jemand mit Erfahrungen mit Hirnblutungen?

Hallo ihr Lieben,

mein Silas ist zwar kein Frühchen, aber da ich weiss, dass Frühchen leider öfter Hirnblutungen haben, wende ich mich an euch.

Silas wurde bei der Geburt (einem Not-Kaiserschnitt) verletzt. Er musste 2 Wochen auf der Intensiv bleiben. Bei einer Kernspin-Tomographie wurden bei ihm Hirnblutungen 2. Grades. Wir machen uns jetzt große Sorgen. Er durfte inzwischen zwar nach Hause, aber wir müssen jede Woche zum Arzt einen Ultraschall vom Kopf machen um auszuschließen, dass sich die Hirnblutungen verschlimmern. In 3 Wochen wird noch eine Kernspin gemacht und wir hoffen sehr, dass die Blutungen sich zurück gebildet haben.
Jetzt machen wir uns natürlich Sorgen, ob diese Blutungen bei Silas irgendwelche Langzeitfolgen haben könnten. Ich weiss, dass uns dies niemand voraussagen kann, aber vielleicht können hier welche von ihren Erfahrungen erzählen, damit wir wissen, worauf wir uns einstellen sollen.
Haben sich bei euren Babys die Blutungen alle zurück gebildet und wenn ja, wie lange hat es gedauert?

Ich würde mich sehr freuen, wenn ich hier ähnlich Betroffene finden würde und ein paar Tips bekäme (mögliche Folgen, eventuelle Info-Homepage, mögliche weitere Behandlungen, wie finde ich Spezialisten?...)

Liebe Grüße
Ronja

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Hallo Ronja,

unsere Kleine ein extrem Frühchen (26 SSW,575g)hat an der Geburt auch Gehirnblutungen 2-3 gradige.
Heute ist Selina fast 3 Jahre und ist doch extrem entwicklungsverzögert.
Beim MRT wurde festgestellt das ihre rechte Seite mehr betroffen ist leider kann uns von den ganzen Ärzten auch niemand weiterhelfen wir müssen halt abwarten welche Regionen betroffen sind und wie sie sich weiter entwickelt.Förderung ist einfach der beste Weg (KG,Ergo und Logo)sie einfach zu unterstützen alles andere muss sie selber versuchen umzusetzten.
Selina hat halt auch noch "andere Baustellen" wie ihr schwerer Herzfehler,Extreme Schielen....ob das nicht auch alles eine Rolle spielt weilsie sich nicht so entwickelt kann.

Aber vielleicht gibts hier Eltern die schon weiter sind und hilfreiche Tipps geben können aber auch jedes Kind ist anders!


LG Togram

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Liebe Togram,

momentan rät uns unser Kinderarzt noch von Krankengymnastik ab. Er meinte es sei dafür zu früh und wir sollten noch abwarten. Unsere Hebamme, die selbst ein Frühchen hatte, rät uns unbedingt zur Krankengymnastik.
Im Krankenhaus hatte er schon zweimal Krankengymnastik und ich fand die Frau sehr gut. Vor allem auch sehr einfühlsam gegenüber Kind und Mutter. Wir warten das nächste MRT in 2 Wochen ab und dann beginnen wir einfach mit der Krankengymnastik.
Ansonsten werden wir abwarten und dann versuchen Silas so zu fördern, wie er es braucht. Ich selbst bin Lehrerin an einer Förderschule, insofern ist mir das Thema "Fördern" nicht fremd.

Ich wünsche dir und vor allem Selina nur das Beste. Da hast du echt eine tapfere kleine Maus.

LG
Ronja

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Hallo Ronja,

vielleicht kann ich dich ein wenig aufbauen. Mein Sohn, geboren bei 32+4, hatte Gehirnblutungen 2. u. 4. Grades. Die große Blutung war wohl etwas "versteckt", wurde jedenfalls bei der Schädelsono nicht entdeckt, erst bei der Entlassung nach über 8 Wochen hat der Arzt festgestellt, dass da noch was ist, und dass auch eines der Ventrikel etwas erweitert ist, man also davon ausgehen muss, dass durch die Blutung Gewebe beschädigt wurde. Natürlich haben wir uns große Sorgen gemacht, aber man ja nichts tun, gar nichts, nur abwarten.
Lange Zeit sah es so aus, als wäre mein Sohn motorisch entwicklungsverzögert, hat sich lange nicht gedreht und schlecht gegriffen, wir dachten auch er würde schlecht sehen... haben Krankengymnastik gemacht, waren beim Augenarzt usw... dann, auf einmal hat er einen riesen Schub gemacht und jetzt ist er topfit, und wenn ich ihn mit anderen Babys in dem Alter vergleiche, steht er denen in nichts nach.
Wir müssen allerdings demnächst wieder zur Frühchennachsorge, da wird er sicher noch genauer "getestet". Aber im Moment sind wir zuversichtlich.

Ich habe keine Info-Homepage oder sonstige Tips für dich... ich kann dir nur den Rat geben, deinen Sohn zu beobachten und im Zweifelsfall eine Fachkraft zu konsultieren, damit er evtl. gefördert wird, wenn es nötig ist - aber wenn es bei Silas bei Blutungen 2. Grades bleibt, hat er gute Chancen, ohne dauerhafte Schädigungen davonzukommen.

Alles Gute und Kopf hoch!

LG
Medi

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Liebe Medi,

dein Beitrag hat mich wirklich aufgebaut. Es ist erstaunlich, wie wenig aussagekräftig die Diagnose "Hirnblutung 2. Grades" ist. Es gibt Kinder, die sind stark entwicklungsverzögert, andere hingegen haben gar keine Langzeitfolgen dadurch. Insofern bleibt wirklich nur abwarten und das fällt so schwer.

Mit seinen 5 Wochen ist Silas noch zu jung um irgendwelche Tendenzen zu sehen. Wir geben ihm die Zeit und werden unser möglichstes tun um ihn zu unterstützen.

Schön, dass es deinem Sohn gut geht. Ich kann mir vorstellen wie glücklich und erleichtert ihr sein müsst. Die Diagnose Hirnblutungen 2. und 4. Grades ist schon sehr erschreckend, toll, dass es so gut ausgegangen ist.

Alles Liebe wünscht
Ronja

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huhu Ronja,

also einer meiner Zwillinge hatte Hirnblutungen 3 Grades er hatte einen Shunt für 1 Jahr, danach konnte er raus OP werden.

Er ist Geistig bis jetzt ganz normal entlwickelt, aber wie dir die Ärzte sicher auch gesagt haben kannman eine Behinderung immer nur dann ausschließen wenn ein weitere Entwicklungsschritt erfolgreich abgelaufen ist.

Förder deine Maus so gut du kannst und der Rest wird von der Zeit gezeigt.


Wünsch euch allesliebe und gute Yasmine

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Liebe Ronja, ich kann Euch nur empfehlen die Wirkung des homöopathischen Mittels Arnika auszuprobieren.

hier ein informativer Link dazu:
http://www.carstens-stiftung.de/wissen/hom/pdf/klin_haun_jahrbuch_band8.pdf
Auszug:
Forschung zur Homöopathie in der Universitätskinderklinik
Verlaufsbeobachtung: Hirnblutung 3. Grades in der Neonatologie

Einleitung
Hirnblutungen sind immer wieder ein gefürchtetes Problem, das vor allem Frühgeborene betrifft. Je kleiner ein Frühgeborenes ist, desto größer ist die Gefahr, dass eine Hirnblutung auftritt (vgl. Baumeister et al. 2000). Wenn sich eine Hirnblutung bildet, tritt sie häufig am 2.–4. Lebenstag auf. Die Hirnblutungen werden in drei Grade eingeteilt (vgl. Staudt et al. 1999):
Die Prognose der Hirnblutung ist abhängig vom Schweregrad. Eine Hirn-blutung 1. und 2. Grades heilt meist vollständig aus.

Homöopathische Begleittherapie bei Neugeborenen mit Hirnblutung 3. Grades

Die homöopathische Begleittherapie in dieser Verlaufsbeobachtung wurde nach einer ausführlichen Anamnese mit verschiedenen Arzneien durchgeführt. Im Folgenden sollen die häufigsten der verwendeten Arzneien kurz vorgestellt werden.
Das wichtigste Anfangsmittel bei einer Hirnblutung ist Arnica montana C30 oder C200. Es wurde vier der sieben Kindern gegeben, meist in 2–3 Einzelgaben je 1x3 Glob. an 2–3 aufeinanderfolgenden Tagen.
Bei Arnica montana handelt es sich um die Gebirgsblume Bergwohlverleih.
Sie ist das Hauptmittel bei inneren Blutungen, auch bei Hirnblutungen, um die Resorption des Blutes zu fördern (vgl. Dorcsi: Homöopathie Bd. 6 – Symptomenverzeichnis, S. 201).
Das wichtigste Folgemittel nach Arnica montana ist nach den Erfahrungen von Mira Dorcsi-Ulrich
Latrodectus mactans C12, 2x3 Glob. jeden Tag für 4–6 Wochen. Latrodectus mactans ist die Schwarze Witwe, eine sehr giftige Spinne. Diese Arznei ist vor allem dann indiziert, wenn die Kinder unruhig werden, häufige Schreiphasen haben und kaum zu beruhigen sind. Möglicherweise haben sie Kopfschmerzen, da sie sehr häufig am Kopf berührungsempfindlich sind. In der Arzneimittellehre und aus der Toxikologie finden wir den Hinweis auf Blutungen, auf heftigste Schmerzen mit Aufschreien und extreme Kälte am Körper (vgl. Dorcsi: Homöopathie Bd 5 – Arzneimittellehre, S. 562). Latrodec-
Homöopathie am Dr. von Haunerschen Kinderspital 59
tus mactans haben sechs der sieben behandelten Kinder erhalten und wurden deutlich ruhiger.
Einige der Kinder entwickelten einen posthämorrhagischen Hydrocephalus mit Hirndruck. Bei vier der sieben Kinder haben wir Apis C30 oder C200 in Einzelgaben wiederholt gegeben und bei einigen Kindern eine Erleichterung erreicht. Apis mellifica ist die Honigbiene, für die Schwellung, Ödembildung und Flüssigkeitsansammlung typische Hinweise sind. In der Arzneimittellehre finden wir immer wieder den Hinweis auf Hydrocephalus und Cri encéphali-que (vgl. Dorcsi: Homöopathie Bd. 5 – Arzneimittellehre, S. 145).
Einige Kinder zeigten trotz regelmäßiger Gabe von Latrodectus mactans C12 immer wieder akute Schreiattacken und Unruhephasen. Hier bewährt sich häufig die Einzelgabe von Opium C30 oder C200, das bei vier der sieben Kin-der eingesetzt wurde. Ausgangssubstanz für Opium ist der Mohnsaft, der in Urtinktur auch als Rauschgift eingesetzt werden kann. Unserer Erfahrung nach wirkt Opium C30/200 besonders dann bei Unruhephasen in der Neonatologie, wenn die Kinder entweder in der Anfangszeit viele Sedativa benötigten und/oder wenn es immer wieder Situationen gab, die mit Schreck für das Kind verbunden waren wie z.B. eine notwendige Intubation bei zunehmender Atem-not, wiederholtes Absaugen bei Verschleimung u.a. Opium C30/200 ist eines der wichtigsten Mittel bei Folge von Schreck und Furcht (vgl. Mezger: Gesichtete Homöopathische Arzneimittellehre Bd. II, S. 1105).
Tab. 5: Wichtige Arzneien bei der Therapie der Hirnblutung dritten Grades
Arznei
Dosierung
Leitsymptom
Kinder
Arnica montana
(=Bergwohlverleih)
C30 od. C200 in Einzelgaben
Hauptmittel bei inneren Blutungen
4/7
Latrodectus mactans (=Schwarze Witwe)
C12
2x3 Glob. täglich für 4-6 Wochen
Hirnblutung mit häufigem Aufschreien, der Kopf ist empfindlich
6/7
Apis mellifica
(=Honigbiene)
C30 od. C200 in Einzelgaben
Ödembildung, Hydro-cephalus, Unruhe
4/7
Opium
(=Mohnsaft)
C30 od. C200 in Einzelgaben
Große Unruhe nach vie-len Sedativa oder nach Schreckerlebnissen
4/7
Helleborus niger
(=Christrose)
C6
3x3 Glob. täglich
für 4-6 Wochen, danach ev. C12
Angeborenes und erwor-benes Hirntrauma zur besseren Hirnentwicklung
6/7


Ich wünsche Euch alles Gute
Liebe Grüße
Miri