Ausbau Fachwerkhaus

Huhu, wir beabsichtigen ein kleines uraltes Fachwerkhaus auszubauen (bzw. 2, denn liegen nebeneinander). Front etwa 5m, seite etwa 9m (zweigeschossig und Dachausbau). Es ist bereits entkernt, störend ist irgendwie die geringe Deckenhöhe im Obergeschoss(evtl. Pfette einziehen). Die Kosten sind etwas schwierig abzuschätzen und auch der Grundriss stellt mich vor Schwierigkeiten, da recht schmal. Mich würde interessieren, ob sich jemand von euch schonmal an das Projekt "Ausbau eines denkmalgeschützten Fachwerkhauses" herangetraut hat und mir den ein oder anderen Rat mitgeben kann. Liebe Grüße

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Guten Morgen,

ein Fachwerkhaus oder ein Restehof ist der romantische Traum vieler Menschen.

Aufgrund von Bekannten und Artikeln in Baumagazinen sind drei Dinge notwendig:

Geld und handwerkliches Geschick bzw. Planung des Projektes und gut koordinierte Handwerker.

Leider gehen manche recht naiv an so ein Projekt.

Entsprechend lange dauerte die Fertigstellung der gewünschten Umstellung oder es wird nie fertig.

Aber wenn alles passt, insbesondere der finanzielle Teil, dann wird es sicher gut.

Das gilt eigentlich für alle Bauvorhaben. Aber eine Umgestaltung oder Modernisierung kann schnell wesentlich teurer werden als gedacht.

Viele Grüße

rabe0510

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Ich befürchte die wichtigsten Faktoren sind viel Zeit und viel Geld. Gerade bei denkmalgeschützten Gebäuden braucht jede Änderung einen neuen Antrag und das dauert.....

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Mein ganz dringender Rat: Such Dir einen Fachmann für Altbausanierung und lass den das Haus vor dem Kauf gründlich unter die Lupe nehmen. Wenn die Häuser z.B. vom Hausschwamm befallen sind, kann man sie eigentlich nur noch abreissen. Da sie denkmalgeschützt sind, darf man das aber nicht. Und das ist der Punkt, wo es sehr, sehr teuer wird.

Ausserdem: Wenn die Häuser entkernt sind, deutet das doch darauf hin, dass schonmal jemand mit der Sanierung begonnen hat. Wieso hat der nicht weiter gemacht?

Grüsse
BiDi

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Ganz lieben Dank schonmal für eure Antworten. Meine Befürchtungen sind eben auch, dass es ein fass ohne Boden wird oder aber, dass das Projekt ewig dauert, durch die vielen zu beantragenden Punkte. Andererseits denk ich mir aber auch wieviel Menschen leben denn in denkmalgeschützten Häusern, dass sind ja nun doch auch nicht wenige und das muss ja irgendwie machbar sein. Ich werde mich nächste Woche wohl mal um einen Architekten bemühen, vielleicht kann der mir da auch schon mehr sagen wie das läuft mit der denkmalschuzbehörde, mit Auflagen, Anträgen und ggf. Schon eine erste kostenschätzung geben.

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Ich würde das nicht tun, habe es bei einem Freund erlebt - gruselig.
In seinem Fall mussten sogar Butzenfenster erhalten bleiben, die aber so zugig waren, dass sie von hinten mit normalen Fenstern hinterbaut werden mussten - besch... Konstruktion, total unpraktisch und rausgucken ging auch nicht wirklich....
War ein schmuckes Häuschen - aber die Kosten und der letztliche Wohnwert wären es mir definitiv nicht wert gewesen.
Ich finde es wichtig, alte Substanz zu erhalten - aber ich möchte in meinem eigenen Haus schon tun was ich will, das kannst Du dann nie. Selbst die Farben werden ja oft vorgeschrieben.

Unser Haus ist von 1930, allerdings groß und massiv. Und da haben wir schon genug Überraschungen gehabt...

Also ohne darauf spezialisierten Gutachter würde ich definitiv nicht anfangen!

LG, katzz

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Wir sanieren unser Fachwerkhaus gerade. Es ist von 1880, aber nicht denkmalgeschützt.

Also ich muss sagen, dass früher wirklich viel Mist zusammengebastelt wurde. Die Leute hatten kein Geld und haben notdürftig zusammengeflickt -allerdings ohne Hand und Fuß. Als Beispiel: unsere Balken liegen/lagen komplett im Erdboden. Sie waren nur noch fauliges, feuchtes Holz und wurden/werden getauscht. Dann wurden unsere Deckenbalken einmal hälftig längs geteilt, die mussten raus. Also egal, was geöffnet wurde, man muss eigentlich austauschen. Nun haben wir "neue" alte Balken eingezogen, die auch sichtbar bleiben werden und ich liebe es jetzt schon. Es wird sicher noch lange dauern, ehe wir fertig sind, aber ich möchte auf keinen Fall tauschen! Alles Gute für die Sanierung.

Übrigens: ein Fachwerkhaus lebt auch davon, dass es eben nicht luftdicht eingepackt wird. Ja, bei uns zieht's eben auch mal durch, aber genau das braucht's. Wir sind gar nicht soooo dafür, das Haus regelrecht einzudämmen.