Irgendwie bin ich kaputt

Liebe Forengemeinde,

irgendwie fühle ich mich kaputt. Weil mich zur Zeit der ganze Papierkram mit der Pflegekasse echt annervt. Ich habe einen Sohn mit Mehrfachbehinderung (frühkindlichen Autismus mit diversen Wahrnehmungsproblemen, mehr oder weniger nonverbal).Erstattungen aus der Verhinderungspflege, Umwandlung Sachleistungen in Betreuungsleistungen werden sehr schleppend bearbeitet. Mittlerweile gebe ich die Sachen persönlich bei der Pflegekasse ab und bespreche die Angelegenheiten, weil
die telefonische Erreichbarkeit eine Katastrophe. Und auf die Dauer Einschreiben egal
welcher Art zu teuer. Ich setzte schriftlich Fristen, damit es endlich mal funzt. Ich muss
auf Auszahlungen der ganzen Erstattungen teilweise 8 Wochen warten. Die Krankenkasse meinte nur, Computerumstellung und Zuwenig Personal. Und darunter
müssen die Versicherten auch noch leiden. Ich spreche hier von der GKV.

Die Pflegereform für 2017 ist nicht wirklich besser geworden. Statt 2 Beratungtermine
wegen der Gewährleistung der Pflege muss man jetzt 4 Stück im Jahr machen. Unser
Pflegedienst, der das durchführt, kommt auch ins Schleudern mit der Terminvergabe.
Mein Autist hat Pflegegrad 4. Und es gibt eh kaum was Neues.

Wir haben auch noch andere Sachen auf Zettel. Und zwar einigermaßen normal leben
mit einem besonderen Kind. Sorry, ich muss mich mal auf deutsch ausk......zen.

Wie ergeht euch das? Welche Hindernisse legen sie euch in den Weg

LG Hinzwife

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Hallo,
warum wechselst du dann nicht die GKV und den Pflegedienst? Man muss sich doch nicht unnötig quälen.
Zunächst...mein Jüngster passt ungefähr auf deine Beschreibung (Frühkindlicher Autist, mit einer ganzen Menge weiterer Baustellen, PG4, SBA 100 BGH). Allerdings hatter noch einen Bruder, der ebenfalls behindert ist, allerdings nicht so schwer (Frühkindlicher Autist (HFA), PG2, SBA 70 H). Wir sind bei der Barmer. Ich kann eigentlich nicht klagen. Mal abgesehen davon, dass die KK es nicht fertig bringt, rechtskräftige Bescheide zu schreiben, geht alles ganz fix. Die Verhinderungspflege ist in 1 Woche auf meinem Konto, Pflegegeld wird pünktlich noch vor dem Beginn des Monats überwiesen (auch der Jahreswechsel und die Überleitung war kein Problem). Telefonische Erreichbarkeit ist auch prinzipiell gegeben. Klar kann es mal sein, dass man mal 1 Minute in einer Warteschleife hängt, aber länger habe ich nie gewartet. Das kenne ich schlimmer vom Windellieferanten.
Mein Pflegedienst schafft das auch immer alles pünktlich - bei uns macht das der FUD. Die Pflegedienstleitung schreibt mich immer an, dass wieder ein Termin fällig ist und kommt dann zwecks Unterschrift vorbei. Ist ja kein großes Drama. Da lohnt sich ja das Hinsetzen kaum.
Mein größtes Problem sind derzeit echt die Windeln. Die Vertragspartner der Kasse liefern nur Mist. Da darf ich 3 mal in der Nacht aufstehen und wickeln und natürlich das Bett neu beziehen. Die handelsüblichen Windeln würden auch noch passen, die haben die Windellieferanten aber nicht im Sortiment und die Krankenkasse macht keine Ausnahmeregelung, dass man die selbst kaufen kann. Also zahlt die Kasse offenbar lieber eine höhere Pflegestufe wegen nächtlichen mehrmaligen Wickeln, als ordentliche Windeln. Das ist ja so wirtschaftlich. Die Buchhaltung von denen hat in der Schule nie Mathe gehabt.

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Wäre es eine Option für Dich, dem vdk beizutreten? Dort hättest Du wenigstens Hilfe und Beratung bei sämtlichem Schreibkram, Durchsetzung von Ansprüchen usw.
https://www.vdk.de/deutschland/
Kenne einige Fälle im Bekanntenkreis, die ohne diese Hilfe kaum zurechtkämen.
LG Moni

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Hallo fruechenomi,,

ich habe eine alte Familienrechtschutz (deckt sogar Sozial- und Verwaltungsrecht ab)
und bin im Autismusverband E.V drinne. Helfen auch.

LG Hinzwife

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Ja, ich kenne das.

Mach ne Kur, mit einem behinderten Kind hast du gute Chancen sie alle 2 Jahre genehmigt zu bekommen. (Wenn du nicht gerade wie ich beihilfeberechtigt und privat versichert bist).

Ist zwar nochmal Papierkram, aber es lohnt sich aus meiner Sicht unbedingt!

Kasse wechseln kann sich auch echt lohnen, wenn man so zermürbt wird. Da gibt es ja echt große Unterschiede. Und den Pflegedienst haben wir auch gerade gewechselt weil der nur Mist abgerechnet hat.

Alles Gute!
S.

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Hallo ohitcawin,,

zum Kassenwechsel muss ich meinen Mann noch bewegen. Der ist bei einer GKV. Er meckert ja selber über den ganzen Mist. Und wenn ich unser Kind bei mir versichere, dann würde ich nämlich vom Regen in die Traufe kommen. Ich bin nämlich auch PKV+Beihilfe versichert. Und die Private Krankenkasse, da darf ich schön dazu bezahlen, wenn es um
Windeln, Hilfsmittel und Therapien geht. Und bei der GKV wird zumindestens ein großer
Teil übernommen.

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***um Kassenwechsel muss ich meinen Mann noch bewegen.***
Vielleicht lässt du ihn den Schriftwechsel mal eine Weile machen, dann will er sicher auch wechseln ;-)

***Und die Private Krankenkasse, da darf ich schön dazu bezahlen, wenn es um
Windeln, Hilfsmittel und Therapien geht.***

Für Windeln und Hilfsmittel hatten wir nie Zuzahlungen! Gerade bei Windeln war es besser, weil wir die einfach in der Drogerie kaufen und die Quittungen einreichen konnten. Voraussetzung war nur, dass der MDK den Windelbedarf festgestellt hatte. Die Zuzahlungen zu Therapien sind aber schon heftig. Das können dann schon dreistellige Beträge im Monat sein.

Allerdings wirst du dein Kind eh nicht zu dir holen können. Die Private macht ja eine Gesundheitsprüfung und da fällt man mit einer Behinderung raus.

LG S.

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