Hormonwerte laut KiWu normal?! Kostenübernahme gesetzlich/privat?

Hallo zusammen,

ich hatte gestern eine telefonische Besprechung meiner Blutwerte mit der Ärztin meiner KiWu-Klinik. Sie sagte meine Werte seien normal. Auf Nachfrage bzgl. des erhöhten AMH-Werts sagte sie, der Wert sei prima und dass bei mir kein PCO-Syndrom vorliegt.
Ich (privat versichert) habe Endometriose, die vor 1,5 Jahren diagnostiziert wurde und saniert wurde. Mein Mann (gesetzlich versichert) hat Asthenozoospermie (nur 11% progressiv beweglich, wobei das letzte SG 5 Wochen nach meiner Endo-OP gemacht wurde und wir daher auch keinen GV hatten, vorgegebene Karenzzeit 7 Tage). Das hat meinen Mann damals so fertig gemacht, dass er erstmal nicht mehr weiter machen wollte.
Jetzt sind wir beide so weit, dass wir einen Versuch mit der KiWu-Klinik wagen wollen. Gestern sagte mir die Ärztin jedoch, dass meine Versicherung wahrscheinlich keine Kosten übernehmen wird, wenn das SG meines Mannes wieder so schlecht ist. Und das angeblich auch, obwohl ich Endometriose habe. Die gesetzlichen übernehmen wohl nur die Behandlungskosten bei ihrem Versicherten, also meinem Mann. So ihre Aussage.

Kann das stimmen? Müssten wir für eine ICSI dann tatsächlich mehr als 50% der Kosten zahlen?! Das kann ich mir nicht vorstellen. Ich habe doch auch einen Befund, der die natürliche Empfängnis erschwert. Außerdem frage ich mich, ob meine Werte sonst wirklich "normal" sind? Kann dazu vielleicht jemand etwas sagen?
Blutabnahme war einen Tag vor Beginn der Periode.

Vielen Dank und liebe Grüße!

Jessica

1

Du musst versuchen, die PKV zu überzeugen, dass du zumindest Mit-Verursacherin bist. Endometriose ist dafür schon einmal ein gutes Argument.

Dann übernehmen sie 100 %.

Werden natürlich sagen, dass es am Mann liegt. Die GKV zahlt nur 50 % der Kosten, die bei deinem Mann anfallen, also SG (ca. 50 €) und Differenz von IVF zu ICSI (ca. 500 -1000 €).

Also auf jeden Fall bei der PKV versuchen und auch nicht so leicht abwimmeln lassen. Sie werden erst einmal ablehnen, aber es lohnt sich, hartnäckig zu bleiben.

LG Luthien mit ⭐️⭐️⭐️⭐️ und 🧒🏼

3

Liebe Luthien,

vielen Dank für deine Antwort!

Verstehe ich es richtig, dass wir dann gar nichts aus eigener Tasche zahlen müssen, wenn die PKV mich als Mit-Verursacherin anerkennt? Das würde erklären, warum sie versuchen, erstmal alles abzulehnen.

Weißt du zufällig auch, ob ein Beihilfe-Anspruch Auswirkungen darauf hat bzw. ob man den Antrag zuerst an die Beihilfestellen schicken muss und erst anschließend an die PKV?

Viele Grüße
Jessica

6

Teile mal meinen Wissenstand:

Die PKV geht rein nach dem Verursacherprinzip, wobei natürlich auch eine Ursache bei beiden Partnern vorliegen kann. Ihm Rahmen des Versicherungsschutzes übernimmt die PKV dann aber für eine unbegrenzte Dauer die Kosten des Versicherten. Außerdem muss die PKV, nach einem BGH Urteil sogar die Kosten des Partners mit übernehmen. Daher stellt sich die PKV natürlich gerne erstmal quer, weil es für sie ein Fass ohne Boden sein kann. Hier lohnt es sich dann aber auch zu kämpfen, notfalls mit Rechtsanwalt. Allerdings wenn du zB 50% Beihilfe hast, übernimmt die PKV natürlich auch nur ihre 50%

Der Antrag bei der Beihilfe ist unabhängig von der PKV und unterliegt den gleichen Vorgaben wie die der gesetzlichen KV! Es werden dann die Kosten des Beihilfeberechtigten im Rahmen der Berechtigung übernommen (also 50%).

Alle Angaben ohne Gewähr 😅😅😅 gerne berichtigen 🤗

weitere Kommentare laden
2

Hallo 😊 ich bin zwar kein Profi, was das Thema angeht, aber da PCOS bei mir auch immer wieder diskutiert wird, hier mal was meine Ärztin mir erklärt hat: ein hoher AMH bedeutet nicht immer PCOS, da man mit hohem AMH viele Eibläschen hat ist odt das was man im Ultraschall sieht per Definition polyzystische Ovarien (poly=viel, „viele Zysten in den Eierstöcken“). Das polyzystische Ovarialsyndrom muss jedoch durch mehrere Faktoren bestätigt werden, dort reihen sich die Eibläschen im Ultraschall wie an einer Perlenkette auf, man hat oft erhöhte männliche Hormone, Ausbleiben der Periode, vermehrter Haarwuchs. Ich glaube mindestens zwei Kriterien müssen erfüllt sein. Wurde vorher denn ein Ultraschall gemacht? Ich hatte nach Einnahme der Pille ein Post-Pill-PCOS, da war bei mir das Androstendion erhöht, ich glaube das war bei deinen Blutwerten nicht dabei oder? Aber wenn es im Ultraschall nicht danach aussieht und du regelmäßige Zyklen hast ist glaub ich erstmal kein Verdacht auf PCOS gegeben… aber vielleicht kennt sich jemand mit dem Thema auch noch besser aus 😊 liebe Grüße!

4

Liebe looneyluna,

vielen Dank für deine Antwort!

Beim Ultraschall beim meiner Gyn wurden immer viele Eibläschen festgestellt, die sich perlenschnurartig aneinander reihen. Die KiWu-Klinik hat keinen Ultraschall gemacht.
Sonst trifft bei mir mir nichts zu, also kein starker Haarwuchs, kein Übergewicht etc. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, ob das Androstendion jemals getestet wurde. Bei dieser Blutuntersuchung war es jedenfalls nicht dabei.

Aber dann scheint da ja tatsächlich alles ok zu sein. Wenn es nicht klappt, hinterfragt man halt gleich alles.😅

Viele Grüße!

5

Hey Jessica!

Ich würde Orthomol fertil besorgen und meinem Mann schonmal Vitamin D holen. Er wird garantiert jetzt im Winter einen Mangel haben- den würde ich auffüllen.

Das soll er mal alles 8 bis 10 Wochen nehmen. Dann haltet ihr eine Karenz von 3 Tagen und wiederholt das SG. Da hätte ich Hoffnung, dass die Beweglichkeit der Schwimmer dann ok wäre.

Deine Versicherung wird sich möglicherweise erstmal querstellen, denn eine icsi ist bei Endometriose nicht notwendig. Daher werden sie garantiert keine icsi zahlen. Ggf zahlen sie eine ivf. Bist du beihilfeberechtigt?
Am besten wäre es, wenn sein SG in Ordnung wäre, dann hättest du einen Anspruch. Sonst wird sich die pkv wohl winden wie ein Aal.

Liebe Grüße
Schoko

12

Hallo Schokofrosch,

danke für deine Antwort!

Er nimmt Folio forte Men, ist das Orthomol besser? Außerdem hat er Ende des Monats einen Termin beim Hausarzt, dort wollen wir den Vitamin D Wert auch gleich bestimmen lassen. Der arme Kerl kriegt seit 2 Wochen von mir täglich noch Algenölkapseln und Maca-Pulver, weil das die Schwimmer auch unterstützen soll. Hab noch gelesen, dass Schwarzkümmelöl gut sein soll. Ich will ihm aber auch nicht auf die Nerven gehen. 😅

Ist es ganz sicher, dass eine ICSI bei Endometriose nicht notwendig ist? Ich habe mal gelesen, dass die Eizellqualität häufig schlechter ist bei Endometriose-Patientinnen. Ob das jetzt bei mir auch der Fall ist, weiß ich ja allerdings noch nicht.

Liebe Grüße!

15

Wäre bei uns nur Endometriose das Problem, würde man keine ICSI bei mir empfehlen. Meine Eizellen Qualität ist ganz gut (wusste man vor ICSI natürlich nicht)

7

Liebe Jessica,

ich kann dir leider zu der Abrechnung und der privaten Versicherung nichts sagen.

Jedoch weiß ich, dass bei gesetzlichen Krankenkassen auch immer nur der Anteil des jeweiligen Versicherten übernommen wird.

Beispiel: wir hatten eine ICSI. Bei uns ist der Hauptverursacher mein Mann (schlechtes Spermiogramm). Wir haben Gesamtkosten von knapp 3500 Euro gehabt. Die einzigen Kosten, die offiziell auf ihn zurückfallen (= sein Name auf der Rechnung), betragen 18,62€ und zwar für die Spermiengewinnung und Aufbereitung.
Und das ist das, was die Versicherung dann auch übernehmen würde. Ggf. davon auch nur 50 Prozent.
Zwar wird für die Befruchtung mittels Injektion bei der seine Spermien und meine Eizelle zum Tragen kommen ja auch eine Rechnung ausgestellt, die ist aber auf meinen Namen ausgestellt. Ob die Versicherung von deinem Mann dann in diesem Fall dies auch anteilig übernehmen würde, würde ich nochmal zuvor klären. Das sind im Zweifel am Ende die Dinge, wo man sich nachträglich drum streiten muss.

Im besten Fall würdet ihr daher vor deiner Versicherung argumentieren können, dass du Hauptverursacherin bist. Ich denke, das wäre für euch die beste Lösung!