Die lieben Nachbarn (Achtung! LANG!)

Hallo,

#sorry aber ich muss mir jetzt echt mal den Frust von der Seele reden. Ich halte es mit meinen Nachbarn nämlich nicht mehr sehr lang aus. Wir, also mein Mann und ich, sind vor 2 Jahren in ein Mehrfamilienhaus gezogen, weil wir wegen unserer Familienplanung eine größere Wohnung brauchten. Die haben wir auch gefunden. Vier Räume, 90 qm, toller Schnitt, Balkon ins Grüne, Bad mit Fenster etc. pp. Wir haben uns so sehr darauf gefreut, uns zu vergrößern, haben die Wohnung mit viel Geld hübsch gemacht, denn wir wollten lange darin wohnen bleiben und es gemütlich haben. Außerdem findet man in unserer Stadt kaum vergleichbar große Wohnungen, die so schön gelegen sind und trotzdem bezahlbar. Wir haben es beide nicht weit zu unserer Arbeit und meine Eltern wohnen auch ganz in der Nähe. Sprich: Es scheint alles perfekt.

Bis auf die Nachbarn, die in der Wohnung über uns leben. Die sind schwer zu ertragen. #augen

Solange wir arbeiten waren, hat uns diese sechsköpfige Familie nicht so sehr gestört. Nun bin ich aber seit ein paar Monaten mit unserem neugeborenen Sohn zuhause und merke plötzlich, was dort so abgeht.

Zuerst: Die Familie bekommt ALG II. Gut, dafür können sie nichts, das ist keine Schande und kann jedem – auch mir – passieren. Der Vater trinkt viel, jedenfalls sehen wir ihn sehr häufig in der Kneipe an der nächsten Ecke und er kommt oft genug betrunken nach Hause. Die älteste Tochter ist mittlerweile ausgezogen, aber es sind noch drei Söhne da. Generell habe ich immer den Eindruck, dass es mit der Intelligenz bei den Familienmitgliedern nicht sehr weit her ist.

Von früh bis spät hören wir die Eltern in der Wohnung herumtrampeln und verstehen jedes Wort, dass sie miteinander wechseln (bei denen wird irgendwie immer nur geschrien); jeden Tag Geräusche wie großes Möbelrücken; Gepolter; ständig lassen die irgendetwas laut auf den Boden fallen; die Wohnungstür kracht laut ins Schloss (die können sie irgendwie nicht leise ins Schloss ziehen), auch die Fenster müssen immer geplauzt werden; abends läuft der Fernseher in Mitsprechlautstärke durch bis zum nächsten Morgen; der Metallschuhlöffel scheppert hallend auf dem Steinfußboden im Hausflur, sobald einer die Wohnung verlässt, dann trampelt derjenige auch immer noch die Treppe runter; die Jungs (10 und 14) toben in der Bude rum (na gut, dafür habe ich ja noch Verständnis, solange es nicht mittags oder spät abends ist); der älteste Sohn (17) hat Kumpels, die zwar nicht in die Wohnung dürfen, dafür unten vor dem Haus stehen, laut rumbrüllen, rumzündeln oder Passanten anmachen (Teenies finden sich soooo cool); ganz besonders schlimm ist der Lärm zur Mittagszeit zwischen halb Eins und halb Drei; besonders, wenn die volljährigen Kinder mit ihren eigenen Kindern da sind… #aerger Die Liste ist lang.

Unser Pech ist wohl, dass das Haus, welches in den 50-er Jahren gebaut und vor ca. 10 Jahren saniert wurde, nur eine schlechte, wenn nicht sogar überhaupt keine Trittschalldämmung hat. Es ist ja nicht nur so, dass es laut ist – nein, bei vielen Geräuschen BEBT unsere Wohnung geradezu! Man spürt die Erschütterungen in unserem Fußboden, wenn der Vater oben regelrecht „herumlatscht“ und wenn die Jungs toben, dann klirren die Gläser in unserem Schrank. #schock

Das wäre ja alles noch zu ertragen, wenn es nur um uns ginge. Aber unser Sohn kann bei so viel Lärm nicht schlafen, und Schlaf braucht er als 4-monatiges Baby eben noch sehr viel. Natürlich erschrickt er jetzt bei lauten Geräuschen noch mehr als ganz am Anfang, fängt teilweise sogar an zu #schrei. Gott sei Dank haben wir trotzdem ein relativ pflegeleichtes Kind. Er weint und schreit sonst nicht viel, und wenn, dann nicht lange, weil ich seinen Kummer immer sehr schnell beenden kann (stillen, trösten etc.) Nachts wird er nur einmal munter und auch da ist er nicht lange wach, er kriegt die Brust und schläft anschließend schön weiter.

Mein Mann war bereits ein paar Mal oben, schon als ich im Wochenbett lag, viel Ruhe nötig hatte und ziemlich fertig war, und hat die Familie um Rücksichtnahme gebeten. Dann noch mal, als unser Kleiner nicht schlafen konnte wegen dem Getobe oben. Die Mutter meinte zu meinem Mann, sie wären schon ganz leise. Komisch #kratz für uns hört es sich so an, als würde ein Elefant über uns durch die Wohnung laufen. Zuletzt ging der Vater (hatte wahrscheinlich einen zu viel getrunken) meinen Mann dumm an, dass er demnächst sogar extra trampeln würde, wenn wir unsere Türen und Fenster knallen. Das ist so stupide! Dem fällt doch nichts Besseres ein, als uns das zu unterstellen, was er selbst tut. #contra

Wir knallen weder unsere Türen noch die Fenster. Im Gegenteil, wir sind sogar besonders leise, schleichen geradezu durch unsere Wohnung, weil wir wissen, wie sehr sich Geräusche im Haus übertragen können und wie alles bebt, wenn man kraftvoll (z.B. ohne Hausschuhe) auftritt.

Es leben außer der Familie und uns nur Rentner in unserem Haus und von denen scheint es keinen zu stören, was man so im Hause alles für Lärm von dieser Familie hört. Na ja, im Alter lässt das Hörvermögen bei vielen Leuten nach. ;-)

Reden hat jedenfalls bei der Familie nichts geholfen. Im Gegenteil, wir haben das Gefühl, dass es schlimmer geworden ist. Als würden die getreu dem Motto leben: ‚Jetzt haben die da unten ein Baby, das mal ab und zu schreit, da brauchen wir auch nicht mehr leise sein.‘ Dass es aber einen Unterschied gibt zwischen ihnen und einem Baby, das die Welt noch nicht kennt und nicht versteht und logischerweise noch keine Rücksicht nehmen kann – das begreifen sie wohl leider nicht.

Wir wissen nun nicht mehr weiter. #gruebel Ausziehen möchten wir nicht. Erstens aus den weiter oben genannten Gründen und zweitens wollen wir nicht die Flucht ergreifen. Wir wüssten auch gar nicht, wohin. Dass die Familie auszieht, darauf können wir warten bis zum Sankt-Nimmerleinstag. Beschweren bei der Vermietungsgesellschaft bringt nichts, denn das sind ja ALG-II-Empfänger, sichere Mieteinnahmen für die Gesellschaft. Außer uns beschwert sich ja auch keiner.

Manchmal ko***t es mich so sehr an, dass ich Gewaltfantasien entwickle oder darüber nachdenke, denen irgendwelche blöden Streiche zu spielen, einfach nur, um denen eins auszuwischen oder wegen des Gefühls der Genugtuung, das ich mir davon verspreche. Diese Gedanken verwerfe ich immer sofort wieder. Bringt ja auch alles nix, eben so wenig wie sich aufzuregen, aber wenn man von einigen wenigen Menschen über einen langen Zeitraum dauerbeschallt wird, macht einen das einfach mürbe und man wird überempfindlich.

So, jetzt ist es mal raus, fühle mich gleich ein wenig besser. #danke fürs „Zuhören“und #sorry für das ganze #bla!

Eure

Caterpillar

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WOW!

Leider bleibt euch nicht viel zu machen: entweder ihr meldet JEDES MAL alles an den Vermieter und schraubt die Miete nach Anmeldung runter (Mieterschutz informieren und rat holen) oder aber ihr sucht tatsächlich etwas anderes.

Leider habt ihr nicht viel mehr Optionen!

LG

2

Hallo Caterpillar!

Auch wenn du es wahrscheinlich nicht lesen willst: die einzige Möglichkeit, die Situation zu ändern ist tatsächlich das Suchen einer anderen Wohnung! Wenn die Wohnungen dort wirklich so mies schallgedämmt sind, dann kann es sogar wirklich sein, dass sie oben gar nicht sehr laut sind! Ich habe so etwas selber mal erlebt in einem schlecht schallgedämmten Haus. Die Schritte, die man oben kaum bemerkt hat, waren unten ganz deutlich zu hören! Genau wie du schreibst: dadurch haben auch die Gläser im Schrank geklirrt und oben ist man normal gelaufen!

LG

agentin

3

Ausser ausziehen in ein Eigenheim oder eine Dachgeschosswohnung wird Euch wohl nichts bleiben. Ausser die Hoffnung dass Euer Sohn später Mittags immer brav leise ist, nie die Treppen runtertrampelt, nur absolut korrekte Freunde hat, niemals rumschreit oder Trptzphasen hat in denen einem die Ohren glühen.........ach, da gibt es noch soooo viel.

Ich bin froh wenn wir endlich ausziehen, denn unsere Nachbarn hören auch die Stecknadel unten fallen, liegt am 60er Jahre Bau.

Mona

4

"Der Vater trinkt viel, jedenfalls sehen wir ihn sehr häufig in der Kneipe an der nächsten Ecke"

Ähm, dann seid ihr ebenfalls oft in dieser Kneipe, wenn ihr ihn dort immer seht?

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Naja, vielleicht hat die Kneipe auch einfach Fenster oder eine Tür, so dass man hineinsehen kann. ;-)

17

Nein, wir laufen dort nur immer vorbei, wenn wir unseren täglichen Spaziergang machen und dann sitzt er halt dort draußen mit seinen - wie soll ich sie nennen? - Saufkumpanen.

5

Hallo,

kann es sein, dass du jetzt, wo du selber ein Baby hast, äußerst überempfindlich reagierst? Nur weil ein Baby im Haus ist, muss man nicht auf Strumpfsocken durch das Haus schleichen. Jedes normale Kind wird bei normalen Alltagsgeräuschen schlafen usw. Oder schaut ihr kein TV mehr, hört ihr jetzt kein Radio mehr, flüstert nur noch in der Wohnung? Kinder schlafen auch bei einem etwas höherem Geräuschpegel.

Für mich hört sich das so an, als hättest du "Standesdünkel". ALG 2- Empfänger, Vater trinkt, die Kinder (Teenager) sind laut usw. Total das Klischee von dir.

Wenn du nicht ausziehen willst, dann lerne, damit zu leben. Ist eine ganz einfache Option. In spätestens einem Jahr wird DEIN Kind auch Krach machen, toben, laufen, hüpfen usw. IN der Wohnung, dann ist aber bestimmt normal, weil es dann DEIN Kind ist, oder?

LG

19

Nein, ich habe generell ein gutes Gehör und mich auch früher schon an meinen Nachbarn gestört, allerdings war ich da nicht so viel zu Hause und konnte darüber hinwegsehen.

Natürlich schlafen Kinder auch bei Geräuschen. Und WENN unser Sohn erst einmal eingeschlafen ist, geht es ja meist. Aber wie du vielleicht weißt, wachen Babys im Stundenrhythmus auf, und wenn es dann wieder laut ist, hat er Probleme wieder einzuschlafen. Wir hören recht wenig Radio, meistens nur, wenn wir uns in der Küche aufhalten, die vom Schlafzimmer am weitesten weg ist. Fernseher haben wir ebenfalls keinen, da muss ich dich enttäuschen. Auch wenn es dir nicht passt, dass wir zum Bildungsbürgertum gehören, mit dem Standesdünkel und dem Klischeedenken liegst du ebenfalls völlig verkehrt. Auch in unserer alten, viel zu kleinen Weohnung hatten wir laute Nachbarn, die uns gestört haben (sogar nachts, wenn der fast erwachsene Sohn seinen Rappel hatte und einfach mal laut machen musste) - und die waren keine ALG II-Empfänger. Ich war auch da schon froh, dass wir was Größeres und (scheinbar) Schöneres gefunden hatten, zumal wir Platz und Ruhe für unseren anstehenden Nachwuchs brauchten.

Ich habe versucht, mit dem Lärm zu leben, die letzten sechs Monate. Und nein, es ist einfach nicht zum Aushalten, auch wenn du unbedingt der Meinung bist, dass ich mich "daran gewöhnen" sollte. Vielleicht bist du nicht so empfindlich und hast kein so gutes Gehör wie ich. Vielleicht regst du dich nicht über solche Sachen auf. Es ist aber falsch, von dir selbst auf andere zu schließen und zu erwarten, dass alle Menschen genauso reagieren müssen wie du - oder wie du es für richtig hälst.

Es gibt Sachen, mit denen muss man leben. Aber es gibt immer auch Grenzen und sobald die überschritten werden (und das ist bei diesem Dauer-Geräusch-Pegel nun mal der Fall) ist man sehr eingeschränkt. Mein Sohn und ich brauchen einfach auch mal Ruhe. Ich kann doch nicht mit ihm den ganzen Tag draußen herumlaufen oder mich permanent bei Freunden oder meiner Familie aufhalten, nur damit ich nicht in meiner Wohnung bin und meine Nachbarn nicht hören muss!

Darum, was VIELLEICHT mal ist, wenn mein Kind ein Jahr ist, geht es hier gar nicht. Ich störe mich weniger an dem Toben der Kinder in der Wohnung als an der Rücksichtslosigkeit der Eltern, vorwiegend des Vaters. Wenn du meinen Beitrag aufmerksam gelesen hast, dann fällt dir auf, dass ich viele andere Sachen aufzähle. Aber du machst es dir natürlich auch leicht. Du liest "ALG II" und denkst sofort, ich hätte die Familie in eine Schublade gesteckt. Dass die mir eigentlich leid tun sollten, weil sie es nicht besser haben, hätte ich vielleicht in meinem Thread mit erwähnen sollen. Das hole ich nun hiermit nach.
Am schlimmsten ist doch der Vater, den das alles nicht interessiert. Er hat sich in seinen ALG-II-Bezug ergeben und säuft sich den ganzen Tag die Hucke zu, nur um das alles zu vergessen. Das ist schlimm. Das ist ganz traurig. Aber es ändert nichts an den anderen Tatsachen. Es geht darum, Rücksicht auf seine Nachbarn zu nehmen. Ich tue das und ich wünsche mir dasselbe von meinen Nachbarn, ob sie über mir, unter mir oder neben mir wohnen. Und grundsätzlich kann ich das von erwachsenen Menschen auch erwarten, ob sie berufstätig, Rentner oder ALG-II-Empfänger sind.

6

*****Es leben außer der Familie und uns nur Rentner in unserem Haus und von denen scheint es keinen zu stören, was man so im Hause alles für Lärm von dieser Familie hört. Na ja, im Alter lässt das Hörvermögen bei vielen Leuten nach.*****

Es kann natürlich wirklich sein, dass die restlichen Bewohner das nicht so dolle wahrnehmen wie ihr, da ihr ja direkt darunter wohnt (schlechte Dämmung halt). Oder aber die Bewohner hatten sich schon mal beschwert und einen Anranzer bekommen und halten lieber die Klappe jetzt.

Ich kann mich den Anderen nur anschließen. Viel bleibt euch wohl nicht übrig, außer hinnehmen, evtl. Miete kürzen (aber bitte Infos holen) oder umziehen. Das es in einem Mehrfamilienhaus mal lauter ist, dass sollte ja schon klar sein, aber so wie du das beschreibst, würde ich auch die Krise bekommen.

Wir wohnen Gott sei Dank oben (von 4 Parteien), aber unsere Mitbewohner sind auch so ganz "umgänglich" und soweit leise #schwitz (außer normale tägl. Alltagsgeräusche halt)

LG

7

"Die Mutter meinte zu meinem Mann, sie wären schon ganz leise. Komisch #kratz für uns hört es sich so an, als würde ein Elefant über uns durch die Wohnung laufen."

Das könnte durchaus an der unzureichenden/nicht vorhandenen Trittschalldämmung liegen. Ich vermute, die Mieter unter euch hören euch auch, beschweren sich aber vielleicht nicht!?

Ihr könntet euch an einen Fachanwalt für Mietrecht oder den Mieterverein wenden und dort nachfragen, ob ggf. eine Mietminderung in Frage käme...leiser wirds dadurch aber auch nicht.

8

Hi du liebe,
ich kann dich sehr gut verstehen und es komplett nachvollziehen.

Über uns wohnt eine Famillie,Vater(ganzen tag auf der arbeit),Mutter das eigentliche Trampeltier(von Montag bis Mittwoch Tagesmutter) und die beiden Söhne 10&14.

Wir hören aber nur die Schritte vom Trampeltier(Mutter) und zum Glück nicht was geredet wird.Bin davon schon sehr genervt!

Diese Wohnung ist unsere Traumwohnung und wir wohnen erst 3 Monate hier. Trotzdem suchen wir nun was neues. Dachgeschoß!!!!!!!!! Wir wollen eigentlich was kaufen und wollten in dieser Wohnung so lange bleiben bis wir was schönes gefunden haben.

Wir sind auch sehr genervt und traurig,da wir diese Wohnung lieben aber nicht unter diesen Vorraussetzungen. Wir wollen nicht am leben unserer nachbarn teilnehmen. Sind wir aber dann ja gezwungen wenn diese wach sind.Wie du liest bin auch ich sehr genervt.Und es ist bei uns sicher nicht so schlimm.

Es wird euch nichts anderes übrig bleiben als auszuziehen!

lg holly

9

Also wenn die anderen Nachbarn gar nichts davon hören, dann könnte es vielleicht doch so sein, dass Du etwas empfindlich bist?

Du schreibst hier Sachen von dieser Familie, die mit dem eigentlichen Problem nichts zu tun haben, die aber den Eindruck erwecken, dass Du diese Familie auf den Tod nicht ausstehen kannst.

Wir wohnen ganz bewusst nicht in einem Mehrfamilienhaus. Ich möchte stressfrei wohnen, ohne Belästigung durch andere ..... oder andere durch mich ..... und ohne Stress um Hausordnung, Kehrwoche und sonstiges.

Sucht Euch was anderes.