Künstliche Befruchtung und Arbeitgeber wie damit Umgehen?

Hallo.
Hier noch ein Beitrag. Wie in meinem 1. Beitrag geschrieben sind wir mitten in der 1. IVF. Da ich ein körperlich anstrengenden Beruf habe musste ich mich 2 Wochen bis zum Sst krank schreiben lassen. Sollte es nicht klappen kommt versuch nr zwei und ich wäre wieder zwei Wochen krank. Diesmal hab ich einfach nur gesagt das ich eine Op hab. Da ich ein sehr verständnislosen Chef habe wollte ich mich nicht öffnen und sagen was wirklich los ist. Aber was mach ich beim nächsten Mal? Ich fühle mich echt schlecht deswegen und weiß nicht wie ich bei den eventuell nächsten Versuchen damit umgehen soll? Gibt es hier jemand der sich auch krank schreiben lassen muss? Sagt ihr die Wahrheit oder wie geht ihr damit um? Hat jemand ein Tipp? LG

1

Hallo!
Ich habe auch einen körperlich anstrengenden Beruf und arbeite auch noch mit giftigen Stoffen. Ich habe mir Urlaub genommen. Natürlich weiß ich das es für den "durchschnittlichen" Arbeitnehmer etwas schwierig ist da man ja nicht soooo viel Urlaub zur Verfügung hat, ich mache viele Überstunden und dann ist es kein Problem mir von stimu Beginn bis zum test frei zu nehmen. Mein Arzt findet es nicht so gut sich frei zu nehmen, er meint es ist besser wenn man abgelenkt ist.
Über die krankschreibung gab es hier schon viele Diskussionen und viele sind der Meinung eine krankschreibung ist in den meisten Fällen nicht gerechtfertigt und man sollte sich dafür Urlaub nehmen. Ich sehe das genau so. Man ist ja nicht wirklich krank. Anders sieht das natürlich bei einer überstimulation aus, da kann es einem schon richtig schlecht gehen und es wäre auch gefährlich dann (körperlich hart ) zu arbeiten.
Es gab zu diesem Thema auch bereits ein Gerichtsurteil, genau weiß ich es nicht mehr aber der Richter war auch gegen eine krankschreibung.
Ich wünsche dir viel Glück das dies dein einziger Versuch bleibt und du nächstes Jahr ein gesundes Baby im Arm hältst.

6

Hallo. Danke für deine Antwort. Bei mir ist es nicht möglich so spontan Urlaub zu nehmen und schon garnicht so lange. Desweiteren müssen wir unsere Urlaubsplanung ein Jahr vorher abgeben und dürfen nur 2 Tage übrig lassen. Da wir jetzt im letzen Drittel des Jahres sind hab ich auch nix weiter mehr übrig. Mir bleibt leider nicht's anderes übrig als mich krank schreiben zu lassen. Lg

9

Ich würde das mal mit der kiwuklinik absprechen ob du eventuell vorher die Pille nehmen kannst um alles besser zu planen, dann kannst du dir auch Urlaub dafür nehmen. Ansonsten kann so eine Grippe ja auch mal zwei Wochen dauern oder starke Rückenschmerzen verschwinden auch nicht von heute auf morgen. Wir habe niemanden eingeweiht und ich bin darüber sehr froh, daß nimmt mir viel Druck,manchmal denke ich auch es wäre schön mit jemandem ausser meinem darüber reden zu können aber das legt sich dann auch wieder.

weitere Kommentare laden
2

Vor dem ersten Versuch habe ich meine drei engsten Kolleginnen eingeweiht, die mich auch vertreten.
Der war negativ. Danach gab es einen Pausenzyklus, dann langes Protokoll, so dass der nächste Versuch erst drei Monate später war (also die neue Krankschreibung). Von diesem Versuch haben nur zwei etwas mitbekommen.
Nun habe ich hoffentlich Montag Transfer in der dritten Icsi. Diesmal werde ich mich länger krank schreiben lassen, in der Hoffnung, dass sich das positiv auswirkt. Ich habe niemanden eingeweiht. Vielleicht kann die eine oder andere sich was denken, aber ich habe von mir aus nix gesagt.
Auch dadurch fühle ich etwas weniger Druck.

Meinem Chef und seinem Vertreter, ebenso sehr jungen Kolleginnen, würde ich für kein Geld der Welt etwas sagen, da diese alles hundertprozentig weiter tratschen...und dann wäre es nicht nur im nullkommanix durch's Dorf, sondern auch in der Vorstandsetage...das wäre der Horror!!!

3

Guten Morgen,

Ich hatte bisher zwei ICSIs und habe in der Firma nichts gesagt...nur dass ich eine OP hatte. Bei der ersten ICSI wusste ich gar nicht,wie es mir gehen würde und war ja noch ganz unerfahren. Hab mich die Woche krank schreiben lassen. Bei mir wurden 20 EZ punktiert und es hat auch eine Einnistung stattgefunden. Mir ging es ziemlich dreckig...Ich hätte so nicht arbeiten können. Bis zum BT ging es zwar wieder etwas besser, allerdings fand ich das lange sitzen doch sehr unangenehm - Blähbauch. Ich hatte Stress auf der Arbeit, ich hab Schmierblutungen bekommen und nachher war es ein früher Abgang. Klar steht das mit Sicherheit nicht im Zusammenhang, aber dennoch macht man sich so seine Gedanken.
Bei der zweiten ICSI lief es ähnlich, wieder 20 punktiert, Schmerzen, Blähbauch. Hab mich diesmal bis zum BT krankschreiben lassen. Es hat wieder ne Einnistung stattgefunden, schmierblutungen kamen aber auch...aber ich konnte mich zwischen durch wenigstens mal legen und ne bequeme Hose anziehen. Würde es bei der dritten wieder so machen.

Lg

4

Hey, bei dem ersten Icsi Versuch habe ich meiner Chefin ehrlich erzählt, dass es vorkommen wird, dass ich mal zum US oderBE muss, dass wir in künstlichen Befruchtung momentan befinden . Es wurde nicht geschätzt und noch mehr... sie hat einfach mir nicht gegönnt 😰 da sie selber keine Kinder hat. Ich wollte nicht mal mich krank schreiben , sondern etwas später kommen und nacharbeiten . Normal wäre das kein Problem ! Nun mal war ich nach 14. Tagen punktiert und hatte Mega Überstimulation , dass ich fast 2 Wochen danach krank war. Ergebnis negativ. Beim 2. mal wussten nur ich und mein Mann ... Abbruch, da die Follikel ab dem Tag 7 nicht mehr gewachsen .

5

Es bringt dir nicht ganz so viel, aber ich erzähl es trotzdem ^^

Bei mir ist der Fall so, dass einer meiner Chefs eingeweiht war, weil er ähnliches durchgemacht hat (was man dann erst im Gespräch erfährt). So hatte er Verständnis für jede Blutabnahme etc.etc. Er weiß ja, wie aufwändig das Ganze ist.

In der Buchhaltung hab ich einfach immer nur Bescheid gesagt "bin beim Arzt" - das musste erstmal reichen. Irgendwann kam dann die Frage meiner Kollegin (BuHA), ob ich krank sei... ich hab ganz spontan gesagt "Ja" und das aber auch erstmal so belassen.
Natürlich können sie jetzt 1 und 1 zusammenzählen, nachdem ich dann schwanger wurde, aber das stört meinen Mann und mich auch nicht (also dass sie dann wissen, dass es eine künstliche Befruchtung war).

Bei Versuch #1 fand die Punktion Freitags statt und Montags der Transfer - Dienstags war ich wieder arbeiten. Laufen war zwar noch nicht ganz rund, aber es ging.
Das ganze endete dann in einem Frühabort.

Bei Versuch #2 haben wir auf Blastos gesetzt. Um mir einfach mehr Ruhe zu gönnen, hatte ich mit meinem Chef schon vor dem Versuch abgesprochen, dass ich mir eine Woche Urlaub nehme, wenn es soweit ist. Dieses mal war die Punktion Montags und ich war bis zum Transfer (Samstags) wieder krank geschrieben. In der Folgewoche, habe ich dann den Urlaub genommen. Aufgrund von leichter Überstimulation wurde ich nach dem Urlaub für 1 1/2 Wochen krank geschrieben. Am Ende dieser Zeit wussten wir schon, dass es geklappt hat :-)
Mein Chef wusste es als erstes :-D da ich direkt vom positives Ergebnis der KWK mit der neuen Krankmeldung zur Arbeit gefahren bin und es natürlich nicht verstecken konnte - so sehr wie man sich darüber freut :-)

Ob es nun an dem Urlaub lag? Oder nur am Blastoversuch? Wer weiß das schon.

Es hat geklappt und in maximal 2 Wochen werden wir tatsächlich Eltern.

Für mich war es wirklich entspannend, keine Ausreden erfinden zu müssen. Wenn der Chef aber nicht so toll ist, dann ist das natürlich nicht möglich. Einmal angesprochen kann man es ja auch nicht mehr zurücknehmen. Und wenn der Chef richtig mies ist, kündigt er dich bevor eine Behandlung erfolgreich wird ;-)

Man muss es also gut abwägen, wem man was genau erzählt.

Ich war einfach naiv und hatte Glück.

LG
Cassy mit Doppel#herzlich 36. SSW

7

Hallo Danke für deine Antwort. Was war der Grund bei Euch warum ihr eine künstliche Befruchtung machen müsstet? Freu mich für euch das es beim 2. Mal geklappt hat. Lg

8

Die Frage bezüglich Krankschreibung ist doch wirklich wie es einem geht. Mit Bauchschmerzen vor/nach Punktion oder sogar Überstimulation ist man im Zweifel nicht arbeitsfähig. Ich hab auch keinen auf Arbeit eingeweiht. Unsere KiWu-Doc hatte uns davon abgeraten. Krankschreibung hab ich vom Hausarzt bekommen damit es nicht zu offensichtlich ist. War ne Woche nach Transfer krank, hatte Überstimulation. Drücke Dir fest die Daumen!

10

Wir haben vor knapp drei Wobdhen erfahren das wir wohl eine ivf brauchen um zu unserem Wunder zu kommen.
Da ich wegen der Bauchspiegelung noch krankgeschrieben war und meine Chefin noch Urlaub hatte, hab ich sie kmetzte Woche angerufen und sie auf dem neusten Stand gebracht.
Sie hat selbst keine Kinder, ist aber ein sehr herzlicher Mensch. Mir persönlich ist es wichtig, falls der Fall kommt und ich krankgeschrieben werde, daß sie weiß warum. Ich möchte nicht den Eindruck hinterlassen, nicht arbeiten zu wollen. Ich liebe meine Arbeit aber ich bin mir fast sicher das sich der Stress oft negativ auswirken kann. Ich arbeite in einer Eltern/Kindkurklinik in der Kita und bin da wirklich mit Herz dabei, aber in dieser Zeit möchte ich gern zur Ruhe kommen können.
Meine Chefin unterstützt mich da total, hat mich aufgemuntert und mir gut zugesprochen. Für mich wär es gar nicht tragbar mit ihr darüber nicht offen zu sprechen. Das schätzt sie sehr. Und wenn es dann mal soweit ist u wir loslegen, weiß ich, daß da jemand hinter mir steht :-)
Leider ist das natürlich nicht selbstverständlich. Wäre meine Chefin nicht so einfühlsam würd ich wohl auch nicht mit ihr darüber sprechen.

12

Ich denke, und so liest es sich auch aus jeder Antwort hier, dass es sehr auf den Chef ankommt.

Ich bin Krankenschwester und arbeite und einer Gyn Station. Neben Krebs Patienten haben wir eben auch ab und an Überstimulationen, dadurch weiß man schon wie Kollegen zu gewissen Sachen stehen.
Meine Chefin ist super, ich habe sie eingeweiht und mir hauptsächlich Spätschichten für das Monat der Icsi geben lassen um morgens die Termine wahrnehmen zu können. Ein Termin fiel dann doch auf eine Frühschicht da konnte ich ohne Probleme später kommen. In meinen Beruf ist es unmöglich die Leitung nicht einzubeziehen.

Bei der letzten Icsi bin ich unter Schmerzen arbeiten gegangen nach einer Woche Krankmeldung. Diesmal werde ich wohl länger zuhause bleiben. Auch das habe ich bereits meiner Chefin mitgeteilt und volle Unterstützung