Baugenehmigung und ggf. Bau einer Gaube- wie lange dauert sowas?

Hallo zusammen,

da wir unser Dachgeschoss demnächst ausbauen und aufgrund der Schrägen auch eine Gaube haben wollen, müssen wir ja auch gewissen Papierkram erledigen.

Wie lange dauert es ungefähr, bis eine Baugenehmigung durch ist? Könnt ihr da mal eure Erfahrungen wiedergeben? Ich hab überhaupt keine Ahnung...

Und hat hier irgendwer auch schon das Haus um eine (oder mehrere) Gaube/n bereichert? Geht sowas recht schnell? Nur der (Ein)Bau, nicht das verkleiden der Innenwände oder so.

Ich bin etwas ungeduldig und schon so gespannt, hab aber so überhaupt gar keine Ahnung, auf was ich mich in der Hinsicht einstellen muss. #hicks

LG

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Hallo,

wie lange die Genehmigung dauert, hängt vor allem davon ab, wo Ihr wohnt und wie stark frequentiert das Bauamt ist.
Wir wohnen in einem Dorf, da dauert so etwas ca. 3 - 4 Wochen.
In großen Städten sollte so etwas nach spätestens 3 Monaten erledigt sein.

B-Plan habt Ihr gecheckt? Gaube erlaubt? Habt Ihr denn schon Pläne und die Statik? Alle Anträge fertig? Lageplan?
Was das Ganze verzögern kann, ist die Nachbarschaftsanfrage. Wenn Ihr das beschleunigen wollt, geht mit den Plänen selber rum und nehmt den Unterschriftenbogen mit. Wenn Ihr das von allen unterschrieben gleich mit einreicht, geht's schneller. Ansonsten haben die Nachbarn eine gewisse Zeit, auf dem Amt die Pläne einzusehen. Das muß man dann erst mal aussitzen.

Wenn Ihr einen guten Architekten habt, der alle Fragen im vorhinein klären kann, dann müsste auch ein K-Verfahren reichen. Geht schneller und ist günstiger. Da muss dann aber auch wirklich alles stimmen - ansonsten gibt's hinterher Ärger!

Die Gaube an sich zu stellen, geht schnell (für die Tragkonstruktion 1 Tag). Wenn die Pläne gut sind, kommt das Material fertig abgebunden an die Baustelle und der Zimmermann deckt das Dach ab, sägt die Aussparung im Dach und richtet auf.
Beplankung, Dachdeckung, eventl. Dachdurchführungen, Regenrinnenanschluss und dichter Anschluß ans best. Dach braucht halt nochmal etwas Zeit. Kommt natürlich auf die Größe der Gaube an - aber ich sage mal ganz grob geschätzt: 3 Tage bis dicht, 1,5 Wochen bis außen fertig, unbekleidet.

Wenn die Bauleitung gut ist und vorgeplant hat, geht das relativ schnell.

Innendrin kann man sich ja erst mal Zeit lassen - werdet Ihr vielleicht auch selber machen wollen.

Wichtig ist: Genauen Zeitplan vorgeben! Und alle Firmen eintakten! Zimmermann/Dachdecker, Klempner, Installateur, Fensterbauer - das sind die wichtigen für außen.
Nehmt Euch einen guten Architekten, wenn Ihr's nicht selber seid. Und besprecht mit ihm einen genauen Zeitplan. Oder nehmt Euch eine Zimmermannsfirma, die Gauben sozusahgen als Fertigteil liefern, die kümmern sich auch um die Statik und den Antrag. Dann klappt das auch.

Unser Nachbar ist Zimmermann und hat das Ganze in Eigenregie gemacht. Mit dem Erfolg, daß er 1/2 Jahr gebraucht hat, bis er die Abdeckplane vom Dachstuhl nehmen konnte, die drauf war, damit es nicht reinregnet. Innen sind die immer noch nicht fertig (das dauert jetzt ca. 1,5 Jahre).

VIel Spaß beim Bauen!
#winke

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Holla die Waldfee, das ist ja ordentlich was... Danke für deinen ausführlichen Beitrag. :-)

Wir wohnen auf dem Lande, lässt also wohl hoffen, dass es schneller geht. Die Architektin kommt zum Glück auch aus diesem Dorf und weiß, welche Vorlagen es nicht gibt, die es eigentlich geben sollte usw.

Nachbarn muss man fragen? Auch wenn die Nachbarn eine Kuh- / Heu-Weide ist? Zu der Seite, auf der die Gaube soll, haben wir nur eine Weide als Nachbarn. :-) Die Abstände passen wohl, meint die Architektin. Ursprünglich war ein Anbau geplant.

Ich wusste gar nicht, dass man da auch einen Klempner benötigt. Hätte mit Baufirma, Dachdecker und Architekt gerechnet, mehr nicht. Aber ich weiß auch nicht wirklich was darüber. ;-)

Den Innen-Ausbau machen wir selbst. Wände ziehen usw., Wände dämmen, verkleiden, Elektrik usw. Einiges ist ja schon da, es wurde schon vor geraumer Zeit von den Vorbesitzern ausgebaut, aber nur dürftig. Keine vernünftige Dämmung, wenig Licht, dunkel vertäfelt und vor allem bescheidene Raum-Aufteilung, das wollen wir aber alles ändern.

Ich hab ja gehofft, dass wir in diesem Jahr diese Großbaustelle schaffen. #hicks

LG
erdbeerchen

3

Das schafft Ihr locker in diesem Jahr!

Daß Ihr eine Architektin habt, die sich auskennt, ist schon mal gut. Vor allem, wenn sie aus dem Ort kommt, dann kennt sie auch die Eigenheiten der Leute auf dem Bauamt.;-)

Thema Nachbarbefragung: Da gibt's einen Unterschriftenbogen, der wird entweder miteingereicht oder das Bauamt sammelt die Unterschriften nach Einreichung. Ist völlig egal, ob auf dem Grundstück nebenan jemand wohnt oder die Kuh steht. Solang es Euer Nachbar ist, hat er Widerspruchsrecht (jetzt natürlich nicht die Kuh - sondern ihr "Herrchen":-p). Und schaut Euch auf dem offiziellen Lageplan genau an, wer alles direkter Nachbar ist. Da gibt's manchmal Überraschungen.

Der Klempner (wird bei uns Flaschner genannt - aber ich kannte nicht Eure Bezeichnung) kümmert sich um die Dachentwässerung. Das ist wichtig! Dachflächenfenster kommen vom Zimmermann - habt Ihr aber Fenster in der Gaubenwand, liefert und setzt die der Fensterbauer (manchmal auch der Zimmermann, wenn's Holzfenster sind - ist aber selten der Fall).

Den Installateur würde ich schon frühzeitig mit ins Boot nehmen, falls irgendwelche Entlüftungen durchs Dach benötigt oder verlegt werden müssen. Wenn das später kommt, ist es nervig und kostet mehr.

Wofür braucht Ihr eine Baufirma? Wie lasst Ihr denn die Wände stellen? Was sagt denn die Architektin?

So einen schrecklichen Innenausbau kenne ich - hatten wir auch. Geht dann aber relativ gut in Eigenregie. Wenn Ihr Euch ranhaltet, klappt das auch bis zum Sommer (aber ich weiß ja nicht, wann Ihr anfangen wollt..)

Viel Glück!
;-)

PS
Was ich noch vergessen habe: Lasst Euch vom Statiker eine Wärmeschutzberechnung machen! Wird manchmal vom Bauamt mitangefordert. Ansonsten ist es wichtig, falls Ihr irgendwann das Haus mal wieder verkaufen wollt!

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