Erfahrungsbericht: Schwangerschaftsabbruch nach Diagnose Down-Syndrom

Liebe Grüße
Sabine

Gerade neu erschienenes Buch (Preis: 11 Euro):

Marianne Neeb:
Lysander - Grenzerfahrungen einer Mutter

"Nun ist er weg und ich muss noch 30 Jahre auf der Erde leben. Für mich ist es eine unendlich lange Zeit. Am liebsten wäre ich tot gewesen und mitgegangen."

Die Autorin Marianne Neeb erhält am 24.1.2006 nach einer Amniozentese (Fruchtwasseruntersuchung) in der 19. Schwangerschaftswoche die Diagnose "Down-Syndrom / Trisomie 21" für ihren ungeborenen Sohn.

Acht Tage später geht sie zur Abtreibung ins Krankenhaus. Die Wehen werden künstlich eingeleitet, Lysander wird am 2.2. mit einem Gewicht von 270g bei einer Größe von 22 cm auf natürlichem Weg aber tot von seiner Mutter entbunden. Er wird beerdigt, bekommt Grabstein und Todesanzeige.

In ihrem Buch berichtet Frau Neeb über die Zeit vor und nach dem Schwangerschaftsabbruch und möchte Frauen in einer ähnlichen Situation aufzeigen, auf was sie selbst von niemandem vorbereitet wurde: Den Tod des eigenen Kindes zu wollen und sich für einen legalen Schwangerschaftsabbruch wegen einer Behinderung zu entscheiden, reißt tiefe, schmerzhafte Wunden in die Seele der Mutter und hinterlässt Spuren in ihrer Familie, die sich nicht so einfach "wegmachen" lassen, wie ein behindertes Kind...

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das buch wäre wirklich interessant zu lesen,ich fand den ss abruch richtig,stelle mir sowas grauenvoll vor,aber dank unserer modernen technik kann man gerade down syndrom rechtzeitig erkennen

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Zitat:

>>Dank unserer modernen Technik>>

Entschuldige bitte,aber da muß ich doch herzlich lachen.Die modernste Technik hat bei uns dann wohl versagt.Leon kam mit Gastroschisis zur Welt und das OBWOHL es moderne Technik gibt.

Wievielen Frauen wird mit der modernen Technik Angst eingejagt.NT Messungen die sich dann als falsch herausstellen usw....

Das Thema ist zu komplex um es mit ein paar Worten zu beschreiben,ich kann nur eines sagen,es gibt auch Schwangerschaften in denn trotz modernster Technik einiges Verborgen bleibt.

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Huhu Sabine,

habe mir das Buch glöeich bestellt, klingt sehr interessant! Und zeigt einmal mehr, das eben n i c h t alle "wissen" was sie da tun und sich das "reiflich überlegt" haben #gruebel

Nachdenkliche Grüße

Ramona & Melissa die dank "modernster Technik" trotz ihrer schweren Behinderung überlebt! hat #herzlich ;-)

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Hallo Ramona!

Schön mal wieder von dir zu lesen :-) Ich war die letzen fünf Wochen mit der Lebenhilfe auf Ferienfreizeit und habe wieder viele interessante Bekanntschaften gemacht. U.a. mit einer jungen Dame mit Monosomie 18 und Partieller Trisomie 9. Was für eine Kombination. Einzeln schon selten und gemeinsam wahrscheinlich ziemlich einzigartig #cool

Ja, das Buch ist schon hart, aber es ist wohl so: Die Einstellung "Ich kümmere mich erst drum, wenn`s akut ist" ist weit verbreitet und irgendwie scheinen die meisten zu glauben, sie könnten in so einer Schock(!!)-Situation noch klar genug denken, um sich dann mit allem, was wichtig wäre, angemessen zu befassen und ihre Entscheidung so zu durchdenken, wie es nötig wäre. Mir kommt gerade der Gedanke, dass das vielleicht so ist wie wenn man sagt: "Wozu sollte ich mich denn anschnallen? Wenn ich einen Autounfall habe, habe ich vor dem Zusammenstoß ja sicher noch genug Zeit, um mich anzuschnallen." #kratz #augen Naja, du verstehst was ich meine ;-)

Ich hoffe, euch geht es allen dreien soweit gut!! Heute habe ich mit meinem Anerkennungsjahr in einem integrativen Kindergarten angefangen und bin ziemlich k.o. Nicht von der Arbeit, die ist glaube ich wirklich schön (wenn diese blöde "erste Zeit" vorbei ist und ich alles geblickt habe ;-) ), aber die Fahrerei... Zwar "nur" 1,5 - 2 Stunden am Tag, aber trotzdem... Wir lesen voneinander :-)

Liebe Grüße
Sabine

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Hallo Sabine

Nicht nur, dass man unter Schock nicht klar denken kann, auch die Entscheidung, welche Tests man nun wirklich braucht und machen lässt, hängt ja stark von der Grundeinstellung ab: behalte ich mein Kind, oder lasse ich ein behindertes Kind auf jeden Fall abtreiben. Ich bin auch der Meinung, dass das eine ganz wesentliche Frage ist, mit der sich jedes Paar mit Kinderwunsch gründlich auseinandersetzen muss BEVOR irgendein Tripel Test oder anderes gemacht wird.

Übrigens danke für deine immer sehr interessanten Beiträge :-)

LG Anke