Wenn Kinder zum Störfaktor werden...

Hallo,

gestern ist mir wirklich etwas passiert, das ich einfach immer noch nicht glauben kann.

Seit gut 6 Monaten wohnt unter uns ein frisch verheiratetes Paar ohne Kinder (30 und 31 Jahre alt). Von Anfang an gab es Probleme mit den neuen Nachbarn. Der Mann regt sich grundsätzlich über alles auf, was andere Nachbarn tun, kontrolliert die Mülltonne, ob auch jeder schön Müll trennt und untersucht regelmäßig den Garten, ob er irgendwo Hundehaufen findet, wo aber keine sind.

Dazu muss ich sagen, dass er bei Einzug das Amt des Hausmeisters übernommen hat. Sein Aufgabengebiet besteht aus Rasen mähen, im Winter Schnee räumen, Mülltonnen zur Leerung bereitstellen, Unkraut jäten, Hof kehren.

Vor einigen Wochen fand ich im Briefkasten einen Brief von ihm vor, in dem er behauptete einen Kothaufen unseres Hundes im Garten gefunden zu haben (wir haben den ganzen Garten abgesucht und nichts gefunden). Wenn unser Hund sich im Garten aufhält und sein großes Geschäft doch mal dort verrichtet, machen wir dies immer weg!
Zitate Brief:
"Leider mussten wir bei einem Routinegang feststellen, dass sich beim Beet ein Hundehaufen befindet."

"Aus diesem Grunde werden wir den Garten in den nächsten Tagen verstärkt kontrollieren. Sollten wir immer öfters ein Haufen finden, werden wir leider auch eine Meldung an Herrn P. (Hausverwalter) senden."

Wie schon erwähnt haben wir keinen Haufen gefunden.
Ich war stinke sauer, dass unser Nachbar mit solch einem Schreiben kommt, anstatt mich höflichst direkt darauf anzusprechen.
Fazit: Der neue Mieter rief trotzdem beim Hausverwalter an. Dies erfuhr ich erst, als ich wegen unserem defekten Garagenschloss einige Tage später mit dem Hausverwalter telefonierte. Der Hausverwalter Herr P. entschuldigte sich bei mir und meinte, dass diese Art von Kommunikation nicht in seinem Interesse liegt. Er habe den neuen Mieter bereits darauf hingewiesen, dass das Schreiben solcher Briefe und das regelrechte Abmahnen von Mietern nicht sein Aufgabengebiet ist und er dies dem Vermieter oder ihm als Hausverwalter überlassen sollte.
Hmm, soweit alles ok und ich war froh, dass ich unseren Hausverwalter auf meiner Seite hatte.

Nun zum eigentlichen Ärgernis, das mich gestern wirklich an die Decke getrieben hat:

Meine Tochter ist jetzt 1 1/2 Jahre alt und testet momentan gerne ihre Grenzen aus und kann dabei schon mal sehr zickig werden.
Gestern hatten wir Besuch von meiner Mama, wir saßen auf dem Balkon und meiner Tochter Lea-Sophie hatte es gar nicht gepasst, dass ihr großer Bruder auf Omas Schoß saß. Resultat: Auf den Boden werfen und los schreien. Ich konnte sie auch nicht sofort beruhigen und da rief plötzlich unser Nachbar unter uns äußerst patzig aus seiner Wohnung: "Ja geht das noch lauter!!! Ist ja unglaublich!!"

Ich konnte erst nicht glauben, dass sich unser Nachbar wegen dem Weinen meiner Tochter beschwert.
Ich bin dann runter zu ihm und wollte ihn zur Rede stellen.
Er motzte nur rum und meinte: "Den ganzen Tag geht das heute schon, die Kinder trampeln und schreien laut, das ist nicht mehr normal!!" Dazu muss ich sagen, dass meine beiden Kinder wirklich nicht zu den lautesten Kindern gehören. Mein Sohn rennt zwar mal durch die Wohnung und hüpft, es werden mal Legobausteine auf dem Boden ausgekippt. Aber wir können nichts für die Holzböden, die alles so hellhörig machen. Ich bin bei diesem schönen Wetter selten zu Hause (wohnen im Dachgeschoss und da ist es im Sommer tagsüber unerträglich warm) und wenn man dann einmal den ganzen Nachmittag mit den Kindern zuhause ist, dann wird sich plötzlich beschwert...
Er drohte mir dann noch, direkt den Vermieter auf den "Lärm" anzusprechen, ich meinte darauf hin nur, dass er dies tun soll. Drehte mich um und ging. Habe danach unseren Hausverwalter angerufen, bevor der Nachbar wieder mal "petzen" geht. Der Hausverwalter hatte Verständnis für mich und machte mir den Vorschlag, dass alle Nachbarn inkl. er demnächst ein gemeinsames Gespräch suchen, da auch die anderen Nachbarn Probleme mit dem neuen Mieter haben. Aber was bringt das? Mit diesem Menschen kann man nicht reden, er schreit nur rum, lässt seine Mitmenschen nicht ausreden und meint immer, er wäre im Recht.

Was würdet ihr tun? Dieser Mann ist wirklich boshaft, hat an allem etwas auszusetzen und jetzt stören ihn auch noch meine Kinder. Ich bin sowas von wütend. Bin schon am Überlegen, den Mieterschutzbund einzuschalten.

Danke für´s lesen. :-)
LG,
Steffi

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ich glaub ihr habt nichts zu befürchten, so wie das klang ist die Hausverwaltung eh auf eurer Seite....

lasst euch bloß nicht zu viel ärgern..... bloß nicht immer reagieren wenn er motzt, der ist ganz bestimmt auf Streitigkeiten aus... dem ist wohl langweilig....

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Hmm, inzwischen habe ich auch schon das Gefühl, dass dieser Mensch nur auf Streit aus ist. Anscheinend braucht er Streit und Ärger, wie wir die Luft zum Atmen.

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immer nett anlächeln, höflich sein und ihn geistig den Mittefinger zeigen...

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solange die hausvervaltung auf eurer seite steht, kann der euch doch gar nix. ihr dürft auch nicht auf seine blöden kommentare anspringen, das regt ihn nur noch mehr an.
was soll der meiterschutzbund denn da tun ?
ignoriert euren netten nachbarn, das stört ihn mit sicherhiet am meisten :-p

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Guten Morgen, Steffi,

nicht aufregen! Das ist Energieverschwendung! Wenn Euer Nachbar gerne schriftlich kommuniziert, dann drucke ihm doch einfach ein paar Infos zum Thema Kinderlärm aus und werfe sie ihm kommentarlos in den Briefkasten, z.B.

http://www.kinderinfo.de/rechte/mieter.htm

Und rechtfertigen brauchst Du Dich schon mal gar nicht! Laß' Dich auf keine Diskussionen ein und bleib' ruhig, damit nimmst Du ihm den Wind aus den Segeln!

Alles Gute (vor allem Nerven!),

LG, s.

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Danke für den Link. Sehr interessant und ich sollte ihm diesen Text wirklich mal unter die Nase reiben, aber ob ich damit nicht nur Benzin ins Feuer kippe, wenn ich ihm diese Info in seinem Briefkasten stecke?! #schein #gruebel

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Hallo nochmal,

bei ihm "brennt's" ja scheinbar eh' schon lichterloh! Und bevor ich mich nochmal von ihm anraunzen lassen würde, wenn Deine Kleine mal weint, sollte er sich diese doch sehr informative Lektüre zu Gemüte führen. Vielleicht ist es ihm einfach nicht bewußt, wie sich Kinder verhalten "dürfen" und was er nunmal hinzunehmen hat! Und wenn es Dir zu unangenehm ist, es ihm kommentarlos in den Briefkasten zu stecken, dann würde ich es ihm aber allerspätestens bei seiner nächsten Bemerkung in Richtung Deiner Kinder unter die Nase halten!

LG, s.

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Hallo,

ich kann Dein Ärgernis bezüglich der Kommunikation auf jeden Fall verstehen.

Auf der anderen Seite schreibst Du:

"Mein Sohn rennt zwar mal durch die Wohnung und hüpft, es werden mal Legobausteine auf dem Boden ausgekippt."

und ganz ehrlich: Das würde mich auch nerven. Du könntest versuchen, Abhilfe zu schaffen, in dem Du einen Teppich/Läufer auf den Holzboden legst, wenn Dein Sohn mit Lego spielt. Wenn Kinder durch die Räume toben/rennen/trampeln, ist es wirklich furchtbar laut. Hier wäre aus meiner Sicht ein wenig Rücksichtnahme Deinerseits angebracht. Kinderlärm ist ja gut und schön, Rücksichtnahme finde ich aber mindestens ebenso wichtig.

LG Anja

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Bei einer über 80 Quadratmeter-Wohnung, die fast nur aus Holzböden, mit darunterliegenden Hohlräumen besteht, sehe ich es ehrlich gesagt nicht ein, auf meine Kosten Teppichböden verlegen zu lassen, nur weil sich der Nachbar nachmittags in seiner Ruhe gestört fühlt. Die Holzböden knarren und sie knarren auch, wenn Teppiche darauf liegen. Mein Sohn trampelt und rennt nicht stundenlang laut durch die Wohnung und er kippt auch nicht minütlich Lego- oder Holzbausteine auf dem Boden aus. Mein Sohn hat übrigens einen großen Teppich in seinem Zimmer, aber wie es bei Kindern nun mal so ist, begrenzt sich das Verteilen der Steine nicht immer nur auf dem Teppich und ich kann von meinem Sohn auch nicht verlangen, dass er die Legosteine nur auf dem Teppich verschüttet. Meine Kinder werde ich sicherlich nicht in ihrem Spielen einschränken, nur weil es Menschen gibt, die sich sogar am Weinen eines Kindes stören. Wie schon erwähnt bin ich die meiste Zeit sowieso mit den Kindern unterwegs und der Lärm in der Wohnung hält sich so gering, dass er eigentlich von anderen Mietern hinzunehmen ist.
Rücksicht ist ein schönes Wort, aber Rücksicht kann man nicht von kleinen Kindern erwarten, die hin und wieder mal etwas lauter sind. Würde der Lärmpegel bei uns in der Wohnung stetig hoch sein, würde ich es verstehen. Aber wie ruhig soll man Kinder denn stellen? Kinder sind nun mal auch laut und ich sehe es nicht ein, meine Kinder permanent mit Fernsehen ruhig zu stellen oder täglich den ganzen Tag aus der Wohnung zu flüchten, nur damit sich der Nachbar nicht in seiner Nachmittags-Ruhe gestört fühlt.
Ich bin auch von Anfang an tolerant ihm gegenüber gewesen, obwohl er im Gegenzug auch keine Rücksicht gegenüber meinen Kindern gezeigt hat. Er bohrt und hämmert gerne mal um 21 Uhr abends eine halbe Stunde lang. Da könnte ich mich auch beschweren, da meine Kinder um diese Uhrzeit bereits schlafen.

LG,
Steffi

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Manche Leute denken, blos weil jemand nicht motzt, gäbs nichts zum motzen.
Er ist sich wohl nicht bewusst, daß das abendliche bohren und hämmern ebenfalls störend ist.
Du solltest ihn darauf ansprechen bzw. dich beschweren;-)

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Da kann er nix machen Kinder dürfen auch mal laut sein.
Wenn es nicht ständig ist.

Als ich noch in Berlin gelebt habe, hatte wir nachbarn mir 3 Kindern, deren Kids haben wirklich von morgends bis in die Nacht nur gestritten, Gebrüllt und Geschrien, das war mega stressig.
Auch nach mehrfachen beschweren ist nix passiert.
Die Hausverwaltung hat die Familei dann aber Gott sei dank Rausgeschmissen, das war echt nich auszuhalten.

Aber keine Angst wenn kinder nicht ständig radau machen passiert da in der regel nix.
Mach deinem Nachbarn doch mal ne Ansage das er sich nicht so aufpumpen soll.

Alles Gute euch.

LG

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Hallo,
mein Partner hatte in seiner letzten Wohnung auch ein kinderloses Paar in den 30ern unter sich wohnen und die haben sich ständig über seine Kinder (damals so 9 und 11) aufgeregt. Haben absurde Lärmprotokolle verfasst, auf denen sie jeden Schritt, jede zu laut geschlossene Tür, jeden Streit der Kinder notiert haben. Ich denke, denen waren nicht nur die Kinder und sondern auch der allein erziehende Papa ein Dorn im Auge. Ich vermute ehrlich gesagt auch, dass die einen unerfüllten Kinderwunsch hatten (die Frau war den ganzen Tag Zuhause, machte nicht den Eindruck, dass sie der Karriere wegen auf Kinder verzichtet). Auf jeden Fall hat mein Freund sich zum Thema schlau gemacht und Kinderlärm muss jeder Mieter hinnehmen.

Es ist gut, dass die Hausverwaltung auf Eurer Seite ist. Die ärgern sich wahrscheinlich selbst, dass sie sich so einen Störenfried ins Haus geholt haben.

Ich wünsche dir, dass Euer kleiner Blockwart sich einkriegt. Denn selbst, wenn er Euch nichts kann, geht so etwas auf Dauer an die Nerven.

Alles Gute,
Susi

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Hallo,
das ist mein Schimpfwort für Leute die sich aufspielen- mein Standardsatz: so was wie sie wäre früher Blockwart gewesen-die Reaktionen: von Unverständnis ( Jüngere-haben bei dem Thema gefehlt in der Schule )bis zu sprachlosem Entsetzen ( Ältere )
Gerne gebraucht wenn ein Spaziergänger Block und Stift zückt und mich mutmaßlichen Falsch-Parker aufschreibt.
L.G.

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Hallo Susi,

hmm, unser kinderloses Ehepaar möchte ja selbst demnächst Kinder, laut der Aussage der neuen Mieterin. Ich frage mich nur, wie das werden soll, wenn sich der Mieter schon von den Nachbarskindern gestört fühlt. Ich hoffe, seine Frau hat sich das gut überlegt. #schein
Du hast vollkommen recht. Tun kann er wohl nicht viel, denn meine Kinder machen den "Lärm", der in jeder Familie mit zwei kleinen Kindern vorhanden ist und unvermeidbar ist. Aber wie du schon sagst, er kann mir nichts, aber es geht inzwischen gewaltig an die Nerven und ich habe einfach ein mulmiges Gefühl, wenn ich daran denke, dass sein Verhalten noch schlimmer werden könnte...

Allen anderen Antwortenden möchte ich auch herzlichst danken, dass sich sich meinen langen Text zu Gemüte geführt haben und mir geantwortet haben.

Liebe Grüße,
Steffi

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Hallo,

ich würde den guten Mann einfach ignorieren.
Wenn er der Meinung ist, er müsse den Garten wegen irgendwelcher Hundehaufen häufiger kontrollieren, soll er doch, wenn er nichts besseres zu tun hat!

Auf die Frage :"Ja, geht das noch lauter?" hätte ich ja direkt gesagt :"Na aber sicher.Warten Sie mal bis ich erst los lege!":-p

Was soll der Mieterschutzbund tun? Der hilft dir, wenn du Probleme mit dem Vermieter hast.Und der scheint ja in Ordnung zu sein.
Ich finde den Vorschlag eures Vermieters gut. Setzt euch alle zusammen und redet. Vielleicht ist euer Nachbar ja etwas ruhiger, wenn der Vermieter dabei ist.
Das hört sich alles an, als würde er sich etwas aufspielen mit seiner wichtigen ausmeisterrolle.

LG Yvonne

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hab sonst auch immer gesagt....Kinder kann man halt nicht abstellen

Bis ich dann im Erdgeschoss wohnte, und über uns ne Familie mit 3 Kindern einzog ( Altbau).....Fussböden mit Laminat.

Ich hab fast die Krise bekommen.....die 6jährige auch immer am rennen......die 12jährige am zicken, und der 14jährige immer laute Musik und Kumpels zu besuch.

Dazu hatten die Eltern ein reges Sexleben.......fast jeden abend gegen 23 Uhr haben wir sie gehört - ihr Schlafzimmer war über unserem - das war soooo ätzend!

Seitdem denke ich muss man lernen mehr Rücksicht zu nehmen.......und auf Laminat würde ich verzichten wenns so hellhörig ist

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Ignoriere denn "netten" Herrn. Kinderlärm gehört zum Leben dazu. Da ist wohl das Recht auf Deiner Seite.

Wir wohnen auch in einem Mehrfamilienhaus - 2. Etage. Über uns wohnt ein älteres Ehepaar, beide über 70. Die beiden machen Lärm für 10 Kinder. Und solange die das so machen (dürfen), darf mein Sohn auch mal in Wohnung rennen.