Bauen mit Bauträger oder Architekt?

Hall zusammen,

da wir lange keine gebrauchte Immobilie gefunden haben, sind wir jetzt auf die „Idee“ gekommen zu bauen. Und prompt am WE ein Grundstück gefunden und reserviert.

Wir haben jetzt in den nächsten zwei Wochen drei Termine mit verschiedenen Bauträgern gefunden.

Ist es sinnvoll auch einen Architekten zu kontaktieren? Oder kann man hier sagen, dass es generell zu teuer wird?

Wir wollen nicht mehr als 180.000 Euro für das Haus ausgeben. Wir wären somit bei 300.000 Gesamtkosten inkl. Nebenkosten.
Wir haben leider nur 65.000 Euro EK, davon wollen wir aber nur 45.000 Euro ausgeben.

Mein Gehalt fällt weg, bleibt also nur das Gehalt vom Mann, damit soll auch finanziert werden.

Vielleicht kann der eine oder andere sogar einen Bauträger empfehlen oder nicht empfehlen?

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Hallo,
wie groß soll das Haus denn werden? Wenn Ihr 180.000 € zur Verfügung habt, müßt Ihr erstmal 19% MwSt. abziehen - als reine Baukosten habt Ihr also nur 151.000 € zur Verfügung. Das ist reichlich knapp, ganz ehrlich!
Bedenkt auch die ganzen Nebenkosten (Hausanschlüsse, Grundsteuer, etc.). Zudem würde ich immer mind. 10-15% Reserve im Budget einplanen, denn Unvorhergesehenes wird mit Sicherheit auf Euch zukommen.
Eine architektenplanung ist nicht teuer, da sich das Architektenhonorar prozentual an den Projektkosten bemißt. Ein Bauträger ist nicht die Wohlfahrt, der knechtet halt seine Subunternehmer, bis für ihn selbst genug übrigbleibt. Leider oft genug auf Kosten der Ausführungsqualität.......
Toi toi toi. Mit Eurem Budget würde ich mir das aber nochmal gut überlegen, so oder so!
Viele Grüße, tatzel #klee

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Hallo,

das Haus soll um die 120qm werden. Die 180.000 sollen eigentlich nur für das Haus draufgehen. Mit allem drum und dran dann um die 300.000 Euro, inkl. NK usw. Wir werden die Tage ja sehen, ob das machbar ist.

Ob 45.000 Euro als Eigenkapital reicht, wissen wir auch nicht. Nur, dass eben das Gehalt vom Mann reichen muss. Wenn ich in zwei Jahren wieder Tz einsteige, hätten wir ja ca. 2000 Euro Brutto on top, leider Steuerklasse 5 :/

Vielleicht sollten wir einfach mal einen Architekten kontaktieren

Danke

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Sei vorsichtig, bei der Wahl eines Bauträgers. Ich habe damit große Probleme bekommen, die in eine gerichtliche Auseinandersetzung von 10 Jahren Dauer gemündet sind. Teuer und nutzlos.
Du mußt Dir darüber klar sein, dass Du dann KEINERLEI weisungsbefugnis gegenüber den Handwerkern hast. Auch wenn Du die Entstehung massiver Baufehler bemerkst, wird Dich der Handwerker an den Bauträger verweisen. Wenn der Fehler erst eingebaut ist, kann es sein, dass er, wie in meinem Fall, nicht mehr korrigierbar ist. Entsprechend hoch sind die Prozeßkosten.
Ich würde NIE MEHR mit einem Bauträger bauen.

Gruß Bernd

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Oh okay, danke für den Hinweis 😳

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Also mit 180.000 Euro werdet ihr denk ich mal nicht so weit kommen, außer ihr mach viel in Eigenleistung.... Ich würde ehrlich gesagt nur ein Haus bauen, wenn man selber davon Ahnung hat bzw. In der Familie jemand mit Ahnung da ist. Wir hätten nicht selbst gebaut wenn mein Vater kein Maurer/Putzer wäre und mein Mann nicht handwerklich begabt. Wäre da sehr vorsichtig. Nicht umsonst gibts die Serie “die Bauretter“
Euch viel Glück und vor allem viel Nerven und Geduld ;-)

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Ich kenne das so, dass die Bauträger eigene Architekten haben, in den Genuss kommt ihr also sowieso. Meine Schwägerin hat ihr T&C Haus mit dem Architekten besprochen (okay, da gibts jetzt nicht viel zu ändern, da Haus von der Stange), unser Bauträger (regional) hat eine eigene Architektin, mit ihr haben wir unsere Wünsche im Rahmen unseres Budgets besprochen und sie hat sie zu Papier gebracht. EK hatten wir wenig, die Bank wollte nur, DASS etwas da ist, so haben wir davon auch nur sozusagen 1000,- symbolisch beigesteuert, da wir die kompletten Nebenkosten allein bezahlt haben. Die darfst du übrigens nicht unterschätzen. Zusätzlich haben wir einen unabhängigen Baufinanzierer konsultiert (der kostet i.d.R. nichts) , das ist in eurer Situation vielleicht auch ratsam. Wir nannten ihm unsere Wunschrate und er hat hin und her gerechnet, wusste auch um alle versteckten Kostenpunkte und hat uns dann unser baufinanzierende Bank präsentiert.

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180.000 für 120 qm + Baunebenkosten + Grundstück ist verdammt knapp.
Ihr müßt auch bedenken ihr bekommt für 1300 euro pro qm nicht die gleiche Leistung wie bei einem anderen Bauträger der 1800 euro pro qm verlangt.
Waren die Tage bei einem Bekannten, der baut mit einem günstigen Bauträger fängt an bei einer wackligen Bautreppe, geht weiter zu Fliesen aus unterschiedlichen Chargen (hübsche Farbunterschiede) bis dahin das kein Mensch sich mit den Handwerkern verständigen kann.

Egal was ihr macht lest das Kleingedruckte (Bauleistungsbeschreibung). Hatte mal ein Prospekt in der Hand inkl. komplette Elektrik (10 Steckdosen).
Überall wo bauseits steht müßt ihr zahlen und euch kümmern.
Geht vorab in die Bemusterungsausstellung und schaut euch an was es im Standard gibt und was aufgezahlt werden muss.
Bei dem Budget gibt es nur Standard. Teure Fliesen, Designwasserhähne, Vorsprünge, Dachterrasse, Schiebetüren etc ist nicht möglich. 4 gerade Wände, Statteldach oder Pultdach, schlichte Fliesen im Normalformat, weiße Wände, kein smart Home, kein KFW 50 der KFW 40 könnten funktionieren.

Nehmt einen Bauträger der euch einen Projektleiter an die Hand gibt, so dass ihr nur einen Ansprechpartner habt.

Wir bauen mit einem Bauträger. Haben uns einen kleinen und flexiblen gesucht. Haus ist individuell geplant. Sachverständige ist eingeschaltet und zu dem Thema weisungsbefugt, ich bin jeden Tag auf der Baustelle und ich gebe auch meinen Senf ab.
Mein Haus, mein Geld.
Ich erkläre dem Elektriker nicht wie er seine Arbeit machen muss, bin nicht vom Fach. Fällt mir ein Fehler oder ein vermeintlicher Fehler auf, rufe ich den Sachverständigen. Rechnungen können gerne gestellt werden, ist die Leistung noch nicht fertig erbracht, keine Abschlagszahlung, ist die Leistung fehlerhaft Einbehalt.

Bei uns gibt es kleine Zimmereien und Massivhausbauer die bauen so 3-5 Häuser im Jahr, die bauen schlicht und einfach,
KFW was ist das? Smart Home äh neumodischer Kram?
So kleine Firmen würde ich fragen

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Was zahlt ihr denn für Euer Haus?

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Gesamtsumme möchte ich nicht nennen - kann ich eh nur hochrechnen wir sind noch nicht fertig

Massivholzhaus, zertifiziertes Passivhaus
Zentrale Luft-Wasser-Wärmepumpe
Echtholzböden, Echtholztüren und Treppe, großzügige Elektrik (Datendosen, Accesspoints, Steckdosen, Steckdosen mit USB) schlichte Klingel und Gegensprechanlage
Innenausbau nach heutigen Maßstäben schadstofffrei
ziemlich genau 2.000 Euro pro QM
+ Bodenplatte + Stützmauer + Doppelgarage + Erdarbeiten + Küche + Außenanlage + sonstige Nebenkosten

Währungseinheit für Bauherren 1.000 Euro. Egal was Telefon, Strom, Baustrom, Straßensperrung, jede Rechnung die so allgemein unter Nebenkosten läuft sind meist so um die 1.000 Euro. Die hast du auch bei einem einfachen Haus.

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Hi,
habt ihr schon das ok von der Bank? Die rechnen nämlich nicht nur Grundstück, Haus - und Anschlusskosten, auch Notor, etc
Nicht zu vergessen, teils 30.000 Euro für Garten und Garage.
Schaut euch genau an, wie die bank es rechnet und nicht wie ihr es rechnet.

Dazu sicht euch ein Generalunternehmen aus der Umgebung, denn die Arbeiten mit Architekten zusammen, die auch die Bauvorschriften bei Euch kennen. Fremde Architekten können shcnell Kosten verursachen, weil sie mal die Vorschriften der verschiedenen Orte/siedlungen nicht kennen und mehrmals umplanen müssen, besonders im Freistellungsverfahren.

Wir hatten hier schon Rechtstreitigkeiten beim Nachbarn, die haben nach Architektenplan gebaut, der völliger Unsinn war. Im Freistellungsverfahren kann nämlich im Nachhinein ein Baustop oder auch Rückbau sehr schnell erfolgen.

lg
lisa

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Das Okay von den Banken haben wir für eine gebrauchte Immobilie. Nachdem wir die Angebote eingeholt haben, werden wir unsere Berater kontaktieren.

Bin gespannt, ob wir mit 180.000 zurecht kommen. Wüsste ehrlich gesagt nicht, warum nicht?

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180.000 Neubau?
./. 20.000 Euro Garten/Garage/Zaun/Bepflanzung/Terasse ( bei uns hat die Bank 10-15% automatisch eingeplant)
habt ihr Hanglage, etc. wo mehr Aushub erfolgen muss?

Lehmboden wo evtl. eine Trainage gelegt werden muss?

Baut ihr im Wassergebiet, Berghang, nähe Bach? Dann "IMMER" Hochwasserfest bauen.

Könnt ihr mit Keller bauen oder wie ist das Grundwasser, evtl. nur Bodenplatte?

Dann ist die Frage WO ihr baut, es gibt Regionen die einfach schon teurer im Rohbau, etc. sind, Osten ist da vergleichbar preisgünstiger mit den Gewerken

Welche Heizsystem plant ihr, dementsprechend Fördergelder "im Vorfeld" beantragen.
Allgemein, wenn man Energieeffizient bauen will, "vorher" informieren ( gibt eigene Spezialisten für dieses Thema) , denn Anträge die erst nach dem Baubeginn erstellt werden, werden oftmals nicht akzeptiert.
Dann auch eine wichtige Frage, ob Gasanschluss besteht, ob ihr Öltanks/Gastanks unterirdisch plant, etc.etc. ist immer ein Kostenfaktor.

Dann gibt es Baugebiete mit bestimmten Vorschriften....Dachneigung, Dachpfannen, Fensterrahmen, Neigung des Garagendachs, bepflanztes Garagendach, Anzahl/Grösse der Bäume im Garten, Hausfassade, etc. etc.

Dann auch Bauversicherung, etc. prüfen

Wollt ihr Euren Garten mit Trinkwasser bewirtschaften, reicht das Regenwasser oder eher eine Zisterne? Kommt auf die Grösse des Gartens an. Je nachdem wie tief das Grundwasser ist hast da auch schon mal 10.000€ zusätzlich weg

Dann ist nicht nur das Haus teuer, sondern die ganzen Einrichtungen....Küche hast auch locker 5.000-20.000 € Euro, dazu Lampen, Spiegel, evtl. Einbauten, .. die alten Möbel schaffen den Umzug noch? Gartenmöbel, Gartengerätschaften, etc.

Dann kommt es auf Euren Geschmack drauf an, wie teuer die Grundausstattung an Böden, Fliesen, Innentüren, etc. wird. Da kannst Bodenbeläge haben für 20,00€/qm und dann locker 100,00€/qm (+)
Wenn ihr einen Anbieter habt, der Generalunternehmer ist, kannst locker 10% Aufpreis für Sonderwünsche einkalkulieren, die bieten nämlich den einfachen qm Preis/einfache Grundausstattung (Anzahl Steckdosen, etc.) an, der leider oftmals auch so ausschaut.

Wir haben recht klein gebaut (10x10) , eher Standardausstattung und lagen "locker" im höheren 5stelligen Betrag drüber.

Was auch wichtig ist, den Vertrag vom Hausbauer von einem Experten überlesen lassen.
Oftmals überliest man etwas und nimmt an, das ein Gewerk mit drin ist....Bsp. Antennenanlage ist oftmals extern.

Also vorher genau prüfen, was ihr für Euer Geld bekommt bzw. was ihr haben wollt.

lg
lisa

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Hallo,

Klingt alles sehr knapp berechnet. Das Eigenkapital ist eigentlich nicht der Rede wert.
Wir haben alle Gewerke selbst ausgesucht und in Auftrag gegeben.
Eigenleistung bringt auch viel und man kann vielen Gewerken zuarbeiten und bekommt dafür Preisnachlass.
Wollt ihr einen Keller?

Mona

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Offensichtlich gibts hier nur wohlhabende Urbianer ;-)

Ich finde mit 180.000 für NUR das Haus ganz OK. Nicht jeder muss in einem passivhaus mit handgehobelten 5cm dicken Eichendielen wohnen. Es geht auch einfacher in es macht nicht unglücklich ;-)

Was ihr aber machen solltet ist, sich gut informieren und realistische Preise berechnen. Versuche an ALLES zu denken und trotzdem noch genug Puffer haben um das doch unvorhergesehene bezahlen zu können.

Es wird schön, anstrengend aber schön;-)

K

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Die Handwerkerlöhne in München und Magdeburg kannst du ja mal vergleichen. Es kommt darauf an, wo man baut. Hat nix mit wohlhabend zu tun, sondern mit der Dauer, wie lange man abzahlt.

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genau aber da man nicht weiss, wo und was gebaut werden kann...,kann man nur spekulieren.

In manchen Bundesländern bekommt man bestimmt noch Geld zum Haus dazu, damit es überhaupt weg geht....und auf Sylt muss man für ein Minihaus Millionär sein

lg
lisa

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Bitte kein Bauträger. Hier nur Pfusch und falsche Ausführungen, obwohl ich während des Baus darauf hingewiesen hatte. Hier jetzt auch langjährigens Gerichtsverahren.

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Hallo!

Wir haben mit einem Bauträger gebaut und sind damit sehr gut gefahren. Es gab nur wenig Probleme, und die Probleme, die wir hatten, hätte es mit einem Bauunternehmer auch geben können - abgesehen davon, dass sie ohne größere Probleme korrigiert wurden.
Wir haben mit Heinz von Heiden gebaut und würden das in dieser Region auch immer wieder machen. Im Vorfeld hatten wir uns ettliche Häuser angeschaut und auch mit einigen Bauherren gesprochen (bei uns bietet der Vertreter von HvH regelmäßig Hausbesichtigungen an, wenn ein Haus kurz vor der Fertigstellung steht).
Allerdings steht und fällt die Qualität bei HvH (wie vermutlich bei den meisten Bauträgern) mit dem Bauleiter. Wir hatten einen sehr engagierten Bauleiter, der immer erreichbar war (bzw. schnellstmgl. zurückgerufen hat), sodass alle auftretenden Probleme kurzfristig geklärt werden konnten. Das kann aber bei anderen Bauleitern anders sein. Darum liest man im Netz durchaus auch einige negative Storys über HvH...

Ich würde dir empfehlen, einmal durch die Neubaugebiete zu fahren und zu schauen, wer dort mit welchem Bauunternehmen / Bauträger baut. Die großen Hausbaufirmen haben fast immer Schilder an den Baustellen stehen. Und an jedem Bau hängt eine Baugenehmigung, wo der Bauherr draufsteht. Somit ist es relativ einfach möglich, mit dem Bauherren Kontakt aufzunehmen und nach Erfahrungen zu fragen.

Unsere Entscheidung für HvH war übrigens zunächst eine reine Kostenentscheidung. Wir waren im Vorfeld auch bei einigen Bauunternehmen und wollten ein frei geplantes Haus bauen. Letztlich waren uns dort aber immer die Entwürfe zu einfach gehalten, und ein auch nur wenig hübscheres Haus hätte gleich deutlich mehr gekostet. Bei HvH haben wir ein Haus nach unsere Vorstellungen bekommen und damit letztlich auch noch weniger gezahlt als beim Bauunternehmer vor Ort.

LG