Erfahrungsbericht meiner Vasektomie

Hallo zusammen,

vorab - an alle, die sich sicher sind, keine Kinder mehr zu wollen, ist der Eingriff die perfekte Wahl. Vor allem für den Kopf als auch für die Hormone der Partnerin. Ich selbst bin 48, habe 2 Kinder aus vorangegangenen Ehen sowie ein Kind aus meiner jetzigen Beziehung. Also insgesamt 3. Das reicht mir mehr als aus. Und meine jetzige Partnerin will auch kein Kind mehr - das habe ich mehrfach mit ihr besprochen und abgesichert (was jeder tun sollte, das muss zu 100% safe sein).

Den Eingriff haben viele schon mehrfach beschrieben. Ist zwar irgendwie eine "unangenehme Situation", wenn einem Mann am "wertvollsten Stück" operiert wird, aber es ist WIRKLICH halb so wild. Die 2 Betäubungsspritzen am Anfang merkt man bisschen, wobei es echt nur kleine Piekse sind. Das Desinfizieren brennt ein bisschen und man bekommt ein warmes Gehänge, weil es es eben auf der frisch rasierten Stelle passiert, aber das war es dann auch schon. Den Eingriff selber merkt man im Prinzip kaum. Ich habe mich mit dem Operateur währenddessen über Gott und die Welt unterhalten. Einerseits zur Beruhigung, aber andererseits, weil es sonst schon nahezu langweilig gewesen wäre. Man erwartet immer irgendeinen Schmerz, aber es kommt nichts. Und Zack - 20 Minuten später war alles erledigt. Mit 2 Stichen außen genäht, Pflaster drauf, das war´s.

Jetzt, am 6. Tag nach der OP kann ich sagen, dass ich absolut beschwerdefrei bin. Die letzten Tage hat es immer mal ein bisschen gezwickt am Hoden und in der Leiste unangenehm gezogen, aber das ist jetzt weg, Gestern in meiner sitzenden Tätigeit im Büro mit doch wohl zu engem Gürtel war es noch unangenehm, aber heute ist alles perfekt.

Die meiste Angst hatte ich vor dem ersten Orgasmus. Fragt mich nicht, warum, aber irgendwie Kopfsache - hatte Angst, dass da irgendein Schmerz kommt. Ursprünglich hieß es, ich soll 1 Woche warten, aber nun am 6. Tag konnte ich es nicht erwarten und habe es getestet. Auch hier war jegliche Angst unbegründet. Das Gefühl war sogar deutlich intensiver, als vor der OP, vor allem ein paar Sekunden, bevor es mir kam. Ob das intensivere Gefühl nun eine Nachwirkung der OP ist, oder ob es an den 6 Tagen Abstinenz lag, weiß ich nicht. Ich kann nur sagen, auch hier ist jegliche Angst unbegründet. Es fühlt sich toll an, es tut nicht weh, es sieht genauso aus wie sonst, es war auch nicht merklich weniger Ejakulat, es riecht gleich. Also kein Unterschied spürbar oder ersichtlich.

Wenn jetzt in den nächsten Tagen oder Wochen nicht noch eine böse Überraschung kommt, was unwahrscheinlich ist, dann war es eine der besten Entscheidungen ever. Ihr müsst Euch halt sicher sein, dass Ihr selbst oder Eure Partnerin diese Entscheidung zu 100% teilt, sonst kommt es zu Beziehungsproblemen. Für eine Partnerin wie bei mir, die durch die bisherige Gabe von Hormonen (Pille) oftmals Probleme hatte, ist die Entscheidung ein Segen. Und für mich selbst sowieso, weil ich nun (wenn alle Spermiogramme irgendwann negativ sind) ohne Kopfkino einfach Spaß haben kann. Auch eine verzögerte oder ausbleibende Periode der Frau wird mir dann keine schlaflosen Nächte mehr bereiten.

Die Kosten trage ich gerne einmalig + die Kosten für die Spermiogramme. Dafür fallen nie wieder Kosten für andere Verhütungsmittel an.

Also Männer - ich kann es nur empfehlen. Habt keine Angst. Ich bin mehr als happy.

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Mein Mann hat sich auch vor 2 Jahren einer Vasektomie unterzogen und er kann deinen Bericht vollinhaltlich bestätigen 👍