Welchen Gutachter mit zum Hauskauf nehmen?

Hallo,

wir haben ein Haus BJ 1960 besichtigt und es taugt uns, was Lage, Platz, Raumaufteilung und Garten betrifft.

Ein sehr guter Freund ist Zimmerermeister und KfW Energieberater. Er ist heute noch mal mit uns durch das Haus gegangen und war positiv überrascht von der Bausubstanz und dem wenig feuchten Keller für die Hanglage und das BJ. Er rät uns bei dem angemessenen Preis (wenn man das bei den aktuellen Verhältnissen noch sagen kann) zum Kauf.

Meine Frage: reicht seine Expertise oder müssten wir noch mal mit einem anderen Gutachter/Gewerk/Architekten/Statiker durchgehen bevor wir die Zusage machen?

Uns ist klar, dass wir das volle Programm starten müssten bei dem Baujahr. Dach- und Außendämmung, neue Pfannen und evtl Gaube, Heizung, Fenster, Leitungen (Wasser, Abwasser Strom), evtl. Drainage um das halbe Haus (Hanglage und Keller teilweise unter der Erde), neuer Kamin. Wände müssten nicht versetzt werden, maximal ein größerer Durchbruch zwischen Küche und Esszimmer. Also es geht tatsächlich nur um die Feststellung, dass die Substanz nicht kompletter Schrott ist.

Danke für eure Mithilfe 😊

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Bei einer so großen Investition wie einem Haus würde ich immer die paar Hunderter für einen
Profi drauflegen, also einen geprüften Gutachter.

LG, katzz

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Danke für deine Antwort. Ja, am Geld liegt es nicht, eher am zeitlichen Rahmen. Wir haben grade ein "Vorkaufsrecht" sozusagen, das in Kürze verstreicht.
Ich dachte, dadurch, dass wir eh vorhaben alles anzupacken - also kern zu sanieren - reicht mir die Aussage eines Energieberaters und Zimmerermeisters. Er deckt ja doch vom Dach über die Dämmung bis zur Heizungsanlage einiges ab 🙈 wie gesagt, Wände wollen wir nicht zwingend verändern.

Also, ich formuliere die Frage Vielleicht mal neu 😅:
Würdest du mit den beschriebenen Voraussetzungen und einem Kaufpreis, der noch genügend Spielraum für eine komplette Kernsanierung ließe, zusagen? Wir suchen seit zwei Jahren und dieses Mal passt wirklich alles an den äußeren Faktoren (Lage, Garten, Gefühl, Größe, etc.) 🙆🏻‍♀️

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ich würde einen Buagiutachter ins Boot holen, hat er im Keller die Feuchte gemessen? wenn ihr etwas verändern wollt, wie Wand raus, wäre Baugutachter, der Statiker oder Buaingenieur ist gut.
ich war gestern mit einem Käufer in einem Haus und musste ihm erklären, dass sein Wunsch die Wand zwischen Küche und Wohnen zu entfernen technisch zwar geht, wir aber mind 25000 CHf dafür rechnen müssen

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Danke für deine Antwort. 😊
Bräuchte man das auch, wenn man keine Wände raus haben möchte und sowieso vor hat im Rahmen der Außenwanddämmung eine Drainage ums Haus zu legen?

Wir würden vor dem Einzug ja eh "alles" anpacken..

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Handwerker haben ja meistens generelle Ahnung, nicht nur von ihrem Gewerk. Wenn ihr ihm vertraut, würde ich da nicht noch Geld investieren. Bei dem Alter des Hauses würde ich aber auf alle Fälle auch eine Neuinstallation der Elektrik einplanen und die entsprechenden Tausender dafür reservieren ;)

Wenn ihr eh vorhabt wirklich Kern zu sanieren, müsste da meiner Meinung nach keiner mehr durch. Ob Wände feucht sind oder nicht sieht und spürt man auch, wenn man im Keller ist. Was da ne genaue Messung mit paar Punkten hoch oder runter für euch bedeuten würde, müsst ihr entscheiden ;)

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"Zimmerermeister und KfW Energieberater."

" reicht seine Expertise"

Nein.

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Sehe ich genauso. Bei dem Baujahr würde ich noch jemanden mitnehmen, der auf Schadstoffe spezialisiert ist. Denn das Baujahr ist typisch für krebserregende Holzschutz oder Asbest. Das muss erstmal nicht schlimm sein, wenn man eh grundsanierung will, wirkt sich aber enorm auf die Entsorgungskosten aus.

Ansonsten würde ich mich nich fragen, ob ihr den fianziellen Aufwand für Kernsanierung hinreichend genug ermittelt habt. Also wer hat euch da beraten? Wie habt ihr hergeleitet welche Kosten anfallen, für das was euch als Ergebnis vorschwebt?!

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Mir PERSÖNLICH würde es so reichen, da ihr ja sowieso alles neu machen wollt. Sollte der Durchbruch nicht gehen, müsstet ihr euch überlegen, ob es so auch ok wär.

Wir haben auch so 2010 unser Haus gekauft. Wir wussten das wir so sämtlich alles machen mussten wie ihr.

Unser Keller war laut Messgerät auch leicht feucht. Es stand aber fest ,dass der Keller ausgeschachtet wrd und dann isoliert und gedämmt wird. Hätten wir so oder so gemacht.

Evtl. kennt dein Freund noch einen Gutachter, der etwas zügiger Zeit hat so unter Leuten in der gleichen Branche, wenn ihr unbedingt einen möchtet.

Majonjon

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Hi,

es kommt darauf an wieviele Häuser euer Freund schon mit gebaut hat.
Mein Arbeitskollege mach das als Hobby. Der hat gefühlt in 1/4 der Stadt die Badezimmer neu gemacht. Er ist ziemlich von Anfang an dabei da er Durchbrüche machen muss für neue Leitungen und bleibt bis ziemlich zum Schluss auf dem Bau.
Also er hat tatsächlich viel Erfahrung bei der Sanierung von Häusern.
Ihm vertraue ich zu 100%.
Wir hatten uns mal ein Haus angeschaut und er wusste quasi sofort wo der Schimmel herkam. Er konnte ohne es gesehen zu haben die Begebenheiten in der angrenzenden Garage beschreiben.

Ob seine Expertise ausreicht könnt nur ihr sagen.
Die Expertise meines Kollegen hat uns ausgereicht. Wir haben daher nicht gekauft. Hätten bei einer positiven Bewertung wahrscheinlich zugeschlagen.

Grüße Anorie

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Hallo,
ich würde einen Gutachter buchen, der vor Gericht zugelassen ist. So eine Beratung kosten pro Stunde ca. 120-140 €, aber in einer Stunde bekommt man auch schon viel gemacht / gesehen.
KfW-Energieberater reicht dafür keinesfalls aus.
Unbedingt sollte der Gutachter / Sachverständige den Feuchtegehalt von Kellerwand und -boden prüfen. Wenn die Feuchtigkeit "nur" durch die Wand eindringt, kommt Ihr mit neuer Abdichtung / Drainage weiter (wobei die geschoßhohe Freilegung um das halbe Haus und die Folgearbeiten eine riesige Summe verschlingen werden). Wenn das Wasser allerdings durch die Bodenplatte nach oben zieht, kommt Ihr da niemals dran und die Drainage rettet Euch nicht. #aha

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Ah super, danke für deine Antwort 👍🏻

Es sind nur zwei minimale Stellen an der Wand, die ein bisschen feucht sind. Man riecht und sieht ansonsten auch nichts. Ich weiß, das ist kein Garant dafür, dass nicjt noch mehr Wasser da ist. Allerdings hab ich schon andere Häuser gesehen (und gerochen) für mehr Geld...

Die aktuelle Immobiliensituation (und evtl unsere Ansprüche an die Lage und das Grundstück führen leider dazu, dass wir das Haus auch mit einem viel nässeren Keller kaufen würden 🙈 schon traurig eigentlich

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So wie ich es lese, wollt ihr alle wichtigen Dinge neu machen und plant ja dann auch mit entsprechenden Kosten. Ich würde mir unter den Voraussetzungen den Gutachter sparen. Was soll er euch sagen, was ihr noch nicht wisst? Der Gutachter soll ja Mängel aufdecken, wofür man kein Geld eingeplant hat. Ihr plant ja alles zu machen.

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kommt drauf an, was ihr wollt. Möglich ist nämlich alles. Sogar einfach einziehen ohne mehr zu machen als putzen. Wirklich.
Alles eine Frage des selbst gesetzen Standards.

Aus einem Fiat einen Porsche machen? - natürlich wird das Geld kosten. Kann man machen.
Aber es reicht auch eine Generalüberholung, wenn man keine so überzogen Ansprüche hat. Wir wohnten früher super gerne im 200jahre alten haus und haben heute auch ein 60 Jahre altes Haus mit Macken. - Aber so viel Energiekosten kann man gar nicht einsparen, dass ich (bei uns) die Große Aussensanierung lohnen würde. - Die Fenster sind okay - das Mauerwerk dick, da besteht einfach kein Grund, das Haus komplett einzupacken in der Geldbeutelvollkostenrechnung. -- Rechnest Du natürlich nach Förderung und Deutschlands CO2-Bilanz und pustest lieber per Zwangslüftung wärme nach draussen, weil Du sonst so dick eingepackt Schimmel im Haus kriegst, kannst Du das ruhig machen. -- aber wenn es 98% Dicht ist an den Fenstern, der K-Werkt der Gläser ausreicht, das Haus dicht und schön angestrichen ist: WARUM sollte man sich mit über 200tsd mehr Verschulden, wenn alles gut steht?

Wir haben einiges an Geld in den Innenausbau investiert, Rohre, Elektrik Böden, Fliesen ... da wohnen wir schließlich. - aber in wie weit man das Ökobilanzspielchen treibt, ohne dass man es im täglichen Leben arg spürt muss wirklich jeder für sich selbst wissen.