1. Versuch wird bald Wirklichkeit

Hallo zusammen,

ich bin ganz neu hier und habe mich angemeldet, weil er mir das vergangene halbe Jahr sehr sehr schlecht ging. Ich habe im September erfahren, dass mir beide Eileiter entfernt werden müssen und war nach der Entfernung in einem tiefen Loch aus dem ich auch nicht mehr raus wollte und konnte. Mir gingen so viele Gedanken durch den Kopf, ich habe viel geweint, mich selbst zur Schuldigen gemacht etc.

Meine Traurigkeit darüber, nicht mehr das zu können was "normale" Frauen können, war einfach überwältigend für mich. Besonders weil ich schon 37 bin und wir zwei Jahre erfolglos versucht hatten schwanger zu werden und kein Frauenarzt vorher erkannt hat, dass da was mit meinen Eileiterin nicht stimmt. Ständig wurde mir gesagt, probieren Sie fröhlich weiter, es wird schon.

Ich habe sehr große Angst davor, dass eine künstliche Befruchtung nicht klappt weil ich schon älter bin und auch weil ich schon früher immer einen unregelmäßigen Zyklus hatte und sich das bisher nicht wirklich geändert hat.

Jetzt, wo ich mich wieder gefangen habe, habe ich tatsächlich heute Morgen in der KiWu-Klinik angerufen und den Termin für den 1. Schritt vereinbart. Ich habe immer noch Angst, aber wenn ich es nicht versuche werde ich nie rausfinden, ob es klappt oder nicht.. Und zu lange kann und will ich auch nicht mehr warten.

Vielleicht fragt ihr euch, warum ich das jetzt alles hier reinschreibe, aber ich hatte einfach das Gefühl dies machen zu müssen. Mich anderen anzuschließen, die ähnliche Probleme haben, gibt mir das Gefühl ich bin nicht allein. Denn mein Mann, so lieb und verständnisvoll er auch ist, kann mich dennoch nicht verstehen. Er kann dieses Gefühl der Ohnmacht, die Enttäuschung, die Angst...das alles kann er nicht nachvollziehen. Und ich möchte auch gar nicht so viel mit ihm darüber reden, weil es mich eher aufregt wie er manchmal reagiert. Ich weiß, dass er versucht mich aufzubauen und mir daher natürlich immer gut zuredet, aber das hilft mir nicht, das macht mich wütend. Weil es einfach so klingt, als wenn das alles nicht so schlimm wäre. Für mich ist es schlimm. Sehr schlimm sogar. Selbst jetzt bei dem Gedanken merke ich wie meine Augen wieder feucht werden......Ich fühle mich als wäre ich keine richtige Frau, als wäre ich schuld, dass dies passiert ist.....wie oben schon beschrieben.
Deswegen suche ich hier wohl die seelische Unterstützung durch andere, die mein Problem kennen oder es selber haben. Vielleicht kann ich mich dann so besser austauschen und habe nicht mehr das Gefühl eine hoffnungslose Sache anzugehen.

In meinem Kopf schwirren so viele Gedanken durcheinander, dass ich nicht mal weiß ob überhaupt alles verständlich erklären konnte.

Im Grunde suche ich eine Art Stütze, damit ich nicht schon im Vorfeld ausflippe vor Nervosität. der Termin wird nach unserem Urlaub, mitte Juni stattfinden.
Ich freue mich, aber habe auch wie gesagt Angst.

Ich hoffe so sehr, dass wir Erfolg haben werden, denn ich kann mir ein Leben ohne ein eigenes Kind nicht vorstellen :-(

Wie habt ihr euch vor dem ersten Termin gefühlt?

Liebe Grüße
Mimi

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Hallo Mimi,
ich bin auch ganz neu hier und kann das alles total verstehen, möchte Dir aber Mut machen.
erstmal Glückwunsch zu diesem Schritt. Du hast was unternommen, Du gibst nicht auf. Das ist fantastisch. Dinge sind oft schei*e, aber sie sind wie sie sind. diejenigendie trotzdem weitermachen verdienen Respekt.

ich hatte am Dienstag die Punktion für meine 1.ICSI und hinter mir liegen auch 2 Jahre Selbstzweifel, das Gefühl zu versagen (was für ein Quatsch, kam mir aber so vor).
nach unserem ersten Gespräch in der KiWu habe ich den ganzen Abend geheult und davor sowieso immer.
Tatsächlich hat sich das in den letzten Wochen geändert, bzw. meine Sichtweise hat sich geändert.
Ich habe meinen Frieden damit gemacht. Zum einen, weil es jetzt „Wir“ sind und nicht mehr „Ich“. zum anderen, weil wir ein stückchen kontrolle zurück bekommen.
ich weiß nicht ob das verständlich ist.
Nun gehts mir eigentlich ganz gut. Das Prozedere ist zwar auf der einen Seite erschreckend, bei näherer Betrachtung aber auch spannend und faszinierend. Tatsächlich bin ich auch dankbar, dass es diese Möglichkeit gibt und dass wir diesen Weg gehen können.

Aber das alles hat viele Wochen, viele Tränen, viel Prosecco, viele Gespräche und unendlich viele Nerven gekostet...
Aber Du hast den ersten Schritt ja schon gemacht, alles andere kommt dann irgendwie fast von alleine. ist halt ein Prozess

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Hallo Katz-im-Sack :-)

Ich danke dir sehr für deinen Kommentar. Ich weiß nicht warum ich dann ständig feuchte Augen bekomme, aber es tut irgendwie gut zu hören, dass man nicht alleine ist.

Du meinst Kontrolle im Sinne von, dass man bestimmte Abläufe einhalten muss und so auch an dem Geschehen aktiver beteiligt ist? Das kann ich mir vorstellen. Hat dir das denn ein Stück mehr Sicherheit gegeben, dass du das steuern kannst?

Darf ich fragen, wie die Schritte so ausgesehen haben bis zur Punktion? Ich habe zwar schon viele Berichte etc. dazu gelesen aber jetzt wo es doch real wird, würde ich lieber von jemandem der das schon erlebt hat, erfahren wie das so abläuft.
Natürlich nur, wenn du das mit mir teilen willst.

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Hallo Mimi,
ja genau, ich meinte „Kontrolle“ im Sinne von „Dinge ein Stück weit in die Hand nehmen statt weiter erfolglos zu Hoffen und zu Harren“. Das tut im Nachhinein betrachtet irgendwie gut. vorher hab ich bei jeder Periode angefangen zu heulen, jeden Monat auf Ovus gepinkelt, meinen Freund im Grunde wie einen Zuchtochsen ins Bett getrieben.., es war unschön und belastend und ich konnte mich selber nicht mehr leiden. tja, ich wäre gerne die coole Frau gewesen, die überhaupt nicht drüber nachdenkt und locker bleibt. war ich wohl nicht... 😄

in welcher Klinik bist Du denn? Wir sind in Bad Münder und bisher sehr zufrieden.

Zum Ablauf: wir hatten unser erstes Gespräch im Februar. da wurde uns aufgrund der Untersuchungen sehr schnell gesagt, dass wir ohne ICSI im Grunde keine Chance haben. Ich hatte an demTag noch nen US und mir wurde Blut abgenommen. Mein Freund musste zum SG. dann sind wir erstmal in den Urlaub gegangen.

Danach haben wir mit der Ärztin telefoniert und beschlossen im nächsten Zyklus mit der Downregulierung anzufangen. Wir haben dann per Post ganz viel Papierkram und den Behandlungsplan bekommen.

Ab Mitte April gabs dann Primolut Tabletten, die außer Schlafstörungen keine großen Nebenwirkungen hatten. dann mussten wir nochmal zu einem Termin, wo wir beide Blut lassen mussten und bei mir per US kontrolliert wurde, dass ich keine Zysten habe.
Alles war ok, also konnten wir mit der Stimu anfangen.
Bei dem Termin wurden nich Details geklärt, Blastos ja oder nein, Kryo ja oder nein etc.

Am 3.Zyklustag musste mein Freund mir Abends die erste Spritze setzen. ich war irre nervös, er auch, auch wenn er das nie zugegeben hätte. Das war aber ganz klar der Deal: ich muss den ganzen Mist machen, dafür setzt er die Spritzen. Er hat das übrigens richtig gut gemacht, ich hab die dünnen Nadeln oft gar nicht gemerkt.
von der Spritze wurde ich irgendwie ein bisschen doof: hab Leute gehasst, wegen Kleinkram geheult etc, aber alles auszuhalten. ein bisschen wie PMS+

Am 11. und 12. ZT musste er wieder spritzen, diesmal zur Unterdrückung des ES. Am 12. ZT war auch der nächste US Termin. Hier wurde geschaut wieviele Folikrl da sind und wie groß sie sind. Der geschätzte PU Termin wurde dabei einen Tag vorverlegt, so dass ich nur noch 2 weitere Spritzen zur Unterdrückung brauchte.

Am Abend 2 Tage vor der PU gabs dann noch ne Auslösespritze.
An ZT 14 direkt mirgens war PU. ich war irre nervös, es war sber voll ok. ich hab eine Kurznarkose bekommen und wurde noch im OP geweckt. 15 Min später stand ich schon wieder. Dann gab es noch ein kurzes Gespräch und die Info über die EZ und das SG.

Aus der Apotheke vor Ort habe ich noch Progesteronzäpfchen mitbekommen.

Am nächsten Morgen wurde ich angerufen und mir wurde mitgeteilt wieviele EZ befruchtet wurde .

und nu sitze ich hier, warte auf Montag und weiß nicht genau wie ich die 2 Wochen bis zum Test dann überstehen soll, aber ich bin nicht mehr unglücklich, nicht mehr verzweifelt, nicht mehr selbstmitleidig. und da es nun um Fakten geht, nicht um Emotionen, kann ich auf einmal wunderbar mit meinem Freund über alles reden.

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Hallo,

Tut mir Leid das ihr auch den schweren Weg durchschreiten müsst.
Aber trotzdem: Herzlich Willkommen in unserer Runde😊

Wir alle hier machen mehr oder weniger das gleiche durch. Die selben Gedanken an schlimmen Tagen und viel positive Gedanken wenn es endlich wieder weiter geht!

Mein Mann und ich versuchen selbst seit 6 Jahren ein Wunder zu bekommen. Das es ein so harter Weg werden würde, hätten wir nie gedacht!

Aber es wird sich lohnen!
Wir alle hier kämpfen gemeinsam für das gleiche Ziel und es macht vieles umso einfacher, weil man sich einfach austauschen kann!
Sich gegenseitig trösten, Daumen drücken, mit hibbeln, Tipps geben! Dafür sind wir hier!

Vor dem ersten Termin damals war ich sehr aufgeregt und freudiger Erwartung. Habe mich leider damals nicht dort wohl gefühlt. Nach einigen anderen Sachen haben wir die Klinik gewechselt. Da hatte ich vor dem ersten Termin extreme Angst wieder so behandelt zu werden! Und siehe da! Wir fühlen uns pudelwohl! Sind total zufrieden da und fühlen uns verstanden!
Ich drücke euch die Daumen das die erste Klinik für euch der Volltreffer wird und ihr euch wohl fühlt!

Viel Erfolg und viel Kraft für die kommende Zeit🍀

Lg SiriSport mit ⭐️ nach 1.ICSI und Hoffnung im ❤️

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Liebe SiriSport,

danke für deine Wort und dass du uns quasi hier willkommen heißt ;-)
Genau das habe ich gesucht.....Leute, die mich verstehen, die mit hibbeln und einen auch mal beruhigen können, wenn man vor Nervosität fast platzt.

Ich war zuerst tatsächlich in einer anderen KiWu_klinik und habe dort auch schlechte Erfahrungen gemacht. Bzw. war ich nur einmal dort und man hat mir bei der Ultraschalluntersuchung die am Anfang zur allgemeinen Untersuchung gemacht wird,
gesagt ich könnte Krebs haben, weil man wohl eine Zyste entdeckt hatte. Ich bin heulend da raus. Habe mich dann an meine Frauenärztin gewandt und ihr erzählt was passiert war. Sie hat mir dann eine andere Klinik empfohlen und dort wurde dann auch festgestellt, dass meine Eileiter total verklebt waren und es nicht mehr möglich war diese zu öffnen. Trotz der traumatischen Erfahrung aufgrund der Entnahme der Eileiter, hab ich mich doch gut aufgehoben gefühlt. Die sind ganz anders in dieser Klinik. Super nett, sehr verständnisvoll, überhaupt nicht grob und mein Arzt ist auch ein sehr netter Mensch. Vor der OP kam er noch mal zum Händchen halten vorbei und meinte, dass wir eine ganze Fußballmanschaft an Kindern bekommen könnten und ich mir keine Sorgen machen soll. Irgendwie glaube ich ihm, also nicht unbedingt das mit der Fußballmanschaft, aber dass er alles tun wird, damit er mir diesen Wunsch erfüllen kann.

Jetzt bin ich aber dran und muss meinen Teil erfüllen. Ich hoffe, ich habe keine Nebenwirkungen etc. wie ich es schon so oft gelesen habe. Aber ich würde alle Nebenwirkungen der Welt auf mich nehmen, wenn ich dafür dann irgendwann ein gesundes Kind in meinen Armen halten darf-

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Das wird❤️ nur fest daran glauben!

Und ja ich kann den Satz von Arzt nachvollziehen! Ich wünsche mir zurzeit eine ganze Busladung Kinder! ❤️😂
Ich freue mich auf meine eingefrorenen Embryonen und hoffe sie nächste Woche zurück zu bekommen❤️

Nebenwirkungen halten sich meistens in Grenzen! Das Unterleibsziehen, Brustziehen vom Prosgesteron ist doch ein schöner Vorgeschmack auf die SS🍀❤️

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Hallo.
Tut mir leid dass auch ihr diesen Weg wählen müsst. Aber du bist nicht alleine. Hier sind ein Haufen Mädels Denkens auch so geht.
Ich kann mich gut in dich reinführen. Als wir im dez. Erfahren haben dass wir Hilfe brauchen damit unser Familienglück in Erfüllung geht, hab ich geheult, geheilt und nochmal geheult.. was 1 Tag nach der Diagnose nicht fähig arbeiten zu gehen weil mir die Kraft fehlte.. wir haben dann weitere Untersuchungen machen lassen (es liegt an meinem schatz, oat3 ).
Als sich das so nicht änderte haben wir nicht lange gezögert und einen Termin in der kiwu gemacht. Wir sind so froh dass uns endlich geholfen wird. Haben am 28.mai den nächsten Termin wo wir dann mit den Media nachhause gehen und dann kann’s losgehen. #pro
Man denkt sich wie sollen wir das schaffen.. ? Stellt sich ständig die Frage warum es ausgerechnet uns so geht.. wir haben darauf eine Antwort gefunden.. warum wir? Weil wir das schaffen. Wir sagen uns das immer wieder.. das ist eine Aufgabe für uns bestimmt. Weil es unsere Beziehung schafft und wir stark genug dafür sind.

Ich wünsch dir alles alles gute. Toll dass ihr den Schritt getan habt und euch Hilfe holt. Und es tut so gut wenn man weiß da ist jemand der euch hilft bei eurem weg.
Drück dir die Daumen dass alles so kommt wie du dir es wünscht und euer Wunsch sich bald erfüllt. #liebdrueck

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Doofe automatische Wörterverzeichnis.. mit den medis können wir nachhause gehen,. Sorry für die Fehler im text#sorry#rofl

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Liebe Lilly,

Mach dir doch keinen Kopf über T9 und ob etwas richtig geschrieben ist oder nicht.
Ich habe alles super verstanden und freue mich für euch, dass ihr einen guten Weg gefunden habt damit umzugehen. Diesen Ansatz werde ich mitnehmen, denn du hast recht..... Anstatt sich ständig zu fragen wieso ausgerechnet wir, sollten wir diese Herausforderung nutzen unsere Beziehung zueinander noch mehr zu stärken indem wir gemeinsam durch diese Zeit gehen.

Ich wünsche euch allen, dass es klappt und ihr euer Würmchen bald in den Armen halten könnt.

Schön, dass wir nicht allein sind und uns gegenseitig stützen und ermuntern können.