Sehbehinderten Schule ja oder nein ?

Hallöchen
es geht um unsere Tochter sie ist 6 Jahre alt und in der 1. Klasse.
Bei der Einschulungsuntersuchung wurde festgestellt, dass sie kein
räumliches sehen hat (bei allen U Untersuchungen alles "angeblich" unauffällig ),
und wir zum Augenarzt sollen.
Ok wir zum Augenarzt , er nur die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen
und gesagt das Kind sieht auf dem linken Auge so gut wie nichts, ab in die Sehschule / Augenklinik.
Dort wurde ihr eine Brille verschrieben links eine Stärke von 7 und rechts von 5.
Nun hat sie enorme Schwierigkeiten in der Schule , lesen , schreiben ect.
Wir hatten Heute einen Termin mit Lehrer und Rektorin , diese haben uns

nun empfohlen sie evtl. mal in einer Sehbehinderten Schule vorzustellen.
Schön und gut , was meint ihr dazu ?
Den Termin mit den Lehrern haben wir gemacht da wir der Meinung sind das sie ziemlich überfordert ist grade im Fach Deutsch , Mathe geht eigentlich , und wollten sie evtl. für 1-2 Jahre in die Förderschule die auf dem gleichen Gelände ist wie ihre jetztige Schule schicken.
Nun wie gesagt wurde was von Sehbehinderten Schule gesprochen
Wir haben am Montag wieder einen Termin in der Augenklinik, weil grade immer das Auge abgeklebt wird und wollen das dort mal ansprechen, doch und vorher auch schonmal schlau machen.
In der Augenklinik wurde sie als einäugig bezeichnet und das sie eine Sehstärke von ca 20 % hat und zum Zeitung lesen bräuchte man 30 % zb.
Sie wundern sich dort alle wie wir auch , dass sie sich soviele Jahre unbemerkt mit solch einem schlechten Sehvermögen durchgemogelt hat.
Ich danke euch

lg

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Hallo,
mein Juengster ist auf dem linken Auge blind (der Sehnerv ist nicht richtig entwickelt). Zum Glueck ist aber das rechte Auge wohl voll in Ordnung. Naja, das Problem mit dem räumlichen Sehen kenne ich aber daher. Es ist mir auch nur aufgefallen, als er noch ganz jung war. Er hat sich ja auch schnell angepasst an das "Sehen mit Schatten". Ganz extrem war es bei der Kugelbahn. Die hat er geliebt. Stand sie in der Naehe der Wand, hat das Super geklappt. Aber war sie in der Mitte des Raumes, hat er die Kugel IMMER daneben gelegt. Er hat nicht einmal die Bahn getroffen.
Wir haben unseren ersten Termin beim Augenarzt sehr zeitig gehabt. Er hat außerdem noch ganz massiv geschielt mit dem linken Auge. Die Diagnosen waren fuer uns ein ziemlicher Schock damals. Aber irgendwie habe ich mich noch dadurch aufrecht gehalten, dass er ja noch ein Auge hat...
Seine Diagnosen (nur beim linken Auge) lauten: Amblyopie, Optikusatrophie und Strabismus Konvergenz intermittens.

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Hallo
erstmal Danke für deine Antwort.
Ihr habt das Glück , dass sein anderes Auge gesund ist , bei unserer Tochter

ist wie gesagt das "gesunde" Auge auch bei einer Stärke von 5 :-(
Geht er denn schon zur Schule ?

Unsere sitz jetzt schon ganz vorne , und muss teilweise im Unterricht aufstehen

und sich das was an der Tafel steht von nahem anschauen .
Alles nicht so leicht

LG

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Nein, er ist erst dieses Jahr schulpflichtig. Aber bei ihm ist eben nicht nur das Auge auffällig. Das Auge ist eher eine seiner "Nebenbaustellen". Er ist "hauptsächlich" Frühkindlicher Autist mit geistiger Behinderung.
Ich denke dein Kind braucht definitiv eine Förderschullehrerin, die sie regelmäßig unterstützt. Die Teilnahme an der Sehschule wäre vielleicht auch hilfreich. Ich kenne eure Schule nicht. Vielleicht ist sie dort so gut inkludiert, dass es mehr Schaden anrichten würde, wenn sie auf die Förderschule Sehen geht. In dem Fall würde ich (als Mutter) im AOSF als Wunsch angeben, dass das Kind auf der Schule inklusiv weiter beschult werden soll. Falls natürlich weder die Lehrer, noch die Schulleiterin und die Kinder mt deiner Tochter klarkommen, dann würde ich für einen Wechsel stimmen. Sie wird ja an der Schule lernzielgleich unterrichtet.

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Hallo

ich würde es machen und sie auf die sehbehindertenschule schicken. Mein Sohn geht in einen kindergarten einer solchen schule und ist der einzigste vollblinde junge in seiner Gruppe. Die anderen Kinder sind sehbehindert. Ich glaube um an das Zentrum welches bei uns bis ende Ausbildung geht darf man nicht mehr als 20% sehkraft haben. Die Kinder bekommen in der Zeit die sie dort verbringen (schule oder kiga ist egal) volle förderung um so gut wie möglich alleine zurecht zu kommen. Lebenspraktische Fähigkeiten zum Beispiel. Die Kinder backen Kuchen und lernen sich zu orientieren, richtig zu essen, sportlich machen sie auch viel. Die erzieher sind gut ausgebildet und können besser eingehen auf die Kinder. Und ich denke in unserer Schule wird es nicht anders sein. Sie haben die neueste Technik.

Ich kann dir nur dazu raten. Es wird ihr helfen sich auf das leben mit der Behinderung vorzubereiten.

mehr gern per pn
lg

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Hi

Ich war selbst zeitweise I-Kraft für ein sehbehinderte Kind in der Regelschule.
Habt ihr keine Schwerpunktschule oder Integrative Schule in der Nähe?

Wenn sich die Lehrer sperren und nicht auskennen, nützt meist auch ein I-Hilfe nicht viel.

Ich war an einer Integrativen Grundschule, da waren auch Sonderpädagogen, die dem ganzen offen gegenüber standen.

Für T. wurde anfangs alles auf DIN A3 Kopiert, so dass die I-kraft am Platz mit ihm arbeiten konnte.
Arbeitsblätter, Buchseiten etc
Generell wurde ein Smart Bord statt Tafel genutzt und ab dem 3. Schuljahr hatte er einen Laptop dabei, dann wurde alles vom Smart Bord auf den Laptop übertragen und nochmal auf einen Vergröserungsbildschirm.

Also es gibt Mittel und Wege, aber die muss eine Schule auch gehen wollen! Und auch ein gewisses fachliches Wissen vorhanden sein.
Zumindest eine Beratung in der Schule für Sehbehinderung würde ich nutzen. 25km ist für eine solche Schule noch eher nah!

Was sagt den der Kinderarzt zu seiner Entlastung, das hätte doch auffallen müssen. Wir wurden mit 2 oder 3 Jahren routine mäßig zum Augenarzt geschickt.
Den würde ich in der Luft zerreißen!

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:-D
Gegen Ärzte kommt man in den allerseltensten Fällen an. Die können immer irgendwie nachweisen, dass sie nie etwas falsch gemacht haben. Weißt du wie hoch die Rate der Kinder ist, die durch Ärztepfusch oder zu eindeutig viel zu spät entdeckte Erkrankungen/Behinderungen dauerhafte Schäden erlitten haben? Nur die wenigsten Eltern können zusammen mit der entsprechenden KK eine Klage anstrengen und kommen damit auch durch.

...den Arzt in der Luft zerreißen? Dann bist du höchstens noch wegen übler Nachrede oder soetwas dran. Bringt auch bloß nix. Ich habe damals einfach den Arzt gewechselt und mir geschworen die alte Praxis nie wieder zu betreten.

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Hallo

das mit der Entfernung kann ich nur bestätigen. In meinem Sohn seiner Kiga Gruppe kommen die Kids mit Taxi von 80km Entfernung her. In der Schule dann kommen die Kinder aus ganz Deutschland und wohnen dort im Internat. Also 25km ist wirklich nix.

Wir sind in die Stadt gezogen wo der Kiga ist (45km Distanz) weil er dort sein gesamtes Schulleben verbringen wird und es grad in unser Leben passte (was logischerweise nicht bei jedem funktioniert.

lg

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HAllo,

wie gut sieht sie denn mit dem "besseren" Auge? Wie lange trägt sie ihre Brille bereits und welche Form der Fehlsichtigkeit hat sie (Weitsichtig, kurzsichtig und/oder Hornhautverkrümmung)?

Von einer Sehbehinderung spricht man überhaupt erst dann, wenn der/die Betroffene auf dem besseren Auge 0,3 oder weniger sieht, hochgradige Sehbehinderung 0,05-0,02 und erst unter 0,02 spricht man von Blindheit.

Dein Kind sieht "nur" - was sicher schon schlimm genug ist- auf einem Auge schlecht, zumindest so, wie Du beschreibst. Durch Abkleben des besseren Auges ist eine Besserung dieser Sehschärfe unter Umständen noch möglich, wenn die Therapie konsequent durchgeführt wird. Natürlich ist es schon ziemlich spät für den BEginn einer solchen Therapie aber ich würde an Deiner STelle nichts unversucht lassen. Am Günstigesten ist es, deutlich im Vorschulalter, bestenfalls bereits im Kleinkindalter damit zu beginnen (wobei bei euch bei den U-Untersuchungen ja nichts auffiel, was leider oft der Fall ist, da die Untersuchung nicht so genau wie beim Augenarzt ist).

Mit einer einseitigen Sehschärfe von 0,4 (entspräche sogenannten 40% Sehschärfe) wäre Deine Tochter schon keine Kandidatin für eine Sehbehindertenschule mehr...ich habe in der Kita einen Jungen begleitet, der mit einer solchen Sehschärfe in eine Regelschule kam und eben seine Kopien entsprechend vergrößert...

LG

Andrea