Nuvaring, Nebenwirkung = Haarausfall

Liebe Frauen,

Ich bin 30 Jahre alt und seit November 2015 leide ich an Haarausfall (während der Anwendung von Nuvaring/ Januar 2010 bis Februar 2016 -> 5 Jahre). Auf Grund klinischen Befundes einer verminderten Haardichte wurde bei mir eine androgenetische Alopezie (AGA=permanenter Haarverlust#heul) diagnostiziert. Die AGA ist in meinem Fall weder genetisch bedingt, noch auf pseudohormonelle Probleme (z.B. Eisenmangel) oder auf eine endokrinologischen Störung zurückzuführen (z.B. PCO, polyzystisches Ovarialsyndrom).

Leider kann eine AGA durch androgenisierende hormonelle Kontrazeption ausgelöst werden (gemäss der Studie von Räber und Viragh, 2016), dabei kann es mehrere Monate oder Jahre dauern bis ein ausdünnendes Haar überhaupt erst bemerkt wird#nanana. In der Patienteninformation und dem Compendium.ch wird zwar das Wort Haarausfall erwähnt, nicht aber - und das ist entscheidend - die AGA (nicht heilbar). Diffuser Haarausfall kann reversibel sein aber die AGA nimmt über die Zeit zu. Es ist zudem wissenschaftlich erwiesen, dass die AGA zu einer schwerwiegenden psychischen Belastung für die Frau werden kann.

Mir wurde erst von der Dermatologin erklärt (leider zu spät für mich!), dass die vom 19-Nortestosteron stammenden Gestagene wie Levogestrel, Etonogestrel, Desogestrel, Gestoden oder Norgestimat eine mehr oder minder ausgeprägte androgene Wirkung haben#aerger. Solche Gestagene führen zu einer Erhöhung der sogenannten androgenen Aktivität im Körper der Frauen. Dabei können unterschiedliche Nebenwirkungen wie in meinem Fall AGA auftreten. Dazu nach Prof. Dr. Petra Thürmann (Direktorin des Philipp-Klee-Instituts für Klinische Pharmakologie am HELIOS Klinikum Wuppertal) bergen neuere Antibabypillen (3. und 4. Generation) im Vergleich zu ihren Vorgängern häufig ein grösseres Thromboserisiko.

Leider kann keine Frau vor der Anwendung solcher Antikonzeptiva wissen, ob sie auf diese Komponente sensibel ist und wie der Körper reagieren wird. Die Gestagene die eine androgene Wirkung entfalten können sehr oft zu Haarausfall führen. Hat eine Frau eine erbliche Veranlagung der Haarwurzel-Überempfindlichkeit gegenüber männlichen Hormonen (Androgenen), ist der Haarausfall umso ausgeprägter. Hyperandrogenämie kann durch eine Vielzahl von Ursachen ausgelöst werden und ist nicht selten die Folge unterschiedlicher Erkrankungen (wie PCO). Ein möglicher Grund für den Überschuss an männlichen Hormonen können aber auch hormonelle Verhütungsmitteln sein.

Uns Frauen ist leider nicht bewusst was wir für Gestagene anwenden :-(. Von welcher Pillen-Generation es sich handelt und welche Nebenwirkungen (je nach Präparat) erscheinen können. Meine Aufgabe wäre es gewesen, mich vor der Anwendung des Nuvarings besser zu informieren. Ehrlicherweise muss ich aber sagen, dass es leider kaum Informationen gibt, welche über die androgene Aktivität der Pille und deren mögliche Folgen genügend aufklären.

Links:

https://compendium.ch/mpro/mnr/22709/html/de#7450
http://www.americanhairloss.org/women_hair_loss/oral_contraceptives.asp
https://de.wikipedia.org/wiki/Progestine

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>>Meine Aufgabe wäre es gewesen, mich vor der Anwendung des Nuvarings besser zu informieren. <<

da hast du etwas sehr wichtiges erkannt!

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ja, das stimmt, ich habe auch gerne die Verantwortung an die Ärzte abgegeben, obwohl es ja mein Körper und mein Leben ist und man sich wirklich gut darüber informieren sollte, was man da seinem Körper antut und ob man mit den erscheinenden Nebenwirkungen leben kann. Vielen Dank für den Beitrag und den indirekten Aufruf sich einfach besser zu informieren.

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Ich hatte vom Nuvaring ständig Pilzinfektionen. Sehr nervend. Hab es auch erst nicht mit dem Ring in Verbindung gebracht.

Schlimm dass die Hormone bei dir Haarausfall verursachen.