Welche Wohnung als Alleinerziehende am besten?

Hallo zusammen, ich bin auf der Suche nach Tipps von erfahrenen Eltern, speziell die alleinerziehenden unter uns.
Im Juli bekomme ich mein Baby; es ist ungeplant und der Vater wohnt 300km weit weg, daher möchte ich in die Nähe eines befreundeten Paares (mit Kindern) ziehen, die mich gerne unterstützen möchten. #blume Wochenbett werde ich teilweise bei ihnen, meinen Eltern, und zur Not einer weiteren Freundin verbringen.
Da das alles noch etwas schwer ist, sich vorzustellen, ein paar Fragen an euch. Gerade habe ich eine wundervolle Wohnung mit tollen Nachbarn (mit kleinen Kindern) gefunden, die einfach ein Traum ist. Problem 1: Sie ist recht weit von meinen Freunden entfernt, würde ich direkt "nebenan" wohnen, könnte die Freundin einen Umweg zu mir in den Tagesablauf einbauen (Weg zum KiGa, etc), so muss sie extra 30 min fahren je Strecke. Die Frage ist: Wie sehr ist man darauf angewiesen, dass sie schnell und oft vorbeikommen können wird? Auch von der emotionalen Belastung her - hat man nach 6/8 Wochen weiterhin großen Bedarf an Sicherheit durch andere?
Problem 2: Zweiter Stock Altbau: hab das jetzt im 5. Monat durchaus gespürt. Wie ist das nach der Geburt, auch noch einige Monate danach: Machen einem Treppen große Mühe? Meine Freundinnen haben sehr unterschiedliche Meinungen dazu ;)

Was sind noch weitere Punkte, die euch wichtig waren?

Ich hab es eigentlich gerne wuselig um die Wohnung herum (nicht laut in dem Sinne) und bin ein Fan von Großstädten, Intensität und "dem Leben"; wenn ich näher bei den Freunden wohne wird es sehr ruhig - und die Stadt an sich ist halt schon eine Kleinstadt, das ist eigentlich nicht meine Welt. Das fällt mir aktuell sehr sehr schwer, aber vielleicht ist das etwas, worauf man die ersten 2 Jahre gut verzichten kann, weil man anderweitig beschäftigt ist. Allerdings bleibt man ja auch man selbst und jeder hat da so seine speziellen Bedürfnisse., mit denen man sich mal eine Pause baut...

Eure Erfahrungen würden mich da sehr interessieren!

Liebe Grüße

Bearbeitet von EinTagImOktober
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Meiner Meinung nach ist das Wichtigste, was man im Wochenbett braucht, eine Nachsorgehebamme. Ein Profi, der einmal am Tag vorbeikommt und schaut ob mit Dir und dem Baby alles i.O. ist, Dir Tipps gibt, was Du tun musst, damit aus dem Milchstau keine Brustentzündung wird, ob Deine Tränenausbrüche normaler hormoneller Schwankungen geschuldet sind oder sich eine handfeste Wochenbettdepression andeutet. Das ist nix, was Freundinnen leisten können. Freundinnen sind toll, um mal für Dich einzukaufen, Dir einen Pott Suppe vorbeizubringen, Baby zu betüddeln, damit Du in Ruhe duschen kannst, etc.

Und: Wochenbett bedeutet nicht Pflegefall. Die ersten 1 - 2 Wochen sind schwierig, der Wochenfluss ist unberechenbar, die Brustwarzen entzündet, die eventuellen Geburtsverletzungen schmerzen, aber dass gibt sich relativ zügig. Wochenbett bedeutet sich zu schonen und nicht, das Bett nicht mehr zu verlassen. Wenn Du jemand hast, der 2 Wochen bei Dir einzieht (vielleicht der KV?), sollte das passen.

Wohnung: Klar bist Du mit Baby beschäftigt, aber über eher kurz als lang wirst Du Kontakte zu erwachsenen Menschen brauchen. Und da die alten Freundeskreise sehr schnell an den unterschiedlichen Lebenssituationen zerbröseln können, kann es sehr vorteilhaft sein, da zu wohnen, wo es ein Angebot an Babykursen gibt. Einfach um 'rauszukommen, sich auszutauschen. Und da ist man in der Stadt m.M.n besser aufgehoben. Ich habe viele Bekannt- und Freundschaften im Pekipkurs, auf dem Spielplatz gefunden. Und Spielplätze auf Dörfern und Kleinstädten bieten eher Totentanz, weil die meisten, um das Kind 'auszulüften', den eigenen Garten nutzen. Wenn Deine sozialen Kontakte sich im Wesentlichen auf das befreundete Paar konzentrieren werden, erscheint mir das ein bißchen wenig.
Im zweiten Stock zu wohnen, finde ich nicht dramatisch. Mit Kind 1 habe ich im 4.Stock gewohnt, als 13 Monate später Kind 2 kam, habe ich zwei Kinder + Geraffelt + Einkäufe in den zweiten Stock geschleppt. Das ging gut, wenn man die Lasten richtig verteilte ;).

Grüsse
BiDi

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Also erstmal finde ich eine Hebamme am Anfang super wichtig, gerade wenn man das erste Kind erwartet, ihre Tipps sind goldwert, da würde ich deine Freundin trotz Erfahrung nicht mit belasten. Eine Hebamme steht dir zu, suche dir bitte sehr frühzeitig eine, die meisten haben kaum Kapazitäten. Wohnung im 2 Stock finde ich machbar. Höher würde ich allerdings nicht gehen. Meine Nachbarin wohnt im zweiten Stock und hat gerade ihr 3 Kind bekommen, sie macht die Wege also täglich mit 2 Kleinkindern nach oben, ganz allein. Es geht also. Ich sehe allerdings öfter das sie ihre Einkäufe erst hochholt, wenn die Kinder oben sind, die liegen meist also noch im Kinderwagen im Flur verpackt herum. Man kann nicht alles haben, wenn die Wohnung gefällt, dann nur zu, Wohnungen ist ein rares Gut geworden heutzutage und man bekommt leider nicht alle Wünsche erfüllt, es sei denn man ist alleinstehend und gut verdienend, alleine mit Kind ist es schon schwer eine Wohnung zu bekommen, ich spreche aus Erfahrung, habe das gerade letztes Jahr durch.

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"Also erstmal finde ich eine Hebamme am Anfang super wichtig, gerade wenn man das erste Kind erwartet"

Fürs erste Kind auf jeden Fall, fürs zweite total überflüssig.

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Ich habe, weil mir alle so zugeredet haben, wie existenziell wichtig es ist, eine zu nehmen, auch eine bei meinem Kind (Erstkind) gehabt. --Würde ich nachträglich nie mehr machen. Mich hat es nur genervt, da dauernd jemand Fremdes in meinem Bereich zu haben. Da das Baby unproblematisch war und auch Stillen gleich klappte, brauchte sie auch nichts groß machen außer Wiegen. Für die Schmerzen mit den Geburtsverletzungen konnte sie auch nicht helfen. Für mich also vollkommen unnötig. Vielleicht sieht es anders aus, wenn es nicht so mit dem Baby läuft und/oder Stillen nicht klappt etc.

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Ich denke, ich würde die Wohnung nicht nach dem befreundeten Paar aussuchen. Sie haben selbst Kinder und aus der Erfahrung würde ich sagen, dass da ein regelmäßiges Vorbeikommen nicht gewährleistet ist, auch wenn sie es jetzt sagen. Zumindest wenn es sich um kleinere Kinder handelt.

Wenn du mit einer Treppe leben kannst, würde ich das nicht als Hindernis sehen. 2. Etage geht ja irgendwie noch. Dir muss halt bewusst sein, dass du das Baby lange Zeit da hoch und runter tragen musst und das wahrscheinlich auch mit Einkäufen etc. Eher würde ich vielleicht noch gucken, wie das im Treppenhaus mit Kinderwagen und Co geregelt wird. Gibt es beispielsweise unten eine Abstellfläche oder hast du einen Keller der gut erreichbar ist? Dein Kind wird irgendwann ein Bobby Car/ Puky Wutsch/ Laufrad/ Dreirad/… haben und da wäre eine Abstellmöglichkeit im Keller praktisch.

Wenn es dir in der Großstadt gefällt, dann würde ich da nach einer Wohnung suchen. Das schließt sich doch mit Baby nicht aus. Dem Baby ist es egal, wo du wohnst, daher solltest du mit dem Standort glücklich sein 😊 Meistens hat man in der Großstadt kurze Wege zu Einkaufsmöglichkeiten, Spielplätzen usw und das ist doch auch praktisch.

Ich würde dir raten, dass Wochenbett bei dir zu Hause zu verbringen und die Unterstützung zu dir kommen zu lassen. Ich persönlich fand das Wochenbett jetzt nicht anstrengend, man liegt mit dem Baby hauptsächlich auf dem Sofa und kuschelt 😅 da hätte ich jetzt ungern bei jemand anderen rumliegen wollen. Schön fand ich, wenn meine Mama ab und zu vorbeikam und einen Sack dreckige Wäsche mitnahm oder eine Brotbüchse mit Essen mitbrachte. Mehr Hilfe hätte ich jetzt nicht benötigt. Meine Hebamme fand ich bei allen drei Kindern wichtig. Ansonsten hat mich zusätzlicher Besuch eigentlich nur gestresst, ich habe lieber meine Ruhe und bin für mich.
Am stressigsten fand ich es übrigens anfangs, wenn ich das Haus verlassen musste 😁 Noch ein Grund für mich warum ich keine Lust hätte, extra zu anderen im Wochenbett nach Hause zu fahren. Wenn ich mir dann vorstelle, noch fremde Kinder würden um mich rumwuseln 😵‍💫
Also mein Rat: bleib im Wochenbett zu Hause. Lass deine Hebamme regelmäßig kommen. Frag eventuell deine Mama oder Freundin ob sie die ersten Tage bei dir schläft, wenn du das Gefühl hast, eine weitere erwachsene Person bei dir zu brauchen. Ansonsten friere dir Essen vorher ein oder lass dich mit Essen auf Rädern beliefern etc. Wenn deine Freundin dir wirklich helfen möchte, dann würde ich sie bitten, im Wochenbett für dich einkaufen zu gehen oder dir bei Besuchen eine Mahlzeit mitzubringen. Nach etwa zwei Wochen hat man sich dann auch schon gut eingespielt mit dem Baby.

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Ich würde gar nicht umziu, wenn meine jetzige Wohnung groß genug und ansonsten in Ordnung ist.

Am Ende ziehst Du um, und das befreundete Paar hat sich keine Zeit/Lust, dich umgänglich um Dich zu kümmern, und dann hast Du investiert für nix und wieder nix.

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Ich kann mich den anderen anschließen und würde dir davon abraten, zu sehr auf das andere Paar zu setzen. Seit ihr beste Freunde, die fast jeden Tag miteinander verbringen? Dann mag das noch funktionieren, aber wenn es nur lose Freunde sind, würde ich mich nicht von ihnen abhängig machen. Mit zwei Kindern werden die beiden auch gut alleine zu tun haben, sodass sie nicht jeden Tag bei dir vorbeikommen werden. Mir als arbeitende Mutter von 2 Kindern wäre dies zu viel und ich würde versuchen, dich so nett wie möglich von dieser Erwartungshaltung abzubringen, denn das kann ich nicht leisten. Soweit die schlechte Nachricht.

Die gute Nachricht: Das Wochenbett ist nur in den ersten zwei Wochen schwierig. Auch dann nicht mal bei jeder Frau. Im Normalfall kannst du wie gewohnt in der Wohnung umherlaufen. Du sollst dich nur nicht zu sehr anstrengen und den ganzen Tag Hausarbeit machen. Ansonsten lebst du in der Wohnung eigentlich wie bisher. Du bist also nicht bettlägerig. Stundenlang spazieren gehen oder lange einkaufen würde ich auch nicht, aber dafür reicht ein Lieferdienst oder wenn dir die Freunde zweimal die Woche Essen vorbeibringen.

Das wichtigste im Wochenbett ist die Hebamme, die bei Bedarf täglich vorbeikommen kann. Wenn du bis jetzt noch keine hast, fange heute noch mit der Suche an. Bei uns wärst du leider schon viieeelll zu spät dran. Ab der 9. SSW bekommt man bei uns schon keine mehr.
Falls du keine mehr findest, frage deine Frauenärztin, ob sie mit einer Hebamme zusammenarbeitet, sodass du dort in die Praxis kommen kannst. Es gibt für solche Fälle auch Hebammenpraxen, die Nachsorge IN der Praxis anbieten.

Je nachdem, wo die Hebamme sitzt, sollte deine Wohnung in der Nähe sein. Also nicht bei deinen Freunden, sondern dort, wo du Unterstützung der Hebamme hast.

Wieso musst du überhaupt umziehen? Einen Umzug in der jetzigen fortgeschrittenen Schwangerschaft würde ich nur erwägen, wenn es gar nicht anders geht, also falls ich aus der Wohnung rausfliege. Ansonsten würde ich in meiner Wohnung bleiben und alle anderen herkommen lassen.
Du solltest am Anfang nicht zu lange gehen. Außerdem wirst du dich erstmal dran gewöhnen müssen, wie es ist mit Baby, Kinderwagen und Gepäck von Ort zu Ort zu kommen. Das wird eine der anspruchsvolleren Aufgaben werden. Deswegen bleibe lieber wo du bist und lass die anderen zu dir kommen.
Ich würde jemanden die ersten zwei Wochen bei dir einquartieren. Nach diesen zwei Wochen wirst du im Normalfall alles schon wieder selbst erledigen können, inkl. Einkauf.

Insgesamt mache dich nicht von diesem Paar abhängig. Ein gutes Netzwerk ist als Alleinerziehende wichtig, aber das Paar kann nur ein kleiner Teil dieses Netzwerkes sein. Irgendwann wird dein Kind in die Kita gehen und du wieder arbeiten. Oder du wirst andere Termine haben, bei denen dein Kind nicht dabei sein kann. Dafür brauchst du eine gute Infrastruktur und einen Kita-Platz, die ich auf dem Dorf bei deinen Freunden eher nicht vermute. Hast du ein Auto? Bei schlechter Verkehrsanbindung wirst du das brauchen. Mach dich deswegen nicht abhängig. Nicht dass du bei deinen Freunden in der Umgebung festsitzt und alleine nicht wegkommst.

Ob es die neue Wohnung im 2. Stock sein muss, naja. Geht, aber nicht optimal ohne Fahrstuhl. Denke etwas weiter als nur bis zum Wochenbett. Du wirst vermutlich einen Kinderwagen kaufen. Kind hoch, Kinderwagen, Einkäufe - puh, geht sicher, aber man muss sich eine Reihenfolge überlegen. Alles auf einmal kannst du nicht hochtragen. Ich war daher sehr froh über den Fahrstuhl in unserem Haus.


Ich finde daher, du solltest viel weiter denken als nur bis zum Wochenbett. Das Wochenbett ist schnell und recht unkompliziert vorüber. Dein Kind hast du aber jetzt für immer. Du brauchst also eine langfristige Planung.

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Ich war erst mit Kind allein, da war er schon fast zwei.
Wir sind in eine Wohnung: 4. Stock, Altbau, ohne Fahrstuhl gezogen... Ich habe echt viel geschleppt ;-) Kind, Einkäufe... aber wir wohnen da jetzt schon 7 Jahre. Auch wenn ich oft ein Gefühl habe: 1 Stockwerk zuviel ;-)... ich finde meine Wohnung toll. Inzwischen ist er in der Nähe in der Schule, hat Freund in unserer Straße... die Zeit wo sie klein sind, ist ja verhältnismäßig überschaubar.
Vorher haben wir im 3. Stock, Altbau ohne Fahrstuhl gewohnt - hat mich nie gestört. Weder schwanger, noch mit Baby.

Zu deinen Freunden: ich würde da nicht so doll drauf gucken. Man nimmt sicher immer viel vor, aber ob die Praxis nachher genauso ist und sie wirklich soviel helfen? Kannst nur du einschätzen.
Ich muss mich in der Wohnung und in der Gegend wohl fühlen. Mir ist es aber sehr wichtig fußläufig einen Supermarkt zu haben. Gerade wenn das Alter anbricht: evtl. schon doch mal n bisschen allein.
Mein Kind hatte mit 5 Magen-Darm. Der Tee war alle und so konnte ich schnell was holen und das Kind mal eben kurz allein lassen.
Auch habe ich kein Auo - also muss alles gut erreichbar sein.

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Wenn sie ein Traum ist... Du klingst leider sehr ängstlich. Letztlich wirst du die meiste Zeit des Tages allein sein und ich würde die Wohnung nicht von solche Faktoren abhängig machen..das schaffst du schon.