Adoption?

Hi ihr lieben!
Also wir üben schon ca. 2 Jahr und bei uns klappt es leider nicht. Ich habe mal nen ES und dann mal wieder nicht. Ich setz mich leider so super unter Druck das es wahrscheinlich auch gar nicht klappt.
Jetzt haben wir uns gedacht, dass wir vielleicht adoptieren würden.
Habt ihr schon mal darüber nachgedacht??
Hier gibt´s auch leider kein Forum wo ich mal nachschaun oder nachlesen kann.
Freu mich über eure Antworten!
Liebe Grüße Mimi

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Hallo Mimi,

ja, eine Adoption war auch bei uns ein Thema.

Nachdem wir etwa 3 Jahre versucht haben #schwanger zu werden, sind wir auf dem Jugendamt vorstellig geworden.

Vom Erstgespräch bis zum Attest, das wir als mögliche Adoptiveltern in Frage kommen, vergingen ungefähr 1 1/2 Jahre.

Wir mussten in der Zwischenzeit ein Seminar belegen, welches uns von mal zu mal mehr gezeigt hat, das dies nicht unser Weg ist.

Zwischenzeitlich hatten wir dann auch Besuch von der Dame vom Jugendamt, die sich alles ganz genau angeschaut hat.

Auch über eine Auslandsadoption haben wir uns Gedanken gemacht, da es ja bei uns sehr schwierig ist, ein Baby zu bekommen. Abe die Kosten sind enorm.

Fazit: Eine Adoption kam für uns nicht in Frage.

Nachdem ich mich dann beruflich auch veränderte, wurde erst mal der Kinderwunsch zur Seite geschoben. Dann kamen noch diverse Zahnoperationen dazwischen und letztendlich konnten wir dann erst im Januar 2004 mit unserem Kinderwunschprogramm fortführen. Inzwischen haben wir durch eine ICSI einen gesunden Sohn bekommen.

Ich wünsche Euch ganz viel Glück, Ihr werde schon die richtige Entscheidung treffen.

Liebe Grüße

Susanne

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Hallo Susanne!
Warum habt ihr dann gegen eine Adoption entschieden? War der Druck von aussen doch so stark??
Es ist ein schwieriges Thema bei uns zu hause!
Danke für deine Antwort
Mimi

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Hallo Mimi,

naja, der Druck von außen war schon da. Zumindest von meiner Schwiegermutter. Die konnte gar nicht verstehen, dass wir ein Kind adoptieren wollten. Das wäre ja dann nicht ihr Enkelkind. Dagegen habe ich mich aber wehement gewehrt. Ich sagte ihr klipp und klar, wenn es unser Kind ist, dann ist es auch ihr Enkelkind und sie hätte es dann als solches zu behandeln.

Meine Eltern waren da wieder ganz anders. Wenn es eben auf normalen Weg nicht funktioniert, warum nicht.

Ansonsten haben wir nicht so großartig darüber gesprochen. Nur mit den engsten Freunden und die waren auch positiv eingestellt.

Nein, bei uns war es eher so, das wir im Laufe des Seminars festgestellt haben, dass dies nicht der richtige Weg ist.
Mir ging es von Woche zu Woche schlechter damit. Bei jedem Treffen war immer nur die Rede von der Herkunftsmutter. Welches Leid sie doch hat, das sie ihr Kind weggeben muss etc.
Und das der Kontakt zur Herkunftsfamilie gehalten werden soll usw.

Das habe ich alles nicht verstanden und dies auch kundgetan. Daraufhin wurde mir gesagt, ich solle doch dankbar sein, dass es Mütter gibt, die ihre Kinder freigeben.

Am letzten Abend wurden dann verschiedene Adoptionsverfahren angesprochen und zu jedem war eine entsprechende Person da.

- Eine Mutter mit einem Findelkind hat ihre Gefühle geschildert.
- Ein adoptierter Erwachsener hat gesprochen
- Eine Mutter mit einer offenen Adoption
- Eine Mutter mit einer halboffenen Adoption
- Eine Mutter mit einer Auslandadoption
- Ein Vater mit einer Langzeitpflegesituation

Meine größte Angst war bzw. wäre immer gewesen, wenn mein Kind seine leiblichen Eltern hätte kennenlernen wollen.
Hätte es dann von mir nichts mehr wissen wollen usw.
Was eigentlich völliger Quatsch ist, wenn ich meine eigene Situation betrachte. Ich bin nämlcih auch ein Adoptivkind. Allerdings innerhalb der Familie/Verwandschaft und ich wusste immer, wer meine Eltern waren und hatte auch Kontakt.
Aber für mich sind meine Adoptiveltern MEINE Eltern.
Inzwischen leben auch meine leiblichen Eltern nicht mehr.

Zudem kam, dass plötzlich ganz viele Dokumentarfilme zu diesem Thema gesendet wurden.

Ausserdem dachte ich auch oft darüber nach, dass dieses Kind so gar nichts von uns mitbekommt. Also, das wir gar nichts weitervererben können. Wenn wir aus dieser Welt gehen, dann bleibt von uns nichts.

Ich bin auch ein eher labiler und sensibler Mensch. Ich weiß, dass ich diesen ganzen Prozeß, der sich vielleicht über Jahre gezogen hätte, nicht stand gehalten hätte.

Selbst unsere Kinderwunschbehandlung ist nicht ganz spurlos an mir vorüber gegangen. Es hat viele Monate gedauert, bis ich einigermaßen wieder entspannt schlafen konnte.

Ui, jetzt ist es doch ganz schön lange geworden.

Liebe Grüße

Susanne #klee

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Auch wir haben schon darüber nachgedacht.
Ich hatte hier vor kurzem auch in einem Thread diebezüglich nachgefragt, aber ich habe das Gefühl, dass nur wenige sich damit beschäftigen, da jeder ja hofft, doch ein eigenes Kind zu bekommen.
Wir (mein Mann und ich) haben bisher aber "nur" festgestellt, dass es eine Alternative wäre, aber es ist eben in Deutschland nicht einfach und genau haben wir uns damit noch nicht beschäftigt. Ich habe mal gelesen, dass eine Adoption keine Alternative ist, wenn noch eigener Kinderwunsch besteht. Man sollte mit diesem endgültig abgeschlossen haben. Ich finde das ziemlich schrecklich, denn ich kann mir sogar vorstellen, ein eigenes und ein adoptiertes Kind zu haben.

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ich weiß dass die adoptionsstellen immer darauf hin weisen dass ein Adoptivkind nicht wie ein eigenes kind ist!

Meine Adoptiveltern haben mich IMMER wie ihr eigenes Kind behandelt und es gibt nicht schlimmeres für mich als die Vorstellung dass sie es nicht getan hätten!

Bitte lasst euch nciht abschrecken!

Ein Adoptivkind wir euch genauso lieben wie ein leibliches Kind!

Gruß Fritzi

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"Hier gibt´s auch leider kein Forum wo ich mal nachschaun oder nachlesen kann.
Freu mich über eure Antworten!"



Hallo Mimi,

ich leite ein Adoptions- und Pflegeforum.
Bin selbst Adoptivmutter (unsere Tochter haben wir in Kenia adoptiert) und Pflegemutter.
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