Wie lebt es sich mit Kindern in der Stadt?

Hallo ihr Lieben,

parallel zu meinem Post "Umzug vom Dorf in die Stadt" wollte ich Euch diejenigen fragen die schon in der Stadt leben, wie Ihr Euer Leben dort mit Kindern empfindet. Wo seht Ihr die Vorteile und die Nachteile?

Danke vorab #winke

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Es lebt sich wunderbar 😊 Das was mir fehlt ist sicherlich ein großes Haus mit Garten. Wir leben in einer der teuersten Städte in D und das ist leider, obwohl wir zwei gute Gehälter haben, unbezahlbar. Wäre sogar ein Grund um irgendwann ins Umfeld zu ziehen, wovor ich Stadtmensch wirklich Angst hätte.. Sonst haben wir alles was unser Herz begehrt. Große Parks, Zoo, Schwimmbäder, verschiedene Spielplätze, ein breites Angebot an Bildungseinrichtungen, Museen und Aktivitäten, Geschäfte, Restaurants, Cafés. Und dazu ist alles nah, ich komme fast überall mit den Öffentlichen oder dem Auto hin. Ich liebe einfach diese Vielfalt und auch die vielen Menschen. Und obwohl es sicher anonymer ist, am Spielplatz sitzen wir auch jeden Tag mit den gleichen Leuten. Man ist auch immer wieder überrascht wie klein die große Stadt ist. Ein Nachteil ist sicher, dass man mehr dabei sein muss. Die Kinder alleine lassen dauert in der Stadt sicher länger. Damit kann ich aber gut leben. Und wenn die Kinder älter sind kann ich mir vorstellen, dass man in der Stadt mehr Möglichkeiten hat, Blödsinn zu machen. Auf dem Dorf gibts vielleicht die große Saufrunde im Sportverein, hier ist das „Angebot“ breiter

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Hier unterschreibe ich.
Jede Stadt hat tolle, ruhige Ecken.

Großer Vorteil: ich erreiche hier wirklich alles zu Fuß.

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Ich wohne in KA mit 300.000 Einwohnern.
Ich bin 20km entfernt auf dem Platten Land groß geworden und nach dem Studium mit Mitte 20 in die Stadt gezogen und zwar mitten rein.
1997 hab ich mir dann eine Wohnung immer noch zentrumsnah gekauft , in der wir ( inzwischen kamen Mann und Kind dazu) immer noch wohnen.
Der wirklich große Vorteil sind für mich die kurzen Wege und die dadurch immense Zeitersparnis Ich kann Büro , Ärzte, Einkaufsmöglichkeiten mit dem Rad erreichen.
Meine Tochter ist jetzt in der weiterführenden Schule, die 5min fußläufig entfernt ist. Gerade für sie finde ich die Nähe zur Schule genial. Bei mir kamen früher noch 1,5 Stunden am Tag Anfahrtsweg hinzu. Sie könnte zwischen 7 Gymnasien wählen, ich musste auf das gehen, wo der Zug halt hinfuhr.
Ich habe hier auch alle Arten von Fachärzten und Therapeuten, viele. Termine kann ich in die Mittagspause legen.
Wir gehen "Mal schnell" in Karstadt, Thalia oder Müller, wenn wir noch was brauchen oder kurzfristig in den Zoo, Museum Kino oder Theater. Mit Jahreskarten lohnt sich das dann auch Mal nur für ein Stündchen lohnt.
Es gibt hier viele tolle Spielplätze, auch incl Päd. Angebote für Kinder, städt. Ferienbetreuung, Grundschulen mit unterschiedlichen Konzepten ein tolles VHS Angebot, alles sehr gut zu erreichen. Wir haben 3 Freibäder, 3 Hallenbäder und ein Spaßbad, die problemlos mit dem Rad zu erreichen sind.
Im Sommer z.B. sind wir mit unserer Tochter auf den Rad- Verkehrsübungsplatz geradelt, damit die dort üben könnte.
Auch unser Klinikum ist gut aufgestellt, zur Geburt hätte ich theoretisch hinlaufen können.
Alles, auch Apotheken hat bis mind. 20 Uhr offen. Ich bin immer wieder verwirrt,wenn ich in der Heimatregion meines Mannes von "Samstags ab 16:00 Uhr geschlossen" ausgebremst werde.
Die Nachteile: Man darf halt nicht unbedingt ein Naturmensch sein. Um die ruhige Natur genießen zu können, muss man halt ein Stück raus aus der Stadt. Für mich nicht schlimm, Natur ist nicht so meins.
Und - das ist für meinen Mann eine große Belastung- es ist halt immer laut. Autos, Strand, Krankenwagen,Feuerwehr,Polizei - es stöhnt, hupt, rattert, Tatütatat halt immer irgendwo her. Parkplatz finden ist nicht einfach und ich hab das Gefühl, dass immer mehr komisches Volk auf der Straße und in der Bahn rumhockt, das mich nervt.
Auch habe ich den Eindruck, dass sich Kinder in der Stadt nicht so frei bewegen können wie auf dem Land. Der Straßenverkehr ist wtrirklich nicht ohne und erst jetzt, mit 10 Jahren, trau ich mich, sie in den Autodschungel zu lassen.
Auch kennt man sich in der Stadt nicht so wie auf dem Land. Meine Tochter war in x Kursen (schwimmen, tanzen, turnen, Ferienbetreuung) und sie hat nie ein Kind mehrmals getroffen.
Das muss man halt auch mögen.
LG

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Hallo, wir leben in einer Landeshauptstadt. Mein ältester ist gerade in der Ausbildung und ich bin froh das wir hier mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gut vernetzt sind. Er ist einfach unabhängig. Wenn wir was vergessen haben beim einkaufen, ruck zuck geht nochmal einer zum Supermarkt. Es gibt hier unheimlich viele Spielplätze, die Freunde zum Teil nur ein paar Eingänge weiter. Wir haben einen Garten mit Pool, das ist gerade im Sommer toll für die Kinder. Ich habe zeitweise auch auf dem Dorf gelebt mich aber dann für die Stadt entschieden. Einfach weil es einfach ist, mit Schule, mit Kindergarten, einkaufen, Freunde besuchen, abends mal feiern und dann mit der Straßenbahn heim. In unserem Viertel leben viele Familien und ich finde es erstaunlich ruhig.

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Vorteile:
- als wir für unseren Sohn nach einem Betreuungsplatz gesucht haben, konnten wir zwischen verschiedenen Tagespflegeeinrichtungen, Kitas, Tagesmüttern wählen - alle fußläufig erreichbar. Auch Schulen sind in unmittelbarer Nähe, entweder kann er später zu Fuß hingehen oder ein paar Minuten mit Bus oder Bahn fahren
- unsere Wohnung ist erstaunlich ruhig, obwohl sie sehr zentral liegt, da wir in einer Seitenstraße wohnen und auf einen Friedhof schauen. Als ich auf dem Land gewohnt habe, hatten wir die Autobahn direkt hinter dem Garten, was wesentlich lauter war.
- freundschaftliches Verhältnis zu den Nachbarn (was aber natürlich Glückssache ist)
- Spielplätze und Park in der Nähe
- wenn gerade kein Corona ist, kann man ohne weite Anfahrt viele Kulturveranstaltungen besuchen, hat eine große Auswahlmöglichkeiten an Restaurants, Bars, Cafés, Läden

Nachteile:
- mehr Wechsel als auf dem Land. In meiner Kindheit auf dem Land ist selten jemand aus der Nachbarschaft umgezogen, während hier ständig jemand ein- oder auszieht. Wir selbst müssen leider auch bald umziehen, was nicht unbedingt einfach ist, denn
- in vielen Städten ist es schwierig, bezahlbaren Wohnraum zu finden
- Parks sind überlaufener als Wald und Feld
- je nach Wohnsituation kann es sehr laut sein
- je nach Wohnsituation würde ich mein Kind nicht alleine draußen spielen lassen oder zumindest erst später als auf dem Land

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Stadt ist nicht gleich Stadt 😉 Wir leben in einer 65.000 Einwohner Stadt. Ich bin absolut kein Stadtmensch und wir sind hier sofort "raus", sobald wir ein Haus auf dem Dorf finden. Die Stadt ist definitiv nur eine Zwischenlösung für uns...
Dennoch muss ich sagen, dass mir nach fast 15 Jahren Stadtleben (davon als Single je ca. 2-4 Jahre 500.000, 15.000, 30.000 Einwohner) sicher einiges fehlen wird auf dem Land. Die quasi jederzeit zur Verfügung stehenden Einkaufsmöglichkeiten. Mal schnell dort oder dort noch hin, wenn man etwas vergessen hat. Die kleinen Stöberläden, die man sonst nie aufsuchen würde, weil man nicht weiß, dass es sie gibt.
Das kulturelle Angebot, Bibliotheken, Post, Zoo, Baby-/ Kleinkindkurse, Schwimmhalle Spielplätze, Ärzte, Apotheken... Man hat alles vor der Nase und muss nicht so viel planen. Wenn nicht gerade Corona einen Strich durch die Rechnung macht, kann man ständig spontan auswählen, worauf man Lust hat. Natürlich geht das auch, wenn man auf dem Dorf wohnt und in die Stadt fährt aber man bekommt vieles ja gar nicht mit und plant meist ja doch eher zusammenhängend (nach dem Arzttermin noch schnell xy erledigen).
Wir brauchen auch das Auto kaum. Bahnhof ist 2 Minuten entfernt, Bus noch näher.
Bei unseren Kleinen spielt es zwar noch keine Rolle, aber natürlich ist man auch schnell mit anderen Menschen zusammen...

Das sind schon Vorzüge, die ich vermissen werde. Dennoch kann kein Park (unsere Stadt ist sehr grün) mir das Dorfgefühl ersetzen. Mir fehlt der Garten, Gemüse und Obst ernten, Haustiere, Ruhe usw.

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Stadt ist nicht gleich Stadt. Wir wohnen in einer kleinen Großstadt, haben ein Reihenhaus mit Garten, genug Zimmer, genug Platz, genug Auslauf hinter dem Haus, aber auch städtisch alles fußläufig oder mit dem Fahrrad erreichbar.

Jetzt wenn beide Kinder anfangen selbständig zu werden und mal alleine unterwegs sind, würde ich mir wünschen, dass wir auf dem Dorf wohnen. Ich schätze spätestens wenn der große nächstes jahr an die weiterführende Schule kommt bin ich froh, dass er auch dafür keinen Bus braucht sondern in 10 Minuten jegliche Schulforn erreicht.

In ner größeren Stadt, in einer Wohnung nur mit Balkon oder zu wenigen Zimmer wollte ich jetzt nicht leben ...

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Wir sind von der Stadt (250.000 Einwohner) aufs Dorf gezogen. Das Dorf liegt aber nah zwischen 2 Kleinstädten (11.000 Einwohner).

Für mich persönlich war es eine grausige Vorstellung meine Kinder in der großen Stadt großzuziehen. Man kann sie nicht allein rauslassen, alles ist weitläufig und ich finde auch sehr unpersönlich. Hier auf dem Dorf kennt man sich. Die Kinder aus der Kita gehen gemeinsam in die Grundschule - das war in der Stadt nicht so. Die Kita ist klein und die Grundschule auch. Das finde ich extrem wichtig. Ich mag diese Masseninstitutionen in der Stadt einfach nicht. Hier habe ich keine Probleme damit meine Kinder mit dem Bus in die Schule zu schicken - in der Stadt hätte ich das nie im Leben gemacht. Weiterhin wohnen dann alle Freunde im Dorf, man kann also die Kinder entspannt auch am Nachmittag alleine zu Fuß oder mit dem Rad zu Freunden fahren lassen.

Ich bin selbst in der Umgebung großgeworden (11.000 Einwohner) und ich muss sagen, dass ich meine Kindheit viel draußen und frei verbringen konnte. Auch war und ist dieses „Mithalten“ auf dem Dorf oder in der Kleinstadt nicht so extrem, wie in der Großstadt. Weiterhin ist es einfach ruhiger und ich genieße das. Ich kann total verloddert die Mülltonne rausbringen oder zum Briefkasten gehen, ohne dass mir eine psychische Erkrankung unterstellt wird 😅

Mein Fazit: ich würde nie wieder in die Stadt ziehen.

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Wie wohnen in der teuersten Großstadt und arbeiten beide. Kind geht in einer privaten Grundschule, weil die Ganztagsbetreuung im Stadtteil unterdurchschnittlich ist. Wir wollten aber noch nicht umziehen (verschiedenen Gründen) und sowieso ist Ganztagsbetreuung hier schwer/Glücksache.

Wir haben kein Auto, brauchen wir auch nicht. Erledigen alles mit ÖVM und Fahrrad. Unser Kind fährt nirgendwo alleine, aber wir kennen Kindern (eine Minderheit im Bekanntenkreis!), die das durchaus tut. Ist sehr unterschiedlich.

Alle die ich kenne, fangen nach 1 bis 2 Jahre wieder an zu arbeiten, je nach Krippenplatz. Ich kenne nur 4 Leute mit Kindern, die Dauer zu Hause sind: meine Hartz4 Empfängerin Nachbarin, eine Erbin, die von den Mieteinnahmen extrem gut lebt um das dezent auszudrucken und eine Mama von 4 Kindern (die andere hat 2 Kindern, selbe Konstellation aber) künstlerischen Beruf und Mann mit großen Gehalt. Sie arbeiten nebenbei etwas von zu Hause, aber ich würde das eher Hobby nennen ehrlich gesagt.
Ansonsten arbeiten hier immer beide Elternteilen. Aus Spaß aber auch: je mehr man verdient, desto höher die Ausgaben.

Die meisten die ich kenne, haben eine Wohnung. Ein Zimmer teilen ist nicht ungewöhnlich in der Schule meines Kindes. Ehrlich gesagt, kommt das sehr sehr oft vor und da privat Schule sind das eher gut situierte. Es gibt viele Spielplätze und die Kinder gehen gerne hin. Man lebt ganz normal: nimmt Kinderangebote an, an Kulturangebote teil, Vereine usw.

Ich habe zwar noch nie auf dem Land gelebt, kann aber mir sonst außer Arbeit der Mütter, Lebensraum und Betreuung nicht sooo viele Unterschiede vorstellen??

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Also wir lieben es, können aber auch mal zwischendurch zu den Großeltern aufs Land fahren 😊
Wir wohnen wegen der Selbstständigkeit meines Mannes in der Großstadt. Ich habe einen Beruf, den ich überall ausüben kann.
Ich liebe die Anonymität in der Großstadt.
Ich kann im Café sitzen oder zum Einkaufen gehen, ohne dass ich Smalltalk mit der Dorfgemeinschaft halten muss.
Wenn die Jalousien bis Mittag zu sind oder wir 3 Mal im Jahr in Urlaub fahren, zerreißt sich niemand das Maul darüber, wie oftmals im Dorf.
Trotzdem kann man sich gezielt ein Netz aufbauen, mit den Nachbarn und Freunden. Man ist also relativ anonym und trotzdem nicht alleine.
Ich finde es klasse, dass hier so viele Spielgefährten rundherum für unsere Kinder wohnen. Sie haben eine große Auswahl;)
Meine beste Freundin wohnt im Dorf und es gibt tatsächlich gar keine Kinder im Alter ihrer Kinder bzw. fast gar keine Kinder. Für Spielverabredungen muss sie die Kinder ins nächste Dorf fahren, spontanes Spielen geht nicht.
Ganz toll finde ich das Freizeitangebot (Spielplätze, Indoorspielplätze, Zoo, Parks, Biergärten, eine riesige Auswahl an Restaurants, Kinos, Geschäfte, Einkaufeszentren, Theater und und und) und die Vernetzung mit öffentlichen Verkehrsmitteln). Man kann - wenn nicht gerade Corona ist - wirklich viel unternehmen, ohne ein Auto zu brauchen.
Mein Mann und ich freuen uns auch schon sehr darauf, wenn die Kinder mal größer und selbstständig sind, dass wir das ganze kulinarische und kulturelle Angebot nutzen können.
In seinem Heimatdorf gibt es ein Restaurant.
Ich glaube, ich persönlich (!) würde eingehen, vor Tristes und Eintönigkeit.
In der Großstadt wohnen, heißt auch nicht zwangsläufig laut und in einem hässlichen Hochhaus wohnen zu müssen.
Wir haben zuvor in einer äußerst ansprechenden Wohnanlage (ruhig) gewohnt und jetzt wohnen wir mitten in der Großstadt in einer Doppehaushälfte inmitten von kleinen Häuschen in einer absolut ruhigen Straße, in der man nur Vögel zwitschern hört und ganz viel Grün sieht. Wenn man aus dem Fenster sieht, hat man also Dorffeeling ;)
Wenn wir mal alt sind und nicht mehr so rüstig, finde ich es auch toll, dass hier so viele verschiedene Ärzte und Krankenhäuser sind, die natürlich alle mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sind. Auch gibt es Supermarkt Lieferdienste, die besonders attraktiv für alte Leute sind, als auch für Kranke oder faule Leute;).
Also wir fühlen uns rundherum wohl!