Wohnungskatze - Meinungen und Erfahrungen

Hallo zusammen!

Ich möchte hier mal eure Meinungen und Erfahrungen zu einem heiß diskutierten Thema hören: Können Katzen alleine in Wohnungshaltung glücklich sein?
Hier mal kurz der Hintergrund: Ich und mein Mann wollten schon lange eine Katze (jeder hatte früher immer Katzen zu Hause) nun wohnen wir aber im 3. Stock also kam nur eine Wohnungskatze in Frage. Das widerstrebte mir zunächst, weil ich immer Freigänger hatte und ich Wohnungshaltung nicht als artgerecht empfand. Zwei Katzen kamen für uns nicht in Frage. Als dann aber immer mehr Katzen hier im Umfeld überfahren oder vergiftet worden, dachte ich mir: Warum soll Wohnungshaltung so schlimm sein? V.a. Gibt es ja genug Katzen in Pfelgestellen oder Tierheimen, die es nicht anders kennen.

Also ist vorgestern Gizmo bei uns eingezogen: Er ist ca. 2 Jahre alt, eine Wohnungskatze und hat null drang nach draußen und er versteht sich überhaupt gar nicht mit anderen Katzen (weshalb er auch abgegeben wurde). Natürlich ist er erst ein paar Tage da, aber ich hab das Gefühl wir haben ihm einen großen Gefallen getan. Er genießt die Ruhe, fühlt sich offensichtlich sehr wohl (zeigt Bauch, gibt Küsschen, kommt zum Schmusen, schläft entspannt auf dem Sofa etc.). Trotzdem plagt mich ab und an der Gedanke, ob es artgerecht sein kann für ihn. Er guckt kaum raus, draußen scheint ihn gar nicht zu interessieren. Aber ihm Sommer werden wir auf jedenfall den Balkon Sichern, dass er zumindest da raus kann.
Wie sind eure Erfahrungen und Meinungen zu dem Thema? Habt ihr auch einen Einzelgänger in der Wohnug? Habt ihr das Gefühl er/sie ist glücklich?
Ich freue mich auf eure Antworten!
Serendipity.

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Hallo,

unser Katze (12 J.) ist inzwischen auch Einzelkatze und schon immer Wohnungskatze. Als unsere 1. Katze starb wollten wir eigentlich wieder eine dazu holen. Allerdings war sie dann so entspannt und offensichtlich glücklich, das wir es gelassen haben. Die beiden hatten nie einen besonders innigen Draht zueinander.

Nach 3 Jahren können wir sagen, das es gut ist, wie es ist.

Sie hat allerdings auch viel Auslauf im Haus und hat ihre Ruheplätze. Im Sommer geht sie mit uns auf den Balkon, dieser ist groß und nicht gesichert (wäre nicht möglich). Die Treppe in den Garten hat sie schon immer ignoriert (Gitterstufen sind nicht sehr pfotenfreundlich ;-) ). Sie ist auch nie allein draußen.

Sie kuschelt gerne mit uns und liebt unseren Sohn über alles.

Ja, Katzen sind Rudeltiere, aber es gibt eben auch Exemplare die gut alleine zurechtkommen.

LG
Tanja

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Danke für deine Antwort :) das klingt ja als gings deiner Katze super! Ich hoffe unserer wird genau so glücklich.

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Hallo,

ich hatte ganz zu Anfang, als ich mit meinem Mann zusammenkam, meine erste Katze aus dem Tierheim. Unsere Raja, geschätzt 4 Jahre, als Einzelkatze in Wohnungshaltung. Wir haben uns sehr viel beschäftigt mit ihr, sie hatte unzählige Ruheplätze, Kratzbäume etc. in der Wohnung. Nein, ich würde nie wieder eine gesunde jüngere Katze allein halten.

Wir haben sie dann nach und nach zur Freigängerin gemacht und ich kann dir sagen, sie ist richtig aufgeblüht. Jagen, Mäuse fangen, Kontakt (nicht immer freundlich;-) ) zu anderen Katzen. Wir hatten eine ganz andere Katze zu Hause. Auch wenn man sich als Mensch noch so viel beschäftigt, Spielmöglichkeiten anbietet, Artgenossen kann man niemals ersetzen.

Ich bin ehrenamtlich im örtlichen Tierschutzverein tätig. Wir haben allerdings auch in der Vermittlung ausgesprochene Einzelgänger gehabt, die wir nur als Einzeltiere in Einzelhaltung vermittelt haben. Für diese Tiere mag eine Einzelhaltung sinnvoll sein.

Vielleicht schaust du dich mal im örtlichen Tierschutz um, ob solche Katzen zur Vermittlung stehen.

LG

Nici

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Hallo Danke für deine Antwort! Wie ja oben geschrieben sind wir ja fündig geworden und er ist er definitiv ein Einzelgänger. Ich schließe auf jedenfall nicht aus, ihn rauszulassen falls wir mal in ein Haus oder eine Erdgeschosswohnung ziehen.

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Hallo!

Ich habe schon etliche Jahre reine Wohnungskatzen, wenn auch immer mehrere.

Wir haben ganz bewusst nach Katzen gesucht, die nicht raus dürfen wegen Behinderungen, Panik etc. Damit nehmen wir ihnen also nichts "weg" sondern bieten ihnen ein sicheres Umfeld.

Ja, es gibt Katzen, die lieber alleine ohne Artgenossen leben, und das war für Dich ja auch ein wichtiger Faktor, ebenso, dass er gar nicht raus will. Also sehe ich da auch kein Problem.

Wirklich wichtig ist nur, dass ihr genug Zeit einplant. wenigstens 2-3 Mal am Tag solltet ihr ihm anbieten zu spielen - Katzenangel, Laserpointer etc., das animiert zu mehr Bewegung als einfach nur Bälle die die meiste Zeit langweilig rum liegen. Sonst verfettet er schnell und wird unbeweglich und inaktiv, das kann er immer noch im gesetzten Alter von 12 Jahren werden, aber noch nicht jetzt.

Und er sollte intensiver betreut werden, wenn ihr Mal in Urlaub fahrt. Da sollte dann jemand wenigstens eine Halbe Stunde am Tag kommen zum spielen, Bürsten etc., da reicht es nicht, nur ne Dose aufzumachen.

Wohnungskatzen sind einfach von der Betreuung her zeitintensiver, weil ihnen da eben schon Raum zum bewegen fehlt und sie sonst auf Dauer den Bewegungsradius eines Sofakissens annehmen (übrigens auch mehrere, wenn sie alt werden), wenn sie dann nur noch zwischen Sofa, Futternapf und Klo drei Mal am Tag hin und her laufen reicht das ganz einfach nicht. Sonst können sie aber genauso glücklich sein wie alle anderen Katzen auch.

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Danke für die ausführliche Antwort! Beschäftigt und bespielt wird er und tobt auch ganz schön :) Für den Urlaub haben wir meine Eltern, die großen Katzenfans sind und sich sehr viel Zeit nehmen für Gizmo. Also denke ich, dass das passt. Ich finde es schön, auch mal jemanden mit der Meinung kennen zu lernen, meistens wird man fast schon als Tierquäler abgestempelt. Aber ich finde, wenn man sich Mühe gibt und die Zeit investiert, kann man auch Katzen in der Wohnung artgerecht halten. Besser als gestresst zwischen vielen Katzen oder im Tierheim hat er es hier definitiv.

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Ich habe mir lange Zeit die gleiche Frage gestellt. Ich liebe Katzen und hatte als Kind auch eine. Als ich allerdings ausgezogen bin, habe ich mir genau aus dem Grund keine mehr geholt, obwohl ich echt gerne eine gehabt hätte.

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Also mein erster Kater war ein Draußen-Kater, der zweite ( der erste wurde leider überfahren) war ein Streuner von draußen den ich übernahm und dann jahrelang drinnen. Der fühlte sich pudelwohl und wollte auch nicht raus. Später kam er dann raus nach ca. 3 Jahren und war dann auch zufrieden. Ich denke das kann man nicht pauschal sagen. Meine jetzigen Katzen sind alle draußen und auch alles gut. Aaaaaaaber ich denke wenn dein Kater sich wohl fühlt dann mach dir keine Gedanken!
Ela

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In meiner Familie haben wir uns vor 5 Jahren für Wohnungskatzen entschieden. Erst nur ein Kater, später haben wir aus dem gleichen Wurf noch eine Katze dazu geholt. Die beiden lieben sich nicht abgöttisch, aber dulden sich und man weiß, dass sie nicht alleine sind, wenn mal niemand im Haus ist. Es waren zwar von uns allen die Katzen, aber doch habe ich die meiste Zeit mit ihnen verbracht und mich als ihre "Mama" gefühlt. Als ich wegen einem Studium weggezogen bin, konnte ich sie nicht mitnehmen, weil wir ihnen den Wechsel von Haus auf Wohnung nicht zumuten wollten. Und so ist es auch gut. Es soll jeder selbst entscheiden, wie seine Wohnungskatzen leben sollen, ich persönlich würde sie nie alleine oder in reiner Wohnungshaltung leben lassen wollen. Der Garten ist komplett gesichert und dann gibt es noch einen Balkon mit Klettermöglichkeiten für die Nacht. Am Tag sind die Katzen fast nur im Garten, natürlich nur, wenn jemand zu Hause ist und ein Auge darauf hat. Anfangs war es jedoch so, dass die Katzen nur das Haus zur Verfügung hatten (4 Etagen, dürfen in alle Räume). Seit der Balkon und Garten dazu kamen sind sie richtig aufgeblüht. Mittlerweile fangen sie sogar Vögel, Eidechsen etc. Ich denke, so sind sie am glücklichsten, aber das muss jeder selbst entscheiden :-)

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Hallo du :) Danke für deine Antwort. Der Balkon wird ab dem Frühjahr auch hinzukommen, und ich gehe mal davon aus, das wir nicht für immer in der Wohnung bleiben (Nachwuchs ist in Planung). Falls Erdgeschoss mit Garten drin ist, dann darf er sicher auch raus :)

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hallo,
die katze ist doch bereits bei euch in der wohnung eingezogen und wird alleine gehalten :-(.

ich halte das nicht für artgerecht und das ist es auch nicht - aber so what? eure entscheidung ist bereits gefallen.
alles gute für euch und die mieze :-).

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Hallo :) ja das er bei uns eingezogen ist richtig. Dass er alleine wohnt ist notwendig. Er hatte drei Vorbesitzer, die alle versucht haben ihn zu vergesellschaften, und es hat nicht funktioniert, da er unfassbar aggressiv anderen Katzen gegenüber ist. Hier haben wir ihm also einen Gefallen getan, er ist halt die Ausnahme eines Einzelgängers.

Und es war ja weniger die Frage nach soll ich oder soll ich nicht, sondern einfach die Frage nach euren Erfahrungen ;) ihm geht's hier sehr gut, er ist entspannt, hat mehr Platz als vorher und vor allem seine Ruhe. Ich habe halt nicht so viel erfahren mit Wohnungskatzen, deshalb wollte ich hören, wie es euch so geht :)

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Katzen sollte man immer mindestens paarweise halten, das ist korrekt. Aber gerade bei Katzen gibt es - wie bei Hunden auch - immer wieder mal Tiere, die aus verschiedenen Gründen nicht mit ihresgleichen zusammen gehalten werden können. Beim Hund kann man das mit viel Wissen und Training noch hinbiegen und eine Sozialisation erreichen. Bei Katzen geht das nicht. Dann muss das Tier halt alleine leben, das ist immer noch besser, als es ständig dem Stress auszusetzen, einem ungeliebten Kumpel ausweichen oder kämpfen zu müssen.

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Ja es gibt Einzelgänger. Die wurden meist nicht artgerecht aufgezogen.

Wobei ich zwei Jahr für zu jung halte um so ein Endurteil zu fällen.

Wohnungen können katzengerecht gestaltet werden. Kletterwände, Catwalks, Klettersäulen etc.

Freigang ist nicht überlegen möglich

Bei euch scheint es zu passen

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Sind Einzelkinder glücklicher als Geschwisterkinder? Oder gibt es solche und solche?

Sitzen Freigängerkatzen gemütlich gemeinsam zu mehreren im Garten? Also ich habe noch keine gesehen, im Gegenteil, wenn sich bei uns im Garten mal zwei Katzen begegnen, geht es in der Regel hoch her, bis einer dann das Feld räumt.

Euer Kater hat schlechte Erfahrungen gesammelt, Ihr bietet ihm nun Bedingungen unter denen er stressfrei leben kann. Also alles gut.