Wie soll es jetzt weitergehen? Überlegungen in Folge eines Telefonats...

Puh,

jetzt hab ich eben mit meinem Kiwu-Arzt telefoniert und endlich gewagt Dinge ins Wort zu fassen, die ich bisher nie ausgesprochen hatte - aber jetzt war der Zeitpunkt tatsächlich gekommen.

Seit gestern steht fest, dass die 3. Stimulation in Folge (auf dem Weg zur 4. IVF) gescheitert ist. Vor der 1. IVF hatte ich schonmal mehrere erfolglose Stimus.

Ich hab heute morgen telefonisch mit meinem Kiwu-Arzt darüber gesprochen:
Dünne Schleimhaut, ein Minifollikel... und das, obwohl meine Blutwerte zu Zyklusbeginn optimal waren. Außerdem wiege ich nur noch 70 kg (war vor einem Jahr noch stark übergewichtig) und hab mir trotzdem jeden Tag 300mg Menopur gespritzt. Also sehr hoch dosiert. Und das war das einzige Medikament was in meiner KIWU-Behandlungs-Geschichte überhaupt angeschlagen hat. Aber trotzdem ist auch bei all diesen optimalen Voraussetzungen fast nichts draus geworden.

Für diesen Zyklus werde ich jetzt noch den Rest verspritzen und hab mit ihm auch besprochen, wie, und wir machen dann einfach mit LH-TEst GVNP um dem einen Folli zumindest ne Chance zu geben (sehr unwahrscheinlich, weil auch vieles anders nicht passt bei mir).

Aber es geht jetzt vor allem darum, wie es überhaupt noch weitergehen kann und soll.

Und ja, ich hab tatsächlich nun all das am Telefon angesprochen, was mir durch den Kopf gegangen ist
- Wir überlegen, zu einer Klinik in unserer Nähe zu wechseln, weil mir die Stundenlange Anfahrt echt zusetzt und das viel Stress macht, auch mit der Arbeit.
- Gleichzeitig überlegen wir, ins Ausland zu wechseln. Denn bei der nun 3. erfolglosen Stimu in Folge trotz guter Ausgangslage ist die Chance, dass das mit eigenen EIzellen was wird, echt minimal. Ja, dann hätten wir wieder lange Anfahrt.
- Vielleicht wäre aber auch eine Embryonenspende eine Option für uns.
- Vielleicht sollten wir den Fokus doch ganz auf eine Adoption richten. Unser Jugendamt bekommt das zwar nicht hin, aber über einen Verein, der Adoptionen vermittelt, hätten wir noch ne Chance, auch wenn das noch ein paar Jahre dauern kann und sehr teuer ist.

Mein Arzt darf sich zu den Optionen im Ausland natürlich nicht äußern und kann da natürlich auch nichts empfehlen. Er meinte nur, er kann verstehen, dass der Weg "wie bisher" uns nicht sinnvoll erscheint und er meinte, er hätte uns auch von sich aus jetzt vorgeschlagen, die laufende Behandlung abzubrechen.

Puh. nun ist es raus. Und angesprochen. Ich fühle mich total durch den Wind. Ich bin nach wie vor sehr zufrieden mit unserer Kiwu-Klinik und auch mit dem Arzt, der damals, als wir dort anfingen, noch ganz neu dort war. Ich hab selten so einen guten Arzt erlebt, der Dinge so gut erklärt und bereit ist, sich auch kollegial zu beraten ohne es immer "besser zu wissen". Aber es ist sehr sicher (99%), dass wir dort nicht weitermachen werden, sondern uns nur nochmal melden werden, um die dortigen Unterlagen anzufordern.

Und jetzt?
Wie und wo soll es weitergehen?
Ins Ausland und Embryonen oder Eizellspende? Dann hab ich wieder diesen Fahrstress - wir wohnen ziemlich genau in der Bundesmitte, alle Grenzen sind mehrere Stunden Fahrt entfernt. Die letzten Monate war die Fahrerei echt übel. Zu Beginn der Kiwu-Behandlung bin ich immer vom Büro aus 5 Minuten mit dem Fahrrad zur Kiwu gefahren - das fiel niemandem auf.
Oder doch ganz auf Adoption setzen? Den Schritt waren wir ja eigentlich bereits vor zwei Jahren gegangen (so ganz brav, erst eigenen Kinderwunsch verarbeiten, dann beim Jugendamt melden), aber das war noch, bevor wir erleben mussten, dass unser Jugendamt unterbesetzt ist und wir deshalb seit nun 21 Monaten auf einen Termin für ein Erstgespräch warten. Mit dem Verein wollen wir uns jetzt auf den Weg machen... also eigentlich wäre es da nur fair, die Behandlung wieder ganz abzubrechen. Aber wir werden jeden Tag älter. Und durch die schlechte Erfahrung mit dem Jugendamt hab ich echt Sorge, dass wieder irgendwas nicht klappt und wir es am Ende wieder bitter bereuhen werden, andere Wege ausgeschlossen zu haben.

Neuer Weg... weiterer Weg...
Ich musste das alles einfach mal teilen. Vielleicht mag jemand von Euch ja zu meinen endlosen Äußerungen was kommentieren.
Danke für Eure Geduld!

Gruß
Lyrissa

1

Huhu Liebes,

ich bin durch Eizellspende in Dänemark schwanger.

Wir mussten dort genau 2 Termine wahrnehmen:

1. Sperma abgeben (flexibel, es wurde kryokonserviert und zur PU der Spenderin wieder aufgetaut, bei Embryonenspende fällt das ganz weg) - hätte mein Mann alleine machen können

2. TF (flexibel im künstlichen Kryo-Zyklus) - hätte ich alleine machen können

Die sonstigen Kontrollen habe ich weiter in meiner deutschen Kiwu-Klinik gemacht, die ich fußläufig erreichen kann.

Mein FA hätte es auch gemacht.

Blutwerte, welche die dänische Klinik vorab haben wollte, habe ich zum Teil auch beim Hausarzt bestimmen lassen.

Alle weitere Kommunikation lief über Zoom oder Mail.

Es war also völlig unkompliziert.

LG Luthien mit ⭐⭐⭐🤰💙 21+5

2

Hallo Luthien,

danke für deine Antwort!

Wenn ich sehe, wie deine Schwangerschaftswoche in der Signatur Woche für Woche eins weiter geht, macht mir das immer Mut. Besonders nach dem, was du hinter dir hast und bereits in dem ein oder anderen Post mal erwähnt hast.
Danke, dass du dich auch jetzt auf meinen (mal wieder) Endlos-Post meldest!

In Dänemark gibt es die offene Eizellspende, oder? Ich frage nur, weil mir das grundsätlich lieber wäre. Wie lange musstet ihr auf die Eizellen warten? Bei offenen Spenden dauert das ja meistens länger...

Unsere Kiwu bietet keine Begleitung von Behandlungen im Ausland mehr an - weil selbst das rechtlich grenzwertig sei... Aber die wäre ja eh selbst schon zu weit weg. Vielleicht kann ich hier vor Ort eine Klinik dafür finden oder meine Gyn hier würde das machen.

Danke auf jeden Fall für die terminliche Auflistung. Das klingt eigentlich machbar.

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Ja, es geht offen oder anonym.

Wir haben eine offene Spende und zwischen Vertragsschluss und Vorschlag der Spenderin lagen 10 Tage. Das war natürlich Glück, die Klinik gibt die Wartezeit aktuell mit 4 Monaten an, praktisch sind es in der Regel 4-8 Wochen.

Wir waren bei der Aagaard Klinik in Aarhus und ich kann darüber nur Positives berichten. Ich kenne hier mindestens noch 7 weitere Userinnen, die dort gleich im ersten Versuch erfolgreich waren.

Die Atmosphäre dort ist sehr angenehm und freundlich, überhaupt kein Vergleich zu der Massenabfertigung in deutschen Kiwu-Kliniken.

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Wir haben auch schon einige ICSIS hinter uns und dann am Ende für die Eizellspende in Prag entschieden. Wir sind 7 Stunden mit Dem Auto gefahren. Angereist sind wir am Tag vor der PU und dann direkt nach dem Transfer nach Hause gefahren. Die Tage dazwischen haben wir uns eine schöne Zeit in Prag gemacht. Alle Voruntersuchungen haben wir bei unserer Kiwu/Gyn gemacht. Unser Spenderinnenvorschlag kam ca 10 Tage nachdem ich meine Fotos hingeschickt hatte.

Wir waren sehr zufrieden mit der Behandlung und bereuen es nicht.

Alles Gute

Sandra 10+6 mit ⭐️