Psychologische Unterstützung?

Hallo ihr Lieben,

ich würde gerne wissen wer von euch sich wegen dem ganzen Thema Kinderwunsch psychologische Unterstützung geholt hat und wenn ja, wie ihr da vorgegangen seid. Ein bisschen habe ich im Internet dazu recherchiert, aber viel habe ich nicht finden können. Kann man soetwas auch in der KiWuKlinik ansprechen oder beim FA? Und welche Kosten würden da auf einen zukommen?
Habt ihr außer der "professionellen" Unterstützung noch andere Tipps?

Anfangs war ich echt optimistisch und dachte, das klappt schon alles und ich würde das alles locker nehmen. Mittlerweile denke ich, dass ich das nicht mehrere erfolgslose Versuche aushalten werde. Diese Wartezeit macht mich von Tag zu Tag mehr fertig, es wird immer schlimmer. Das Hoffen und dann wieder die nächste Enttäuschung. Dazu kommen die tausend Medikamente, die Nebenwirkungen haben. Und dazu ist man auch noch ziemlich allein damit, da man ja in der Regel niemanden oder kaum jemanden (so gut) kennt, der das Gleiche durchmacht oder durchgemacht hat.

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Wir haben keine Phsyschologische Hilfe in Anspruch genommen, wurden bei unserem ersten Termin in der KiWuKlinik von unserer Ärztin aber aufgeklärt, dass es im Haus auch Therapeuten gibt, falls wir da Bedarf haben. Vielleicht bietet eure Klinik das auch an. Zumindest würde ich mit eurem behandelnden Arzt darüber sprechen. Er wird euch bestimmt Anlaufstellen nennen können.

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Hallo, ich habe nach der 6Fg, vor der 7FG und der ersten Icsi psychisch Hilfe angenommen.
Termine zu bekommen ist schwierig.
Ich hätte bei unserer Kiwu auch psychologische Hilfe bekommen können. Da wurde dies angeboten

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Hallo CourtneyX,

Ich hab mir ziemlich bald psychologische Hilfe geholt. Allerdings war die Suche danach nicht einfach. Bin dann durch Hilfe unserer städtischen Familienbeauftragten auf DonumVitae gestoßen. Das ist soweit ich weiß eine staatlich unterstütze Einrichtung und die Sitzungen waren dadurch komplett kostenlos. Aber ich war begeistert von der Dame, die mich dort betreut hat. Sie kannte sich mit der ganzen Thematik super aus und ich musste nicht erst erklären was z.B. eine ICSI ist. Sie hat mir wirklich sehr geholfen.
Vielleicht gibt es ja bei dir in der Nähe ähnliche Einrichtungen?

Ich wünsche dir nur das Beste
Liebe Grüße
MaraLu

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Vielen lieben Dank für die Antworten!

DonumVitae klingt glaube ich echt gut, eine Beratungsstelle gibt es scheinbar auch bei mir in der Nähe. Ich glaube, da werde ich versuchen einen Beratungstermin zu bekommen.

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Liebe courtney
Ich kann dich gut verstehen..Ich habe auch nach Hilfe gesucht. Nach meinem spätabort war ich in einer selbstilfegruppe in einer Kirche.
Jetzt nach insgesamt mindestens 6 Fehlgeburten und bestehendem kinderwunsch mit Hindernissen habe ich mir Hilfe bei einer Hebamme geholt, die Erfahrung hat mit psychologischer Betreuung bei Fehlgeburten- sowohl beim verarbeiten als auch falls man neu schwanger ist.
So richtig geholfen hat nichts davon, aber ein Stück weiter bin ich schon...

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Huhu,

beide Kiwu-Kliniken, bei denen ich in Behandlung war, haben eine Psychologin, mit der sie zusammen arbeiten.

Gibt es bei deiner bestimmt auch, einfach nachfragen.

Habe ich nie in Anspruch genommen, aber ich war 2 Mal bei einer psychosozialen Beratungsstelle über das BEM meines Arbeitgebers, das fand ich schon hilfreich. Gekostet hat mich das natürlich gar nichts.

Ähnliche Beratungen bieten auch Pro Familia, Caritas etc. entweder kostenlos oder gegen geringe Gebühr an, wenn es nicht gleich ein Therapeut sein soll.

LG Luthien mit ⭐⭐⭐

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Hey courtney,
Ich habe mich auch lange rumgequält. In meinem Umkreis gibt es auch niemanden, der/die das annähernd kennt oder versteht. Ich würde dir empfehlen das nicht schleifen zu lassen (so wie ich) und dich aktiv bzw. vorsorglich um Hilfe zu kümmern. Man weiss ja nicht wie lange es alles dauert. Und gerade die Ungewissheit macht es meistens nicht besser.
Bei mir hat die Kinderwusch Klinik gleich gesagt, dass sie kein "Händchen halten". Ich bin irgendwann richtig in die Depression gerutscht und musste für 9 Wochen in die Tagesklinik (zum Glück wurde mir dort gut geholfen und ich bin jetzt über die weiterhin an eine Gesprächstherapie angebunden).

Ich hoffe es wird bei dir nicht so schlimm, aber der Weg zu Therapie (also auch einfach psychologische Therapie) geht über den Hausarzt. Der kann dich an einen Psychologen überweisen und einige Adressen geben, die man abtelefonieren kann, um ein Erstgespräch zu bekommen. Dann kommt man, wenn die Chemie stimmt, auf die Warteliste. Das kann echt lange dauern. Sprich das ist auch der Grund, warum es wichtig ist, die ersten Schritte so früh wie es geht anzustoßen. Wenn du schon das Gefühl hast, du packst es nicht ohne Hilfe, scheue dich nicht, danach zu fragen. Denn du bist nicht alleine, es geht vielen Frauen so. Es ist nichts ungewöhnliches daran.
Und dein Hausarzt kennt vielleicht auch genau die Ansprechpartner in deiner Gegend, die sich mit dem Thema Kinderwunsch auskennen.
Falls du nichts anderes und passendes findest, würde ich diesen Schritt gehen.
Ich wünsche dir dass du schnell jemand findest, denn es tut gut mit jemandem darüber zu reden und die Gedanken Strudel zu durchbrechen.
Liebe Grüße, OK

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Hallo 😊
Ich habe mir psychologische Hilfe geholt.
Teilweise ist es echt schwer zeitnah einen Termin oder so zu bekommen… Ich hatte Glück gehabt. Als ich meine Diagnose bekommen habe war ich fix und fertig. Ich wusste, dass ich mich selbst irgendwie auffangen kann bzw. mein Partner mich. Dann dachte ich mir.. Wenn wir den Weg gehen, dann möchte ich aber auch meinen Partner unterstützen und nicht unnötig belasten. Mein Mann und ich reden extrem offen. 😊 Aber ich wiederhole mich halt oft.. Er hat es nicht kritisiert, aber ich wollte ihm da etwas last abnehmen und so erzähle ich ihm halt alles und eben dann auch der Psychologin. Ich wusste nicht, wenn ich einen Fehlschlag habe, wie tief ich falle… Da wollte ich sie sicherheitshalber haben… Das war auch gut so.
Ich bin direkt zu meiner Hausärztin und habe ihr meine Situation geschildert. Dann habe ich eine Überweisung erhalten und seitdem bin ich in Behandlung. Bei mir zahlt es die Krankenkasse.
Mit Tipps ist es immer sehr schwer… Ich versuche es, aber bekomme es auch oft nicht hin…
Z. B., wenn dir alles plötzlich zu viel ist, dann hol dich aus der Situation. Sei es auf der Arbeit, dann gehst du kurz auf die Toilette und bleist dort 5 Minuten und versucht an nichts zu denken oder eben nur an etwas Schönes. Das kannst du ruhig mehrfach am Tag machen.
Wenn du komplett am Boden bist, dann kannst du ruhig auch mal zu Hause bleiben.
Ansonsten hilft auch Ablenkung. Bald ist Frühling und dann geht es wieder in den Garten. Wenn du einen hast, dann suche dir eine Fläche und gestalte die. 😊 Ich finde das entspannend. Oder rupfe Unkraut ;D Oder Frühjahrsputz…
Versuche dir andere Themen (die dich belasten) von dir fern zu halten. Versuche es nicht jedem recht zu machen (z. B. jede Freundin sofort treffen nur weil sie fragen). Überlege was dich sonst so (neben dem Kinderwunsch) belastet. Es können auch Kleinigkeiten sein. Bürokram, tausende Fotos auf dem Handy, etc.. Such dir ein Thema raus und hake es ab. Zumindest fällt dann hier eine Last ab und du fühlst dich positiver. Klingt blöd… Aber tue deiner Seele etwas Gutes und nehme dir unnötige Last weg. Das ist zwar jetzt alles nicht DIE Lösung, aber ab und an hilft es. Ich war heute auch durch die Arbeit so extrem gestresst.. Habe die 5 Minuten Auszeit nicht genommen… Man muss sich ständig daran erinnern. Es bringt sonst keinem etwas und dir selbst am wenigsten.
Und ja.. Man hat zwar seine Familie oder seinen Mann mit denen man darüber reden kann.. Aber sonst ist es sehr schwer.. Es belastet auch einfach die Umgebung. Was denken andere etc?
Deshalb ist es hier sehr gut sich auszutauschen. Es ist egal wie oft. Hauptsache es tut dir gut.
Ich wünsche dir alles Gute.

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Ganz ganz herzlichen Dank für eure ausführlichen Antworten ❤

Wie ich schon sehr oft in diesem Forum geschrieben habe: es hilft schon, zu wissen, dass man mit seinen Sorgen und Ängsten nicht alleine ist und es anderen auch so oder so ähnlich geht. Man hat ja ansonsten nur die Menschen um sich herum, die ohne Probleme schwanger werden.

Mein Mann ist natürlich auch noch da. Er gibt sich auch Mühe für mich da zu sein. Aber er ist eher von der Sorte Mensch "immer positiv denken, das wird schon". Das ist grundsätzlich eine sehr gute Eigenschaft, in diesem Fall hilft es mir aber nicht. Und er kann auch nicht nachempfinden was die ganzen Medikamente mit mir machen.