Kostenübernahme ICSI PKV/GKV/Beihilfe

Hat jemand Erfahrungen mit der Kostenübernahme von ICSI Behandlungen in einer gemischten Versicherungskonstellation?
Mein Mann ist in der GKV und ich in der PKV (mit Beihilfe). "Verursacher" ist mein Mann.
Online finde ich kaum eine Auskunft darüber...

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Hallo,

so viel ich weiß, übernimmt die PKV die Kosten nur nach dem Verursacherprinzip, dann aber zu 100 % (also 100 % ihres Anteils). Da du in der PKV bist, dein Mann aber Verursacher ist, wird deine PKV die Kostenübernahme ablehnen.

Bei der Beihilfe gilt dann die körperliche Zuordnung. Also praktisch, an welchem Körper welche Behandlung durchgeführt wird. Deine Beihilfe wird also ihren Anteil (Beihilfesatz) an deinen Kosten (Medikamente, Punktion, Transfer etc.) tragen (meist auch zu 100 % des Beihilfesatzes).

Jedenfalls war das bei mir und meinem Mann in NRW so (allerdings beide PKV + Beihilfe).

Bei beiden gilt jedoch, dass du das vorher beantragen musst. Mit der GKV kenne ich mich leider nicht aus.

Ansonsten mal bei den Versicherern, der Krankenkasse und der Beihilfestelle anrufen. Da erhälst du garantiert zuverlässigere Aussagen.

Alles Liebe und viel Erfolg euch beiden. 😇

Bearbeitet von Marshann
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Danke für deine Antwort! Ich wünsche euch viel Erfolg bei den Behandlungen (bzw falls schon erfolgreich: Glückwunsch!)

Kann ich dich fragen, wie viel eine Behandlung bei euch gekostet hat? Und wie viele Kosten davon waren Behandlungskosten deines Mannes? Wenn ich die Infos online richtig einordnen, übernimmt seine GKV Behandlungen, die an ihm vorgenommen werden und 50% der"extrakorporale Kosten". Leider kann ich mir darunter nichts vorstellen.
Wir versuchen uns auf die Kosten vorzubereiten, die auf uns zukommen...
Aber das beste wird natürlich sein bei den Versicherungen zu fragen.

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Also tatsächlich bin ich im 1. ICSI-Versuch schwanger geworden (hatte wahnsinniges Glück) und bin jetzt in der 26. SSW. Danke für die Glückwünsche 🙂

Die Kosten für die ICSI habe ich nicht mehr so im Kopf, aber dürften inklusive Kryotransfer auch so um die 5.000 bis 7.000 € gewesen sein. Davon haben wir durch PKV und Beihilfe das meiste wieder bekommen (nur die Blasto-Kultur hat die PKV abgelehnt, die Beihilfe aber übernommen; außerdem hat die PKV ein paar Gebühren der Ärzte reduziert etc.), ich schätze mal so ca. 90 % haben wir erstattet bekommen. Deswegen haben wir die Medikamente auch in Deutschland gekauft, damit die erstattet werden.

Mit der GKV kenne ich mich wirklich gar nicht aus und kann dazu keine sichere Antwort geben. 🙈

Viele Grüße und hoffentlich eine positive Antwort der Versicherung, KK und Beihilfe 💕

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Hallo,

Wir hatten dieselbe Konstellation und meine PKV hat nichts bezahlt.
Die GKV meines Mannes hat 50% an den Kosten von meinem Mann übernommen. Die TK übernimmt aber auch 50% der extrakorporalen Kosten, d.h. Von der ICSI Befruchtung an sich. Zudem zahlen sie pro Versuch 500 Euro bei verheirateten Paaren. So haben wir 1400 Euro von der GKV meines Mannes erhalten. Den Rest mussten wir selbst bezahlen. Insgesamt hat die ICSI ca. 6000- 6500 Euro gekostet. Die Medikamente haben wir in Frankreich gekauft - ist sehr viel günstiger und davon übernimmt die GKV eh nichts.

Die Beihilfe orientiert sich an der GKV, also auch am Verursacherprinzip. Sie haben bei mir nichts übernommen (BaWü).

Viele Grüße und viel Erfolg 🍀

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Hallo und danke für die ausführliche Antwort!
Vielleicht lohnt sich ja ein Versicherungswechsel bei meinem Mann. Wir müssen Mal recherchieren, was seine GKV übernehmen würde.
Wahnsinn...das sind ja so hohe Kosten...
Wie ist es mit dem Kauf der Medikamente abgelaufen? Seid ihr nach Frankreich gefahren oder kann man Rezepte in einem anderen Land online einreichen?

Danke und euch auch alles Gute weiterhin!

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Gerne.
Habe gelesen, dass bei euch auch die extrakorporalen Maßnahmen übernommen werden, das ist ja schon mal super. Die Klinik muss es allerdings auch extra aufsplitten - das mussten wir denen sagen - sodass die Rechnung auf deinen Mann läuft.
Viele Versicherungen geben nochmal einen einmaligen Zuschuss pro Versuch - informiert euch da mal.
Wir wohnen direkt an der Grenze und sind ins Elsass gefahren. Die Apotheken dort kennen das bereits und ich hatte vorab per Mail die Medikamente bestellt. Man spart tatsächlich einiges.

Das einzig gute an dieser beschissenen Kombination ist, dass die Chancen auf Erfolg sehr gut sind! Bei uns hat’s direkt geklappt. Unser Sohn kam im November direkt nach dem ersten Transfer und 12 weitere Eizellen, davon 3 Blastozysten, sind eingefroren.

In den Kosten sind also auch Blastozystenkultur und Kryokonservierung inklusive.
Wir waren in einer Uniklinik. Die sind oft etwas günstiger. Vielleicht ist das ja auch eine Option für euch.

Seid ihr auch aus BaWü?
In manchen Bundesländern gibt es Zuschüsse, informiert euch auch mal da. In BaWü allerdings nicht.

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Kann mich hier den Vorrednerinnen grundsätzlich nur anschließen.

Bei uns gibt es keinen Verursacher, bzw erkennt die PKV die Begründung der Klinik bei mir nicht an.

Ich bin Privat mit Beihilfe (50/50), mein Mann gesetzlich.
Beihilfe und GKV sind gar kein Problem, die interessiert das Verursacherprinzip und richten sich beider nur nach den Voraussetzungen des SGB. Muss nur vorher beantragt werden.

Reine Diagnostik zahlt die private aber bei mir bislang anstandslos.

Allerdings ist die Frage wie das bei einer privaten Klinik ist. Wenn die keine Kassenzulassung haben müsste man da definitiv erstmal bei der Kasse nachfragen! Ich glaube(!) für die Beihilfe spielt es keine Rolle. Unsere Klinik hat zb keine Zulassung für die Andrologie, deswegen müssen wir die Spermiograme dort selbst bezahlen.

Medikamente im Ausland lohnt sich auf jeden Fall, die liefern auch größtenteils. Wir sind nach Belgien gefahren, ca. 1,5 Stunden.
Allerdings vorher mit Beihilfe und Kasse abklären, ob die das trotzdem erstatten.

Achja und Förderung kann man hoffentlich ab März/April wieder beantragen in NRW, aber den aktuellen Stand kenne ich derzeit nicht. Wir starten den ersten Versuch jetzt ohne.
Da darf die Behandlung dann aber noch nicht begonnen haben, auch keine Rezepte einlösen vorher.

Bearbeitet von JenKiWu
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Ich finde es sowieso sehr verwirrend, dass die PKV und GKV sich da so sehr unterscheiden. Aber aus welchem Grund übernimmt deine PKV nicht? Nach etwas weiterer Recherche, müsste die PKV deinen Anteil übernehmen, wenn beide Partner Verursacher sind. Wenn du Interesse hast, kann ich dir den Link hier reinstellen.

Bei uns wird es wahrscheinlich erst im März oder April soweit sein, d.h. dann kommt die Förderung vom Land NRW vielleicht für uns in Frage. Ist der Grund, dass die Geldtöpfe jetzt erschöpft sind? Ich meine so etwas gelesen zu haben, dass es nämlich ein begrenztes Budget gibt.

Bezüglich der GKV und unserer Klinik muss ich auch nochmal nachfragen...wenn sie keine Kassenzulassung haben, würde sich für uns ja vielleicht auch ein Wechsel lohnen.

Euch viel Erfolg und alles Gute!

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Also die Differenzen zwischen PKV und GKV kommen ja einfach, dass die gesetzliche ihre klären VorgVeb im SGB hat. Mit der privaten Krankenkasse haben wir aber einen privaten Vertrag abgeschlossen und da gelten eben die Regelungen im Vertrag. Die PKV leistet für Heilbehandlung, für diese muss aber eine Erkrankung vorliegen. Es muss also eine nachweisbare Ursache für die Kinderlosigkeit geben.

Bei uns ist es so, dass bei meinem Mann alles in Ordnung ist. Bei mir würde Mal 2017 festgestellt, dass meine Eilter "verzögert durchlässig" sind und zudem "Tubenschwankungen" aufweisen, also Mal dicker Mal dünner sind. Die sind also nicht nachweislich verschlossen. Aber nach insgesamt 4 Jahren (mit 2 Partnern) versuchen auf natürlichem Weg schwanger zu werden, geht meine KiWu trotzdem davon aus, dass das der Grund ist.
Für meine PKV ist das aber nicht eindeutig genug, also zahlt sie nicht.

Die Förderung wurde erstmal auf Eis gelegt, weil der Bundeshaushalt auf sich warten ließ. Es handelt sich ja um eine Förderung von Bund und einigen Ländern. Ohne Bund zahlen die Länder nicht. Soweit ich weiß, wurde der Bundeshaushalt mittlerweile verabschiedet. Ich weiß aber nicht, ob darin auch wieder Gelder für die Förderung bewilligt wurden. Für mich wird das eben auch erst wieder bei der zweiten IVF interessant.

Du solltest aber auf jeden Fall Zeit dafür einplanen. Du musst erst bei allen Kassen/Beihilfe Anträge stellen und dann kannst du den Antrag für die Förderung stellen. Und wenn die im März/April wieder freigeschaltet sind, werden da sicher viele Anträge eingehen. Kann also auch 4-6 Wochen dauern....

Dir so oder so aber viel Erfolg und alles Gute 🍀