Familienplanung abgeschlossen - wie verhüten?

Hallo zusammen, ich bin männlich, 38, verheiratet und Vater dreier Kinder. Zusammen mit meiner Frau ist beschlossen, dass die Familienplanung abgeschlossen ist. :-)

Wir sind seit 12 Jahren zusammen und haben ein tolles Sexleben. Die Kennenlern-Phase, KiWu-Zeit und Schwangerschaften waren total aufregend und richtig toll. Wir haben es immer wieder genossen, ohne Kondom miteinander zu schlafen.

Doch seit der Geburt des dritten Kindes sind wir nun total aufs Kondom fixiert. Familienplanung ist abgeschlossen und eine weitere Schwangerschaft kommt überhaupt nicht infrage.

Grundsätzlich habe ich nichts gegen Kondome, aber die Sehnsucht ist bei uns beiden da, uns wieder ungezwungen sehr nah zu spüren.

Wir kennen natürlich alle Verhütungsmethoden. Aber wir sind total unsicher, welche Alternative zum Kondom tatsächlich für uns infrage kommt.

Welchen Weg habt ihr gefunden? Wie habt ihr Vor- und Nachteile der Nicht-Kondom-Verhütungsmethoden abgewägt und Alternativen gefunden?

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Wenn ihr definitiv durch seit mit der Familienplanung: was spricht gegen eine Vasektomie? Wir sind im selben Alter und in unserem Bekanntenkreis ist das durchaus die "Standardvariante" (was man so hört - auch mein Mann hat jetzt einen Termin).

Alles mit Hormonen kommt für mich definitiv nicht mehr in Frage. Kondome sind, wie du selbst schreibst, keine langfristige Traumlösung, alle anderen Varianten sind uns zu risikobehaftet.

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Vasektomie ist im Vergleich zur Sterilisation definitiv am einfachsten und risikoärmsten (bei der Durchführung), allerdings haben meine Frau und ich beide Sorge, dass nach beiden Methoden gleichermaßen sich plötzlich psychische Probleme auftun könnten, weil es doch etwas endgültiges hat…

Dann gibt es noch die Uneinigkeit in der wissenschaftlichen Welt, ob Vasektomie eventuell das Prostatakrebs-Risiko erhöht.

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Ich habe jahrelang mit persona verhütet. Nach 8 Jahren wurde ich tatsächlich doch schwanger.
Ich bin dann zur Spirale (Kupfer) gewechselt , völlig problemlos , zwar lange Blutung, aver damit kann ich gut leben

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Also ich kann Dir nur zu einer Vasektomie raten. Beste Entscheidung ever, muss ich sagen. Und alle Ängste von uns Männern sind unbegründet.

Kannst ja mal meinen Erfahrungsbericht lesen.

https://www.urbia.de/forum/48-verhuetung/5829904-erfahrungsbericht-meiner-vasektomie


Was das Prostata-Krebs-Risiko angeht bei einer Vasektomie - hier konnten in den neuesten Studien keine Hinweise mehr gefunden werden, dass es erhöht sei. Hier mal ein Auszug:

Fraglich ist jedoch schon seit geraumer Zeit, inwieweit eine Vasektomie das Risiko, an Hoden- oder Prostatakrebs zu erkranken, erhöht. Für Hodenkrebs ließ sich in bisherigen Untersuchungen kein erhöhtes Risiko feststellen. Und auch das Risiko für eine Prostatakrebserkrankung ist durch die Sterilisation nicht erhöht. So lautet das Ergebnis der bislang größten Studie zu dem Thema – eine Analyse der amerikanischen Cancer Prevention Study II (CPS II). Dafür wurde ein möglicher Zusammenhang zwischen einer Vasektomie und einer Prostata-spezifischen Sterblichkeitsrate (Mortalität) bei 363.726 Männern untersucht. Von ihnen starben im Untersuchungszeitraum 7.451, wobei jedoch kein Zusammenhang zwischen Eingriff und Tod festgestellt wurde.
Kein Anlass zur Sorge?

Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt die Analyse einer separaten Untergruppe von 66.542 Männern (CPS II Nutrition Kohorte). Hier erkrankten zwar 9.133 Probanden an einem Prostatakarzinom. Ein erhöhtes Risiko für die Erkrankung aufgrund einer Vasektomie konnte aber nicht nachgewiesen werden. Zudem interessant: Bei den vasektomierten Männern wurden aggressive Tumoren mit einem Gleason-Score von 8 oder höher sogar seltener diagnostiziert.

Männer, die den Eingriff schon hinter sich haben oder darüber nachdenken, brauchen sich demnach wohl keine Sorgen zu machen, dass sie durch eine Vasektomie ein erhöhtes Prostatakrebs-Risiko haben.

Bearbeitet von Conan-1974