Fühlen uns von Baufirma bedrängt, zwecks Dienstbarkeit...!

Hallo Ihr,

wir hatten bzw. hätten gestern unseren Notartermin zum Grundstückskauf zwecks Bau einer Doppelhaushälfte/Doppelhaus.
Dabei stellte sich heraus, daß unser Nachbar keinen Gasanschluß in der Stichstraße hat (eigene Recherchen vom Käufer:-[) und das wir (wobei wir von Anfang an gesagt haben, keine Dienstbarkeit eintragen zu lassen) die Dienstbarkeit eintragen lassen zu hätten, ansonsten suchen sich einen anderen Vertragspartner.
Jetzt hat die Maklerin heute morgen bei der Gemeinde angerufen und aus unwirtschaftlichen Gründen würde die Kommune die Leitung nicht legen lassen, es sei üblich eine Grunddienstbarkeit beim Nachbarn (der den Versorgungsschacht hat-also wir) eintragen zu lassen.
Das wollen wir aber nicht-wir möchten keine Belastung auf unserem Grundstück.

Wir fühlen uns massiv bedrängt, da der Planungsfehler nicht auf unserer Seite zu suchen ist und wir aber so hingestellt werden, als wären wir die, die Steine in den Weg legen.
Wir haben das komplette Vertrauen in unsere Baufirma verloren, obwohl noch nicht mal ein Stein gesetzt wurde.

Ich bin völlig fertig, was können wir tun?

Das einzige positive ist, daß ich im Gegensatz zu unseren Nachbarn noch keinen Kreditvertrag unterzeichnet haben.

Kennt sich jemand mit dieser Situation aus?Können die mich zwingen?
Hausbauvertrag ist unterschrieben!
Es ist aber ein Koppelvertrag mit dem Grundstück!

Ratlose Grüße,agrokate!

PS :Ich bin schon am Überlegen mir Rechtsbeistand zu holen...!

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Hi,

ich denke nicht, dass die Dich zwingen können, aber was ist so schlimm daran?

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Weil eine Dienstbarkeit eine Wertminderung des Grundstückes zur Folge haben kann und es (gerade bei Gasleitungen) nicht bebaubar ist.
Und weil mir bei Vertragsabschluß nichts von einer Dienstbarkeit erklärt wurde.
Es ist ein Fehler Seiten der Baufirma (schlechte Recherche) aufgetreten, der auf meinem Rücken ausgebügelt werden soll..!

Danke für Deine Antwort!

Grüsse, agrokate!

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Standhaft bleiben. Du willst keine Dienstbarkeit, fertig. Da muss die Firma sich halt was anderes einfallen lassen, also die Gasleitung selber bezahlen um für dne Nachbar eine neue zu legen. Zwingen kann Dich keiner.

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Ich würde generell einen Vertrag - vor Unterschrift - von einem Fachanwalt für Baurecht prüfen lassen.

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Unser Bauvertrag hat als Grundlage die Baubeschreibung-da steht nichts über den Grundstückskauf, da es 2 unabhängige Verfahren sind ( zwecks Grunderwerbsteuer)!
Und bei Erstellung der Baubeschreibung hatten wir einen Bausachverständigen an unserer Seite!
Gerade habe ich eine Mail von der Maklerin erhalten, ob wir überhaupt noch Interesse an dem Bauvorhaben haben#kratz!
Wahrscheinlich wollen sie das wir jetzt zurück treten, was wir natürlich nicht tun werden (Vertragsstrafe)!
Es werden keinerlei andere Lösungsvorschläge von seitens der Baufirma vorgeschlagen.
Keine Ahnung wo der Weg hin geht-nur definitiv wird es keine Dienstbarkeit auf unserem Grundstück geben.

Werden morgen doch mal mit der Anwältin reden!

Grüße,agrokate!

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Viel Erfolg und alles Gute!

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Hmmm,

also es ist natürlich blöd, dass ihr euch da bedrängt fühlt, aber mal ganz ehrlich:

Was für eine Wertminderung würde denn eine Grunddienstbarkeit für eine Gasleitung bedeuten? Das ist doch nicht nennenswert! Der einzigen Nachteil, den ihr hättet, ist eine gaaaanz winzige Wahrscheinlichkeit, dass da mal etwas repariert werden muss und selbst dann muss alles wieder hergestellt werden. Bei den heutigen Leitungen, werdet ihr das wohl gar nicht mehr erleben!

Wir sind auch vorsichtig, eine Nachbarpartei wollte ein Wegerecht zwischen unserer Garage und dem Küchenfenster durch! Haben wir natürlich abgelehnt, es wäre auch für sie nur nett und nicht zwingend notwendig gewesen. Die Gemeinde brauchte dagegen eine Wasserleitung an unserer Grundstücksgrenze entlang, weil wir recht ungünstig im Hang liegen, am Ende einer Sackgasse, die zu Beginn durch einen Wald führt. Natürlich haben wir der Baulast zugestimmt, einziger Nachteil sind zwei Gullideckel, mit denen wir leben können, ansonsten liegt die Leitung 6 m tief. Das heikelste war aber ein Wegerecht (zu Fuss) für das Baugrundstück neben uns. Ohne dieses hätten sie keine Baugenehmigung bekommen. Das ist der einzige Fusszugang von einer anderen Strasse und wird als Notweg (weil eben Sackgasse durch den Wald) eingetragen. Wir haben uns gegen eine etwas größere Ausführung zwar gewehrt, aber einen winzig kleinen Dreiecke an der Grundstücksecke zugestimmt, das gerade ausreicht, um drüber zu laufen.

Kurzum: Lasten auf dem Grundstück können unter Umständen unschön und sogar wertmindernd sein, aber man sollte auch abwägen, wie wichtig es für die andere Partei ist und wie wenig Nachteile man evtl. selbst hat! Wie würdest Du in der Situation eurer Nachbarn dastehen und dann wehrt sich jemand nur aus Prinzip gegen eine tief in der Erde liegende Leitung, die er wohl nie zu Gesicht bekommen wird?

Prinzipien sind gut, aber nur, wenn man sie im Zweifel auch mal begründet hinterfragen kann!

Gruß,
Elfchen

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PS: Steht und fällt alles natürlich mit dem Verlauf der Leitung! Irgendwo am Rand wäre sie mir wurscht, wenn sie für den Nachbarn wichtig ist!

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Liebe Elfchen,

im Prinzip gebe ich Dir vollkommen recht, ABER ich bin nicht bereit, mich am Notartermin vorführen zu lassen und für den Fehler die eindeutig der Baufirma zu zu schreiben ist, zu zahlen.
Wenn man von Anfang an ehrlich gewesen wäre, dann hätte ich mir überlegen können, ob das Grundstück überhaupt für mich in Frage kommt.

Aber die Art und Weise hat in meinen Augen nichts mit fairen Bedingungen zu tun.
Vor 4 Wochen stellt sich der Chef der Baufirma noch aufs Grundstück und verkündet laut, er würde nicht mal mit seinem Bruder einen Anschluß teilen. Jeder seinen eigenen Anschluß ist eine saubere Sache und es kommt zu keinen Problemen. Vorallem, wenn wir sowieso eine Realteilung wünschen. Die Wertminderung des Grundstücks hat er auch angesprochen.

Und jetzt soll ich, nur weil die vergessen haben, sich zu erkundigen, ob Gas in der Stichstraße liegt, in den sauren Apfel beißen.
Nö, habe mich mit meinem Anwalt kurz geschlossen, wir werden den Vertrag nicht kündigen, aber weiterhin keine Dienstbarkeit eintragen lassen.
Genauso könnten die Nachbarn ein Alternativ-Heizsystem wählen, daß erwartet komischerweise auch keiner. Oder sie wollen (was ich verstehe) keinen Gastank im Garten habe.
Weißt Du, ich bin so enttäuscht von der Vorgehensweise, daß ich mich innerlich schon von dem Grundstück verabschiedet habe.
Wer mich so linken möchte, ala vor dem Notar bekommen wir die schon mürbe, dem möchte ich mein Hausbau auch nicht mehr anvertrauen.
Es kam von Seiten der Firma bis heute kein Statement-einfach nichts!

Trotzdem danke für Deine Sichtweise!

Liebe Grüße,agrokate!
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Können der Nachbar und ihr nicht einfach die Grundstücke tauschen? Oder hat er schon gebaut?