Leben in der Warteschleife

Hallo Ella,

genau das gleiche hab ich mir gestern auch erst wieder mal gedacht. Man ist ständig nur am warten, warten und noch mal warten wie du schon sagt, auf nen neuen Termin, auf den ES, auf den neuen Behandlungsplan usw. und als wenn das nicht schon schlimm genug wäre, bekommt man dann zwischendurch immer noch mittgeilt, dass wieder einmal eine Freundin Schwanger ist.

Wie du schon schreibst man wird von den anderen einfach überholt

Was wirklich aufbauendes kann ich dir leider nicht schreiben, nur dass du nicht alleine bist. Ich fühle mit dir
lg

Hi Ella

wem sagst du das....
Ich bin es auch leid dieses ständige Warten.... und vor allem wie lange sollen wir den warten, Wochen? Monate? oder sogar Jahre?
... auf ein Wunder das doch hoffentlich bald geschieht und als wären wir mit der Warterei nicht schon genug bestraft, werden wir überholt, müssen nach Außen die Starke geben, uns Ausreden für die Außenwelt einfallen lassen, mehr Tief´s einstecken wie Hoch´s, bei Schmerzen und Unwohlsein trotzdem ein Lächeln nach Außen tragen, uns für andere versuchen zu freuen um dann wieder Zuhause wenn man alleine ist zu heulen und versuchen wieder neue Kraft zu schöpfen .....

Tja das ist das Leben .... wir können nur hoffen und beten das wir dies nicht umsonst tun und irgendwann unser Baby in den Armen halten, vergessen dann hoffentlich diese Wartereien, den Schmerz und die ganzen Tiefs!
Du bist nicht alleine!!!

Liebe Ella,
auch ich kann leider vollkommen nachvollziehen, wovon du schreibst. Vor vier Jahren haben sich mein Mann und ich Häuser angeschaut (mit mindestens drei Kinderzimmern), Familienautos usw. Wir hatten eine ziemlich genaue Vorstellung davon, wie unser Leben heute aussehen sollte.
Seitdem wir wissen, dass unsere Pläne nicht so leicht realisiert werden können, habe ich das Gefühl, dass mein Leben still steht. Es gibt keine Veränderung, wir warten die ganze Zeit darauf, dass sich unser Kinderwunsch endlich erfüllt und wir dort weitermachen können, wo wir plötzlich aus unserem Leben gerissen wurden.
Ich bin froh, dass wir damals noch kein Haus gekauft haben, denn als Selbstzahler könnten wir uns die Behandlung und gleichzeitig eine Ratenzahlung gar nicht leisten. So würde ich immer in die leeren Zimmer schauen.
Nun quält man sich von Monat zu Monat und hofft und wartet und ehe man es realisiert, sind einige Jahre vergangen.

Ich wünsche dir, mir und auch allen anderen hier im Forum, dass sich unser sehnlichster Wunsch bald erfüllt und wir aus der endlosen Warteschleife rauskommen
LG

naviak

mir geht es ganz genauso. Die 6. ICSI TF+6 und ich ahne eigentlich, dass es schon wieder vorbei ist. Ich versuche wirklich noch die Kraft für positives Denken irgendwo her zubekommen, aber es wird von mal zu mal schwieriger. Wir fliegen nächste Woche in den Urlaub und ich freue mich schon sehr darauf. So sehr, dass ich während der Stimu einmal geträumt habe, dass die PU wegen des Urlaubs nicht stattfinden konnte und im Traum habe ich mich FÜR den Urlaub entschieden und gegen die PU. Ich finde, das sagt einiges aus. Eine Pause ist angesagt, auch wenn mir mit 37 Jahren die Zeit davon läuft. Mein Bäuchlein braucht erstmal Ruhe und Sonne auch wenn alle anderen schon ihr 2. und 3. Kind bekommen. Nicht hetzen lassen, wir kommen auch noch an die Reihe. Unser weg ist halt steiniger. Meine TCM Ärztin sagt immer, wenn man solange dafür kämpft, weiß man das Kind später auch mehr zu schätzen und das ist doch auch irgendwie schön. Ganz viel Glück wünsche ich Euch. Aufgeben ist noch keine Option!

Du sprichst mir aus der Seele!

Weiß gar nicht was ich noch hinzufügen soll!

Von Behandlung zu Behandlung setzt man mehr Hoffen rein und die Enttäuschung wird immer schlimmer/größer! Wie soll man da den Mut nicht verlieren...

Honey (mit 5 Sternchen im Herzen)

Liebe Ella,

ich verstehe dich sooooo gut, genau diese Gedanken hatte ich heute auch: warten, warten, warten und mich macht es wahnsinnig, ich fühle mich so ausgeliefert und wenn ich was ganz schlecht aushalten kann, dann nichts tun zu können!

Wir haben vor einem Jahr ein Haus gekauft, weil wir dachten es wird klappen, bald und überhaupt- positiv denken und so. Ich hatte eine Überstimulation, die habe ich ohne Transfer ganz gut überstanden. Dann habe ich gefragt wegen des Transfer im nächsten Zyklus, die Antwort war, es soll erstmal alles ausheilen. Zwei Zyklen Pause, ich bin echt geduldig, ich gebe mir große Mühe das irgendwie aushaltbar zu machen für uns. Trotzdem hat mich das echt umgehauen, ich bin so sehr enttäuscht darüber gewesen, mir haben schlicht die Worte gefehlt. Einen Zyklus warten, da wäre ich mit klar gekommen, zwei sind echt hart für mich, ob wohl es gar nicht so viel erscheint. Betrachtet man allerdings dagegen die fast vier Jahre die wir schon warten, weil's ja immer "ganz gut aussieht" und es ausser ein paar nicht optimalen Hormonwerten keine wirklichen Gründe gibt wieso es nicht klappt...

Heute dachte ich ehrlich, ich packe es nicht weiter, ich gebe einfach auf und dann machen wir weiter im Aufnahmeverfahren Adoptiv- Pflegeeltern zu werden...oder wir verkaufen gleich unser Haus, kaufen eine schicke Loftwohnung in der Stadt und akzeptieren unser kinderloses Leben. Dieser unerfüllte Kinderwunsch ist die größte Krise meines Lebens, ich stelle alles in Frage: Wohnsituation, meinen Beruf....alles was ich weiß ist, ich will nicht ohne meinen Mann leben! Alles drumherum macht mich gerade unzufrieden...ich ertrage dieses ständige Hoffnung machen nicht mehr, ich bin da nicht für gemacht, ich bin ein Mensch der Klarheit braucht...dann weiß ich lieber, der Weg ist hier zu Ende anstatt mich selber immer wieder und wieder zu quälen, mich fremd in meinem Körper zu fühlen...ich fühle mich nicht mehr zu Hause in meinem Körper und das finde ich sehr sehr traurig!

Ich überlege den Personaltrainer- Schein zu machen, das wäre etwas das mir wirklich Spaß macht...

Ich drücke dich ganz fest, wenn du magst!

LG kerzchen