einschlafen. Die erste Nacht ist am härtesten, die Abende darauf wird es meistens schon einfacher.

Ich wünsche euch alles gute und viel Kraft

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Vielen Dank für deine Antwort, Sarah! :) Wir versuchen die verschiedensten Methoden leider nicht erst seit Kurzem... Vielleicht sollte man einfach mal hart bleiben und ihn im Bett lassen. Das Zimmer nicht verlassen und warten bis er eingeschlafen ist. Wir haben ihn schon öfter wach gelassen. Er scheint dann unbegrenzt wach zu bleiben. Wir haben ihn in solchen Fällen dann gegen 1 Uhr nachts aufgegeben. :/

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Ok, anscheinend ein wirklich hartnäckiger kleiner Mann, aber ich glaube wie du es bereits geschrieben hast, einfach mal hart bleiben und bei ihm bleiben. Irgendwann muss er ja einschlafen. Wichtig ist nur, lässt ihn nicht allein dabei.

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Hallo patience,

unsere Große war auch lange Zeit ein echt schlechter Schläfer.
Uns hat das Buch "Schlafen statt Schreien" gut geholfen. Da stehen viele Tipps und Möglichkeiten drin und wir haben das für uns passende daraus ausprobiert.
Allerdings finde ich den Zeitpunkt für Neuerungen momentan echt schlecht gewählt. Tagsüber ist Sohnemann nun nicht mehr bei Mama, sondern bei der Tagesmutter. Und nachts soll es sich jetzt auch noch ändern. Ich glaube da bereitet ihr euch mehr Probleme als notwendig. Das er besonders jetzt, wo sich der Tag ändert, euch Abends und Nachts mehr braucht, ist doch eigentlich logisch.

Wie wir es genau damals gemacht haben, kann ich dir nicht mehr sagen. Aber wichtig war definitiv, dass es langsam vonstatten ging, alles nach und nach. Kleine Schritte. Anfangs lag ich in ihrem Zimmer neben ihr, hab sie gekuschelt (Matratze auf dem Boden). Dann lag sie im Bettchen, ich daneben auf der Matratze und hab Händchen gehalten, dann lag ich nur noch neben ihr ohne Berührung. Dann bin ich für ein paar Minuten raus, habe ihr aber auch gesagt, dass ich z.B. nur auf Klo gehe und dann wieder komme. Bin auch wieder gekommen. Die Zeit hat sich immer verlängert (dusche,...) und irgendwann war dann klar und das haben wir auch so zu ihr gesagt, du schaffst das jetzt alleine, Mama ist im Wohnzimmer/ in ihrem Bett.

Wichtig ist, dass ihr nicht zu schnell wechselt. Am Besten einige Wochen bei etwas bleiben. Die Umgewöhnung dauert. Sonst führt es nur zu mehr Stress.

Liebe Grüße und viel Erfolg

Isabel mit 2 Kids (mittlerweile 5 und 7)

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Was ist, wenn ihr sein Bett neben euers stellt? So als Beistellbett? Dann hat er eure Nähe und alle genügend Platz zum Schlafen.

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Hallo
Wenn ihr mit euch mit ihm hinlegt und warte bis er schläft und ihn dann in den Bett legt, wacht er in einer für ihn Fremden Umgebung auf. Das ist wie wenn ihn euch zu Hause ins bett liegt und in einem fremden Zimmer in einem fremden Ort aufwacht. Das macht ihm Angst.
Wenn ihr ihn schlafen legt legt ihn in seinem Zimmer schlafen. Nehmt euch eine Matratze
/Luftmatratze und legt euch neben ihn hin, macht das ein paar Tage das er das Zimmer zum schlafen für einen sicheren Ort kennen lernt, wenn er für ihn sicher ist und nehmt euch tägl. Stück für Stück einwenig raus.
Das mache ich gerade bei und zu Hause auch und es klappt gut. Ich habe dir ersten Tage mit unserem Schatz in einen Bett geschlafen und gewöhne ihn langsam an den Bett. Es gibt Tage da klappt es super und Tage da gehen wir einen Schritt zurück aber es wird immer besser. Unser schatz ist 19 Wochen alt. Er schläft jetzt bis 6-7 Uhr morgens Alleine im Bett und schläft täglich schneller in seinem Bettchen ein.

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Guten Morgen,
Wir hatten die selben einschlafprobleme mit unserer Tochter (knapp 12 Monate).
Vor kurzem noch war ich davon überzeugt sie ist erst um 21 Uhr wirklich müde, hat tagsüber zwei Schläfchen gemacht und abends hab ich sie mindestens 45 Minuten in den Schlaf getragen. Sie wacht zusätzlich nachts ständig auf, aber das Problem haben Sie offensichtlich nicht.
Ich habe mir recht unmotiviert den 100 Ratgeber gekauft .. mich aber plötzlich verstanden gefühlt.
Was uns sehr geholfen hat:
- ein strikter tagesplan mit relativ raten Zeiten zum schlafen
- nur noch 1 Schläfchen tagsüber (zwischen 9.30 und 12 Uhr ca 1.5 stunden)
- ins Bett bringen spätestens 18.30 uhr beginnen mit Zähne putzen, wickeln umziehen...kurz stillen und ca 10 Minuten tragen...spätestens 19 Uhr wird geschlafen. Seit der Zeitumstellung Grad eher 18 Uhr.

Uns ist wirklich aufgefallen ...wenn sie Augen reibt und gähnt ist es eigentlich schon zu spät und sie schon 'drüber'. Wir fangen einfach an und die Müdigkeit kommt von allein. Sie schläft dann auch richtig fest ein und kann abgelegt werden im Schlafzimmer.

Kurz gesagt: die deutlich frühere zu Bett geh Zeit auch wenn keine Anzeichen zu sehen sind haben uns geholfen.

Viel Glück