Eigentumja,nein,vielleicht

Hallo liebe Community,
ich habe ein "Luxusproblem" über das ich leider mit niemanden außer meinen Mann sprechen kann. Finanzberater konnten mir auch nicht helfen.
mein (bald) Mann und ich sind beide Anfang dreißig und haben ein kleines Kind (2 Jahre), zweites Kind ist erwünscht (wenn es klappt-würden aber nichts erzwingen wollen) und wohnen in einer schönen 3,5 Zimmer Mietwohnung (95 m2)in einer tollen deutschen Großstadt in einer netten Gegend. (950 Euro warm, 750 Kalt)
Wir arbeiten beide 30 Stunden und kommen mit unseren Verdienst gut hin.(haben aber keine teuren Hobby und ein Kleinwagen, den ich gerne irgendwann abschafen würde)
Eigentum stand bei uns lange nicht zur Debatte, da wir schlicht zu wenig Eigenkapital hatten.
Als dieser ganze Corona- Wahnsinn losging war ich in Elternzeit und habe gesehen wie die ganze Börse den Bach runterging. Ich dachte mir- Merkel lässt schon nicht ihre Lieblingsindustrie im Stich und habe Aktien großer deutscher Unternehmen gekauft. Mein Freund war davon wenig begeistert, da ich fast meine gesamten Ersparnisse- über 30T da reingesteckt habe- aber ich dachte halt wenn die Welt fast untergeht ist es auch egal und er hat das dann auch so akzeptiert. Naja es ging ja dann auch gut aus inzwischen haben wir (nach Steuern) fast 100.000 zusammen. Das weiß aber keiner, da unser Umfeld das nicht gutheißen würde (Aktien gelten da als böse) und jetzt hätten wir genug Eigenkapital für eine Eigentumswohnug (für ein Haus würde es bei uns immer noch nicht reichen- außerdem sind wir dafür zu faul). Für eine schöne 4 Zimmer Wohnug bezahlt man in unserer gegend 300-400.000. Also viel Geld für das wir einen Kredit aufnehmen müssten, den wir wahrscheinlich auch kriegen.(Verdienen durchschnittlich) Zusätzlich muss man dann ja Hausgeld bezahlen, was ich auch verstehe. Aber was mir echt Angst macht ist die Hausgemeinschaft, die können einen sicherlich das Leben zur Hölle machen.- vor allem finanziell. Was ich auch nicht verstehe ist wozu man da eine Verwaltung braucht und was die dann genau für einen tun- außer die Hand aufhalten. Ich habe schon Besichtigungstermine gemacht und wir werden dann auf jeden Fall fragen warum die verkaufen und wie die Gemeinschaft da so ist. (Weiß nicht ob das unhöflich ist- muss aber sein, da wir ja unsere Ersparnisse da reinstecken) Ja ich muss zugeben mir macht das irgendwie Angst und ich frage mich ob das normal ist (hatte keine Angst Aktien zu kaufen- mein Freund findet das komisch)
Aber was ist die Alternative? Mein Geld weiter in Aktien zu lassen? Irgendwann kommt doch der nächste Crash... und dann die Inflation... Außerdem soll man ja etwas für seine Altersfürsorge tun (Obwohl ich mich wieder frage wozu alte Leute soviel Geld brauchen- damit das ein Pflegeheim abgreift?? Ich glaube wenn ich Rentner wäre würde ich das meiste Vermögen meinen kindern geben, insofern sie gut geraten sind.So hat es zumindestens meine Oma gemacht... )
Vielen Dank an alle, die meinen langen sinnlosen Beitrag gelesen haben. Ich fände es ganz toll dazu ein paar konstruktive Gedanken, insbesondere von etwas älteren Menschen zu hören. (Meine Eltern sind was sowas anbelangt eher wenig hilfreich) Insbesondere Erfahrungen mit Eigentumswohnungen würden mich freuen. Oder gibt es Leute in ähnlichen Situationen?
Moralische Verurteilungen oder Anfeindungen (die es hier ständig gibt) werde ich ignorieren.

1

Hallo.

Ich würde so eine Wohnung kaufen, ist eine super Altersvorsorge.
Du musst auch sehen, dass du die nächsten 20-30 Jahre ja auch Miete zahlen musst. So zahlst du halt die Wohnung ab und kannst im besten Fall dann eine Weile mietfrei leben oder von der Miete die Rente aufbessern.
Hausverwaltung brauchst du eben, um euch das Leben leicht zu machen, so dass du nicht jeden Quatsch mit allen anderen besprechen musst ... einmal im Jahr Eigentümerversammlung ist eigentlich die einzige Verpflichtung, die ich habe. Und da alle anderen im Haus ähnlich wie ich in ihren eigenen Wohnungen leben, sind alle auf Augenhöhe.
Ich würde es ganz klar machen!

2

Hey,
Mit Eigentumswohnungen kann man Glück oder Pech haben, wie mit Häusern.
Theoretisch könnte sich die weg auch selbst verwalten, aber das würde ich niemand empfehlen.
Lass dir auf jeden Fall alle verfügbaren Protokolle und falls es gibt den Sanierungsplan zeigen.
Du hast dann immer noch die Option zu vermieten oder wieder zu verkaufen, wenn es irgendwann mal nicht mehr passt.
Oder, wenn ihr jetzt zufrieden seid, hol das Geld aus den Aktien, macht mit der Hälfte was schönes und legt die andere Hälfte wieder an.

3

Generell bin ich ein Freund von Aktien, denke aber es ist sinnvoll, das Geld auch etwas aufzuteilen um nicht alles auf eine Karte zu setzen. Einen Mix aus Vermögen in Immobilien und Aktien finde ich gut. Wobei da eher die Immobilien als Kapitalanlage und nicht für sich selbst gemeint sind. Da gibt man eigentlich immer eher zu viel Geld aus. Aber man macht auch nicht wirklich was falsch, so lang man sich nicht übernimmt. Ihr könnt ja mal durchrechnen, was ihr euch leisten könnt, am besten sollte weiterhin monatlich immer noch was überbleiben zum Investieren.

4

Hallo,

Bei uns im Haus bekomme ich mit, dass die Hausverwaltung z.b. zuständig ist:

einberufen der Eigentümergesellschaft, um Punkte zu besprechen wie z.b. Gartensanierung, Zäune die neu gestrichen werden, ob der Parkplatz erneuert werden muss oder ein Müllhäuschen gebaut wird.
Sie führt Protokoll und stimmt mit den Eigentümern ab. Sie verwaltet auch die Verträge zum Gärtner zum Hausmeister und im Reinigungsdienst.

Des weiteren geht sie momentan z.b. gerichtlich gegen eine Eigentümerin vor, die den Gemeinschaftsgarten als ihren Privatgarten umfunktioniert hat und überall auf die Grasflächen private Obst- Gemüse und Blumenbeete gemacht hat.

Liebe Grüße

9

Ernsthaft? Wie kommt die auf solche Ideen? Leute gibt's....

15

Naja als Nachbar würde ich mich richtig freuen. Frisches Obst, Gemüse und Schnittblumen als Take-Away.

5

Wir haben eine 4 Zimmer ETW in einem größeren Mehrfamilien-Haus (24 Whg. zur Eigentümergemeinschaft gehört das baugleiche Nachbarhaus dazu, also insgesamt 48 Parteien). Guter Stadtteil, sehr gepflegt.

Bei so einem großen Haus ist eine Hausverwaltung unentbehrlich. Irgendjemand muss größere Reparaturen koordinieren, die Abrechnungen machen, die Eigentümerversammlung einberufen usw.

Bei den Eigentümerversammlungen gibt es natürlich Diskussionen, aber keinen Streit.

Finanziell scheint ihr gut aufgestellt zu sein, spricht nichts dagegen.

Und notfalls kann man die Wohnung wieder vermieten oder verkaufen.

6

Wäre ich vorsichtig. Ja, man zahlt Hausgeld für Renovierung und Reparaturen.
Aber wenn von 6 Parteien 4 was beschließen, wird es gemacht und jeder muss zahlen. Das musst du auch bedenken.
Auch bist du nie dein eigener Herr. Im Haus ist das anders.
Würde mir das überlegen.

7

Hallo,

#Aber wenn von 6 Parteien 4 was beschließen,#
dann ist es meistens auch wirklich notwendig.
Bei Eigentümern kann man schon ein gewisses Mass an Intelligenz voraussetzen.

freundliche Grüsse Werner

16

Schön wärs🙈
Bei uns wurde lieber anstandslos ein teures hängeklo in einer der Mietwohnungen(Gemeinschafts et) durcgwunken, weil man da theoretisch ein paar Euro mehr Miete verlangen kann, als bei einem standklo, als die dringend benötigte kanalrohrbeschau (die genau so viel wie die Differenz der Klos gekostet hat). Man könnte da ja einen Schaden finden und das würde ja zu kosten für die Sanierung führen 🙈 also lieber mal abwarten bis ein richtiges Gebrechen ist🙈
Hat einiges an Überzeugungskraft gekostet da die hausgemeinschaft doch zu überzeugen. Und siehe da, man hat tatsächlich was gefunden, das wenn man es gelassen hätte in den nächsten Jahren zu höheren reperaturkosten geführt hätte. Und das ist nur eines von vielen bespielen unserer lieben hausgemeinschaft.
Kenn auch andere in denen es ähnlich abläuft (also leider kein Einzelfall)

8

Hi wir haben bereits schon eine Eigentumswohnung. Wir regeln alles untereinander, es gibt keinen Hausverwalter. War in 11 Jahren kein Problem. Nächstes Jahr werden wir unsere Wohnung vermieten, da wir eine Neubauwohnung in einem großen komplex gekauft haben. Leider haben wir fast 400t€ für 96 qm bezhalt. Wir sind gespannt, wir sind uns bewusst dass es anders werden wird aber wir freuen uns. Selbstverständlich bekommt ihr bei dieser hohen Summe eine Finanzierung. Die meisten reden eine Eigentumswohnung schlecht und oftmals haben diese Personen nicht ihre eigene Erfahrungen gemacht, sondern lebten schon immer in "Häuser"... Wir sind zb noch nie in einem Haus aufgewachsen.

10

Erstmal Glückwunsch zum unverhofften Eigenkapital. Wir mussten unseres aus eigener Kraft ansparen. Geniale und mutige Aktion auf jeden Fall 👍

Wir wohnen (noch) in einer gemieteten ETW.
Du kannst halt Glück oder Pech mit den Nachbarn haben, wie in einer Mietwohnung auch. Ich bin froh, dass wir nur zur Miete wohnen, denn wir sind hier von Rauchern umzingelt und können unseren Balkon nicht nutzen und der Rauch zieht durch die Fenster in unsere Wohnung. Hätten wir die Wohnung gekauft, würde ich mich darüber sehr ärgern und die Wohnung entweder vermieten oder wieder verkaufen.
Wir bauen derzeit ein Haus, denn eine ETW wäre aufgrund der "Nähe" zu den Nachbarn nichts für uns, aber wie du schon sagst, ist das noch einmal eine Nummer teurer.

11

Unsere Erfahrung ist: mit einem Kind konnte ich mir auch noch gut vorstellen, in einer Wohnung zu wohnen. Beim zweiten Kind war recht schnell der Wunsch nach einem Haus da. Euer Eigenkapital ist nicht wenig, vielleicht schaut Ihr Euch doch mal vorsichtig nach einem Haus um. Vielleicht muss es ja nicht direkt in der City sein (wir kommen aus München, von daher kenne ich mich mit hohen Preisen leider aus). Ich hätte bei einer Wohnung auch Sorge vor rauchenden oder lauten Nachbarn. Klar gibtś die bei einem Haus auch, aber etwas weiter weg ist man im besten Fall schon.