Ärger mit Handwerkern

Hallo zusammen,

ich glaube ich muss erstmal Frust loswerden und gleichzeitig würden mich eure Erfahrungen mit Handwerkern interessieren.

Wir haben vor 2 Jahren ein Einfamilienhaus gebaut. Alle Arbeiten haben wir von Fachfirmen durchführen lassen.
Mit der Qualität der Arbeit sind wir bei fast keinem Gewerk zufrieden. Sei es die Treppe vom Tischler, die Malerfirma, die so tapeziert und streicht, als würde es der Azubi im 1. Lehrjahr machen, die Sanitärfirma, Elektrik usw.

Am schlimmsten ist allerdings alles, was mit den Außenanlagen zu tun hat.
Mal abgesehen davon, dass man im ländlichen Raum Ewigkeiten wartet, bis überhaupt jemand kommt, arbeiten sie so, als wenn alles total egal wäre. Wir haben vorher nie eine Zeichnung gesehen, uns mal länger als 2 minuten mit einem Fachmann unterhalten können.
Natürlich haben wir die Mängel jedesmal angesprochen. Meist sind wir aber auf taube Ohren gestoßen oder auf Erklärungen, warum das so sein muss und nicht anders geht.

Geht das nur uns so? Sind die Ansprüche vielleicht zu hoch? Ich bin ganz schön genervt, wenn ich sehe, was ich wollte, wie es geworden ist und wie viel doch dafür bezahlt wurde.

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der Gärtner macht nur auf Auftrag eine Aussenzeichnung, im Normal kommt die vom Landschaftsarchitekten,
was habt ihr denn besprochen, habt ihr etwas festgehalten?
nicht alles was der Kunde als Mangel sieht, ist ein Mangel. manche Sachen lassen sich nur so oder so ausführen.
Was für einen Betrieb habt ihr, für Pflasterarbeiten nimmt man eine Tiefbaufirma und keinen Gärtner, das ist nicht sein Ausbildungsgewerk.
genau aus diesem Grund ist es sinnvoll, zusätzlich Geld in einen Bauleiter zu investieren. der gibt vor wie aus aussieht und nimmt ab.
Ich habe noch nie ein Haus mit Mängeln übergeben.

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"zusätzlich Geld in einen Bauleiter zu investieren. "

Kann ich nur unterstreichen. Gute Planung ist das wichtigste und dann kommt schon die gute Bauleitung. Rückblickend hätte ich dafür deutlich mehr investiert.

Sind einem einzelne Gewerke besonders wichtig (Licht, TGA Planung, Garten, usw.) dann gibt es dafür Fachprofis die man separat engagieren kann und sollte. Möchte man nur Hausmannskost bezahlen, dann sollte man auch damit leben können.

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Das ist mit Sicherheit auch eine Frage der Ansprüche und des Glückes/Peches. Wir haben auch vor drei Jahren auf dem Land gebaut, alles in Einzelvergabe. Ich habe schnell gelernt, wegen kleinerer optischer oder eigentlich irrelevanter Mängel kein Fass aufzumachen.

Überwiegend waren die Firmen sehr gut. Fehler wurden ohne Diskussion behoben, nur darauf kommt es an. Von ca. 20 Firmen waren wir mit zwei nicht zufrieden. Fehler haben alle gemacht, entscheidend ist der Umgang mit Fehlern. Zwei Firmen haben sich trotz offensichtlicher Mängel erst mit schriftlichem Gutachten bewegt und vorher nervig rumdiskutiert.

Wenn Du absolut genaue Vorstellungen hast (Zeichnungen), dann musst Du selber planen bzw. einen Profi nur für die Planung engagieren ujd bezahlen und den Handwerkern fertige Pläne vorlegen - so meine Erfahrung. Das haben wir bei wenigen Gewerken gemacht. Bei Gewerken wo es uns nicht so wichtig war haben wir die uns i.d.R. an Empfehlungen der Gewerke gehalten.

Den Frust kann ich allerdings nachvollziehen :)
Mittlerweile kommt hier auch kein Handwerker mehr zu uns und ich finde alles was mit Handwerk zu tun hat anstrengend. Wenn es geht mache ich es selber oder suche einen Nachbarn o. ä. der es kann.

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wenn es der Nachbar macht ist es Schwarzarbeit, auch in Deutschland und ein guter Bauleiter holt seine Kosten locker wieder rein.
Ich baue sicher 10-15% billiger, als der Kunde selbst und garantiere Termineinhaltungen

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Mir ging es hier nur um die kleineren Arbeiten die vielleicht noch anfallen wenn man fertig ist und für die kein Handwerker mehr kommt. Auch ein Nachbar (oder bekannte Handwerker) muss nicht schwarz arbeiten.

Dass gute Bauleitung wichtig ist, darüber sind wir uns einig. Die frühzeitige Fachplanung wäre mir mittlerweile persönlich noch wichtiger, jedenfalls bei Einzelvergabe.

PS: Nur als kleiner Hinweis: bei Garantien oder "ich baue billiger" gehen bei mir die Alarmglocken an. Bei uns haben sich übrigens die relevanten Firmen als besser als die Bauleitung herausgestellt.

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ich gehe davon aus, dass die Zahlung erst nach Mängelfreiheit erfolgt.

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Fangen wir mal einfach an:
Habt ihr alle Arbeiten selbst vergeben oder hattet ihr einen Architekten? Waren es Meisterbetriebe oder der Pole oder Hausmeisterservice, weil die billiger waren? Habt ihr die Arbeiten abgenommen oder Mängel schriftlich gerügt? Wurde nachgebessert? Habt ihr den vollen Betrag angewiesen oder noch etwas einbehalten bis die Mängel erledigt wurden? Sind es optische Mängel, die aber der Norm entsprechen oder handwerliche Mängel?

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Wenn ich mehr machen würde , würde ich einen Dienstleister nehmen der sich um die verschiedene Gewerke kümmert. Die meisten Handwerker waren sehr gut. Habe einige auch schon lange.

Am besten fand ich einen der sich um den Herd kümmern sollte. Und nach dem er angefangen hatte , feststellt das ist ein Gasherd, den darf er garnicht reparieren und sich einfach verabschiedete.
Mein Schwager hat bei seinen neu Bau allerdings eine krimminelle Elerktroistallation. Da haben die " Handwerker" die Hausinstalation unter Starkstrom gesetzt.