Wieviel Sinn macht Kryozyklus, wenn es nur noch 1 Eisbären gibt?

Hallo,
nachdem meine erste ICSI offenbar erfolglos blieb, bin ich nun ziemlich verzweifelt und am überlegen, wie es weitergeht.
Einen Eisbären aus der Blastozystenkulur gibt es noch. Außerdem wurden 2 befruchtete Eizellen eingefroren. Die frage ist, ob das überhaupt genug Material für einen erfolgsversprechenden 2. Versuch ist?
Nicht dass ich am Ende Hormone nehme für den Kryozyklus und die blastozyste das auftauen nicht überlebt..

1

Hallo Magret,

Blastozysten haben eine sehr gute Auftaurate ( ich glaube >90%).
Was wäre die Alternative? Erneut stimulieren und die Risiken von Hormonen und Punktion in Kauf nehmen, obwohl ihr noch Embryonen kryokonserviert habt?
Mal ganz abgesehen davon, dass lt. deutschen Embryonenschutzgesetz zuerst die vorhanden Embryonen transferiert werden müssen, bevor neue „erzeugt“ werden.
Zudem kostet eine Stimulation auch Geld und ist emotional belastend.
Ein Kryozyklus ist sooo viel entspannter, als ein Stimulationszyklus! 😉

Hab gerade gesehen, dass du zusätzlich zur Blastozyste ja noch 2 Vorkerne? eingefroren hast? Mit etwas Glück wird daraus auch noch eine Blastozyste. 😀

Was empfiehlt dir denn die Klinik?

Bearbeitet von Coernchen
2

Ach okay, ich wusste gar nicht, dass die Erfolgschance beim Auftauen so hoch ist. Ich hatte soviel negatives gelesen.
Dazu, wie es weitergeht steht noch ein Termin an. Bis dahin zermatert man sich natürlich den Kopf..
Erfordert ein Kryozyklus auch eine Hormongabe?

3

Es kommt darauf an was eingefroren wurde: Blastozysten haben eine hohe Auftaurate, bei Vorkernen oder Zellern ist sie geringer (hab allerdings keine Zahlen dazu).

Bzgl. Hormongabe im Kryozuyklus:

Das hängt davon ab, ob ein natürlicher oder künstlicher Kryozyklus gemacht wird.

Beim natürlichen (kann gemacht werden, wenn man einen regelmäßigen Zyklus hat) wird das Follikelwachstum engmaschig überwacht, ggf. mit geringer Stimulation. Manchmal wird der ES ausgelöst und dann eben entsprechend des Alters der Embryonen transferiert (also z.B. bei Blasto 5 Tage nach ES). Meistens wird dann noch unterstützend Progesteron genommen. Das ist aber nicht zwingend notwendig, da der Körper alle Hormone selber bildet.

Im künstlichen Zyklus wird zu Zyklusbeginn Östrogen zum Schleimhautaufbau genommen. Dies verhindert auch das Follikelwachstum. Wenn die Schleimhaut gut aufgebaut ist muss mit Progesteron begonnen werden um den Umbau der Schleimhaut anzuregen, damit sich der Embryo einnisten kann.
Vorteil des künstlichen Zyklus ist, dass er flexibler ist, da sich der Transfer ausschließlich nach Beginn der Progesteroneinnahme richtet. Die Einnahmen von Progesteron ist allerdings essenziell, da durch das fehlende Follikelwachstum kein Gelbkörper und dementsprechend Progesteron gebildet wird.

Also ja: auch im Kryozyklus nimmt man (meistens) Hormone! Aber in der Regel weniger und keine Spritzen.

Ich hoffe, das war jetzt einigermaßen verständlich! 🙈

Aber ich denke, dass deine Klinik das alles im Nachgespräch mit dir besprechen wird.

weiteren Kommentar laden