unterschiedliche Diagnosen / jeder will Kortison nur wir nicht

Hallo,

unsere beiden Jungs (6 Monate, korrigiert 4) haben nach dem Impfen Ekzeme bekommen. Wir waren inzwischen bei unzähligen Ärzten. Der eine sagt Neurodermitis, (weil mein Mann das hat) der nächste Neugeborenenekzem, der nächste Kindheitsekzem... nummuläres Ekzem...Impfreaktion... atopisches Ekzem... sebborhoisches Ekzem...

Nun waren wir am Freitag im KKH um noch einmal eine vernünftige Diagnose zu erhalten und die richtige Therapie zu beginnen. Von wegen. Also die Diagnose stellt eine Ärztin in der Notfallambulanz (keine Hautärztin), die Therapie erstellt eine Ärztin (keine Hautärztin) die die Kinder sich noch nicht einmal angeguckt hat. Dann kamen wir auf Station. Da gingen bei mir die Lampen aus. Es war wie vor 6 Monaten bei der Geburt unserer Kleinen. Sie haben uns auf der Neo untergebracht. Meine Kinder sollten an Monitore, warum? Dann sollten sie Plastikschläuche in Venen bekommen, damit man evtl. ein Medikament spritzen kann. Dann ging es mit der Besprechung los. Sie sollten gebadet werden mit etwas was wir schon probiert haben und das Ganze eher verschlimmert hat. Dann eine Pflegecreme nutzen, die auch alles schlimmer gemacht hat. Die hatten wir nämlich auch schon probiert. Dann sollte es Kortison geben, was mein Mann und ich abgelehnt haben. Die Schwester holte daraufhin die Ärztin. Die hat uns erstmal rund gemacht. Und es war ausgerechnet die Ärztin, die mich damals (da war ich 29+0 und habe mich aus dem KH entlassen, weil dort einiges schief lief) mit den Worten "Wenn ihre Kinder sterben sind sie dafür verantwortlich" entlassen hat.
Wir würden die Therapie für unsere Kinder verweigern etc. Ich möchte natürlich, dass meinen Kindern geholfen wird aber nicht mit Kortison. Bei unserem einen Sohn ist ein 3/4 seines Körpers betroffen, dass schmiere ich doch nicht alles mit Kortison ein. Bin ich deshalb eine schlechte Mutter??? Es muss doch heute noch andere Möglichkeiten geben. Wir haben das KH mit bösen Worten der Ärztin wieder verlassen. Achso und verlassen haben sie sich auf die Diagnose eines Prof. der sich das Ganze mal auf dem Fotohandy angeguckt hat. Ist doch der Hammer oder?
So langsam sind wir echt verzweifelt. Globolies haben wir auch schon probiert, dazu unzählige Cremes. Es wird mal besser dann wieder schlechter, je nach Tageszeit.

Würdet ihr Kortison geben?

liebe Grüße

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So sehr unterschiedlich sind die Diagnosen gar nicht, denn atopisches Ekzem, Neurodermitis Neugeborenen- und Kindheitsekzem sind synonym, also alles das Gleiche;-).
Hinzu kommt, dass die Dermatologie in der Wahl Ihrer "Waffen" recht eingeschränkt ist, es läuft meist auf Cortison hinaus.

Die Angst vor Cortisoncremes ist so alt wie unberechtigt.
Früher waren das richtige Hämmer, die zwar kurzfristig sensationelle Erfolge beschert haben, langfristig aber der Haut geschadet haben.
Heute ist man da umsichtiger geworden, die Cremes sind um ein vielfaches niedriger dosiert und bei bestimmungsgemäßer Anwendung absolut unbedenklich. Der Wirkstoff durchdringt übrigens nicht die Haut, falls Du systemische Nebenwirkungen befürchtest.

Ich weiß jetzt nicht genau woher Deine Angst vor der Cortisonsalbe herrührt, aber ich an Deiner Stelle würde das nicht so lange herauszögern.


Dass sie Euch im Krankenhaus so mies behandelt haben ist natürlich Mist.
Manchmal ist das einfach Unverständnis auf beiden Seiten. Die Ärzte und Schwestern wollen nur helfen und sehen nicht, dass die Eltern Angst vor einer nicht ausreichend erklärten Therapie haben.

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Kortison zieht doch das Ganze nur nach innen und bekämpft nicht das Problem. Mein Mann nimmt leider schon lange genug Kortison und wir kennen das Ganze. Unseren Kindern möchten wir das daher ersparen.

Eine Kindheitsekzem/Säuglingsekzem kann sich u.U. zu einer Neurodermitis entwickeln. Unsere Kinder haben aber noch nicht einmal die typischen betroffenen Areale wie Armbeugen, Kniekehlen, Gesicht... Jucken tut es auch nicht. selbst der Kinderarzt zweifelt an der Diagnose.

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Neurodermitis zeigt je nach Alter unterschiedliche Erscheinungsformen, das klassische Ekzem in Knie- und Ellenbeugen sieht man meist erst im 2. und 3. Lebensjahr.

Die eigentliche Ursache ist nicht behandelbar, insofern ist es doch eigentlich das Beste was passieren kann, wenn sich der Ausschlag zurückbildet.

Also ich würde mir einen vertrauenswürdigen Hautarzt suchen und der Cortisoncreme (wenn der HA bei atopischer Dermatitis bleibt) eine Chance geben.
Neben einer vernünftigen Basispflege ist sie wirklich das Mittel der Wahl um Schlimmeres zu verhindern. Und -richtig angewandt- wie gesagt nahezu nebenwirkungsfrei.

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Meine Tochter hat ND. Es gibt da leider Situationen, in denen Cortison unvermeidlich ist. Ich wende es auch nur sehr sehr ungern an - aber in der Schulmedizin gibt es leider keine Alternativen.

Ich versuche, einen ordentliche Basispflege zu machen ohne Cortison. Wenn aber der Ausschlag so schlimm ist, dass tagelang alles aufgekratzt und voller Blut ist, geht es eben nicht mehr ohne Cortison. Dann nehme ich ein paar Tage die Cortisoncreme und steige, sobald es besser ist, wieder um.

Eine homöopathische Therapie kann sehr sehr lange dauern , bis sie anschlägt - seid ihr in Behandlung bei einem Heilpraktiker oder "doktert" ihr einfach so ein bisschen mit Globulis herum?

In einem KKH in der Notfallambulanz seid ihr völlig an der falschen Adresse. Da geht es immer nur hektisch zu und dort arbeiten keine Hautspezialisten. Ich würde euch empfehlen, einen guten Hautarzt/Allergologen zu suchen, der auch Erfahrungen im homöopathischen Bereich vorweisen kann - zumal ja bei euch im KKH auch zwischenmenschlich einiges im Argen liegt. Was die Behandlung am Monitor usw betrifft, dazu kann ich nichts sagen, ich verstehe aber auch nicht, was damit bezweckt werden wollte.

Alles Gute!

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Wir sind bei einer Heilpraktikerin. Jucken tut es bei unseren beiden nicht.

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Hallo,

ich kann mich den anderen nur anschließen, wobei ich Deine Vorsicht und Bedenken beim Cortison schon verstehen kann, denn Dein Mann hat sicher schon viel Erfahrung (wahrscheinlich auch negative) damit gemacht. Bei meinen beiden fing es auch nach dem Impfen an, allerdings nicht so schlimm. Hatte auch das Gefühl, daß es bei großer Hitze schlimmer wird oder bei bestimmten Nahrungsmitteln. Der KiA wollte sich da auch noch nicht festlegen wegen Neurodermitis und hat ein Mandelölbad empfohlen und Linola Fett (die Standardbasispflege). Ich habe dann noch Cefabene (homöop. Salbe) probiert und finde die sehr gut, sie hat cortisonähnliche Wirkungen, allerdings nicht die Nebenwirkungen.
Wenn Ihr in homöop. Behandlung seid, dann müßt Ihr tatsächlich viel Geduld mitbringen, denn bis Heilung eintritt, dauert es oft Monate. Trotzdem finde ich den Weg, auch wenn er lang ist, richtig, denn mit dem Cortison behandelt Ihr natürlich nur das Symptom, aber die Urache bleibt ja.

Als es bei meinen Mädels mal ganz schlimm war, habe ich auch mit Cortison eingecremt (hatte Linola H Fett), aber höchstens ein oder zwei Tage, danach bin ich dann wieder auf die andere Creme umgestiegen. Ich denke, daß Du das ruhig probieren kannst, wenn Du das Gefühl hast, daß Deine Kinder doll leiden oder es eben einfach sehr schlimm aussieht. Meine haben sich ständig gekratzt und hatten schon ganz kaputte Hände und das tat mir dann so leid, daß ich es kurzfristig probiert habe.

Zu der Situation im KH kann ich nur sagen, daß solche Kommentare echt daneben sind, aber manche Ärzte sehen es oft nicht gern, wenn die Patienten (in diesem Fall die Eltern) anderer Meinung sind und ihre Kompetenz in Frage gestellt wird. Und 'ne Diagnose per Fotohandy ist ja wohl einfach nur daneben, da kann man sich echt an den Kopf fassen...

LG und ärgere Dich nicht zu sehr,
meerjungfrau72 + ihre schlafenden Rabauken (die zur Zeit eine total schöne Haut haben)

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Mal ne blöde Frage aber habt Ihr Linola Fett mal probiert???

Ich kann ja jetzt nur von meiner Art von Neurodermitis sprechen und es hilft super.

Dann hat meine Freundin bei der Mutter Kind Kur eine Creme empfohlen bekommen die heißt
Klettorell

Bei mir war der Juckreiz bei beiden sofort weg.

Naja und wenn überhaupt nichts hilft dann nehme ich eine leichte Creme mit ein wenig Kortisan. Aber freiverkäuflich aus der Apo.

Mhh und Solarium hilft bei mir, aber das fällt ja flach. Hätten nur im KH mit UV Lich bestrahlt werden können.

Na viell probiert Ihr es mal mit Klattorell oder Linola.

lg Maren

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Ehrlich gesagt, würde ich in solch einem Fall das tun, was meinen Kindern gut tut und das in dem Fall nun mal Kortison.

Wir haben von Oktober - Februar mit Kortison durchinhaliert...anderes Thema aber es musste einfach sein. Was sein muss, muss sein, Kritik in Ehren oft muss man auch kritisch sein aber um zu sehen wie das Kortison anschlägt, würde ich es annehmen, bevor es noch schlimmer wird.

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Ich kann schon verstehen, dass du den Diagnosen nicht richtig über den Weg traust, wenn sie unter diesen Umständen zustande gekommen sind.

Habe zwar keine Ahnung, wie das Ekzem bei deinen Kindern aussieht, aber mein Sohn hatte letztes Jahr lange Zeit ein Ekzem im Gesicht und am linken Oberarm. Der KiA tippte auf seborrhoisches Ekzem und dann irgendwann auf Neurodermitis. Der Hautarzt sagte zwar, dass es keine Neurodermitis sei, aber die Salbe, die er uns verschrieb, half auch nicht.
Bei uns ging es mit der Haut Ruhe Lotion von Eubos weg. Die wird auch therapiebegleitend bei Neurodermitis angewandt, ist aber kortisonfrei. Ich weiß nicht, ob du die schon mal probiert hast. Ist vielleicht ein letzter Versuch, um die Kortisonsalbe noch mal ein bisschen aufzuschieben.

LG
Claudia

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Also was das Krankenhaus angeht: Ja, da haben wir auch sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Und wir sind wie Ihr einfach gegangen.

Was das Cortison angeht: Um ein akutes Ekzem zu behandeln ist Cortisoncreme die erste Wahl.

Anschließend solltet Ihr eine gute Basispflege finden. Da werdet Ihr allerdings rumprobieren müssen, denn jeder reagiert unterschiedlich auf die verschiedenen Cremes.

Ich selbst verwende im Wechsel Avène Trixera und Eucerin aus der Apotheke. Bei meiner Tochter mache ich es auch, wobei ich sie sowieso nur eincreme, wenn sie akut trockene Haut hat und sich viel kratzt. Ich kann Euch empfehlen, Euch Proben geben zu lassen und diese jeweils eine Woche lang zu testen. Da Ihr Zwillinge habt, könntet Ihr bei einem der beiden eine Creme probieren und bei dem anderen die andere. Wenn eine an schlägt ist davon auszugehen, dass sie bei beiden Kindern hilft.

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Hallo

Was soll denn an Kortison so schlimm sein? Das sind doch Ammenmärchen. Ist doch alles viel besser dosiert als früher, gerade für Babys...

Habe Kortison zur Ganzkörperanwendung (0,5 %) im KH bekommen als ich auf ein Antibiotikum hin einen ganz fiesen Ausschlag bekommen haben. Und ich war mit Zwillis schwanger (siehe VK)

Und letztendlich ist die Lungenreifespritze auch nicht anderes und die habe ich zweimal bekommen, so konnten meine Kinder wenigstens einen Tag selbst atmen und erst dann musste ein Tubus gelegt werden. Nicht alles hoppla die hoppla ganz hektisch nach der Geburt.

Man muss sich auch vor Augen halten, was die Medikamente leisten...

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Ach, fällt mir gerade noch ein: ich habe meinen Sohn damals auch sehr häufig ein Bad mit Meersalz (Drogerie) gemacht. Meersalz wird auch bei verschiedenen Hauterkrankungen (Schuppenflechte, Neurodermitis etc.) empfohlen, und auch bei uns hat es sich zusätzlich zu der o.g. Lotion sehr positiv ausgewirkt.


LG
Claudia