4 jähriger in allen Bereichen Entwicklungsverzögert.

Hallo ihr lieben,

Ich weiß gar nicht wie und wo ich anfangen soll...
Unser Sohn (4 Jahre geworden) wurde im Sozialpädagogischen Zentrum aufgrund mehrere Auffälligkeiten auf Anregung des Kindergartens ( sehr unruhig, laut, hibbelig) getestet.
Die Tests ergaben in allen Bereichen (am auffälligsten in den Motorischen Bereichen) eine Entwicklungsverzögerung.
Da es in einer Gruppe auffälliger ist als in einer eins zu eins Betreuung wird auch adhs vermutet.

Eine Integrationskraft ist beantragt und Frühförderung ist bewilligt.

Allerdings bekomme ich zunehmend mehr Angst. Er ist wirklich in den besten Händen, aber ich mache mir so viele Gedanken. Kann er wohl auf eine Normale Schule gehen? Findet er wohl genauso selbstverständlich wie andere Kinder Freunde? Geht in einen Sportverein? Wird nicht mehr nur als störend empfunden?

Er ist so ein liebes, offenes, höfliches Kind.

Vielleicht hat jemand schon Erfahrungen diesbezüglich gemacht und kann uns Tipps geben damit besser umzugehen und ihn bestmöglich bei seiner Entwicklung zu unterstützen.

Vielen lieben dank für das offene Ohr.

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Hallo,
was steht denn GENAU als Diagnose da beim SPZ? Es kommt da wirklich auf den Wortlaut an. Dort steht garantiert nicht "in allen Bereichen....".
Entwicklungsverzögerung ist ansonsten nur eine "Ersatzdiagnose" und bedeutet nichts anderes, dass das Kind derzeit auffällig ist, man aber nicht genau weiß, woran es liegt. Das kann sich also in jede Richtung entwickeln. Mit dem Schulbeginn wird daraus also entweder eine richtige Diagnose oder das löst sich in Wohlgefallen auf (ja, auch das gibt es).
Und die Vermutung auf ADHS würde ich mal ganz schnell weglassen - sowieso mit der Begründung. Wie Liebe Engelchen die Kleinen doch alle sind bei einer 1:1 Betreuung und wie sehr sie aufdrehen in der Gruppe...aber echt: das ist normal. Wenn es danach geht, würde wohl jedes Kind imKindergarten nach Aufmerksamkeit nur so schreien. Es kann sein, dass dein Kind eine seelische Behinderung hat, aber das in dem Alter schon so festzulegen, ist echt heftig.
Wegen der Schule würde ich mir keine Sorgen machen. Lasst es erst einmal auf euch zukommen. Noch wisst ihr nicht, was euer Kind hat. Eine Regelschule ist nicht unbedingt das allerbeste für jedes Kind, aber ja, dein Kind hat ein Recht dorthin zu gehen. Nicht unbedingt vielleicht als Regelkind, aber inklusiv beschult auf alle Fälle. Es wird dort dann vielleicht wieder eine I-Kraft bekommen (das nennt sich dann Assistenz) und vielleicht einen sonderpädagogischen Förderbedarf. Beides ist nicht MUSS. Alternativ gibt es Förderschulen.
Ich weiß nicht genau was euer Sohn hat. Aber in der Regel haben es behinderte Kinder schon schwerer Freunde zu finden. Er wird eure Hilfe brauchen dafür. Mit eurer Hilfe wird das gehen. Mein Ältester ist Autist und hat jetzt 2 gute Freunde in seiner Klasse mit denen er sich auch nachmittags trifft - aber das war harte Arbeit für uns Eltern ;-). Er geht in eine Regelschule - mit I-Kraft und mit sonderpädagogischen Förderbedarf im Bereich Sprache. Er wird lernzielgleich unterrichtet - also er kann den selben Abschluss machen damit wie alle seine Mitschüler.

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Das mit der Diagnose ist natürlich eine gute Frage. Im SPZ steht dazu nur Es liegt eine Entwicklungsverzögerung in folgenden Bereichen vor. Außer Sprache sind dort vorallem Motorik und Wahrnehmung betroffen. Der Kindergarten schreibt in der Stellungnahme für LWL motorische Unruhe und kombinierte umschriebene Entwicklungsverzögerungen sowie das typische Bild einer Dyspraxie.

Dazu gibt es aber vom SPZ keine Diagnose sondern beruht auf de Aussagen des Kinderarztes, der Ergo Therapeutin und dem Kindergarten.

Ich hatte letzte Woche mal über heilpädagogisches Reiten nachgedacht. Vielleicht würde es ihm helfen so ein Gefühl für seinen Körper zu bekommen und seinen inneren Ruhepunkt zu finden.

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Die Beschreibung deines Sohnes trifft dann warscheinlich auf 99 Prozent der Kinder seines Alters zu.Ich kenne keinen 4 jährigen, der in dieser Phase nicht unruhig und hibbelig ist. Daher würde ich erstmal nichts überbewerten.Es ist gut, dass darauf geguckt wird und er untersucht wurde.Wenn er viel Bewegung braucht dann überprüfe, ob er genügend Bewegung bekommt-auch im Kindergarten. Häufig sitzen die Kinder zu viel und zu lang.Um seine Wahrnehmung zu schulen, kannst du auch privat viel machen...Kauf dir das Buch von Ylva Ellneby/ Die Entwicklung der Sinne- Wahrnehmungsförderung. Kauf ihm Ton/Knetseife/Igelbälle etc.Lass ihn viel matschen/massiere ihn nach dem Baden mit Igelbällen.Es gibt unendlich viele Möglichkeiten.Was mir noch einfällt.Wurde der Hörsinn überprüft?

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Hallo,
hast du schon mal etwas von der Fördermethode namens PäPKi gehört?
Einfach mal im Internet recherchieren und vielleicht findest du in einigen Punkten euren Sohn wieder. Es ist lohnenswert und erklärt die verschiedensten Zusammenhänge in der Kindesentwicklung. Wie war die Entwicklungsgeschichte eures Kindes: Hat sich euer Kind gedreht, ist er gekrabbelt, hat er gestützt,...usw.

Viel Glück.

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Hallo,
bist du weitergekommen?
Konntest du die Therapeutin erreichen?

Liebe Grüße