insemination?

Hallo leute!
Wir üben nun schon mal länger an unserem Kinderwunsch. Leider hat es bis nun noch nicht geklappt. Deswegen haben wir uns beide untersuchen lassen. Bei mir liegt eine Gelbkörperhormonschwäche vor (die sich allerdings sehr gut mit Clomifen und Utrogest behandeln läßt - den ersten ÜZ haben wir damit schon hinter uns und ich habe gut darauf angesprochen). Bei meinem Mann liegt eine sogenannte Oligoteratozoospermie vor, so daß uns die Urologen zu einer Insemination geraten haben. Nun meine Frage - wie hoch sind da die Erfolgsaussichten auf eine Schwangerschaft, was übernimmt die Kasse und zu welchem Prozentanteil und wie oft??? Beim Gespräch mit meiner Frauenärztin kam haklt nur heraus, daß das eine gute Möglichkeit ist, sie aber genügend Kinder kenne, die trotz so einer Kombination auf natürlichem Weg gezeugt wurden. Jetz bin ich halt ein wenig skeptisch, da so eine Insemination halt doch ein kleiner Eingriff in den Körper ist. So, nur kurz zur Info- wir sind verheiratet und befinden uns im 27 ÜZ.
Danke Euch aus ganzem Herzen für Eure Antworten!

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Hallo zurück,
bei uns hat es mit ganz ähnlichen Befunden beim zweiten Versuch geklappt. Rumpelstilzchen kommt in ca. acht Wochen zur Welt. Den "Eingriff" habe ich gut überstanden, für meine FÄ fällt es noch nicht einmal unter künstliche Befruchtung. Wie auch immer. Die Kosten haben jeweils komplett unsere Krankenkassen übernommen (privat allerdings).

Herzliche Grüße und Viel Glück, riebele

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Hi mone,
bin neu hier, war bisher stiller Leser. Wir haben auch die erste IUI hinter uns, die Kasse übernimmt bei nicht stimmulierten Zyklus 8 IUI`s, bei stimmuliertem drei IUI`s, aber die hälfte der Kosten müßt Ihr selbst zahlen. In der Regel so zwischen 100 - 250 EURO bei Kassenbeteiligung. Zur IUI selber kann ich Dir leider keine Antwort geben. Ich hoffe ich konnte Dir etwas helfen
#katzeGrüße Thorsten

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Ich könnte mir vorstellen, dass die Experten einer KiWu-Klinik dem Vorschlag des Urologen doch etwas widersprechen werden.

Oligoteratozoospermie ist gleich in zweifacher Hinsicht problematisch:
Oligo bedeutet, dass es zu wenige Spermien sind und terato, dass wohl die meisten dieser ohnehin schon wenigen Spermien Deformationen (z.B. am Kopf) haben.
Bei einer Insemination gibt man den Spermien ja nur insofern Starthilfe, dass sie direkt in die Gebärmutter oder sogar in den Eileiter gespritzt werden. Den Rest müssen sie noch selbst machen.
Von der Gesamtmenge der Spermien schaffen es im Normalfall schon nur sehr sehr wenige bis zur Eizelle. Wenn es schon am Anfang nur wenige Spermien sind, wird oft auch gar keine mehr ihr Ziel erreichen. Von denjenigen, die es schaffen, muss dann auch noch eine in der Lage sein, die Eihülle zu durchdringen, wozu deformierte Spermien wiederum nicht in der Lage sind.

Bei einer Insemination sind die Erfolgsaussichten gut, wenn keine erkennbaren Beeinträchtigungen bei Mann und Frau vorliegen und es aus irgendeinem unbekannten Grund einfach nur nicht schnackelt. Bei einer deutlichen Minderung der Spermienqualität (du hast zwar nicht die genauen Zahlen genannt, aber die Bezeichnung deutet ja schon auf zwei "Problemfelder" hin) hat eine Insemination sehr geringe Erfolgschancen. Man kann es natürlich probieren - kostet ja auch kaum was (verglichen mit IVF und ICSI) - aber ich vermute, das in einer KiWu-Klinik davon abgeraten würde, wegen zu geringer Aussicht auf Erfolg und statt dessen gleich die IVF (zusammenschütteln von Ei und Spermien im Reagenzglas) oder ICSI (ein Spermium per Spritze in eine Eizelle) empfohlen würde. KiWu-Zentren wollen in erster Linie ja Erfolge erzielen und möglichst vielen Paaren möglichst schnell zu ihrem Wunschkind verhelfen (war auch in meinem Sinne!). Deshalb wird eine Insemination normalerweise nur dann als Behandlungsmethode gewählt, wenn so gut wie alles in Ordnung ist. Auch bei meinem Mann hat der Urologe trotz Kryptozoospermie noch gesagt, vielleicht gehe es ja mit Insemination. Entsprechend geschockt waren wir, als der KiWu-Arzt uns diesbezüglich überhaupt keine Chance in Aussicht stellte. Wir hatten mit der Billiglösung (200-300€) gerechnet und waren plötzlich mit den hohen Kosten der ICSI konfrontiert.
Die Krankenkasse (beide Partner in der gesetzlichen) zahlt die Hälfte der Behandlung und der Medikamente. Der Eigenanteil liegt bei 1700-2200 € pro Versuch, was hauptsächlich von der Menge der schweineteuren Medikament abhängt.

Natürlich gibt es Leute, bei denen es trotzdem noch auf natürlichem Weg geklappt hat, oder die es per Insemination hinbekommen haben. Das sind aber eher die glücklichen Ausnahmen, als der Regelfall. Die unglaubliche Menge an Paaren, die ich im Verlauf meiner Behandlung im Wartezimmer der KiWu-Klinik gesehen habe, zeigt mir, dass es in den meisten Fällen eben NICHT doch noch von alleine klappt. Es kommt auch auf die Relationen an. Wenn ich 5 Paare mit dem gleichen Problem kenne, die es trotzdem auf normalem Weg geschafft haben, dann ist das viel. Wenn meine FA 10 Paare kennt, dann ist das für sie selbst extrem viel, für mich aber nicht, denn in Relation zu den vielen hundert trotzdem erfolglosen Paaren, die in den Jahren schon durch ihre Praxis gegangen sind, ist das wenig und sind das für mich nur einzelne Glücksfälle. Diese werden dann immer gerne von allen Bekannten zum sogenannten "Mutmachen" herangezogen: "Ach, Kinderwunschbehandlungen sind doch überflüssig! Seht das mal nicht so düster. Bei X, Y und Z hat es doch auch nach ein paar Jahren von ganz alleine geklappt, und bei diesen, und bei jenen...Probiert einfach weiter! Es wird schon!" Und man denkt dabei nur "Schön für sie! Nützt mir persönlich aber gar nichts, denn bei mir hat es immer noch nicht gezündet. Und statt mir Mut zu machen, deprimiert es mich nur noch mehr, dass alle anderen Glück haben, und nur ich mir mein Wunschkind teuer erkaufen muss - mit geringer Aussicht auf Erfolg!"

Wenn ihr also ganz dringend ein Kind wollt, dann lasst euch auf eine Kinderwunschbehandlung ein, auch wenn es vielleicht auf eine ICSI hinauslaufen sollte. Bei mir hat es sich jedenfalls gelohnt, und ich bedaure, erst so spät zu diesem Schritt bereit gewesen zu sein.

Gruß,
Mona-Lou

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Danke für diese lange Antwort - leider gibt es für uns nur die möglichkeit der Insemination, wenn ich nicht die gesamten Kosten tragen will, denn ich unterliege selber der freien Heilfürsorge - und die übernimmt überhaupt keine "Reagenzglasbefruchtung" - und so lange ich dieser freien Heilfürsorge unterliege übernimmt das auch nicht meine private Versicherung!
hier gerne auch noch die genauen Zahlen: Spermien Dichte (mio/ml) 76,9 (Normwert 20 X 10/6 und mehr); Normalformen (%) 25 (Normwert > 30 %); Kopfdefekte (%) 58; Flagellumdefekte (%) 8; Mittelstückdefekte (%) 3

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Eigentlich sehen diese Zahlen super aus, gerade die Anzahl Spermien pro ml ist doch gigantisch. Da machen dann die Defekte nicht mehr so viel aus, weil ja immer noch eine gewaltige Anzahl normaler Spermien übrig ist. Über so ein SG wäre so manches Paar hier überglücklich, da damit wirklich sehr gute Chancen auf eine normale Befruchtung bestehen. Ich hätte es deutlich schlimmer erwartet. Insemination kann man damit als alternativen Weg versuchen, ist m.E. aber nicht wirklich notwendig (Bin aber keine Expertin).

Gruß,
Mona-Lou

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Nochmal Hi,
es hat sich ein Fehler eingeschlichen, wollte schreiben bis 450 EURO bei stimuliertem Zyklus.
Sorry :-[
Grüße Thorsten

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Danke für die doch für mich zum Teil sehr hilfreichen Antworten - das mit den Kosten werde ich dann wohl oder übel doch noch mit unserem Sozialdienstmenschen und dem Truppenarzt klären müssen - an eine Kinderwunschbehandlung in einer Kinderwunschklinik haben wir allerdings auch schon gedacht - würden die allerdings erst nächstes Jahr starten, da es da weniger Probleme bereiten würde.